Forum: Haus & Smart Home Phasenschiene - wie einspeisen?


von Phasinator (Gast)


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Heyho frohes neues,

uns los geht das Arbeiten auf der Baustelle :-(

Bei mir liegen jetzt 10mm² zum Unterverteiler.

Leitungssicherung am Abgang vom Hauptverteiler ist Neozed 3x25A. Die 
Leitung geht zum Unterverteiler also bereits abgesichert. RCD wird 
keiner in den Unterverteiler gesetzt, weil über Hauptverteiler 
mitabgesichert.

Jetzt meine Frage: Wenn ich von der Leitung direkt in den RCD gehen 
würde, dann wären dort die 3x10mm² direkt angeschlossen. Vom RCD würde 
ich mit einer Phasenschiene weiter gehen und auf die LSs gehen.

Jetzt habe ich aber keinen RCD. Ich hab also 3x10mm² dort liegen und 
muss jetzt auf die einzelnen Kreise die Phase aufteilen.

Nur, wie mache ich das jetzt am blödsten? Ich könnte zwar eine 
Hauptabzweigklemme setzten, allerdings passt deren Raster nicht zu den 
Phasenschienen. Platz ist auch keiner da. Ich müsste also alles mit 
H07V-U einzeln durchdrahten - darauf habe ich eigentlich keine Lust.

Ich könnte höchstens aus Verzweiflung noch einen 3-Phasen-Automat 
setzen, um dann mit einer Phasenschiene weiter zu laufen, aber ich finde 
das Geldverschwendung, zumal da die Selektivität ein Problem würde.

Was gibt es da für Möglichkeiten?

Schönen Abend.

von Max M. (jens2001)


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Phasinator schrieb:
> aus Verzweiflung noch einen 3-Phasen-Automat
> setzen

Ein LS muss es nicht sein, aber einen Hauptschalter würde ich schon 
haben wollen

von Micky (Gast)


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Geh doch direkt auf die Automaten???

Oder hast du solch billige, die nur eine Klemme haben?  ;D

von Mario H. (djacme)


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OK, du hast keinen RCD in der UV, aber du hast doch lss- und die sind 
mit der phasenschine verbunden? Also warum nicht in die ersten 3 lss mit 
den 10²in die Drahtklemmen  und entsprechend mit den Schiene aus den 
Schienenanschlüssen weiter zu den nächsten4,5,6,7,8 Automaten.
Wo ist das Problem? Den N und PE aus der Zuleitung auf die sammelschinen 
der Ausgangsreihenklemmen (wenn vorhanden) Oderhalt auf die üblichen 
Verteilerklemmen.

von Phasinator (Gast)


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Mario H. schrieb:
> Also warum nicht in die ersten 3 lss mit
> den 10²in die Drahtklemmen  und entsprechend mit den Schiene aus den
> Schienenanschlüssen weiter zu den nächsten4,5,6,7,8 Automaten.

Ja, das wäre meine nächste Idee gewesen. Dann brauch ich halt Automaten, 
die im Eingang für Schiene und Draht parallel geeignet sind, oder?

https://smile.amazon.de/ABB-S201B16-Sicherungsautomat-S201-B16-1-polig/dp/B000ONRIXU/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1514835195&sr=8-1&keywords=b16+sicherungsautomat

Die Standard ABB haben das m.W.n. nicht

von Oliver (Gast)


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Phasinator schrieb:
> Die Standard ABB haben das m.W.n. nicht

Da liegst du falsch.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Diesmal spiele ich den Kritiker...

Dir fehlt es an Grundlegernder Materialkunde bezügglich 
Leitungsschutzschaltern und Verdrahtungstechnik, aber Du willst einen 
Verteiler selbst zusammen bauen? mutig!

RCD an zentraler Stelle finde ich zudem merkwürdig!

von mpl1337 (Gast)


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Lass die Finger davon und hol dir nen Elektriker. Du hast das nötige 
Fachwissen nicht.

Und jetzt bitte kein wenn und aber.

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Sven L. schrieb:
> Diesmal spiele ich den Kritiker...
>
> Dir fehlt es an Grundlegernder Materialkunde bezügglich
> Leitungsschutzschaltern und Verdrahtungstechnik, aber Du willst einen
> Verteiler selbst zusammen bauen? mutig!
>
> RCD an zentraler Stelle finde ich zudem merkwürdig!

Nun wenn wo ein Fehler ist, geht die Suche los :)
Besonders wenn es ein Zeitweiliger Fehler ist der durch die 
Unterbrechung nur Periodisch Auftaucht...

von Phasinator (Gast)


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Sven L. schrieb:
> RCD an zentraler Stelle finde ich zudem merkwürdig!

Glaub mir, das hat seinen Grund und glaub mir, das ist auch normgerecht. 
Die Beweggründe haben hier keine Rolle zu spielen und sind auch 
irrelevant.

von Phasinator (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Dir fehlt es an Grundlegernder Materialkunde bezügglich
> Leitungsschutzschaltern und Verdrahtungstechnik

Normen ändern sich nunmal, meine letzte Installation ist einige viele 
Jahre her. Innerhalb weniger Jahre tut sich so viel auf dem Markt, dass 
mein Wissen um Installationsmaterial nicht mehr dem neuesten Stand 
entspricht.

Das ändert nichts daran, dass ich - auch auf dem Papier - die notwendige 
Sachkunde habe.

Deshalb frage ich hier, weil es hier viele Menschen gibt, die näher an 
der Materie daran sind, als ich.

Wenn diejenigen nicht willens sind, dieses Wissen zu teilen, so mag das 
so sein, und ist auch ausgesprochen traurig - aber dann wird mich das 
von nichts abhalten.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Kai A. schrieb:
> Nun wenn wo ein Fehler ist, geht die Suche los :)
> Besonders wenn es ein Zeitweiliger Fehler ist der durch die

Ja sehe ich auch so...

Phasinator schrieb:
> Glaub mir, das hat seinen Grund und glaub mir, das ist auch normgerecht.
> Die Beweggründe haben hier keine Rolle zu spielen und sind auch
> irrelevant.

Verboten ist es nicht aber äußerst unpraktisch, wenn man im dunklen in 
den Keller muss...

Unsereins baut heutzutage in die Verteiler mehrere RCDs ein ooder 
vwerwendet entsprechende Kombiheräte um bei Aisfall nicht im dunklen zu 
stehn.

Phasinator schrieb:
> Normen ändern sich nunmal, meine letzte Installation ist einige viele
> Jahre her. Innerhalb weniger Jahre tut sich so viel auf dem Markt, dass
> mein Wissen um Installationsmaterial nicht mehr dem neuesten Stand
> entspricht.
Hier ging es aber nicht unbedingt um Normen sondern um die Ausführung.

Wenn man ein Material nicht kennt und deswegen falsch montiert kann es 
auch zu Schäden kommen.

>
> Das ändert nichts daran, dass ich - auch auf dem Papier - die notwendige
> Sachkunde habe.
Zur Sachkunde gehört auch Normenkunde und Materialkunde!

Und Leitungsschutzschalter, in die man mittels in den LS verbauten 
Zugbügelklemme einpeißen kann sind seit vielen Jahrzehnten auf den 
Markt.

Bei Hager ist die Sammelschine mit entsprechenden Halbösen, welche unter 
die Schrauben der LS kommen, bei ABB sind es Stifte.

Bei Hager wird hinter der Sammelschine verdrahtet, bei ABB davor.


>
> Deshalb frage ich hier, weil es hier viele Menschen gibt, die näher an
> der Materie daran sind, als ich.
Du kannst Dir entsprechendes Material auch im Baumarkt anschauen und 
sogar anfassen. Ansonsten tut es auch niemanden weh in ein Fachkundebuch 
für Elektrotechnik zu schauen, da wird Azubis erklärt wie es richtig 
geht...

Natürlich kann man sich Info's auch bei den Herstellern abrufen...

>
> Wenn diejenigen nicht willens sind, dieses Wissen zu teilen, so mag das
> so sein, und ist auch ausgesprochen traurig - aber dann wird mich das
> von nichts abhalten.
Was ist daran traurig, jemandem, der scheinbar (lies dein 1. Postig) 
keine Ahnung hat was er tut keine Tipps zum Selbstmord zu geben?

von T.roll (Gast)


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Phasinator schrieb:
> 
https://smile.amazon.de/ABB-S201B16-Sicherungsautomat-S201-B16-1-polig/dp/B000ONRIXU/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1514835195&sr=8-1&keywords=b16+sicherungsautomat

 (EUR 0,01 / grams)
Art der Stromquelle   Maximum 253 V AC
Max. Betriebsdruck   0  Bar

Manchmal ist Amazon etwas, eigen...

von Mani W. (e-doc)


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Phasinator schrieb:
> Nur, wie mache ich das jetzt am blödsten? Ich könnte zwar eine
> Hauptabzweigklemme setzten, allerdings passt deren Raster nicht zu den
> Phasenschienen. Platz ist auch keiner da. Ich müsste also alles mit
> H07V-U einzeln durchdrahten - darauf habe ich eigentlich keine Lust.
>
> Ich könnte höchstens aus Verzweiflung noch einen 3-Phasen-Automat
> setzen, um dann mit einer Phasenschiene weiter zu laufen, aber ich finde
> das Geldverschwendung, zumal da die Selektivität ein Problem würde.

Ich lese später weiter, behaupte aber jetzt, Du hast keine Ahnung bzw.
bist noch in der Ausbildung...

von Lauer Strom (Gast)


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mpl1337 schrieb:
> Lass die Finger davon und hol dir nen Elektriker. Du hast das nötige
> Fachwissen nicht.
>
> Und jetzt bitte kein wenn und aber.

Warum meinen diese nervigen Nörgler jedes mal aus ihrer Höhle klettern 
zu müssen, obwohl sie zum Thema nichts beizutragen zu haben?? Dieses 
Genöle nervt wirklich enorm!

Ich poste nachher mal ein Bild vom Verteiler hier in meiner Wohnung. Ist 
vor 10 Jahren neu gemacht worden. Hellhörig wurde ich, weil mir eine 
Steckdose abgebrannt ist. Eine Augenweide, was dieser sogenannte 
"Profi"-Elektromeister da zusammengebaut hat!


@TO: du kannst auch Reihenklemmen nehmen. Du musst aber mit der Bauhöhe 
aufpassen wenn du eine Blende aufbringen willst. Es gibt für den 
Verteilereinbau relativ flache klemmen (einstöckig). Und die klemmen 
müssen für NYM geeignet sein.

Ansonsten nimmt man im Verteiler seit Jahrzehnten kein H07V-U bzw. NYA 
mehr. Die meisten können das sowieso nicht weil das ein sorgfältiges 
Arbeiten voraussetzt. In unserem Betrieb gibt's nurnoch einen alten 
Hasen, der das noch sauber aufbauen kann. Es gibt die Brücken fertig 
konfektioniert zu kaufen. Das sind kurze Kabelstücke mit bereits 
gecrimpten Enden. Die Leiter sind flexibel.

Schau da einfach mal bei den üblichen Verdächtigen wie eibmarkt und 
gucke den Katalog unter Verteilerbau durch.

von Lauer Strom (Gast)



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Wie versprochen die Bilder. Kann sich jetzt jeder selbst seine Gedanken 
zu machen...

von Lauer Strom (Gast)


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PS: beim letzten Bild sieht man blanken Draht.

Und das war ein Meister - mit der hier so hoch gelobten Sachkunde und 
Erfahrung...

von Hubert M. (hm-electric)


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Lauer Strom schrieb:
> PS: beim letzten Bild sieht man blanken Draht.

Das was so aussieht ist es aber nicht, der ist nur Durchsichtig 
Isoliert.
Was mir an dem Verteiler aufstößt ist, das Panzertape. Warum? Auch die 
Enden der Drehstromschienen wurde damit "Isoliert". Wenn ich eine 
Drehstromschiene zusäge, wird danach die Enden rausgeschoben und das 
"überschüssige" Kupfer abgeschnitten. Resultat: An den Enden rechts und 
links steht kein Kupfer hervor. Es gibt auch mit den abgesägten 
Kupferschienen immer wieder Brutzelbrände, weil durch das Sägen die 
Späne an den Enden einen Überschlag hervorrufen kann....

von Eppelein V. (eppelein)


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Lauer Strom schrieb:
> Wie versprochen die Bilder. Kann sich jetzt jeder selbst seine Gedanken
> zu machen...

Bei aller Liebe, wenn so eine Arbeit meine Lehrlinge abgeben würden, 
wäre der Himmel mehr als dunkel!

MfG
Eppelein

von Lauer Strom (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Lauer Strom schrieb:
> Wie versprochen die Bilder. Kann sich jetzt jeder selbst seine Gedanken
> zu machen...
>
> Bei aller Liebe, wenn so eine Arbeit meine Lehrlinge abgeben würden,
> wäre der Himmel mehr als dunkel!

Definitiv!

Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass auch Experten pfuscher sind. Da 
ist mir jeder ambitionierte Heimwerker lieber, der wenigstens auch 
versucht, es gut zu machen.

Aber egal. Der TO hat damit auch einen Anhaltspunkt, wie man es mit 
einem Hauptanschlussblock macht. Nur bitte nicht SO!

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Hubert M. schrieb:
> Was mir an dem Verteiler aufstößt ist, das Panzertape. Warum? Auch die
> Enden der Drehstromschienen wurde damit "Isoliert". Wenn ich eine
> Drehstromschiene zusäge, wird danach die Enden rausgeschoben und das
> "überschüssige" Kupfer abgeschnitten.

Genau so habe ich das auch immer gemacht! Z.B. von ABB gibt es für die 
3- und 4-phasigen Schienen auch noch Endkappen zum Aufstecken (die 
übrigens nur passen, wenn man das Kupfer schon abgeschnitten hat)

Habe aber auch schon vom Meisterbetrieb einfach abgesägte Phasenschienen 
ohne jede weitere Isolierung gesehen...

von Sven L. (sven_rvbg)


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Tilo R. schrieb:
> Genau so habe ich das auch immer gemacht! Z.B. von ABB gibt es für die
> 3- und 4-phasigen Schienen auch noch Endkappen zum Aufstecken (die
> übrigens nur passen, wenn man das Kupfer schon abgeschnitten hat)

Ja Isolierband und der gleichen hat dort einfach nichts zu suchen.

Verteiler müssen fingersicher sein, durch die Wahl geeigneter 
Betriebsmittel.

Mit den Experten ist es halt wie in jeder Berufsgruppe, es gibt bessere 
und schlechtere und absolute Fehlbesetzungen, wieso sollte das im 
Bereich der Elektrotechnik anders sein?

Wenn man bei einer Pfuschinstallation den Zähler so schnell weggenommen 
bekommen würde, wie bei einer verpfuschten Gasinstallation, dann gäb es 
gewisse Installationen und Installateure nicht mehr.

von Alexander Griep (Gast)


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Könnt ihr bitte mal Bilder zeigen, wie eine Verteilung richtig sauber 
aussieht?

Bin noch Azubi und komme aus der Industrie und da machen wir leider 
keine solchen Verteilungen. Wäre schön mal ein paar Anhaltspunkte zu 
haben. Zwar war sowas ein Teil der Ausbildung, gemacht haben wir leider 
wenig bis gar nichts in diesem Bereich :(

Danke :)

PS: Schließt man eigentlich heute die Sicherungen noch direkt an? Wir 
verbauen nur noch diese Installations-Etagenklemmen. Aber macht man das 
auch im Hausbereich? Also z.B. auch in einer Unterverteilung wie oben?

von Vka (Gast)


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Alexander Griep schrieb:
> PS: Schließt man eigentlich heute die Sicherungen noch direkt an? Wir
> verbauen nur noch diese Installations-Etagenklemmen. Aber macht man das
> auch im Hausbereich? Also z.B. auch in einer Unterverteilung wie oben?

Das kommt auf die Kunden an. Im öffentlichen Bereich setzt sich das 
durch, dort sind die Verteilungen auch entsprechend ausgelegt und ggf. 
(Krankenhaus z.B.) musst du bei der E-Prüfung auch regelmäßig den N 
auftrennen und messen. Da hilft so ein Klemmensystem unheimlich.
Im privaten Bereich ist ja leider die Elektrik immer noch ständig "zu 
teuer", da wird gespart wo es geht auch wenn es Schwachsinn ist.
Wenn es irgendwie geht verbaue ich aber auch immer Reihenklemmen mit 
N-Schienen usw., dann kann ich die Kästen in der Werkstatt vorbereiten 
und muss vor Ort nur noch hinhängen und aufklemmen.
Das hat auch schon beim Kunden ordentlich Eindruck gemacht: Zum 
Frühstück den Kasten gut sichtbar aus dem Auto tragen (Frühstück 
abwarten sonst pennt der Bauherr noch, dann auf Palette mit viel 
Styropor drum und mit zwei Mann reinwuchten, das Ding muss extrem 
wichtig und schwer aussehen), aufklemmen und Abends läuft schon alles. 
"Sehen Sie wie viele Monteursstunden die neuen Klemmen sparen?" verkauft 
sich von selbst. War ne lustige Baustelle ;)

von Sven L. (sven_rvbg)


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Und wenn man ab und zu mal einen Kunden hat, vorher weiß was er will und 
der sich vom Fachmann auch mal was sagen lässt, dann kann Arbeit mal 
richtig Spass machen.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Alexander Griep schrieb:
> Könnt ihr bitte mal Bilder zeigen, wie eine Verteilung richtig sauber
> aussieht?

Die richtig sauberen Verteiler bekommt man, wie schon gesagt wurde, wenn 
man mit Reihenklemmen arebitet und den Verteiler in der Werkstatt nach 
Plan vorfertigt.

Zu richtig sauber gehört meiner Meinung nach auch ein sinnvolles 
Anordnen der einzelnen Betriebsmittel, wer sich da bei der Planung Mühe 
gibt hat schonmal beim optischen Gesamteindruck Pluspunkte.

Ansonsten sollte halt nirgends blankes Kupfer zu sehen sein. Ob 
Aderendhülsenverwendet werden oder nicht hängt mittlerweile auch sehr 
stark von den verwendeten Betriebsmitteln ab.

Sinnvolles verwenden von Kabelbindern schafft zusätzlich Ordnung.

Alles was vor Ort nachverdrahtet wird ist extrem schwierig optisch auf 
das Werkstattniveau zu bringen, vorallem, wenn der Verteiler schon in 
Betrieb ist und nicht mehr abgeschaltet werden kann.

von Jürgen W. (juergenw)


Angehängte Dateien:

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Und hier mal ein paar Photos von einer Verteilung...

von Lauer Strom (Gast)


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VT3 = das sind die Kabelbäume,  mit denen die Elektriker am BER so zu 
kämpfen haben!

Dort wurde nichts beschriftet und jetzt müssen alle! Kabel wieder 
gezogen werden...

Dass es da nichts intelligenteres gibt - zu Zeiten von Bus - Systemen 
scheinen mir so viele Kabel irgendwie absolut überflüssig?!

Was hängt da alles dran?

von Dieter (Gast)


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Phasinator schrieb:
> Sven L. schrieb:
>> RCD an zentraler Stelle finde ich zudem merkwürdig!
>
> Glaub mir, das hat seinen Grund und glaub mir, das ist auch normgerecht.
> Die Beweggründe haben hier keine Rolle zu spielen und sind auch
> irrelevant.

Allein schon wenn man nach der Strombelastbarkeit des FI geht ist das 
relativ unsinnig, wieviele Unterverteilungen sollen denn da hinkommen? 
Da braucht man ja gleich einen FI im Bereich 63A und größer wenn man ein 
paar Stockwerke hat.

Zudem summieren sich die Ableitströme hier und da auf, wenn da viele 
Unterverteilungen nur einen Fi mit 30mA teilen wird das dann sehr witzig 
wenn alle Geräte im Haus den erlaubten Ableitstrom ausnutzen, dann 
fliegt sporadisch der FI und alles ist dunkel.

Ich bin da eher der Fan von pro Unterverteilung mindestens ein FI, für 
das Licht und Bad (10mA) auch noch einen extra. Spätestens wenn ein 
Gerät eine Macke hat und man im Dunkeln steht ärgert man sich 30€ für 
einen FI eingespart zu haben. Oder wenn der NAS aufgrund FI 
zwangsabgeschaltet wird und man dann das Vergnügen hat ggf. einen Fehler 
im Filesystem über Recovery Console beheben zu dürfen...

Auch das mit den Klemmleisten ist wie schon gesagt eine lohnenswerte 
Investition, kostet kaum etwas und man kann alles schön beschriften und 
bequem auf dem Schreibtisch bei gutem Licht verdrahten (vor allem das 
auch noch flexibel, wie ich starre Leitungen in einer Verteilung hasse), 
die paar Hundert Euro machen bei einer Renovierung/Hausbau eh keinen 
Unterschied mehr aus.

von Phasinator (Gast)


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Also wenn ich mir die Anworten so durchlese, und die sinnvollen Beiträge 
herausziehe, dann kann ich konstatieren:

10mm² -> Sammelschiene N, Sammelschiene PE
Phase 1-3 -> Sicherungsautomat 1-3, von dort weiter mit Phasenschiene. 
Brücken dann mit einer Verbindungsbrücke 3-phasig 10mm² Hager KC350.

Also nicht weit von dem entfernt, was ich mir eh schon überlegt hatte. 
Danke für die konstruktiven Beiträge.

von Wilhelm Bürch (Gast)


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Dieter schrieb:
> Ich bin da eher der Fan von pro Unterverteilung mindestens ein FI, für
> das Licht und Bad (10mA) auch noch einen extra.

Ich möchte da mal neugierig fragen. Bei uns steht eine komplette 
Revision der E-Anlage an (Altbau kauf), und da ist es nie verkehrt, 
etwas Background Info zu bekommen.

Die jetzige Installation ist ohne RCD. Er muss also komplett 
nachgerüstet werden, wenn der Elektriker da ran geht (meinte er).

Wenn man ne neue UV setzt (in den einzelnene Stockwerken), muss ich dann 
diesen Grüngelben mitführen? Weil eigentlich hat der RCD ja nur 3 Phasen 
(und Neutralleiter). Den Grüngelben gibt's ja da gar nicht. Aber die 
Ableitung der Fehlerströme geht nur gegen Erde. Bedeutet das, das ich 
dann das ganze Haus von oben bis unten aufschlagen muss, um Steigleitung 
und PE zu verlegen? Und wo wird der Grüngelbe dann angeschlossen? Einen 
Ringerder kann man ja nachträglich nicht einbauen, oder?

Ich hab da ein bisschen Bedenken, dass uns der Elektriker eine 
technische Villa bauen möchte, wo doch ein kleines Häusle reichen 
würde...

Wir wollen möglichst viel in Eigenregie machen. Alles, wo der Elektriker 
nacharbeiten muss, kostet uns halt sauer viel Geld. Vor allem jetzt, wo 
sich die Gewerke vor Aufträgen nicht retten können, sind die Kosten so 
unverschämt hoch geworden, dass man einfach jeden Euro zweima umdrehen 
muss, damit man noch vor der Rente sein Haus auch sein Eigen nennen darf 
:-(

von Christian R. (supachris)


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Phasinator schrieb:
> Also wenn ich mir die Anworten so durchlese, und die sinnvollen Beiträge
> herausziehe, dann kann ich konstatieren:
>
> 10mm² -> Sammelschiene N, Sammelschiene PE
> Phase 1-3 -> Sicherungsautomat 1-3, von dort weiter mit Phasenschiene.
> Brücken dann mit einer Verbindungsbrücke 3-phasig 10mm² Hager KC350.
>
> Also nicht weit von dem entfernt, was ich mir eh schon überlegt hatte.
> Danke für die konstruktiven Beiträge.

Genau so ist es bei uns gemacht. Neubau, letztes Jahr. Hab allerdings in 
dem Baustress damals nicht dran gedacht, mehrere FI zu beauftragen, die 
rüste ich jetzt noch nach, damit Heizung und Küche (wegen Kühlschrank) 
jeweils einen eigenen haben (LS/RCD Kombi).

von Sven L. (sven_rvbg)


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Wilhelm Bürch schrieb:
> Ich möchte da mal neugierig fragen. Bei uns steht eine komplette
> Revision der E-Anlage an (Altbau kauf), und da ist es nie verkehrt,
> etwas Background Info zu bekommen.
eigentlich solltest Du dazu einen eigenen Thread aufmachen....

>
> Die jetzige Installation ist ohne RCD. Er muss also komplett
> nachgerüstet werden, wenn der Elektriker da ran geht (meinte er).
Mal abgesehen vom muss, bringt ein RCD ein Mehrweit im Bezug auf 
Personen- und Brandschutz
>
> Wenn man ne neue UV setzt (in den einzelnene Stockwerken), muss ich dann
> diesen Grüngelben mitführen? Weil eigentlich hat der RCD ja nur 3 Phasen
> (und Neutralleiter). Den Grüngelben gibt's ja da gar nicht. Aber die
> Ableitung der Fehlerströme geht nur gegen Erde.
Schutzkontaktsteckdosen und alle Betriebsmittel der Schutzklasse I 
werden 3-adrig angefahren (Außenleiter, Neutralleiter, Schutzleiter).

Der Schutzleiter leitet Fehlerströme vom Gehäuse ab, die sonst durch 
dich fließen würden.

> Bedeutet das, das ich dann das ganze Haus von oben bis unten aufschlagen > muss, 
um Steigleitung und PE zu verlegen?
Das wird der Fachmann vor Ort besser einschätzen können.

>Und wo wird der Grüngelbe dann angeschlossen? Einen Ringerder kann man ja 
nachträglich nicht einbauen, oder?
Der Schutzleiter wird in modernen Installationen bereits am 
Hausanschluss aus dem PEN gewonnen -> Hier wird der PEN in Schutz- und 
Neutralleiter aufgeteilt.

Ringerder helfen dem Netzbetreiber die Erde des Netzes niederohmig zu 
halten, damit Schutzeinrichtungen wie Sicherungen und 
Leitungsschutzschalter schnell auslösen.

>
> Ich hab da ein bisschen Bedenken, dass uns der Elektriker eine
> technische Villa bauen möchte, wo doch ein kleines Häusle reichen
> würde...
Man muss halt mit den Leuten sprechen.

>
> Wir wollen möglichst viel in Eigenregie machen. Alles, wo der Elektriker
> nacharbeiten muss, kostet uns halt sauer viel Geld.
Keine Ahnung womit Du dein der Geld verdienst, der Elektriker tut es 
halt mit dem Elektriker sein.

Der Elektriker soll die fachliche Verantwortung übernehmen, sein wissen 
bereitstellen und für alles unterschreiben, aber am Besten nichts 
kosten?


> Vor allem jetzt, wo sich die Gewerke vor Aufträgen nicht retten können,    sind 
die Kosten so unverschämt hoch geworden, dass man einfach jeden Euro >zweima 
umdrehen muss, damit man noch vor der Rente sein Haus auch sein Eigen nennen darf

Klar bauen kostet Geld, aber es gibt sicher andere Berufsgruppen die 
mehr hinlangen.

Schau Dir mal Werbeleute oder Webdesigner an, die haben aber nicht 
unbedingt den Tod eines Menschen zu verantworten, wenn Sie Scheisse 
bauen.
> :-(

von Arno (Gast)


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Wilhelm Bürch schrieb:
> Wenn man ne neue UV setzt (in den einzelnene Stockwerken), muss ich dann
> diesen Grüngelben mitführen? Weil eigentlich hat der RCD ja nur 3 Phasen
> (und Neutralleiter). Den Grüngelben gibt's ja da gar nicht.

Der Grün-Gelbe muss am RCD vorbei. Das ist aber absolute Grundlage...

> Aber die
> Ableitung der Fehlerströme geht nur gegen Erde. Bedeutet das, das ich
> dann das ganze Haus von oben bis unten aufschlagen muss, um Steigleitung
> und PE zu verlegen?

Möglich. Und um die wahrscheinlich uralten Kabel mit verhärteter 
Isolierung und nicht mehr ausreichendem Querschnitt (wegen neuer 
Richtlinien) gegen neue zu tauschen.

> Und wo wird der Grüngelbe dann angeschlossen?

Vor dem RCD am PEN. Wo die Trennung erfolgen muss -> frag deinen 
Elektriker.

MfG, Arno

von Wilhelm Bürch (Gast)


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Arno schrieb:
> Wilhelm Bürch schrieb:
>> Wenn man ne neue UV setzt (in den einzelnene Stockwerken), muss ich dann
>> diesen Grüngelben mitführen? Weil eigentlich hat der RCD ja nur 3 Phasen
>> (und Neutralleiter). Den Grüngelben gibt's ja da gar nicht.
>
> Der Grün-Gelbe muss am RCD vorbei. Das ist aber absolute Grundlage...

Ja das dachte ich mir irgendwie schon. Aber d.h. dass der dann vom 
Hausanschluss komplett mitgeführt werden muss, oder?

>> Aber die
>> Ableitung der Fehlerströme geht nur gegen Erde. Bedeutet das, das ich
>> dann das ganze Haus von oben bis unten aufschlagen muss, um Steigleitung
>> und PE zu verlegen?
>
> Möglich. Und um die wahrscheinlich uralten Kabel mit verhärteter
> Isolierung und nicht mehr ausreichendem Querschnitt (wegen neuer
> Richtlinien) gegen neue zu tauschen.

Das steht sowieso an. Aber schlitze Flexen / klopfen kann ich selbst. 
Ich versuche gerade den aufwand abzuschätzen, was ich in Eigenregie 
machen könnte. Es gibt hier durchs haus noch die alte Leitung 4x16mm² 
(glaube ich) vom Dachständer. Die hätte man recykeln können. Aber wenn 
der PE dann komplett vom Keller bis unters Dach gezogen werden muss, 
muss ich halt so ziemlich alles aufschlagen.

Die Überlegung war, wenn man das eh schon macht, dann auch gleich alle 
Rohre mitzutauschen. Da macht das dann kaum Mehraufwand.

>> Und wo wird der Grüngelbe dann angeschlossen?
>
> Vor dem RCD am PEN. Wo die Trennung erfolgen muss -> frag deinen
> Elektriker.

Ach ok. Dann wird der mitgeliefert vom EVU. Ich hab hier - wie gesagt - 
keinen RCD und mir den Einspeisekasten im Keller nie genauer angesehen.

Vielen Dank für die Info - das bringt mich schonmal weiter :-)

von Christian R. (supachris)


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Wilhelm Bürch schrieb:
>>> Und wo wird der Grüngelbe dann angeschlossen?
>>
>> Vor dem RCD am PEN. Wo die Trennung erfolgen muss -> frag deinen
>> Elektriker.
>
> Ach ok. Dann wird der mitgeliefert vom EVU. Ich hab hier - wie gesagt -
> keinen RCD und mir den Einspeisekasten im Keller nie genauer angesehen.

Das Kabel vom EVU hat im Regelfall die 3 Phasen und PEN, also TN-C 
System.
Im Haus erfolgt dann der Übergang auf TN-S, da wird der PEN mit dem 
Fundamenterder zusammen geklemmt. Also Fundamenterder -> 
Potentialausgleichschiene -> gn/ge zum Verteilerkasten. Ab da nur noch 
getrennt weiter.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/TN-System#TN-C-S-System

von Dieter (Gast)


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Wilhelm Bürch schrieb:
> Ich möchte da mal neugierig fragen. Bei uns steht eine komplette
> Revision der E-Anlage an (Altbau kauf), und da ist es nie verkehrt,
> etwas Background Info zu bekommen.
>
> Die jetzige Installation ist ohne RCD. Er muss also komplett
> nachgerüstet werden, wenn der Elektriker da ran geht (meinte er).

Nachgerüstet hab ich hier auch einen, nur ein Problem: eine Brücke 
zwischen PE und N konnte nicht gefunden werden, daher läuft der Teil 
ohne Fi (Elektriker hats so abgenommen, er hat selber gesucht, mir wars 
dann auch egal).

Im Nachhinein wäre es schlauer gewesen die alten Leitungen in die Rente 
zu schicken und einfach mit einer Mauernutfräse neue Leitungen zu 
verlegen, dann hätte man alles sauber verdrahten können, so sind teils 
unnötig Dosen usw. drin wo vor 50 Jahren mal gepfuscht wurde...


PS: Klingelanlage gar nicht erst anschauen, raus damit und was neues 
rein. Hier geht ein >=16 adriges Kabel (gestückelt (!)) quer durch das 
ganze Haus mit Abzweitungen, es wechselt mehrmals die Belegung, ich war 
heilfroh als das wieder lief.

PPS: Kauf/Miete eine Mauernutfräse. Fang gar nicht erst mit der Hilti 
an. Und wirf auch noch Leerrohre rein. Du wirst es mir danken. ;)

von Martin S. (sirnails)


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Dieter schrieb:
> Kauf/Miete eine Mauernutfräse.

Mit der alleine ist es nicht gegessen. Man braucht noch einen 
"Feinstaub"-fähigen Staubsauger, der eine Abklopfautomatik und spezielle 
Filtermatten enthält.

Sonst ist nach 30cm fräsen die Absaugung dahin und man kann die 
Filtertüte / den Faltenbalg ausblasen.

Das ist eine MEGA! Sauerei.

So ein Staubsauger - z.B. von Hilti - kostet dafür halt über 1000 Euro. 
Wenn man sich jedoch spart, den Elektriker das machen zu lassen, hat man 
die Kosten innerhalb von zwei Räumen wieder drinnen.

Ich habe das mit ner Flex gemacht. Alle Türen zu, Haustür auf, Dachboden 
alle Fenster auf, und gib ihm. Selten so eine üble Sauerei gesehen, aber 
durch den Kamineffekt war der meiste Staub tatsächlich nur auf dem 
Dachboden zu finden (Rohbau). Dort störte er mich nicht.

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