Es geht hier um ein reines Verständnisproblem, nicht um ein Elektronikprojekt: Ich höre manchmal unterschiedliche Meinungen, wenn es darum geht einen 4 Ohm Lautsprechen an einen 8 Ohm Verstärker anzuschließen. Es ist gelegentlich auch von "Impedanzanpassung" die Rede. Aber hat ein Verstärker nicht meist einen kleinen Ausgangswiderstand von weit unter 1 Ohm? Was würde nun im gegebenen Fall passieren? Wenn ich laut aufdrehe fließt ein zu hoher Strom, auf den die Endstufe nicht ausgelegt ist und diese u.U. kaputt geht? Man hört oft, dass die Lautstärke in dieser Konfiguration abnimmt. Das verstehe ich wieder nicht, denn wenn man Ri vernachlässigen kann (?) wäre ja die Ausgangsleistung P = U²/R wobei U die Spannung ist, die die Enstufe leistungsmäßig verstärken soll. Bei kleinerem R=4Ohm statt 8Ohm wäre ja P doppelt so groß... Und könnte man einen 1,42:1 Übertrager dazwischenschalten um die Impedanz zu wandeln? Der Verstärker wäre dann ja mit 8 Ohm belastet.
Michael W. schrieb: > Was würde nun im gegebenen Fall passieren? Wenn ich laut aufdrehe fließt > ein zu hoher Strom, auf den die Endstufe nicht ausgelegt ist und diese > u.U. kaputt geht? Ja. > Und könnte man einen 1,42:1 Übertrager dazwischenschalten um die > Impedanz zu wandeln? Der Verstärker wäre dann ja mit 8 Ohm belastet. Den müsstest Du dann aber selber wickeln.
Harald W. schrieb: > Michael W. schrieb: > >> Was würde nun im gegebenen Fall passieren? Wenn ich laut aufdrehe fließt >> ein zu hoher Strom, auf den die Endstufe nicht ausgelegt ist und diese >> u.U. kaputt geht? > > Ja. > >> Und könnte man einen 1,42:1 Übertrager dazwischenschalten um die >> Impedanz zu wandeln? Der Verstärker wäre dann ja mit 8 Ohm belastet. > > Den müsstest Du dann aber selber wickeln. weiß ich- nur rein theoretisch wäre das eine Lösung? ich habe es ja auch nicht vor, sondern will nur verstehen, was es eigentlich genau heißt, wenn am Verstärker 8 Ohm steht.
Michael W. schrieb: > ondern will nur verstehen, was es > eigentlich genau heißt, wenn am Verstärker 8 Ohm steht. Die heutigen gegengekoppelten Transistorendstufen haben einen Ausgangswiderstand vonweit unter 1 Ohm , oft im einstelliigen Miliohmbereich. Wenn man die vom Hersteller zugelassene minimale Impedanz von in deinem Falle 8 Ohm unterschreitet, können bei höheren Lautstärken Ströme fließen, wofür diese Endstufe nicht ausgelegt ist. Meist haben heutige Endstufen eine Überstrombegrenzung als Schutz integriert, welche in diesem Falle anspricht. Das äußert sich dann durch äuserst unangenehme Verzerrungen, dessen Oberwellen sehr leicht den Hochtonlautsprecher der Lautsprecherbox töten können. Ohne Schutzschaltung kann die Endstufe durch Überlastung sterben. Auch in einer Lautsprecherbox mit angebener Belastbarkeit von 100W hält der Hochtöner selbst selten mehr als ca 5W aus. Man könnte als Schutzmaßnahme einen 4 Ohm Widerstand in Reihe schalten, der dann aber den Nachteil hat, das er die Hälfte der Leistung verbrät , und die Dämpfung des Tieftöners nachhaltig verschlechtert. Die Bässe klingen dann unsauberer. Ralph Berres
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Michael W. schrieb: > ? Wenn ich laut aufdrehe fließt > ein zu hoher Strom, auf den die Endstufe nicht ausgelegt ist und diese > u.U. kaputt geht? Ja. Drehst du den Verstärker nur bis halber Ausgangsspannug auf, wird er mit nicht zu hohem Strom belastet, allerdings steigt die Verlustleistung an seinen Ausgangstransiostoren wegen der höheren Spannung drastisch an. Das ist also auch keine Lösung. Normalerweise reduziert man auch die Versorgungsspannung am Trafo des Verstärkers, damit das gut geht. Oder man dreht nur bis 1/5 der Maximalspannung auf, denn dann ist der Strom wieder so gering daß er trotz Restspannung an den Transistoren nicht zu zu viel Verlustleistung führt. Michael W. schrieb: > nur rein theoretisch wäre das eine Lösung? Ja, wobei Trafos die das ganze Audiofrequenzband übertragen mühsam sind.
Hallo, Michael W. schrieb: > ich habe es ja auch nicht vor, sondern will nur verstehen, was es > eigentlich genau heißt, wenn am Verstärker 8 Ohm steht. na das, was dransteht. ;) Daß der Hersteller die techn. Daten wie Ausgangsleistung, Klirrfaktor usw. für eben diese Laufsprecherimpedanz angegeben hat und garantiert. Der Rest wurde ja schon erwähnt: größere Impedanz -> Ausgangsleistung ist kleiner, kleinere -> geht kaputt/verzerrt mehr/schaltet ab wenn Schutzschaltung vorhanden usw. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > Hallo, > > Michael W. schrieb: >> ich habe es ja auch nicht vor, sondern will nur verstehen, was es >> eigentlich genau heißt, wenn am Verstärker 8 Ohm steht. > > na das, was dransteht. ;) > Daß der Hersteller die techn. Daten wie Ausgangsleistung, Klirrfaktor > usw. für eben diese Laufsprecherimpedanz angegeben hat und garantiert. > Der Rest wurde ja schon erwähnt: größere Impedanz -> Ausgangsleistung > ist kleiner, kleinere -> geht kaputt/verzerrt mehr/schaltet ab wenn > Schutzschaltung vorhanden usw. > > Gruß aus Berlin > Michael es geht das Gerücht um, dass dies der Ausgangwiderstand der Endstufe wäre. Man liest dies selbst in Audio Foren ziemlich oft. Das ist also totaler Unsinn-nicht?
Michael W. schrieb: > Das ist also totaler Unsinn-nicht? JA. Wie gesagt bedeutet das nur die erlaubte (mindest) Impedanz des LS.
Hallo, Michael W. schrieb: > es geht das Gerücht um, dass dies der Ausgangwiderstand der Endstufe > wäre. Man liest dies selbst in Audio Foren ziemlich oft. Das ist also > totaler Unsinn-nicht? dieses Gerücht stimmt nur bei Endstufen mit Leistungsanpassung, zu 99% bei Röhrenendstufen. Ohne Gegenkopplung über die Endstufe gehen die dann auch eher bei Leerlauf als bei Kurzschluß kaputt. Bei Halbleiterendstufen ist der Innenwiderstand durch Gegenkopplung meist nahe 0, das dämpft auch wirksam das "Eigenleben" der Lautsprecher besonders im Bassbereich. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > dieses Gerücht stimmt nur bei Endstufen mit Leistungsanpassung, zu 99% > bei Röhrenendstufen. Aber auch nur wenn die Röhrenendstufe keine Gegenkopplung vom Ausgangstrafo zurück auf den Eingang hat. Findet man bei Gitarrenverstärker häufig. Hifi Endstufen sind meist auch bei Röhren in der Endstufe gegengekoppelt. Dann ist der Ausgangswiderstand auch viel niedriger. Aber auch hier gilt dann , das die Lautsprecherimpedanz den vom Endstufenhersteller angegebenen Grenzwert nicht unterschreiten soll. Sonst bekommen die Röhren rote Bäckchen. Ralph Berres
Michael U. schrieb: > dieses Gerücht stimmt nur bei Endstufen mit Leistungsanpassung, zu 99% > bei Röhrenendstufen. Das halte ich für ein Gerücht. Hast Du mal bitte ein Beispiel für Deine Behauptung parat? Ralph B. schrieb: > Aber auch nur wenn die Röhrenendstufe keine Gegenkopplung vom > Ausgangstrafo zurück auf den Eingang hat. Auch dann nicht. LG old.
Ralph B. schrieb: > Die heutigen gegengekoppelten Transistorendstufen haben einen > Ausgangswiderstand vonweit unter 1 Ohm , oft im einstelliigen > Miliohmbereich. Unser Stromnetz hat auch einen "Ausgangswiderstand von weit unter 1 Ohm" sodas es Ströme von mehreren Kiloampere liefern kann. Trotzdem würde ich das nicht über längere Zeit versuchen. :-)
Harald W. schrieb: > Unser Stromnetz hat auch einen "Ausgangswiderstand von weit unter 1 Ohm" > sodas es Ströme von mehreren Kiloampere liefern kann. Trotzdem würde > ich das nicht über längere Zeit versuchen. :-) ja und?
Wenn Dein Verstärker zum Beispiel mit 12V betrieben würde und der Verstärker eine maximale Amplitude von 10V (Scheitelwert, keine Brückenendstufe) schafft, dann ist der maximale Strom (Scheitelwert) 10V/8Ohm=1,25A. Mit den anderen Lautsprechern 10V/4Ohm=2,5A. Das kann dazu führen, dass dieser Strom für die Endstufe viel ist und diese zu warm werden kann. Handelt es sich um einen Verstärker mit unsymmetrischer Spannungsversorgung, also mit Ausgangskondensator erhöht sich die untere Grenzfrequenz (das ist nicht gut für besonders tiefe Bässe). Der Kondensator wird dabei auch zu sehr beansprucht und kann sich verabschieden. Besonders unangenehm ist es, wenn dieser durchschlägt in Verbindung mit dem Leistungstransistor, die ganze Leistung, die das Netzteil liefern kann, die Spule im teuren Lautsprecher zum schmoren bringt und die Netzteilsicherung nicht schon vorher zuschlug. Soweit nach Murphy der worst-case. Heutzutage werden in der Regel die Verstärker immer mindestens auf 4 Ohm Last ausgelegt. Wenn allerdings der Hersteller dabei "gepatzt" hat (mommt auch heute noch immer wieder mal vor) und Messungen ergeben, da wird etwas warm, dann wird sich beholfen, indem man halt im Datenblatt 8 Ohm nur noch als zulässig ausweist.
Harald W. schrieb: > Den müsstest Du dann aber selber wickeln. Kannst Du auch kaufen, wiegt aber ein bischen was: https://www.glockenklang.de/de/produkte/bass_systeme/anpassungstrafo-600.htm
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Eine zu niederohmige Last kann den Verstärker killen. Professionelle ELA-Verstärker haben entsprechende Schutzschaltungen, Heimverstärker in der Regel aber nicht. Manche Verstärker sind umschaltbar, dann wird für 4 Ohm die Spannung über Anzapfungen des Netztrafos verringert.
Nils P. schrieb: > Kannst Du auch kaufen, wiegt aber ein bischen was: > > https://www.glockenklang.de/de/produkte/bass_systeme/anpassungstrafo-600.htm das aber auch nur für Mono, für Stereo braucht man da schon zwei Stück ;) Der Preis dürfte für die Teile heftig sein, da lohnt sich es dann eher eine andere Endstufe oder andere Lautsprecher anzuschaffen.
Peter D. schrieb: > Heimverstärker in > der Regel aber nicht. Hi, der Braun CEV550 hat Umschalter für verschiedene Lautsprechergruppen, wobei auch Lautsprecher in Reihe geschaltet werden. Die "Impedanzangabe" ist 4-16 Ohm. Hab noch keine Probleme damit gehabt. Bei sattem Kurzschluss auf der LS-Leitung klickt das Relais und nimmt die LS vom Verstärker. ciao gustav
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Karl B. schrieb: > wobei auch Lautsprecher in Reihe geschaltet werden. Das machte man, wenn der Verstärker für 4 Ohm nicht genug Strom liefern konnte. Es ist akustisch aber mieserabl, weil der andere Lautsprecher in Reihe die Dämpfung - den Grund warum Verstärker als niederohmige Spannungsquellen arbeiten - völlig konterkatiert.
ich habe jetzt hier nicht alles gelesen... Nur soviel: Zwei 4 Ohm Lautsprecher in Reihe geschaltet ergeben 8 Ohm.
Es ist akustisch aber mieserabel, weil der andere Lautsprecher in Reihe die Dämpfung - den Grund warum Verstärker als niederohmige Spannungsquellen arbeiten - völlig konterkatiert. Wenn die Lautsprecher "gleich" sind, ist das egal.
Michael B. schrieb: > Es ist akustisch aber miserabel Stimmt. Die Reihenschaltung von Lautsprechern berücksichtigt nicht, dass nicht alle Lautsprecher - auch aus derselben Serie - gleich sein können, und das Ganze "dynamisch" betrachtet werden muss. Das war ja auch 'mal eines der Argumente für "Aktivboxen", soweit ich mich erinnern kann. Das heißt, Verstärker und Lautsprecher eine Einheit ohne Zugriff auf den Lautsprecher selbst. Und eben möglichst gleiche Einheiten, kein unkalkulierbarer Mix. (Alle Steuerungen dann mit Vorverstärkern etc. pp. Das hat wieder andere Probs. ok.) Jedenfalls hatte das Braun mit dem CEV550 damals so konzipert, um mit einem Receiver/Verstärker mehrere Räume "beschallen" zu können oder abwechselnd nur einen. Wobei natürlich bei Anschluss nur eines Lautsprecherpaares die Wiedergabe fraglos am besten sein solllte. Habe oft das Differnzsignal für "Pseudoquadrofonie" einfach an Lautsprecherausgängen abgegriffen. Also, da merkt man gegenüber anderen damals erhältlichen Geräten, was Kanaltrennung bedeutet. Ist aber insgesamt kritisch in der Aufstellung der Lautsprecher. ciao gustav
Es fehlten die ">"-Zeichen, also nochmal: > Es ist akustisch aber mieserabel, weil der andere Lautsprecher > in Reihe die Dämpfung - den Grund warum Verstärker als niederohmige > Spannungsquellen arbeiten - völlig konterkatiert. Wenn die Lautsprecher "gleich" sind, ist das egal.
Turbine schrieb: > ich habe jetzt hier nicht alles gelesen... > > Nur soviel: Zwei 4 Ohm Lautsprecher in Reihe geschaltet ergeben 8 Ohm. aber nur bei zwei genau baugleichen LS Ansonsten sind die Impendanzverläufe zu addieren und die niedrigste Gesamtimpendanz mit der Verstärker-Spezifikation abzugleichen. 4Ohm ist die Nominalimpendanz bei 1kHz, die Verläufe können streckenweise deutlich darunter liegen.
Mike B. schrieb: > 4Ohm ist die Nominalimpendanz bei 1kHz, die Verläufe können > streckenweise deutlich darunter liegen. Habe ich anders gelernt; ansonsten würde etwa ein SB Acoustics SB34SWPL76-4 unsinnig als 31Ohm-Lautsprecher vertrieben, was im wesentlichen durch die Schwingspulen-Impedanz Le=5,3 mH bedingt ist. Offiziell wird er aber sinnvoller als 4 Ohm-lautsprecher angeboten. Dies passt besser zu der von mir gehörten Definition "Nominaler Impedanzwert (aus der Reihe 4,6,8, ... Ohm), der über den ganzen (Nutz)Frequenzbereich um höchstens 20% unterschritten wird." --- Bei der Nennimpedanz sollte man auch bedenken, dass diese für den angegebenen Kernschalldruck (dB/W/m) verwendet wird, um von verwendeten und leicht messbarem Signalpegel (häufig auf 2,83V bezogen) auf die vom Lautsprecher aufgenommene Leistung zu kommen .. und da ergibt eine höhere Nennimpedanz werbewirksame höhere Zahlen.
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