Forum: PC-Programmierung Web-"Frickelei"


von Cyblord -. (Gast)


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Es wird ja durchaus (auch manchmal zurecht) über Frontendschubser 
hergezogen, dazu hier was schönes:

https://hackernoon.com/im-harvesting-credit-card-numbers-and-passwords-from-your-site-here-s-how-9a8cb347c5b5

von Nop (Gast)


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Das ist doch nicht nur bei Web so. Opensource-Entwickler haben ganz 
allgemein kein Bewußtsein für die Problematik von Dependencies. Sieh Dir 
eine Linux-Distri an, was da jeder Furz für Dependencies hat, und damit 
meine ich nicht, daß z.B. Gnome-Anwendungen natürlich von Gnome 
abhängen.

Die Frickler denken, daß das Paketmanagement die Probleme löst, aber 
tatsächlich macht es sie nur einigermaßen handhabbar. Der Testaufwand 
explodiert aber, die Robustheit sinkt, und die Sicherheit natürlich 
auch.

Niemand macht Codereviews, wie man selbst bei einem sehr wichtigen 
Projekt wie OpenSSL gesehen hat, und das wird bei weniger entscheidenden 
Projekten noch schlimmer sein.

von Weingut P. (weinbauer)


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Genau deshalb hab ich mein CMS selbst gestrickt :)

von Noch einer (Gast)


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> Sieh Dir eine Linux-Distri an

Irgendwas ist da total schief gelaufen.

Stallman begann mit der Freien Software, weil er einen Bug in einem 
Druckertreiber fixen wollte, aber nicht durfte.

Heutzutage ist alles frei, aber hoffnungslos aufgeblasen. Wir könnten 
alles fixen, finden aber nicht mal das Paket, in dem sich der Bug fixen 
lässt.

Das meiste davon wollen wir doch gar nicht haben. 100 verschiedene 
Protokolle im SSL. Mir genügt eines. 1000 verschiedene Videokodierungen 
-- nur weil der eine Patentgebühren kassieren will, die der andere aber 
nicht bezahlen will.

Lesen hier Mozilla Entwickler mit? Ich will euer Pocket nicht! Lesen 
hier Webseiten-Gestalter mit? Ich will Seiten, die auch ohne Javascript 
die Inhalte anzeigen.

P.S.
>wie man selbst bei einem sehr wichtigen Projekt wie OpenSSL gesehen hat
Die Lücke wurde gefunden! Schon alleine das beweist doch - zumindest 
Einer macht Codereviews.

von Weingut P. (weinbauer)


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Website ohne Javascript  :)))

Revoluzzer, wo doch HTML5 und Ajax so Hip ist.
Aber hast Recht, schon der Overhead an jQuery der immer mit geladen 
wird.

von Joachim S. (oyo)


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Abradolf L. schrieb:
> Es wird ja durchaus (auch manchmal zurecht) über Frontendschubser
> hergezogen, dazu hier was schönes:
>
> 
https://hackernoon.com/im-harvesting-credit-card-numbers-and-passwords-from-your-site-here-s-how-9a8cb347c5b5

Wobei man der Fairness halber dazu sagen sollte, dass der Autor ganz am 
Ende seines Artikel freimütig zugibt, dass das Alles gar nicht der 
Wahrheit entspricht, und er lediglich zeigen wollte, wie extrem simpel 
es wäre, so etwas umzusetzen.

Das ist letztlich ein Clickbait-Artikel, der mit einer fiktiven 
Geschichte ein reales (und durchaus bekanntes) Problem beschreibt.

von Oliver S. (oliverso)


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Na ja, clickbait..

Dann sind zur Zeit sämtliche Artikel zu Spektre und Meltdown erst recht 
clickbait.

Oliver

von Joachim S. (oyo)


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Oliver S. schrieb:
> Na ja, clickbait..

Wie würdest Du es sonst bezeichnen?
Statt eine reisserische, falsche Tatsachen vortäuschende Überschrift wie 
"Ich stehle Kreditkartennummern und Passwörter von Deiner Webseite, 
und zwar so:" zu benutzen, dann eine fiktive Horror-Story aufzutischen 
und dies erst ganz am Ende aufzuklären, hätte der Autor seinen Artikel 
ja auch "Wie man vglw. leicht Kreditkartennummern und Passwörter von 
fremden Webseiten stehlen könnte" nennen können, und das 
zugrundeliegende Angriffsszenario dann nüchtern und sachlich beschreiben 
können.

Dann hätte der Artikel allerdings viel weniger Aufmerksamkeit erzeugt, 
und Fefe & Co. hätten vermutlich nie darauf verlinkt.

von Noch einer (Gast)


Angehängte Dateien:

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> Website ohne Javascript  :)))

mikrocontroller.net beweist: Es geht, ist schnell, kein nervtötender 
Flackerkram und keine Tracker.

Die Marketingfuzzis haben uns nur eingeredet, JS sei Hip, damit wir 
deren Tracker nicht mehr lahmlegen können.

von Weinbauer (Gast)


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ja sicher geht es, das war auch ironisch gemeint .... hab erst die Tage 
mal Sites vom Wettbewerb durchgecheckt ... Ergebnis:
99% erstellt von Agentur, teilweise vor Äonen, optisch ansprechend 
gemacht aber inhaltsleer UND technisch ne Katastrophe.
Teilweise noch Flash, bei neueren jQuery, praktisch komplett darauf 
basierend ... CMS von der Stange und optisch aufgeblasen.
Responsive ja, aber datenoverhead ohne Ende. Da sind Grafiker am Werk, 
die sich nicht die Bohne um Bits & Bytes scheren.

von Hmm (Gast)


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Noch einer schrieb:
>> Website ohne Javascript  :)))
>
> mikrocontroller.net beweist: Es geht, ist schnell, kein nervtötender
> Flackerkram und keine Tracker.

Ein echtes Positivbeispiel, und die einzige Seite bei mir, die sowohl 
Skripte als auch Werbung darf. Skripte aber nur von microcontroller.net.

Daher mal ein Lob dafür!

Die Javascript-Pest hat ausmaße angenommen, die sämtlichen Rahmen 
sprengen. Einige Seiten nutze ich inzwischen nicht mehr. Bei FAZ oder 
Süddeutsche beispielsweise bekomme ich nur noch leeren Bildschirm.
Ich bin schlich zu faul, für die Seiten die Einstellungen zu finden, die 
sowohl das ungestörte Betrachten der Seite als auch die Darstellung von 
Text erlauben.

Das Web in der gewohnten Form ist so gut wie tot...

von Oliver S. (oliverso)


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Joachim S. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> Na ja, clickbait..
>
> Wie würdest Du es sonst bezeichnen?

Ach je, man sollte die amerikanische Art der Werbung nicht überbewerten.

Und weils so schön zum Thema passt, hier der passende aktuelle Artikel 
von Heise zum Thema:

https://www.heise.de/developer/meldung/Open-Source-Tool-zum-Signieren-von-npm-Paketen-veroeffentlicht-3939665.html

Da deutet die harmlose Überschrift überhaupt nicht auf die Brisanz des 
Themas hin.

Was ist dir nun lieber?

Oliver

von Joachim S. (oyo)


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Noch einer schrieb:
>> Website ohne Javascript  :)))
>
> mikrocontroller.net beweist: Es geht, ist schnell, kein nervtötender
> Flackerkram und keine Tracker.

µc.net benutzt doch google-analytics - fungiert das nicht u.A. auch als 
Tracker?

von Orman (Gast)


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Joachim S. schrieb:
> Noch einer schrieb:
>>> Website ohne Javascript  :)))
>>
>> mikrocontroller.net beweist: Es geht, ist schnell, kein nervtötender
>> Flackerkram und keine Tracker.
>
> µc.net benutzt doch google-analytics - fungiert das nicht u.A. auch als
> Tracker?

Überall wo Google drauf steht wird geschnüffelt. Google - immer 
blockieren.

von Nop (Gast)


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Weingut P. schrieb:

> Aber hast Recht, schon der Overhead an jQuery der immer mit geladen
> wird.

Pfft, das sind minified 100kB, und bei gescheiter Server-Config werden 
.js-Dateien mit gzip komprimiert, und dann landet man bei 30kB.

Problematisch ist allerdings, daß JS für quasi-statische Dinge genutzt 
wird, die man genausogut mit CSS3 und HTML5 machen kann, was erheblich 
performanter ist.

von Rolf M. (rmagnus)


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Orman schrieb:
> Joachim S. schrieb:
>> Noch einer schrieb:
>>>> Website ohne Javascript  :)))
>>>
>>> mikrocontroller.net beweist: Es geht, ist schnell, kein nervtötender
>>> Flackerkram und keine Tracker.
>>
>> µc.net benutzt doch google-analytics - fungiert das nicht u.A. auch als
>> Tracker?

Und googletagservices.

> Überall wo Google drauf steht wird geschnüffelt. Google - immer
> blockieren.

Wenn man das bei µC.net tut, tun aber auch mache Sachen nicht mehr.

Generell verstehe ich nicht so ganz, warum man die halbe 
Webseitenfunktionalität auf irgendwelche anderen Webserver auslagert. 
Das ist bei µC.net ja noch sehr moderat. Bei manchen Seiten ist das echt 
schlimm, da werden dann Javascripte von 15 verschiedenen Domains 
geladen, und ohne die funktioniert praktisch nix mehr. Ich will aber 
nicht, dass neben dem Anbieter der Seite noch 14 andere bescheid wissen, 
wo ich überall hingesurft und draufgeklickt habe. Die 14 anderen machen 
das ja auch nur, um diese Informationen zu Profilen zu verarbeiten, die 
sie dann gewinnbringend verkaufen können.
In einer der letzten c'ts wurde auch erklärt, wie Seitenbetreiber in 
Echteit jede meiner Bedienaktionen im Browser verfolgen können, z.B. 
auch wenn ich in ein Textfeld etwas eingegeben und dann wieder gelöscht 
habe, wie lange ich zur Eingabe gebraucht habe, wie viele Fehler ich 
dabei gemacht habe u.s.w.

von Felix (Gast)


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Zum Beispiel eine PM senden. Weil alles auf dieses ätzende Captcha-Zeug 
von Gurgel zurück greift. Käme es wenigstens NUR von µc.net ...

von Oliver S. (oliverso)


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Rolf M. schrieb:
> Ich will aber
> nicht, dass neben dem Anbieter der Seite noch 14 andere bescheid wissen,
> wo ich überall hingesurft und draufgeklickt habe.

Ganz einfach: Nicht mehr im Internet surfen. Klingt blöd, ist aber so. 
Das einzige positive bei der Sache ist, daß bei 3-4 Milliarden surfenden 
Menschen im Netz der einzelne dann doch nur ein Rauschen in der 
Statistik ist.

Oliver

von Honkomator (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Das einzige positive bei der Sache ist, daß bei 3-4 Milliarden surfenden
> Menschen im Netz der einzelne dann doch nur ein Rauschen in der
> Statistik ist.

Du verkennst dabei, dass diese überbordende Datensammelei dazu dient, 
eben nicht lediglich Statistiken zu führen, sondern eine möglichst 
individualisierte/personalisierbare Zuordnung vornehmen zu können.

Mal schauen, wie wir das in Zukunft handhaben wollen und werden. 
Blockchain-Technik bietet da feine Ansätze...

von Oliver S. (oliverso)


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Honkomator schrieb:
> Mal schauen, wie wir das in Zukunft handhaben wollen und werden.
> Blockchain-Technik bietet da feine Ansätze...

Du verkennst, daß Werbung das bisher und auch zukünftig einzige 
funktionierende Geschäftsmodell im Internet ist. Auch die ganze 
Datensammelei dient nur diesem einen Zweck.

Da ist es nicht allzu schwierig, sich vorzustellen, wie das in Zukunft 
gehandhabt wird.

Oliver

von Krawuttke (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Du verkennst, daß Werbung das bisher und auch zukünftig einzige
> funktionierende Geschäftsmodell im Internet ist. Auch die ganze
> Datensammelei dient nur diesem einen Zweck.

Ganz schön naiv ;-)
Werbung ist doch harmlos. Social/Health Scoring ist das neue Ding.

von Nop (Gast)


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Oliver S. schrieb:

> Du verkennst, daß Werbung das bisher und auch zukünftig einzige
> funktionierende Geschäftsmodell im Internet ist.

Ich schätze, daß z.B. Reichelt nicht von der Werbung lebt, sondern vom 
Verkauf der Produkte, und Ebay von der Vermittlung von Käufen.

Es betrifft vorwiegend die Medienbranche, die ihr altes Geschäftsmodell 
versucht hat, in wesentlich aufdringlicher Form online zu übertragen. 
Sie hat außerdem noch das Problem, daß kaum jemand bereit ist, für die 
Inhalte zu bezahlen, weil sie kein Geld wert sind - das ist aber ein 
hausgemachtes Problem.

Woran es außerdem noch fehlt, ist die Möglichkeit zu anonymem 
Micropayment. Aber mit zunehmender Verbreitung von Adblockern jetzt auch 
seitens der Hersteller Apple und Google wird sich da schon was ändern. 
Wenn als Kollateralschaden die Werbebranche zusammenbricht, ist das nur 
begrüßenswert.

von Oliver S. (oliverso)


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Nop schrieb:
> Ich schätze, daß z.B. Reichelt nicht von der Werbung lebt, sondern vom
> Verkauf der Produkte, und Ebay von der Vermittlung von Käufen.

Natürlich. Das „Netz“ aber, inklusive Providern, und allem, was 
dazugehört, lebt von Werbung. Auch die Datensammler, die die Daten dafür 
sammeln, mir punktgenauere Werbung zuzustellen. Und all die Reichelts 
oder eBays bezahlen google oder facebook am Ende dafür, und auch noch 
dafür, die Werbung auszuliefern.

Das bisschen Social oder Health scoring ist dagegen Krümelkacke.

Oliver

von Nop (Gast)


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Oliver S. schrieb:

> Natürlich. Das „Netz“ aber, inklusive Providern, und allem, was
> dazugehört, lebt von Werbung.

Provider haben ein reales Produkt, was sie verkaufen können, und wofür 
es auch Nachfrage gibt. Ich zahle jedenfalls für meinen Netzzugang. Oder 
meinest Du Hosting-Provider mit Gratis-Webspace? Das ist doch schon 
längst wieder im Auslaufen begriffen.

> Und all die Reichelts
> oder eBays bezahlen google oder facebook am Ende dafür, und auch noch
> dafür, die Werbung auszuliefern.

Und genau das hat dann ein Ende, was auch gut so ist, weil Werbung 
sowieso kaum was bringt, außer die Produkte unnötig zu verteuern.

von Oliver S. (oliverso)


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Nop schrieb:
> Und genau das hat dann ein Ende, was auch gut so ist, weil Werbung
> sowieso kaum was bringt, außer die Produkte unnötig zu verteuern.

Jetzt bist du aber naiv...

Oliver

von Hmm (Gast)


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Nop schrieb:
> Woran es außerdem noch fehlt, ist die Möglichkeit zu anonymem
> Micropayment. Aber mit zunehmender Verbreitung von Adblockern jetzt auch
> seitens der Hersteller Apple und Google wird sich da schon was ändern.
> Wenn als Kollateralschaden die Werbebranche zusammenbricht, ist das nur
> begrüßenswert.

Wovon lebt Google nochmal. Achso, Werbung, na dann wird sich aber 
bestimmt viel ändern :-)

von Noch einer (Gast)


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Das Netz mit Werbung bezahlen?

Vom Werbeetat der Unternehmen kommt nur ein kleiner Teil bei den 
Betreibern der Internetdienste an. Und der Werbeetat ist nur ein 
Bruchteil des Umsatzes.

Damit so etwas funktioniert, müssen wir 100 mal so viel überflüssiges 
Graffel kaufen, wie das Internet kostet.

Die punktgenaue Werbung bewirkt: Wir schliessen Kreditverträge für jede 
Menge überflüssiges Graffel ab. Und arbeiten den Rest unseres Lebens für 
die Banken.

Dann noch ein anderer Aspekt. Die Datensammler bekommen so ganz langsam 
eine Macht, wie die mittelalterliche katholische Kirche. Wie verhindern 
wir, dass diese Leute ihre Macht missbrauchen? eine Art Feudalstaat 
aufbauen. Die Finanzinstitute halten uns arm und die Datensammler halten 
uns dumm. Und unser Parlament stimmt nur mehr über Diätenerhöhungen ab.

von Nop (Gast)


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Oliver S. schrieb:

> Jetzt bist du aber naiv...

Kaum jemand klickt Onlinewerbung bewußt an, höchstens aus Versehen. Wenn 
nicht direkt Adblocker im Browser verwendet werden, dann sorgt 
Banner-Blindheit für Adblocking auf Layer 8. Das ist durchaus erforscht.


Hmm schrieb:

> Wovon lebt Google nochmal. Achso, Werbung, na dann wird sich aber
> bestimmt viel ändern :-)

Google hat genug Know-how, um auch anderweitig Geschäfte machen zu 
können. Das tun sie aber natürlich nicht, solange sie auch so guten 
Gewinn machen können. Ansonsten würden sie halt eingehen - na und, viele 
ehemalige große Firmen gibt's nicht mehr, das ist normal.

Wozu es führt, wenn man Änderungen im Geschäftsmodell zu lange 
verweigert, das erlebt die Journalistik-Branche gerade.

von Hmm (Gast)


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Nop schrieb:
> Google hat genug Know-how, um auch anderweitig Geschäfte machen zu
> können. Das tun sie aber natürlich nicht, solange sie auch so guten
> Gewinn machen können. Ansonsten würden sie halt eingehen - na und, viele
> ehemalige große Firmen gibt's nicht mehr, das ist normal.

Bei Google geht es nur darum, das Leben der Menschen zu verbessern. Jede 
Sekunde heilt Google Krebs, hilft Kindern, und rettet ein Einhorn. Heute 
hat Google den Impfstoff gegen Aids entwickelt, morgen ist der 
Warp-Antrieb dran.
Selbstverständlich macht  Google das alles nur, um das Leben der 
Menschen zu verbessern, und ist würde niemals Geld für die Leistungen 
verlangen.

Zufrieden?

Im Ernst:
Wer soviel Geld wie Google in Forschung steckt, muss irgenwelche 
Resultate erzielen. Ich bin nicht beeindruckt - wenn man bedenkt, was 
diverse Startups mit winzigen Bruchteilen der Summen auf die Beine 
stellen, kommt bei Google vergleichseweise wenig heraus.

Dazu kommt: Die haben nur eine einzige relevante Geldquelle: Werbung, 
und alles was dazugehört. 90% macht das aus, habe ich gelesen.

Google verdient sein Geld also ausschließlich mit der Ausspähung der 
Weltbevölkerung zwecks maximaler Ausbeutung. Dazu wird gerne auch mit 
Diktaturen zusammengearbeitet.

Dont be evil, my ass...

von Weingut P. (weinbauer)


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Also für meine Adwords bucht mir Google monatlich ab ... ja, ich zahle 
für Werbung, eben Adwords. Wenn man n substituierbares Produkt hat muss 
man eben Aufmerksamkeit erkaufen.
Ob der potentielle Kunde kauft ist wieder ne andere Geschichte, aber 
insgesamt rentiert es sich schon.
Man muss sich aber schon durch dicke Bretter bohren ...
Google Adwords, Google Maps, Google Shopping ... unterschätzt nicht was 
da an Technik ins HTML rein gezimmert sein will, ist ziemlich biestig.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Krawuttke schrieb:
> Werbung ist doch harmlos. Social/Health Scoring ist das neue Ding.

Allerdings erstmal nur in China.

Nop schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>
>> Jetzt bist du aber naiv...
>
> Kaum jemand klickt Onlinewerbung bewußt an, höchstens aus Versehen. Wenn
> nicht direkt Adblocker im Browser verwendet werden, dann sorgt
> Banner-Blindheit für Adblocking auf Layer 8. Das ist durchaus erforscht.

Deshalb gibt's ja Clickbait.

> Google hat genug Know-how, um auch anderweitig Geschäfte machen zu
> können. Das tun sie aber natürlich nicht, solange sie auch so guten
> Gewinn machen können.

Auf mich wirkt Google nicht wie eine Firma, die nach dem Motto vorgeht: 
"Wir könnten noch viel mehr einnehmen, aber das, was wir aktuell haben, 
reicht uns".

: Bearbeitet durch User
von Ach Gottchen (Gast)


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Nop schrieb:
> Die Frickler denken, daß das Paketmanagement die Probleme löst, aber
> tatsächlich macht es sie nur einigermaßen handhabbar. Der Testaufwand
> explodiert aber, die Robustheit sinkt, und die Sicherheit natürlich
> auch.

Weisst Du, ich mache seit ~10 Jahren freiwillig Linux-Support im IRC und 
nutze es aktiv seit >15 Jahren als Server und mittlerweile auch Desktop. 
99% der Installationsprobleme kommen daher, daß ein User mit 
Computerbild-Fachwissen auf Biegen und Brechen irgendein src.gz zieht 
und make && make install laufen lässt was ungefragt irgendeine Library 
überbügelt. Wenn man dem Paketmanager nicht dazwischenpfuscht, dann ist 
das auch stabil.
Oder für die Autofahrer: Solange man in seinem Mercedes nur Teile 
einbaut, die auch von Mercedes dafür freigegeben sind, ist man auch der 
sicheren Seite. Wenn ich allerdings mit Flex und Schweißgerät einen 
Lada-Vergaser einbaue, muß ich mich über Probleme nicht wundern (und mir 
bewußt sein daß das Bashing von Mercedes mich dann wie einen Idioten 
aussehen lässt).

Noch einer schrieb:
> Das meiste davon wollen wir doch gar nicht haben. 100 verschiedene
> Protokolle im SSL. Mir genügt eines. 1000 verschiedene Videokodierungen
> -- nur weil der eine Patentgebühren kassieren will, die der andere aber
> nicht bezahlen will.

Mir genügt ein Auto, was soll ich mit 100 Herstellern? Mir genügt ein 
Kohlewiderstand, was soll ich mit Metallfilm? Mir genügt ein 
Aldi-Schnitzel, was soll ich mit Bio-Schnitzeln? Anderen genügte ein 
Führer, was will man mit einem Parlament? Bloß weil es Dir nicht paßt, 
darf's auch kein anderer haben?
Bist bestimmt einer von denen, die an der 10m Käsetheke sich über die 
mangelnde Auswahl beschweren :)

von Noch einer (Gast)


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> Mir genügt ein Auto, was soll ich mit 100 Herstellern?

Da ist ein grosser Unterschied: Ein Fehler, den einer der anderen 99 
Hersteller macht, ist nicht dein Problem. Wenn aber in Ssh, Browser, 
oder Videoplayer 100 verschiedene Protokolle eingebaut sind, braucht nur 
ein einziges eine Schwachstelle. Und die Ganoven kommen auf deinen 
Rechner.

> auf Biegen und Brechen irgendein src.gz zieht

Zumindest da ist Land in Sicht. Ein konsistenter Satz Shared-Libraries 
kommt aus der Mode. Jeder Docker- oder Snappy-Container bekommt seine 
eigenen Libraries. Nur leider ergibt das 100 Sicherheitslücken 
multipliziert mit 100 alten Versionsständen. Dagegen sind ja sogar die 
2000 Abhängigkeiten, die du dir mit dem npm einhandelst, vollkommen 
harmlos.

von Ach Gottchen (Gast)


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Noch einer schrieb:
>> Mir genügt ein Auto, was soll ich mit 100 Herstellern?
>
> Da ist ein grosser Unterschied: Ein Fehler, den einer der anderen 99
> Hersteller macht, ist nicht dein Problem. Wenn aber in Ssh, Browser,
> oder Videoplayer 100 verschiedene Protokolle eingebaut sind, braucht nur
> ein einziges eine Schwachstelle. Und die Ganoven kommen auf deinen
> Rechner.
Mir war nicht klar, daß jeder Hersteller auch wirklich alles selber 
macht; vielleicht sollte mal einer über sowas wie eine Zulieferindustrie 
nachdenken.
Und die Geschichte, daß Open Source per default unsicherer ist weil's so 
viele Forks und Protokolle etc gibt, erzählt man heute nicht mal mehr 
kleinen Kindern.

>
>> auf Biegen und Brechen irgendein src.gz zieht
>
> Zumindest da ist Land in Sicht. Ein konsistenter Satz Shared-Libraries
> kommt aus der Mode. Jeder Docker- oder Snappy-Container bekommt seine
> eigenen Libraries. Nur leider ergibt das 100 Sicherheitslücken
> multipliziert mit 100 alten Versionsständen. Dagegen sind ja sogar die
> 2000 Abhängigkeiten, die du dir mit dem npm einhandelst, vollkommen
> harmlos.
Hah, NPM. Die Erfindung cooler Hipster die mal sowas von keinen Plan 
davon haben wie man ein Repo aufbaut. Genausowenig wie die Nutzer, die 
noch nicht mal ein left-pad selber gebacken bekommen. Da paßt wirklich 
der Arsch auf den Eimer.

von Noch einer (Gast)


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> vielleicht sollte mal einer über sowas wie eine Zulieferindustrie nachdenken.

Da dürfte sich bald einiges ändern.

In den OEMs sitzen mehr Bürokraten, als die Zulieferer Entwickler haben. 
Als Zulieferer musst du jeden Prozess und jeden Test der AEC oder des 
SPICE dokumentieren. Damit haben die eine Qualität erreicht - davon 
können alle Open-Source-Projekte und alle Softwarefirmen nur träumen.

Nur leider wurde dadurch die Weiterentwicklung immer träger. Jetzt ist 
den Managern aufgefallen, sie wurden vom Silicon Valley, von Tesla und 
von Alibaba abgehängt.

> weil's so viele Forks und Protokolle etc gibt

Umgekehrt. Nicht mal Open-Source bekommt die Probleme in den Griff, die 
wir uns mit den überflüssigen Protokollen einhandeln.

Das Sendmail Desaster. Damals, als es noch 100 E-Mail Protokolle gab, 
konnte das Sendmail zwischen allen Protokollen übersetzen. Die Unmassen 
an Sicherheitslücken wurden niemals gefixt. Durch SMTP wurde das 
Sendmail Überflüssig.

Da liegt der Grund für die Sicherheit. Open-Source hat sich auf die RFCs 
geeinigt und alle anderen Protokolle ignoriert. Nur leider ist die 
Sendmail Generation inzwischen verstorben. Und die Open-Source Leute 
bauen wieder 100 überflüssige Protokolle ein.  Die Hardblead-Erweiterung 
hat niemand gebraucht. Die wurde nur von Ganoven benutzt.

> die mal sowas von keinen Plan davon haben

Lass mal gut sein. Jede Generation glaubt, die alten Penner hätten keine 
Ahnung. Die neuste Hype Technologie sei besser. Das war schon immer so. 
Soweit wir die Geschichte zurück verfolgen können.

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