Hat sowas schon mal jemand erlebt? Mein (zugebenermassen altes, 15 Jahre) Soundsystem Hercules XPS210 war plötzlich auf einem Kanal tot. Aufgeschraubt, 3xTDA2030. Den betreffenden und die Elkos gewechselt, funktionierte trotzdem nicht. Oszi ran, schwingt Volldampf mit 260kHz und wurde auch gut warm :-) Noch mal auseinandergebaut (2 Platinen senkrecht ineinander gelötet :-( ) Boucherot-Glied getestet, Widerstand 1R ok, Kondensator 100nF ohne Kapazität, 20pF. Von aussen nichts sichtbar. Sowas hatte ich noch nie. So einer wars: https://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/B300/KERKO_500.png
Beitrag #5273140 wurde vom Autor gelöscht.
Fehler behoben? Glückwunsch! Tja, auch bei normalerweise "unkaputtbaren" Baueelementen gibt's mal Ausfälle. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber nie = NULL. Ist wohl das Gegenstück zum 6er im Lotto. ;-)
H.Joachim S. schrieb: > Hat sowas schon mal jemand erlebt? Ja, und sogar noch schlimmer. Ein Keramikkondensator als satter Kurzschluss. Auch ohne Kapazität. Neu aus der Produktion.
Ein Kerko kann brechen: https://www.mouser.com/pdfdocs/TechnicalOverviewofFlexMitigationSolutions.pdf Wenn du Glück hast (du hattest Glück) ist er danach unterbrochen. Dafür sprechen die 20pF. Wenn du Pech hast, kurzgeschlossen. Der Bruch muss nicht unbedingt sichtbar sein. Kerkos sind eigentlich sehr zuverlässig, aber sie sind mechanisch empfindlich. Umso größer sie sind, desto empfindlicher. Ich hatte da mal ein recht teures, da sind sie explodiert, es waren 1kV Typen in 1210er Bauform in einem DC-Zwischenkreis. Die sind komplett verdampft. Problem: Die waren neben einer Schraube Platziert, und wurden offensichtlich beim Einbau beschädigt.
Bei MLCCs hatte ich auch schon C=0. Nach Nachlöten war wieder Funktion da, aber nur für ca 1 Tag. Dann wieder das gleiche Spiel. Seit dem Tausch der beiden MLCCs ist Ruhe. Erlebt in der Ladungspumpe (Spannungsverdoppler von 1.5 auf 3V) des LC-Displays bei meinem Al*i-Funkwecker. Die MLCCs hatten keine erkennbare mechanische Beschädigung.
Hatte ich kürzlich in einem älteren Labornetzteil bei dem die Stromregelung nicht mehr korrekt funktionierte. MfG
Kerkos können je nach Bauart mehr oder weniger wie ein Piezo schwingen (und/oder mikrophonisch sein). Eventuell hat er seine eigene akkustische Resonanzfrequenz durch die Musik abbekommen und sich dann ins Fast-Nirvana von 20p hochgeschaukelt.
H.Joachim S. schrieb: > So einer wars: > https://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/B300/KERKO_500.png Bei denen sollte man vorsichtiger mit den Beinen umgehen. Etwas ungeschickt gebogen und schon is der Kontakt zu den Platten unterbrochen/angeknackst.
Das der originale Übeltäter. Ich staune echt, dass es doch schon einige Erfahrungen mit defekten gibt, ist definiv mein erster. Explodierte oder mit Schluss hatte ich schon, aber sowas noch nicht. Letztenendes hat sich das natürlich nicht wirklich gelohnt, anderthalb Stunden dran gesessen. Aber ich bin mit dem Ding immer zufrieden gewesen und nun läuft es wieder. Noch mal gehe ich da aber nicht ran, beim nächsten Defekt ist Schluss :-). Die werden aber nicht mehr kaputtgehen, obwohl die noch älter sind: https://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwin5JnZic7YAhXF16QKHYEZDS8QjRwIBw&url=https%3A%2F%2Fwww.ebay.com%2Fitm%2F4x-NOS-ERO-MKT1813-0-15uF-630V-10-ROEDERSTEIN-vintage-tone-capacitor-%2F282779948201&psig=AOvVaw3uAUECMbnIwIRUjR9LJ8_E&ust=1515697025972206 Wusste gar nicht, dass ich solche Schätze hier rumliegen habe :-)
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Bearbeitet durch User
Gästchen schrieb: > Ein Keramikkondensator als satter > Kurzschluss. Auch ohne Kapazität. Der ist gut! Aber wer im Osten die russischen orangenen rechteckigen Keramik-C kennt, den erschüttert nichts mehr.
Heute im Schrott gelandet, gründlich abgeraucht. Hat sich also wirklich nicht gelohnt.
H.Joachim S. schrieb: > Hercules XPS210 Französischer Schrott Hercules XPS210 Beworben mit 50W, bringt real 12W.
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