Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wozu zwei Feinsicherung im Multimeter?


von Udo D. (udod1971)


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Hallo zusammen und frohes Neues,
ich habe mich hier angemeldet, weil meine Frage so direkt nicht, durch 
die Suchfunktion und Google, beantwortet werden konnte und ich hoffe, 
hier mehr erfahren zu können.
Ich besitze ein ca 10 Jahre altes Benning MM2, was wohl leider nun auch 
defekte Sicherungen hat, nachdem ich es verliehen hatte. Dort sind 2 
Verbaut. Das viel mir erst auf, als ich bei einer Fehlersuche, den 
Ionisationstrom messen wollte und nichts messen konnte.
Was ich mich nun Frage, warum sind dort 2 Sicherungen verbaut und welche 
sichert was ab? Ich vermute nun, das die 1A Sicherung für den mA Bereich 
ist.
Ich habe versucht die Originale zu bekommen und bin auch fündig 
geworden.
Eine Sicherung ist eine Siba 7006563 1A  500V (189020 laut Katalog)
Die andere ist eine     Siba 7006563 16A 500V (189020 laut Katalog)
Auf den defekten Sicherungen ist noch ein TR aufgedruckt.
Die Sicherungen haben die Maße 6x32 und ich werde wohl mal schauen, ob 
es unbedingt Siba sein muss, da die nur mit hohen Versandkosten zu 
bekommen sind.
Das Messgerät hat eine Steckbuchse für 250mA und eine wo 10A const
und 20A 30sec zusammen steht. Das wundert mich nun, da ja nur eine 16A 
verbaut ist.

Gruss Udo

: Bearbeitet durch User
von Klaus (Gast)


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Ja die 1A ist für die 250mA Buchse und
die 16A für die 20A Buchse.
Deswegen 2 Sicherungen.

von Jörg R. (solar77)


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Udo D. schrieb:
> Das Messgerät hat eine Steckbuchse für 250mA und eine wo 10A const
> und 20A 30sec zusammen steht. Das wundert mich nun, da ja nur eine 16A
> verbaut ist.

Sicherungen gibt es mit unterschiedlichem Auslöseverhalten. Flink, 
Mitteltrage, Träge... Die 16 A in Deinem MM löst also nicht direkt bei 
16,001A aus. Die kann auch für einen kurzen Zeitraum einen etwas höheren 
Strom vertragen.

Beispiel Glühlampe..die zieht beim Einschalten kurzzeitig einen sehr 
hohen Strom. Das muss eine Sicherung aushalten.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Du liegst sicher richtig.

Wenn der Rest des Gerätes 20A für einige Zeit aushält, spricht nichts 
dagegen, eine entsprechende Sicherung da rein zu designen. Schau dir die 
Auslösecharakteristik im Datenblatt an.

von oszi40 (Gast)


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Udo D. schrieb:
> ob es unbedingt Siba sein muss

Eigentlich kann Dir der Preis egal sein wenn der Verursacher die 
Rechnung zahlt. Keramik mit Sandfüllung wäre schon sinnvoll (wegen der 
Lichtbogen).
Ansonsten mal Datenblätter vergleichen. Evtl. hat ESKA was?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg R. schrieb:
> Die 16 A in Deinem MM löst also nicht direkt bei 16,001A aus.
Es ist sogar genau andersrum: die Sicherung löst bei 16A dauerhaft 
garantiert nicht aus. Darüber stolpern die meisten bei der Auslegung 
einer Schmelzsicherung... ?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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nur mal so, die kleineren Shunts sind sicher nicht für die Leistung 
ausgelegt wie im großem Amperbereich. Die würden mit Rauchzeichen vor 
der 16A Sicherung kündigen!

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Timmo H. (masterfx)


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Und oftmals steht bei den Multimetern beim 10/20A auch eine maximal Zeit 
drauf (z. B.  max 10s,bei Voltcraft)

von Karl B. (gustav)


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Hi,

Timmo H. schrieb:
> Und oftmals steht bei den Multimetern beim 10/20A auch eine maximal Zeit
> drauf (z. B.  max 10s,bei Voltcraft)

Winfried J. schrieb:
> nur mal so, die kleineren Shunts sind sicher nicht für die Leistung
> ausgelegt wie im großem Amperbereich. Die würden mit Rauchzeichen vor
> der 16A Sicherung kündigen!

Um das Messergebnis bei hohen Strömen nicht durch zusätzliche 
Übergangswiderstände (z.B. korrodierte Sicherungsfassungsklemmen) zu 
verfälschen, werden einige DVMs ohne Sicherung hergestellt.

Allerdings nicht für Dauerbetrieb geeignet. Nur für (sehr) kurze 
"Prüfzwecke". Sonst lieber mit Strommesszange rangehen.

Udo D. schrieb:
> was wohl leider nun auch
> defekte Sicherungen hat, n a c h d e m  ich es verliehen hatte.

was wohl von den lieben Kollegen nicht beachtet wurde.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von bingo (Gast)


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Udo D. schrieb:
> Die Sicherungen haben die Maße 6x32 und ich werde wohl mal schauen, ob
> es unbedingt Siba sein muss, da die nur mit hohen Versandkosten zu
> bekommen sind.

http://www.reichelt.de

von Karl B. (gustav)


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bingo schrieb:
> Udo D. schrieb:
>> Die Sicherungen haben die Maße 6x32 und ich werde wohl mal schauen, ob
>> es unbedingt Siba sein muss, da die nur mit hohen Versandkosten zu
>> bekommen sind.
>
> http://www.reichelt.de

Hi,
hier die Specs:

http://www.farnell.com/datasheets/2189732.pdf

Also Flink ist schon 'mal nicht schlecht.
(hab sonst noch ein paar 5 x 20er 10A-Schmelzeinsätze für die Steckdose 
am Elektroherd rumfliegen.)


ciao
gustav

von hinz (Gast)


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Unbedingt auf das Schaltvermögen der Sicherungen achten!

von Harald W. (wilhelms)


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Udo D. schrieb:

> Wozu zwei Feinsicherung im Multimeter?

Weil drei bis vier teurer gewesen wären.

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald W. schrieb:
> Weil drei bis vier teurer gewesen wären.

Genau.

Obwohl -wenn man sie parallel schaltet, dann gehen sie ja auch nicht so 
schnell hoch.



Was bin ich heute aber auch wieder für ein Schelm.

:)

MfG Paul

von Old P. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Udo D. schrieb:
>
>> Wozu zwei Feinsicherung im Multimeter?
>
> Weil drei bis vier teurer gewesen wären.

Bei Tischgeräten häufig sogar die Regel (sind auch Multimeter, ätsch 
;-))

Old-Papa

von Manfred (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> die Sicherung löst bei 16A dauerhaft garantiert nicht aus.

> Darüber stolpern die meisten bei der Auslegung
> einer Schmelzsicherung...

Jou, wenn sie es doch tut - das Thema hatte ich vor Jahrzehnten mal an 
der Hacke. Ein erster Ansatz mal da: 
http://www.siba.de/front_content.php?idcat=9&idart=441

Die F500mA im UT61D ist neulich auch in den Sicherungshimmel entfleucht, 
ohne dass ich einen offensichtlichen Fehler gemacht hätte - außer 
Dauerstrom über längere Zeit.

Karl B. schrieb:
> Um das Messergebnis bei hohen Strömen nicht durch zusätzliche
> Übergangswiderstände (z.B. korrodierte Sicherungsfassungsklemmen) zu
> verfälschen, werden einige DVMs ohne Sicherung hergestellt.

Unsinn: Für die Genauigkeit des Meßgerätes ist eine Sicherung 
bedeutungslos, wenn sie schaltungstechnisch an der richtigen Stelle 
liegt.

Im Gesamtaufbau betrachtet, ergibt sich am Meßgerät mit Sicherung 
natürlich eine höherer Spannungsabfall - wenn beide Geräte ansonsten 
identisch sind.

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