Forum: PC Hard- und Software Linux-Server migrieren


von Tobias P. (hubertus)


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Hi

ich habe in einem Rechencenter einen virtuellen Server gemietet, wo ich 
meine Website, Git-Server und Nextcloud-Server drauf betreibe.
Der Server läuft unter Fedora mit Apache und MariaDB usw., ich habe 
alles in mühevoller Kleinarbeit selber aufgesetzt und konfiguriert, 
incl. Verschlüsselung und alles.
So, leider ist der Speicherplatz in dem Rechencenter recht begrenzt. Ich 
bekomme nur mikrige 80GB. Zu Beginn hat mir das gereicht, aber mit 
Nextcloud bin ich nun auf den Geschmack gekommen und lege so gut wie 
fast alles immer in meinem Nextcloud-Folder ab. Am Sonntag habe ich 10GB 
Urlaubsphotos hochgeladen.
Nun, der Speicherplatz bei meinem Anbieter lässt sich bis auf 160GB 
erweitern, danach ist Schluss.... (ist dafür nicht teuer).
Ich überlege jetzt, ob es klug wäre, den Server auf eine echte Hardware 
zu migrieren, welche bei mir in der Wohnung dann steht, wo ich dann auch 
grössere Disks einbauen kann (1T oder was auch immer).

a) ich kann ja von dem virtuellen Server ein Image ziehen. Kann man das 
mehr oder weniger problemlos dann auf einer anderen Hardware zum Laufen 
kriegen? ich habe nicht unbedingt Lust, alles wieder neu konfigurieren 
zu müssen.

b) Nextcloud bietet ja die Möglichkeit, externen Speicher via SFTP o.ä. 
anzubinden. Ich habe mir auch überlegt, zu Hause einen kleinen 
SFTP-Server zu installieren, und diesen dann in Nextcloud zu 
integrieren, sodass die Daten dann effektiv bei mir zu Hause liegen, der 
Server bleibt im Rechencenter.

Irgendwie ist beides Murks. Was würdet ihr tun?

von jz23 (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> Irgendwie ist beides Murks. Was würdet ihr tun?

Alles neu aufsetzen. Das dauert doch keinen halben Tag, den Server 
zusammenzubauen (Wenn man keinen fertigen kauft) dauert da ja fast schon 
länger.
Apache, MariaDB, PHP, mehr muss man doch gar nicht installieren. Wenn 
noch was fehlt, meldet sich Owncloud schon (Wenn man die Dateien von 
Owncloud in den Webspace von Hand kopiert) oder es wird nachinstalliert 
(Wenn man Owncloud aus nem Repository bezieht)

von (prx) A. K. (prx)


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Linux VServer sind häufig nicht als vollständig getrennte virtualisierte 
Hardware implementiert, sondern alle VServer auf dem Host verwenden den 
gleichen Kernel. Das könnte dem etwas im Weg stehen.

https://www.vserver-vergleich.eu/virtualisierung

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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A. K. schrieb:
> sondern alle VServer auf dem Host verwenden den
> gleichen Kernel. Das könnte dem etwas im Weg stehen.

Er hat Linux usw. doch selber eingerichtet.

Georg

Beitrag #5272079 wurde vom Autor gelöscht.
von oszi40 (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> ob es klug wäre, den Server auf eine echte Hardware
> zu migrieren, welche bei mir in der Wohnung dann steht,

Macht Lärm, braucht gute Anbindung und kostet 7x24*365 Strom
Ein Backup um damit zu experimentieren wäre interessant.

von G. L. (glt)


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Website u. was sonst dringend im Netz sein muss auf dem VServer lassen - 
die Nextcloud würd ich mir daheim hinstellen.

von Daniel A. (daniel-a)


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Ich habe meinen Server auch zuhause stehen. Es kommt zwar von zeit zu 
zeit mal vor, das meine Internetverbindung kurzfristig ausfällt, aber 
das hat mir bisher noch keine grösseren Probleme bereitet. Zuhause komme 
ich dann wenigstens selbst wärend einem Unterbruch noch an die Daten. 
Ich packe immer nur wenige verwante Dienste in einen eigenen libvirt-lxc 
container. Diese kann man einfach Kopieren oder Löschen, wenn man mal 
was kaputt macht. Ich verwende Raid 1 für Redundanz, falls eine Platte 
kaputt geht, und habe einen separaten Backup server + einen momentan 
ausgeschalteten PC falls der Hauptserver ausfällt, von diesen musste ich 
bisher aber zum Glück noch nicht gebrauch machen. Der zuhause stehende 
Server hat noch den Vorteil, dass man Dinge wie Printserver, Scanserver, 
DLNA Server, tftp + NFS Server für Netzwerkboot, und DNS resolver für 
AD-Blocking und special domains einrichten kann.

Es ist vermutlich möglich, den vServer mit rsync zu kopieren. Eventuell 
muss man dann noch in einem chroot die fstab anpassen, den Linux kernel 
& grub installieren, und ein grub-install und update-grub durchführen. 
Ich würde aber davon abraten, da Cloudanbieter häufig eigene Repos mit 
ein paar eigenen oder modifizierten Packeten haben. Ich empfehle 
statdessen, einfach nur die Konfigurationsdateien & Daten zu kopieren.

Auserdem würde ich vorher abklären, ob dein ISP dich nicht hinter ein 
NAT setzt, und ob du noch eine statische IP oder dyndns benötigst. Ich 
habe eine statische IP. Und dann ist zu beachten, dass viele Anbieter 
nur dann reverse DNS anbieten, wenn man ein teures Firmenpacket nimmt, 
falls überhaupt, das ist bei eigenen Mailservern etwas problematisch.

von Tobias P. (hubertus)


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Daniel,
was für einen Anbieter hast du?

mein vServer-Anbieter hat definitiv keine solchen komischen Konstrukte 
wie gemeinsame Kernel etc. Denn ich kann selber ein Cd/DVD-Image 
hochladen und von da aus das Betriebssystem installieren.

Mich stört halt mittlerweile, dass es nur 80GB Platz gibt ;-)

Meinen alten PC hätte ich als Server genommen. Der muss ja nicht viel 
Performance haben, es braucht nur eine grosse Disk.

von c.m. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Tobias P. schrieb:
>> ob es klug wäre, den Server auf eine echte Hardware
>> zu migrieren, welche bei mir in der Wohnung dann steht,
>
> Macht Lärm, braucht gute Anbindung und kostet 7x24*365 Strom
> Ein Backup um damit zu experimentieren wäre interessant.

erstens ist da eine 7 zu viel, und zweitens sind das ein ~40€ im jahr 
wenn der server 15W zieht.

von Daniel A. (daniel-a)


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Tobias P. schrieb:
> Daniel,
> was für einen Anbieter hast du?

Es ist schon ein paar Jahre her, seit ich alles selbst mache. Ich weiss 
nichtmehr, wie der Anbieter damals hiess.

von Tobias P. (hubertus)


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Daniel A. schrieb:
> Tobias P. schrieb:
>> Daniel,
>> was für einen Anbieter hast du?
>
> Es ist schon ein paar Jahre her, seit ich alles selbst mache. Ich weiss
> nichtmehr, wie der Anbieter damals hiess.

ja, ich meine den Internetanbieter.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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c.m. schrieb:
> erstens ist da eine 7 zu viel, und zweitens sind das ein ~40€ im jahr
> wenn der server 15W zieht.

Man kann auch sicher sein, das der Anbieter sich den Strom auch bezahlen 
lässt, plus die Personalkosten, Abschreibung für Server, etc. und er 
will sogar noch Gewinn machen...

von Daniel A. (daniel-a)


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Tobias P. schrieb:
> ja, ich meine den Internetanbieter.

Quickline, Schweiz, hiess früher mal finecom, davor hatte meine Gemeinde 
breitband.ch, befor ehemalige quickline mitarbeiter sich in die 
www.intergga.ch (kabelnetz unserer Gemeinde) einschläusten, und in einem 
putsch der breitband den sender abdrehten, unter dem vorwand gegenüber 
der Gemeinde sie wären billiger.

Bei der breitband hatte noch jeder automatisch eine statische IP, bei 
Quickline gab dass dann einen Aufpreis das war noch akzeptabel. Aber 
reverse DNS gibts nur mit dem Unternehmenspacket, total übertäuert mit 
unnötigen features wie Antivirensoftwareabos gekoppelt, für OSe die ich 
nicht verwende, etc. Deshalb habe ich noch immer kein reverse DNS.

von Tobias P. (hubertus)


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Ich überlege grade, ob es schlau wäre, wirklich nur den Fileserver zu 
Hause zu betreiben und den Webserver auf dem vServer zu belassen.
Den Fileserver könnte man ja im vServer via SFTP anbinden, sodass die 
Files, welche man in Nextcloud hochlädt (das ja auf dem Webserver 
läuft!) physikalisch auf dem Server zu Hause landen.

Oder aber, ob es nicht besser wäre, den kompletten Server zu Hause zu 
haben - dann brauche ich aber eine besonders gute Internetanbindung, da 
auch den Webserver ja nicht nur ich zugreife.

Ich glaub Quickline gibts bei mir nicht (AG). Das habe ich bisher nur in 
der Zentralschweiz gesehen. Kann mich aber täuschen ;-)

: Bearbeitet durch User
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