Die IT-Branche ist die Branche mit dem höchsten Innovationstempo und steht wie keine andere für Disruption und Transformation. Die immense Bedeutung von Software in allen Lebensbereichen lässt dieser Branche ein hohes Maß an Verantwortung zukommen - gleichzeitig herrscht gerade in IT-Firmen häufig eine Wild-West-Mentalität, die man sonst nirgends findet. Trotz eines guten Gehaltes sind viele Softwerker oft auch aufgrund mangelnder sozialer Kompetenz den Unternehmen ausgeliefert. Die Gewerkschaften agieren traditionell eher im Umfeld des produzierenden Gewerbes. Welche Gewerkschaft empfiehlt sich für Beschäftigte im IT-Sektor?
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Da gibt es verschiedene Meinungen. Ich bin bei der IGM, weil die mehr für Akademiker tun. Bei Verdi bist Du als studierter schon AT.
Vernunftmensch schrieb: > Welche Gewerkschaft empfiehlt sich für Beschäftigte im IT-Sektor? Marburger Bund, Vereinigung Cockpit, GDL haben eigentlich am meisten für ihre Mitglieder getan, bei Verdi und IGM hast du bestochene Gewerkschaftler die nur noch auf Seite der Unternehmer stehen und nicht mal die Inflation als Gehaltssteigerung rausholen. Stattdessen reden die von der 28 Stunden Woche wo die meisten Leute inzwischen 40+Überstunden schieben, also völlig an der Realität vorbei.
Michael B. schrieb: > Marburger Bund, Vereinigung Cockpit, GDL Das sind aber branchenspezifische Gewerkschaften. Für die IT gibt es so etwas nicht, vermutlich weil Geeks das soziale Bewusstsein fehlt. Da ist noch eine Nische zu besetzen...
> vermutlich weil Geeks das soziale Bewusstsein fehlt. Da ist > noch eine Nische zu besetzen... Wieso? Wenn sie so ein Bewusstsein nicht haben dann gibt es da auch keine Nische. Olaf
>Da ist noch eine Nische zu besetzen...
Wenn Züge nicht mehr fahren, Flugzeuge nicht mehr fliegen oder der Müll
nicht ehr abgeholt wird, hat das wohl krassere Folgen als wenn Facebook
ein neues Feature nicht zeitgerecht programmiert.
IT ist eben maßlos überschätzt...
IchGlaubeEsNicht schrieb: > IT ist eben maßlos überschätzt... Findest du? Dann schalt mal zwei oder drei größere Backbone Switches aus. Züge sind voll mit Software, genauso wie Müllautos. Es ist nur nicht so offensichtlich.
>Dann schalt mal zwei oder drei größere Backbone Switches aus. Falls ITler streiken sollten, wieviel deiner Switches müßten dann z.B. in einer Woche ausgeschaltet werden. Welche Konsequenzen würde so ein Streik haben? >Züge sind voll mit Software, genauso wie Müllautos. Wie viele Müllautos bleiben pro Woche wegen Softwareproblemen liegen?
IchGlaubeEsNicht schrieb: > Dann schalt mal zwei oder drei größere Backbone Switches aus. > > Falls ITler streiken sollten, wieviel deiner Switches müßten dann z.B. > in einer Woche ausgeschaltet werden. > > Welche Konsequenzen würde so ein Streik haben? > > Züge sind voll mit Software, genauso wie Müllautos. > > Wie viele Müllautos bleiben pro Woche wegen Softwareproblemen liegen? Nur weil die ITler keinen direkten Hebel haben, um ihre Forderungen durchzusetzen, heißt das nicht, dass sie unwichtig sind. Dann müssen sie sich einen Hebel suchen.
Theo schrieb: > IchGlaubeEsNicht schrieb: >> IT ist eben maßlos überschätzt... > > Findest du? Dann schalt mal zwei oder drei größere Backbone Switches > aus. Oder Blackholes mit falschen BGP Route Advertisements.
Die beste Gewerkschaft, ist die die fuer dich am Meisten raushaut, und trotzdem im Hintergrund bleibt.
> Welche Gewerkschaft ist die richtige?
Das kann nur eine sein, die den Gegensatz zwischen
Kapital und Arbeit NICHT verleugnet.
Das "Co-Management", massgeblich befeuert von
"unserem" Walter (Riester, ehemals 2.Vorsitzender der IGM, für mich
einer der grössten Arbeiterverräter nebst Hugo Haase -Kriegskredite
1914-, Müntefering, Clement, Schröder...,) müsste eine Gewerkschaft, für
die ich werben würde, dahin treten, wo es nach meiner Auffassung
hingehört:
In die Tonne.
Michael B. schrieb: > mal die Inflation als Gehaltssteigerung rausholen. Stattdessen reden die > von der 28 Stunden Woche wo die meisten Leute inzwischen 40+Überstunden > schieben, also völlig an der Realität vorbei. Immerhin hat es die IGM über die letzten Jahrzehnte geschafft, dass ein eingestufter Hilfsarbeiter bei gleicher Arbeitszeit ca. 1/3 mehr netto als ein Lokführer bei der Deutschen Bahn bekommt bzw. ihr Gehalt über die letzten Jahrzehnte halten konnten, während Lokführer seit der Reform 1994 ohne Verbeamtung enorme Verluste erlitten.
Michael B. schrieb: > Leute inzwischen 40+Überstunden schieben, also völlig an der Realität > vorbei. Ohne die Gewerkschaften gäbe es keine 40h Stunden, sondern eher 50 - 60: http://www.dgb.de/uber-uns/bewegte-zeiten/60-jahre-dgb/1949-1958/soziale-marktwirtschaft-und-mitbestimmung D.h., die Realität von 40h Stunden wurde überhaupt erst von den Gewerkschaften geschaffen.
> D.h., die Realität von 40h Stunden wurde überhaupt erst von den > Gewerkschaften geschaffen. Und die andere Realität weiter zunehmender prekärer Beschäftigungsverhältniss e(zeitliche begrenzte Arbeitsverträge bzw. Leiharbeit, bescheiden entlohnter Praktika für die "dringendst benötigten" Fachkräfte, 1€-"Selbstständige" ...) wurden/werden toleriert. Wenn ein Gesamtbetriebsratsvorsitzender einer grossen Autofirma (und IGM-Mitglied) mehr als 10-mal soviel "verdient(e)", wie unsere BundeskanzlerIN, sind gewisse Massstäbe weit mehr als relativistisch verbogen ...
Korrektur: Es ist "nur" ca. Faktor 3. Osterloh: ca. 750000 € (wenigstens einmalig wg. Bonuszahlungen) https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Osterloh Bundeskanzler: ca. 18820€ * 12 = 225840 € http://www.spiegel.de/karriere/gehaelter-von-bundeskanzlerin-angela-merkel-und-co-steigen-a-1102879.html
Ändert dass etwas daran, dass Gewerkschaften denjenigen helfen können, die in der Unternehmenshierarchie ganz unten stehen und sonst keine Stimme haben?
Elektrofan schrieb: > Und die andere Realität weiter zunehmender prekärer > Beschäftigungsverhältniss e(zeitliche begrenzte Arbeitsverträge bzw. > Leiharbeit, bescheiden entlohnter Praktika für die "dringendst > benötigten" Fachkräfte, 1€-"Selbstständige" ...) wurden/werden > toleriert. Das ist schon völlig in Ordnung so, eine Gewerkschaft wie die IG Metall hat nicht den Auftrag, die für das Wohl aller Beschäftigten in Deutschland zu kämpfen, sondern das Beste für genau ihre Mitglieder herauszuholen, von mir aus auch auf Kosten anderer. Es ist nun einmal eine Interessenvertretung, genau wie der Arbeitgeberverband auf der anderen Seite, versteht das doch bitte mal. Hier wird immer so getan, als müsste die IG Metall den Anspruch haben, als Wohltäter die Arbeitswelt retten zu wollen. Nein, es genügt vollkommen, wenn ein ordentliches Lohnplus und gute Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder (und die anderen fest angestellten Mitarbeiter in diesen Unternehmen) herausspringen.
Theo schrieb: > Ändert dass etwas daran, dass Gewerkschaften denjenigen helfen können, > die in der Unternehmenshierarchie ganz unten stehen und sonst keine > Stimme haben? Sie könnten, aber die Masse der Leute ganz unten ist trotz oder wegen der Gewerkschaften erheblich grösser geworden "working poor" in den letzten Jahrzehnten, Zeitarbeitssklaven weil Gewerkschaftler sich über den Tish ziehen liessen bzw. nur erklärlich durch die massiven Bestechungsgelder von den wir oben ja lesen konnten.
Michael B. schrieb: > Theo schrieb: >> Ändert dass etwas daran, dass Gewerkschaften denjenigen helfen können, >> die in der Unternehmenshierarchie ganz unten stehen und sonst keine >> Stimme haben? > > Sie könnten, aber die Masse der Leute ganz unten ist trotz oder wegen > der Gewerkschaften erheblich grösser geworden "working poor" in den > letzten Jahrzehnten, Zeitarbeitssklaven weil Gewerkschaftler sich über > den Tish ziehen liessen bzw. nur erklärlich durch die massiven > Bestechungsgelder von den wir oben ja lesen konnten. Das klingt ja fast nach einer Mehrklassengesellschaft... Fraglich, ob es ohne die Gewerkschaften schlimmer oder besser wäre. Wem nützt die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes eigentlich? Der gesamten Gesellschaft? Den Arbeitnehmern? Oder nur einigen wenigen Großkapitaleignern? Falls ja, dann würde sich die Gesellschaft zurück entwickeln. Fraglich auch, wie schnell sich die neuen Arbeitsformen aus der wachsenden Shared Economy ("Clickworker", "Micro Jobs" und co) entwickeln, und ob rechtzeitig eingegriffen wird.
Qwertz schrieb: > Nein, es genügt vollkommen, wenn ein ordentliches Lohnplus und gute > Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder (und die anderen fest > angestellten Mitarbeiter in diesen Unternehmen) herausspringen. Wie bringe ich nun meine Firma dazu, mir auch all diese Vorteile zu ermöglichen, wenn ich nur eine kleine Leuchte bin, kein einziger Kollege Gewerkschaftsmitglied ist, und noch schlimmer, man Gewerkschaften für etwas ganz schlimmes hält? Weil man den Leuten seit Jahren ganz große Opportunities verspricht, wenn sie nur schön angepasst und auf Linie mit der ach so besonderen Unternehmenskultur sind...
Gewerkschaften halte ich für nicht mehr zeitgemäß. Bei Streiks stellt man massiven Missbrauch fest (Piloten etc.). Streiken kann nur der, der einen geeigneten Hebel hat und nicht der, der in präkeren Arbeitsverhältnissen arbeitet. Außerdem können Streiks nur von Gewerkschaften angezettelt werden. Eigentlich eine ziemliche Perversität (vgl. wilde Streiks). D.h. Arbeitnehmer geben ihre Macht freiwillig oder unfreiwillig an die Gewerkschaften ab. Und zu behaupten heute gäbe es die 60h-Woche wenn die Gewerkschaften nicht (gewesen) wären, halte ich schon für abenteuerlich. Die Verringerung der Arbeitszeiten waren gesellschaftliche Vorgänge ("Volkswillen"), die Gewerkschaften waren dabei ein (friedenstiftendes) Instrument. Aber auch ohne dieses Instrument hätte sich die 40h-Woche bahngebrochen. Vielleicht brutaler. Insofern kann man sogar sagen, dass die Existenz der Gewerkschaften im Interesse der Unternehmer liegt. Das heißt erstmal nicht, dass Gewerkschaften schlecht wären. Aber einen gesellschaftlichen Auftrag sehe ich definitiv nicht.
Gewerkschaften erstreiken hier und heute Vorteile für Minderheiten auf Kosten der Mehrheit im ganzen Land. Sie benötigen für ihr Weltbild ganz altlinks die stete Kategorisierung von bösem Arbeitgeber/gutem Arbeitnehmer, von den da oben und den da unten, von arm und reich. Davon allein lebt diese Ideologie- sie ist gesamtgesellschaftlich realitätsfern und schädlich. Indem stets nur eine Minderheit im Fokus steht geradezu egoistisch.
Jeff schrieb: > Gewerkschaften erstreiken hier und heute Vorteile für Minderheiten > auf Kosten der Mehrheit im ganzen Land. Sie benötigen für ihr Weltbild > ganz altlinks die stete Kategorisierung von bösem Arbeitgeber/gutem > Arbeitnehmer, von den da oben und den da unten, von arm und reich. Davon > allein lebt diese Ideologie- sie ist gesamtgesellschaftlich > realitätsfern und schädlich. Indem stets nur eine Minderheit im Fokus > steht geradezu egoistisch. Du verwechselst hier Mehrheit mit Minderheit. Die Arbeitnehmer sind in der Mehrheit, und die Arbeitgeber und Shareholder sind in der Minderheit. Nicht andersrum. Und Egoisten sind am Ende alle, bis auf ein paar wenige lebensmüde.
Jeff schrieb: > . Davon > allein lebt diese Ideologie- sie ist gesamtgesellschaftlich > realitätsfern und schädlich. Die Vertretung von Arbeitnehmerinteressen als Ideologie zu bezeichnen ist nichts anderes als Framing, das Aufzwingen eines Deutungsrahmens. Es ist doch völlig klar, dass gesunde Unternehmen nur unter einem Kräftegleichgewicht entstehen können - ob das nun durch eine Gewerkschaft gewährleistet wird, sei dahin gestellt.
Ich finde die Idee einer Gewerkschaft grundsätzlich gut, die Umsetzung in Form der IG Metall jedoch beknackt! Die IG Metall fördert meiner Meinung nach Leiharbeit, in dem sie selektiv wegschaut und gesetzliche Vorgaben in machen Betrieben durch betriebliche Sondervereinbarugen aufweicht - zu Lasten der Leiharbeiter, welche in der Regel keine Vertretung haben. Man ist besorgt über die eigenen Mitarbeiter und vor Allem darüber, dass andere Stellen verschwinden wenn Leiharbeiter übernommen werden. Bei Ford in Köln gibt es beispielsweise eine solche Sonderregel die besagt, dass Leiharbeiter 2 ganze Jahre statt nur 1,5 Jahre dort bleiben dürfen. Der Betriebsrat winkt regelmäßig Verlängerungen durch (bis zu 4 Jahre Leiharbeit!) und hinterfragt selten bis garnicht, ob eine Leiharbeitertätigkeit nicht durch eine Feste Stelle zu ersetzen ist. Dank dieser Praxis bleibt die Leiharbeit für Ford attraktiv. Ich habe dort Leute kennen gelernt, die kompetent und integraler Bestandteil von Teams waren. Sie hatten einen guten Ruf über Abteilungsgrenzen hinweg. Trotzdem waren sie Leiharbeiter und wurden Jahr für Jahr verlängert oder für 3 Monate auf's Abstellgleis gesetzt, damit sie danach gleich wieder anfangen konnten. Ich schätze dort arbeiten 30% der Belegschaft als Leiharbeiter - alles mit dem Segen der IGM. Das hat nichts mehr damit zu tun, Leistungsspitzen auszugleichen. Ich bin jetzt woanders, "echter" Mitarbeiter in einem IGM Betrieb, aber ich werde definitiv nie Mitglied der IGM werden.
Vernunftmensch schrieb: > Die IT-Branche ist die Branche mit dem höchsten Innovationstempo > Die immense Bedeutung von Software in allen Lebensbereichen lässt dieser > Branche ein hohes Maß an Verantwortung zukommen > Trotz eines guten Gehaltes sind viele Softwerker oft auch aufgrund > mangelnder sozialer Kompetenz den Unternehmen ausgeliefert. > > Die Gewerkschaften agieren traditionell eher im Umfeld des > produzierenden Gewerbes. Korrektur: Die Industriegewerkschaften ... In der Industrie ist das Gewerkschaftswesen von den Arbeitern erschaffen worden und von denen sind bessere Arbeitsbedingungen erkämpft worden (indirekt auch für die Angestellten). Die Angestellten waren auf der Seite des Kapitals und versuchten zusammen mit den Firmeneigentümern, den Führungskräfte und den rechten Politikern die Arbeiterbewegung zu unterdrücken und deren Funktionäre zu vernichten (auch physisch). Seit dieser Zeit gibt es den Konflikt zw. Arbeitern (Lohn) und Angestellten (Gehalt) - bis heute. Diesen Gegensatz will man durch das Zusammenfügen von Arbeitern und Angestellten zu einheitlich 'Arbeitnehmern' und Lohn und Gehalt zu einheitlich 'Entgelt' beseitigen. Sowie durch einheitlichen Entgeltgruppen - also keine Lohngruppen mehr, etc. Der Anteil der "Arbeiter" bei den Mitgliedern ist höher als der der "Angestellten". Die Gewerkschaft hat die Interessen ihrer (beitragszahlenden) Mitglieder zu vertreten. Somit ist klar, daß primär die Arbeitsbedingungen der "Arbeiter" im Fokus stehen. >Nur gemeinsam sind wir stark< Diese Erkenntnis ist bei den "Angestellten" nicht eingeprägt. Zudem befürchten viele, daß sich eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft negativ auf ihre Karriere auswirken könnte, weil das den Vorgesetzten missfallen würde. Die Konkurrenzgewerkschaft ist Ver.di (mit enthalten ist die ehemalige Angestelltengewerkschaft DAG). Die DAG wirkte gegen die IGM. https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinte_Dienstleistungsgewerkschaft > Welche Gewerkschaft empfiehlt sich für Beschäftigte im IT-Sektor? Bei der IGM gibt es eine Gruppe ITK. https://de.wikipedia.org/wiki/IG_Metall https://www.igmetall.de/it-magazin-2078.htm Das Beste wäre eine eigene Interessenvertretung für Ing., Inf., NatWiss. ;) :) Fröhlichen Feierabend! Jo S.
Jo S. schrieb: > Das Beste wäre Gelegentlich wird versucht, durch diverse Billigheimer oder Christliche Nächstenliebe die Tarife zu drücken. Eine Gewerkschaft, die sich zuverlässig für unsere Interessen einsetzt und MEHRHEITLICH in der Firma vertreten ist wäre ideal.
Beitrag #5284262 wurde von einem Moderator gelöscht.
Vogelfrei schrieb: > Ich bin jetzt woanders, "echter" Mitarbeiter in einem IGM Betrieb, aber > ich werde definitiv nie Mitglied der IGM werden. Sag' niemals Nie! Nachdem der ehemals IGM-gebundene Laden verkauft wurde, war man aus der Tarifbindung raus ... wurde dann von den organisierten Kollegen erstritten. Nach einem erneuten Verkauf ging das wieder los! Die politische und gesellschaftliche Haltung der IG-Metall differiert mit meiner, dennoch hat mich die betriebliche Situation veranlasst, nach gut 40 Jahren doch noch einzutreten.
Jo S. schrieb: >> >> Die Gewerkschaften agieren traditionell eher im Umfeld des >> produzierenden Gewerbes. > > Korrektur: Die Industriegewerkschaften ... > Seit dieser Zeit gibt es den Konflikt zw. Arbeitern (Lohn) und > Angestellten (Gehalt) - bis heute. Diesen Gegensatz will man durch das > Zusammenfügen von Arbeitern und Angestellten zu einheitlich > 'Arbeitnehmern' und Lohn und Gehalt zu einheitlich 'Entgelt' beseitigen. > Der Anteil der "Arbeiter" bei den Mitgliedern ist höher als der der > "Angestellten". Die Gewerkschaft hat die Interessen ihrer > (beitragszahlenden) Mitglieder zu vertreten. Somit ist klar, daß primär > die Arbeitsbedingungen der "Arbeiter" im Fokus stehen. >Nur gemeinsam > sind wir stark< Diese Erkenntnis ist bei den "Angestellten" nicht > eingeprägt. Definitiv! Eine wesentliche Frage ist, ob die Unterscheidung zwischen Angestellten und Arbeitern für IT-Firmen anwendbar ist. Bei einigen tausenden Programmieren gibt es so gesehen keine Arbeiter und damit auch keine Interessensvertretung. Es kursiert der Begriff des "Wissensarbeiters". Fraglich, ob man die ITler nicht auch als Arbeiter betrachten kann. Ihre Mitwirkungsmöglichkeiten im Unternehmen sind zumeist eher beschränkt, manche Aufgaben sind geistige Fließbandarbeit. Ein Artikel hierzu vom Zukunftsinstitut; https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/wissensarbeiter-duerfen-kein-freiwild-sein/
Die Unterscheidung zwischen Angestellten und Arbeitern ist doch aus dem letzten Jahrtausend. Und sie nutzt wem? Was haben wir gemeinsam? Wir wollen gesund leben und bleiben.
Nicht falsch verstehen, aber die Empörlinge der Helikopter-Eltern haben doch keine Eier. Wir müssen rechtzeitig gegensteuern, gemeinsam.
Es sind Datentypisten. (Mit Programmierkenntnissen) Dienstleistung ergo VER.DI. Es sind keine Piloten, Eisenbahner oder Maschinenbauer Mensch!...dass doch nicht so schwer Leute. (IGM also wirklich)
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Vogelfrei schrieb: > Die IG Metall fördert meiner Meinung nach Leiharbeit, in dem sie > selektiv wegschaut und gesetzliche Vorgaben in machen Betrieben durch > betriebliche Sondervereinbarugen aufweicht - zu Lasten der Leiharbeiter, > welche in der Regel keine Vertretung haben. Man ist besorgt über die > eigenen Mitarbeiter und vor Allem darüber, dass andere Stellen > verschwinden wenn Leiharbeiter übernommen werden. Die IG Metall ist eine INTERESSENVERTRETUNG ihrer Mitglieder und bei denen handelt es sich meist nicht um Leiharbeiter. In traditionellen Industriebetrieben liegt der gewerkschaftliche Organistationsgrad in einigen Abteilungen teilweise bei 90%+X Der Betriebsrat vertritt die Interessen der in der Firma beschäftigten, nicht die der Leiharbeiter! Der Deal hohe Löhne gegen Zustimmung zu Leiharbeit ist daher durchaus sinnvoll. Theo schrieb: > Nur weil die ITler keinen direkten Hebel haben, um ihre Forderungen > durchzusetzen, heißt das nicht, dass sie unwichtig sind. > Dann müssen sie sich einen Hebel suchen. Das Problem ist, dass man einen Streik in der IT nicht unmittelbar bemerkt. Das meiste läuft automatisch und dass Sicherheitspudates nicht installiert wurden, merkt man erst nach einigen Wochen, wenn es zu spät ist...
Deswegen sägen die Metaller am eigenen Ast und merken es nicht. Die Firmen nehmen dann nur noch Leiharbeiter und die ZA-Firmen passen die Konditionen an. Plötzlich ist Dank Boni/Prämie die Abteilung voll mit Leiharbeitern, die man selber organisiert hat. Ist doch total schick oder? Mit der Wohlstands gierigen Jugend kann man einfach alles machen. Die merkeln nix mehr. Zum Schluss wird halt eine Runde Superfood gekauft und die Welt ist gerettet. ZONK.
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Rudi Radlos schrieb: > Eine Gewerkschaft, die sich zuverlässig für unsere Interessen einsetzt - Interessengemeinschaft (Ing.+Inf.+NatWiss.+Techniker) - alle beteiligen sich aktiv - kein Funktionärskader mit passiver Gefolgschaft - Wirkungsmacht durch Funktions-Eliten > ... und MEHRHEITLICH in der Firma vertreten ist, wäre ideal. Du meinst das 'Tarifeinheitsgesetz'? Es gibt Spartenverbände, die für einzelne Berufsgruppen zuständig sind. Z.B. Ärzte, Piloten, Lokführer, etc. Eine Vereinigung für Technik und Informatik wäre sinnvoll ... (und wegen der zunehmenden Verschlechterung der Arbeitsbedingungen (Leiharbeit, getarnte Leiharbeit via Werkverträge, etc.) auch nötig. Wer könnte sich eine Mitarbeit vorstellen? Schönes Wochenende! Jo S.
Warum NEU, wenn die VER.DI seit Ewigkeiten die Branche Telekommunikation, Informationstechnologie bedient?
Theo schrieb: > D.h., die Realität von 40h Stunden wurde überhaupt erst von den > Gewerkschaften geschaffen. Findest du den Fehler? Das Wort "wurde" bedeutet in diesem Kontext Vergangenheit. Ohne Zweifel hatten die Gewerkschaften Anteil an Verbesserungen (von einzelnen Unternehmern wie Robert Bosch u. ä. abgesehen). Die heutigen Gewerkschaften erinnern mich eher an di DDR. Ich bin nach 20+ Jahren aus der IGM ausgetreten. Meiner Meinung nach wird viel zu wenig über Korruption, Filz und Einfluß von solchen überkommenen Großorganisationen geredet. Keine Frage, wir brauchen starke Arbeitnehmerorganisationen. Die IGM gehört meiner Meinung nach auf den Müllhaufen der Geschichte.
Manfred schrieb: > Vogelfrei schrieb: >> Ich bin jetzt woanders, "echter" Mitarbeiter in einem IGM Betrieb, aber >> ich werde definitiv nie Mitglied der IGM werden. > > Sag' niemals Nie! Nachdem der ehemals IGM-gebundene Laden verkauft > wurde, war man aus der Tarifbindung raus ... wurde dann von den > organisierten Kollegen erstritten. > > Nach einem erneuten Verkauf ging das wieder los! Die politische und > gesellschaftliche Haltung der IG-Metall differiert mit meiner, dennoch > hat mich die betriebliche Situation veranlasst, nach gut 40 Jahren doch > noch einzutreten. Danke, Manfred! Du beschreibst das übliche Verhalten der meisten Angestellten. Solange die Sonne scheint, lacht man über die Gewerkschaften. Ist man "echter Mitarbeiter" in einem "IGM-Unternehmen", dann fühlt man sich besonders sicher. Schließlich hat man das mit den "IGM-Beamten" schon oft gehört - Versorgung auf Lebenszeit. ... Bis man dann aus dem Märchenschlaf gerissen wird: - Ausgründung des Geschäftsbereichs (nur wegen der Flexibilität) ;) - Fusion des GB mit Konkurrenten (nur wg. höherem Marktanteil) ;) - Verkauf des ausgegründeten GB (nur wg. noch mehr Flexibilität) ;) Selbstverständlich wird schon im ersten Schritt der "lähmende" Tarifvertrag obsolet. Das operativ unabhängige Tochterunternehmen wird schlanker und agiler - auch die Gehälter werden schlanker. Ab der Fusion wird´s interessant: Die vormals externen Konkurrenzkämpfe werden nun intern ausgetragen - auf allen Ebenen. Die Starken (Opportunisten, raffinierte Taktiker, Karrieristen) siegen, die Verlierer (meistens die "Fachidioten") müssen sich einen neuen Job suchen. Nächste Stufe (noch mehr Spaß): Die Tochter (nur noch eine Finanzbeteiligung des Konzerns) wird nun hübsch gemacht: Kostensenkung, Personalabbau, margenschwache Teile abstoßen, etc.. Alles, was den Verkaufspreis steigern kann, wird gemacht. Besonders das Personal / die Personalkosten sind ein Ärgernis. ;) :) Ach, wie war das eigentlich gemeint, das mit den "IGM-Beamten"? :) Der Mohr hat ausgedient - der Mohr kann gehen! Ciao! Jo S.
Schreiber schrieb: Es ist eigentlich ganz einfach: - Eine Interessenvertretung vertritt primär die Interessen ihrer eigenen Mitglieder. :) - Ein Betriebsrat vertritt die Interessen der Firmenangehörigen. Der BR ist für Externe (Leiharbeiter, Werksverträgler) nicht zuständig. Externe werden vom Einkauf beschafft, nicht von Personalern. Externe verursachen Sachkosten (keine Personalkosten) > Theo schrieb: >> Nur weil die ITler keinen direkten Hebel haben, um ihre Forderungen >> durchzusetzen, heißt das nicht, dass sie unwichtig sind. >> Dann müssen sie sich einen Hebel suchen. > > Das Problem ist, dass man einen Streik in der IT nicht unmittelbar > bemerkt. Oh, oh! Im Gegenteil: Wenige IT´ler reichen aus, um ein Unternehmen zu blockieren. --> Große Wirkungsmacht einer kleinen Funktionselite. ;) Eine Arbeitnehmerorganisation muß wirkungsmächtig (jurist. Begriff) sein, um als Verhandlungspartner / Vertragspartner anerkannt zu werden. Vergangenheit: Die Produktionsarbeiter konnten einen Industriebetrieb stilllegen. Gegenwart: Wenige Ing./Inf. (Funktions-Elite) können eine ganze Branche blockieren. Zudem: Man kann auch mit anderen, die die gleichen Ziele verfolgen, kooperieren. Schönes und nachdenkliches WE! Jo S.
Theo schrieb: > Michael B. schrieb: >> Leute inzwischen 40+Überstunden schieben, also völlig an der Realität >> vorbei. > > Ohne die Gewerkschaften gäbe es keine 40h Stunden, sondern eher 50 - 60: > > http://www.dgb.de/uber-uns/bewegte-zeiten/60-jahre-dgb/1949-1958/soziale-marktwirtschaft-und-mitbestimmung > > D.h., die Realität von 40h Stunden wurde überhaupt erst von den > Gewerkschaften geschaffen. War das nicht zuerst von Henry Ford, dem bösen Kapitalist, erschaffen? Und zwar in 1926? Dazu komplett ohne Gewaltausübung. Oder liege ich da falsch?
Jo S. schrieb: > nach gut 40 Jahren doch >> noch einzutreten. > Danke, Manfred! > Du beschreibst das übliche Verhalten der meisten Angestellten. Solange > die Sonne scheint, lacht man über die Gewerkschaften. Das habe ich so nicht gesagt. In diesem Thread wird Kritik an den Gewerkschaften geübt, die ich zum Teil für nachvollziehbar halte. Genau da liegt der Grund, weshalb mir (m)eine Mitgliedschaft immer noch ein gewisses Unbehagen beschert. Sie fordern Dinge, die ich nicht mittragen will oder die nicht in meinem Sinne sind. Unbestreitbar haben sie vieles erreicht, von dem wir profitieren. Genau diese Abschätzung muß jeder für sich machen, ob er sie trotz gegenteiliger Ansichten unterstützen will, was als kleineres Übel erscheint.
In keiner Gewerkschaft sein ist als Arbeitnehmer immer noch unvorteilhafter, als sich auf Gutdünken einer anzuschließen. Aber es sind eure Arbeitsbedingungen... Ich empfehle sogar Arbeitslosen sich einer Gewerkschaft anzuschließen, damit Sie nicht bei Arbeitsaufnahme vor vollendeten Tatsachen stehen und sich wundern was in den Betrieben abgeht. Vielen Dank Jo S. für den kleinen Einblick in den alltäglichen Wahnsinn.
Jo S. schrieb: > Im Gegenteil: Wenige IT´ler reichen aus, um ein Unternehmen zu > blockieren. Es gibt Kunststücke, die man nur 1x macht sagte ein Zauberer...
oszi40 schrieb: > Jo S. schrieb: >> Im Gegenteil: Wenige IT´ler reichen aus, um ein Unternehmen zu >> blockieren. > > Es gibt Kunststücke, die man nur 1x macht sagte ein Zauberer... Das eine ist "nur" Arbeitsniederlegung, das andere Manipulation an technischen Geräten. Das dürfte das Problem an der Sache sein.... Aber der Thread zeigt schon, dass da einiges im Argen liegt. Fantastische Arbeitsbedingungen mit bunten Bällen und Gratissnacks ersetzen eben nicht den Wunsch nach Mündigkeit.
Bb O. schrieb: > Ich empfehle sogar Arbeitslosen sich einer Gewerkschaft anzuschließen, > damit Sie nicht bei Arbeitsaufnahme vor vollendeten Tatsachen stehen und > sich wundern was in den Betrieben abgeht. Naja, bevor man Arbeitslosen das empfiehlt, dann doch lieber mal den zahlreichen der jetzt schon Angestellten in den KMUs. Aber das würde nix bringen, die IGM würde sich trotzdem nicht großflächig diese Betriebe vornehmen, denn die üppige IGM-Engeltstruktur lässt sich nicht großflächig auf Deutschland übertragen. Sie beruht auf Ausbeute der Arbeitnehmer von vielen Firmen zugunsten relativ weniger Arbeitnehmer. Weiterhin großes Stützbein die Konzerne, die ja als Entlastung keine Steuern dem Staat entrichten müssen. IGM-Arbeitnehmer werden immer weniger und damit auch die Gewerkschaftsmitglieder. Die IGM ist deshalb nur noch daran interessiert, so gut wie möglich für paar verliebenen Mitglieder abzuschließen, damit die drin bleiben und auch die Gewerkschaftsbeiträge gut steigen. In 25 Jahren wird es keine IGM-Firma in Deutschland mehr geben, wenn überhaupt noch Industrie da ist.
Jo S. schrieb: >> Theo schrieb: >>> Nur weil die ITler keinen direkten Hebel haben, um ihre Forderungen >>> durchzusetzen, heißt das nicht, dass sie unwichtig sind. >>> Dann müssen sie sich einen Hebel suchen. >> >> Das Problem ist, dass man einen Streik in der IT nicht unmittelbar >> bemerkt. > > Oh, oh! > Im Gegenteil: Wenige IT´ler reichen aus, um ein Unternehmen zu > blockieren. Bei einem zulässigen Streik steht die halbe Belegschaft/ eine Abteilung mit Trillerpfeifen vor dem Werkstor und schwenkt Fahnen. Die IT kann einen Monat lang Fahnen schwenken und man sieht es, merkt aber fast nichts. Gut, es gib keinen Support und wenn man sein Passwort vergessen haben sollte, aber sonst... Bei einer Sabotage (=IT zieht den Stecker) gibts fristlose Kündigung und gesalzene Schadensersatzansprüche. Das ist kein zulässiges Mittel des Arbeitskampfes.
Oh es existiert sogar ein Buch dazu ;-) Nichts produzieren und trotzdem gut leben. Standort Deutschland ohne Industrie?
Failed State schrieb: > die IGM würde sich trotzdem nicht großflächig diese Betriebe > vornehmen, denn die üppige IGM-Engeltstruktur lässt sich nicht > großflächig auf Deutschland übertragen. Sie beruht auf Ausbeute der > Arbeitnehmer von vielen [großen] Firmen zugunsten relativ weniger Arbeitnehmer. Ja, die großen Unternehmen "beuten" ihre Arbeitnehmer aus. Damit die rel. wenigen leitenden Angestellten im oberen Führungskreis und vor allem die Top-Manager riesige Vergütungen einkassieren können. Die Bezüge des oberen Managements von z.B. VW liegen so bei durchschn. 750.000 € pro Jahr, die der "top"-MA noch wesentlich höher.
>Eine Vereinigung für Technik und Informatik wäre sinnvoll ...
Du meinst eine Reanimation der schon vor Jahren sang- und klanglos
verwesten Leiche der "Interessengemeinschaft der Ingenieure"?
Jo S. schrieb: > Eine Vereinigung für Technik und Informatik wäre sinnvoll ... > (und wegen der zunehmenden Verschlechterung der Arbeitsbedingungen > (Leiharbeit, getarnte Leiharbeit via Werkverträge, etc.) auch nötig. > > Wer könnte sich eine Mitarbeit vorstellen? > > Schönes Wochenende! > > Jo S. Jetzt lesen sicher einige aufmerksam mit. Wo anfangen? Fragen: - Woher kommt das Geld? - Wir erreicht man die Zielgruppe, wer ist die Zielgruppe und wie groß ist die? - Potentielle Gegenspieler? - Wer leistet rechtlichen Beistand? - Konkrete Ziele der Organisation?
Jo S. schrieb: > Die Bezüge des oberen Managements von z.B. VW liegen so bei durchschn. > 750.000 € pro Jahr, die der "top"-MA noch wesentlich höher. Also nur etwa Faktor 8 eines Ingenieursgehalt in diesem Unternehmen. Find ich in Ordnung für die Verantwortung, die Arbeitszeit und den Streß. Wer mehrere 100 oder gar 1000e Mitarbeiter führt oder Multimillionen-Budgets verwalten und verantworten muss will natürlich auch was dafür haben, wieso sollte man sich das sonst antun? Und überhaupt, Neiddebatten sind prinzipiell nicht konstruktiv.
Vernunftmensch schrieb: > Die IT-Branche ist die Branche mit dem höchsten Innovationstempo und > steht wie keine andere für Disruption und Transformation. Funfact: Für die Speerspitze der Disruption wäre eine starke, disruptionskritische Gewerkschaft höchst disruptiv. Die Industrie muss sich von der Ideologie des Valleys emanzipieren. Die Ideologie eines kleines Fleckens der Erde unhinterfragt zu kopieren, ist wahrlich nicht innovativ. Das kann jeder. Das fängt schon mit den ganzen Anglizismen an. Verwendet eine Firma möglichst viele McKinsey-Buzzwords, dann ist sie automatisch innovativ. Auch wenn ihre Produkte noch so mies sind.
Programmieräffle schrieb: > Die Verringerung der Arbeitszeiten waren > gesellschaftliche Vorgänge Die Arbeiter haben sich organisiert und dafür gekämpft. Die Organisationen sind dann per Definition die Gewerkschaften. Ohne Organisation und ohne Kampf gibt es für die Arbeitnehmer keine Verbesserung, kein Mehr an Geld und kein Mehr an Freizeit. Vergleich mal die Zustände vor 100 Jahren. Das ist nicht von alleine oder durch Goodwill verbessert worden !!!!!!!!!
Unagiles Manifest schrieb: > Kurzfassung: Zielgruppe: Ing.+WiIng., Inf.+WiInf., NatWiss., Techniker 3 Mio. Personen Aufgaben: informieren und beraten, organisieren und verhandeln Ziele: bessere Beschäftigungs- u. Arbeitsbedingungen Anfang: Initiatorenteam 'Collegium Ingenium' Gemeinschaft der Schöpfer ;) Denkt mal drüber nach! Jo S.
Juniorpartner schrieb: > Das fängt schon mit den ganzen Anglizismen an. Verwendet eine Firma > möglichst viele McKinsey-Buzzwords, dann ist sie automatisch innovativ. > Auch wenn ihre Produkte noch so mies sind. Ok, und wie passt sowas dazu? Juniorpartner schrieb: > Funfact: Für die Speerspitze der Disruption wäre eine starke, > disruptionskritische Gewerkschaft höchst disruptiv.
Cha-woma M. schrieb: >> Funfact: Für die Speerspitze der Disruption wäre eine starke, >> disruptionskritische Gewerkschaft höchst disruptiv. Er meint damit vermutlich bestimmtes Unternehmen
Logo schrieb: > Cha-woma M. schrieb: >>> Funfact: Für die Speerspitze der Disruption wäre eine starke, >>> disruptionskritische Gewerkschaft höchst disruptiv. > > Er meint damit vermutlich bestimmtes Unternehmen Korrektur: Kein
Jo S. schrieb: > Ja, die großen Unternehmen "beuten" ihre Arbeitnehmer aus. Damit die > rel. wenigen leitenden Angestellten im oberen Führungskreis und vor > allem die Top-Manager riesige Vergütungen einkassieren können. Weil wir gerade bei schlechten Arbeitsbedingungen, Gewerkschaften und dem Silivon Valley sind... Eine kleine Ironie der Geschichte: Das Silicon Valley mit der berühmt berüchtigten Startup-Kultur entstand durch die Traitorous Eight, die irgendwann die Nase voll von ihrem Chef Schockley hatten, dem der Nobelpreis für die Erfindung des Transistors leicht zu Kopf stieg. Sie "schmissen hin" - zu einer Zeit, in der es unerhöhrt war, als Arbeitnehmer zu kündigen (Jobhopper ;)) - und gründeten daraufhin Fairchield Semiconductors, dessen Entstehungsmythos die Startupszene begründete. Fairchield rief im Laufe der Unternehmensgeschichte unzählige Startups in's Leben - eines davon war Intel. Fairchield Semiconductors lieferte die Chips für den Apollo Guidance Computer, wodurch die Planartechnik groß und das im Vergleich zu TI winzige Fairchield Semiconductors reich wurde. Zusammmengefasst: Wegen einem schlechten Chef, aufmüpfigen Mitarbeitern und der Reise zum Mond gugeln und ubern wir heute...
Warum überhaupt zur Gewerkschaft? Ich finde dieses ewige Fordern sowas zum k******. Meiner Meinung nach die komplett falsche denkweise für Innovation. Und dann fragt sich ein Gabriel von der SPD, warum Deutschland in der Digitalisierung hinten dran ist... Technikhistoriker schrieb: > Zusammmengefasst: Wegen einem schlechten Chef, aufmüpfigen Mitarbeitern > und der Reise zum Mond gugeln und ubern wir heute... Genau das ist meiner Meinung nach die richtige Denkweise. Anstatt zu Fordern einfach machen. Deswegen kriegen die da drüben auch so viel mehr auf die Reihe, als wir hier.
Bb O. schrieb: > Warum NEU, wenn die VER.DI seit Ewigkeiten die Branche > Telekommunikation, Informationstechnologie bedient? Na schönen Dank auch. Da kann man ja gleich der SPD beitreten. Beides der gleiche korrupte Haufen. Die VERDI vertritt nur die Interessen der Arbeitgeber gegen die Arbeitnehmer und die Interessen der eigenen korrupten Funktionärskader. Ich habe 5 Jahre in DE gearbeitet, war VERDI-Mitglied und habe die gesamte Zeit genau 0,00% Lohnerhöhung gesehen. Als sie dann die Lohnerhöhung von 2 Jahren gegen eine (angebliche) 36h-Woche getauscht haben, bin ich ausgetreten. Eigentlich müsste man die Gewerkschaften neu gründen, die großen deutschen Gewerkschaften vertreten schon lange keine Arbeitnehmerinteressen mehr. Woher soll die Reallohnsenkung der letzten 20 Jahre auch sons kommen...
Mit diesen Aussagen bitte sehr vorsichtig sein. Man sollte sich auch aktiv beteiligen und zumindest bei Wahlen sein Stimmrecht nutzen.
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aha schrieb: > Eigentlich müsste man die Gewerkschaften neu gründen, die großen > deutschen Gewerkschaften vertreten schon lange keine > Arbeitnehmerinteressen mehr. Die schreiten heutzutage halt lieber seit an seit auf Demos mit der Linksfront der Antifa und trommeln lieber für mehr Zuwanderung als für die eigenen Leute, die mit 50 auf Jobsuche sind und noch nicht abserviert werden wollen. Arbeiterverräter halt.
Alles Humbug schrieb: > lieber für mehr Zuwanderung als für die eigenen Leute, die mit 50 auf > Jobsuche sind und noch nicht abserviert werden wollen. Arbeiterverräter > halt. Genau! Weiss jemand warum die für das sind? Warum unbedingt mehr Zuwanderung.. (?) Wg. Helfersyndrom? Oder Hass auf die eigenen Leute?
Technikhistoriker schrieb: > Fairchield Semiconductors Autsch, das tut ja in den Augen weh! Konsequent mehrfach falsch geschrieben... Der Name ist Fairchild. Und die innovativen Revolutionäre haben sich letztendlich an onsemi verkauft...
Alles Humbug schrieb: > aha schrieb: >> Eigentlich müsste man die Gewerkschaften neu gründen, die großen >> deutschen Gewerkschaften vertreten schon lange keine >> Arbeitnehmerinteressen mehr. > > Die schreiten heutzutage halt lieber seit an seit auf Demos mit der > Linksfront der Antifa und trommeln lieber für mehr Zuwanderung als für > die eigenen Leute, die mit 50 auf Jobsuche sind und noch nicht > abserviert werden wollen. Arbeiterverräter halt. Zu "fremden" Themen hat eine Gewerkschaft gefälligst eine 100% neutrale Position einzunehmen. Die Zuwanderung ist ein solches. Auf keinen Fall darf dazu Position bezogen werden. Der Grund ist, dass im Querschnitt der Arbeitnehmer alle politischen Richtungen vertreten sind. Um möglichst viele Arbeitnehmer unter einen Hut zu bekommen, sollte man strikt beim Kernzweck bleiben: Der Zweck einer Gewerkschaft ist rein die Vertretung von Arbeitnehmerinteressen. Alles ander spaltet die Basis. Leider haben das die deutschen Gewerkschaften nicht hinbekommen. Wie will man eine Position gegen eine Regierung durchsetzen, wenn man einer der Regierungsparteien "nahe steht"? Geht nicht!
aha schrieb: > Zu "fremden" Themen hat eine Gewerkschaft gefälligst eine 100% neutrale > Position einzunehmen. Aus diesem Grund schrieb ich die Tage: Manfred schrieb: > Die politische und gesellschaftliche Haltung der IG-Metall differiert mit meiner, dennoch > hat mich die betriebliche Situation veranlasst, ... Aktuell habe ich auch ein Problem, die Forderungen der roten IGM nach Arbeitszeitverkürzung bei teilweisem Lohnausgleich zu tragen. Das ist rein politisch motiviert und kann nicht der Wirtschaft aufgebürdet werden.
aha schrieb: > Der Grund ist, dass die Gewerkschaftsklientel keine Angst vor Zuwanderung haben muss. Das sind alle Leute in abgesicherten Festeinstellungen. Die profitieren sogar davon. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt findet nach und nach auf der Ebene darunter statt: Auf dem Niedriglohnsektor. Und das interessiert keine Sau.
Miau schrieb: > Die profitieren sogar davon. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt findet > nach und nach auf der Ebene darunter statt: Auf dem Niedriglohnsektor. > Und das interessiert keine Sau. Davon profitierten sie kurzfristig, aber wenn sie weiterhin hohe Quoten an Leiharbeit tolerieren und sich nur für ihre schrumpfende Zahl an Mitgliedern interessieren, sägen sie langfristig am eigenen ast. Ein Grund für das Ausbleiben von Neueinstellungen ist die IGM selbst. Dabei trommeln Betriebsräte und Arbeitgeber direkt oder indirekt für Arbeitgeberfreundliche Bedingungen für Leiharbeit und stellen sich quer wenn neue stellen ausgeschrieben werden sollten... Manfred schrieb: > Aktuell habe ich auch ein Problem, die Forderungen der roten IGM nach > Arbeitszeitverkürzung bei teilweisem Lohnausgleich zu tragen Ack!
klausi schrieb: > Warum unbedingt mehr Zuwanderung.. (?) > Wg. Helfersyndrom? Oder Hass auf die eigenen Leute? Vielleicht hat ihnen jemand gesteckt, dass Deutschland maßgeblich dran Schuld war die große Wanderungswelle vom Zaun gebrochen zu haben. Genauer gesagt hat das S-P-D geführte Außenministerium dazu beigetragen die Gelder in den Flüchtlingslagern auf 12 Dollar pro Nase und Monat zu kürzen!!! Frau Schwan (S-P-D) hat dies heute im Dialog mit Herrn Mohring auf Phoenix erstmalig zugegeben. Wer's nicht glauben kann, einfach im Sendungsarchiv nach "Hindernislauf zur neuen GroKo – Wie hoch sind die Hürden?" suchen.
IMA steckt auch eine Ideologie dahinter: Wir brauchen mehr Leute in Deutschland. Mehr Leute sind mehr Konsumenten usw. Da war was mit Sc*ä***e, mit sozialen Spannungen, die man dafür in Kauf nehmen müsste. Da überwiegend junge Männer kommen, wird auch sowas wie die allgemeine Aggressivität steigen. Das kann auch gewollt sein. Es gibt ein Buch dazu: Die geheime Migrationsagenda.
Miau schrieb: > aha schrieb: >> Der Grund ist, dass > > die Gewerkschaftsklientel keine Angst vor Zuwanderung haben muss. Das > sind alle Leute in abgesicherten Festeinstellungen. Die profitieren > sogar davon. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt findet nach und nach > auf der Ebene darunter statt: Auf dem Niedriglohnsektor. Und das > interessiert keine Sau. Man kann auch zwanghaft alles auf ein Theman beziehen wollen. Nicht jeder sieht das so. Wer gegen Zuwanderung ist, darf das gerne sein - außerhalb der Gewerkschaft bitteschön. Ich will von der Gewerkschaft nur eines: Sie soll dafür sorgen, dass ich angemessen bezahlt werde, und auch meine sonstigen Arbeitnehmerrechte vertreten. wer solche Dinge mit Arbeitnehmerrechten verknüpft ist einfach nur brunzdumm (sorry, aber anders kann man das nicht sagen), weil gut die Hälfte der Gesellschaft das Thema offensichtlich anders sieht. Die müssen aber mitkämpfen, um höhere Lohnabschlüsse zu erreichen. Das werden sie aber nicht, wenn man das mit solchen Themen verknüpft.
Miau schrieb: > aha schrieb: > Der Grund ist, dass > > die Gewerkschaftsklientel keine Angst vor Zuwanderung haben muss. Das > sind alle Leute in abgesicherten Festeinstellungen. Die profitieren > sogar davon. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt findet nach und nach > auf der Ebene darunter statt: Auf dem Niedriglohnsektor. Und das > interessiert keine Sau. Langfristig, sogar bereits mittelfristig, schon, weiß nur keiner, ob die in der Lage sind, so weit denken können. Momentan dreht die Führung der IGM eh komplett am Rad, entweder völliger Realitätsverlust oder sie sehen ihre Felle bei den Mitgliedern davonschwimmen und ziehen deshalb diese Show ab.
GDLer schrieb: > Immerhin hat es die IGM über die letzten Jahrzehnte geschafft, dass ein > eingestufter Hilfsarbeiter bei gleicher Arbeitszeit ca. 1/3 mehr netto > als ein Lokführer bei der Deutschen Bahn bekommt bzw. ihr Gehalt über > die letzten Jahrzehnte halten konnten, während Lokführer seit der Reform > 1994 ohne Verbeamtung enorme Verluste erlitten. Was nichts daran ändert dass Reallohn trotzdem gesunken ist und Gewinne sich in diesen Jahrzehnten VERVIELFACHT haben. Gut, eine korrupte Gewerkschaft ist vielleicht besser als gar keine Gewerkschaft, aber sie ist stark verbesserungswürdig. Seit die Birne Kohl den Arbeitskampf gesetzlich zum "Arbeitskämpfchen" beschränkt hat, fällt mir nur GDL ein die für ihre Mitglieder einen echten Arbeitskampf führt.
Allenfalls waere eine Evaluation noetig. Welche Gewerkschaft ist am Guenstigsten im Verhaeltnis zur fuer dich moeglicher und in der Vergangenheit erzielten Lohnsteigerung. Allenfalls wuerde es sich lohnen mehreren Gewerkschaften beizutreten. Ob es positiv rueberkommt bei jeder Gehaltsverhandlung die Gewerkschaft zu referenzieren : "So wenig ? Ich muss das erst mit meinen Gewerkschaften besprechen.", sei dahingestellt. Moeglicherweise kommst du auf ein Abstellgleis ohne es zu merken. Wie es in Japan ueblich war/ist, du wirst bei mehr Lohn befoerdert, kriegst ein neues Buero, ohne Fenster, hast keine Kunden und Mitarbeiterkontakte mehr, bis du unnoetig bist. Alles natuerlich schleichend, damit du es nicht bemerkst.
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