Ein Akkuschrauber der mit einer 18650 Zelle funtioniert und dabei 5A zieht hat einen LGCH118650. Dürfte ein INR Akku sein wie bei Akkutools üblich. Hab aber mal ne ICR vom Laptop probiert, geht genauso gut. Wird auch nicht warmm, sollte also ok sein. Würde so eine Zelle schneller verschleißen? Wie würde sich das in der Praxis bemerkbar machen?
Hi Ich bin normal nicht so empfindlich was LiIon Akkus angeht. Aber Laptopzellen haben in Akkuwerkzeugen nichts zu suchen! Dein Schrauber mag ja funktionieren, aber der gönnt sich auch schnell mal 20A aus dem Akku. Und da ist die Laptopzelle hoffnungslos überfordert. Bei einer Serienschaltung wird da eine schwächelnde Zelle ganz schnell auch mal umgepolt. Kauf dir lieber bei Akkuteile.de ein paar geeignete hochstromfähige Zellen und verbastle diese. Da hast Du mehr und wesentlich länger davon. MfG
Stimmt seh ich bei nem großen Schrauber genauso. Was ich hab ist ein kleiner Minischrauber, der zieht wenn ich ihn blockiere so 5-6A und es ist nur eine einzige 18650.
Moin Dann kannst Du das so machen. Aaaber... Spendiere dem Schrauber eine weiße LED mit Vorwiderstand als Kontrollleuchte die an ist wenn der Motor läuft. Wenn die nur noch schwach leuchtet ist der Akku leer und muss gewechselt bzw geladen werden!
Das lustige ist, dass ich den Rechts und Linkslauf dadurch ändere, dass ich den Akku anders rum einlege. D.h. Die Led bräuchte einen Gleichrichter, und das ist mir zu umständlich. Ich hab schon längere Zeit ungeschützte 18650 ICR für Taschenlampen im Einsatz. Und die Lampen werden so ab 3,3V schnell sehr dunkel. Auch der Akkuschrauber dürfte dann schon vorher schlapp machen, weil die Liion Akkus wenn sie leer sind auch nur noch kleine Ströme abgeben können. Dh. man braucht diese Schutzelektronik überhaupt nicht. Auch diese BMS sind nicht immer nötig, im Bosch ixo ist keines drin. Es reicht wenn man die Zellen ab und zu mal nachmisst ob sie überhaut abweichen. Wenn man die Taschenlampe ausversehen in der Tasche anschaltet und sie den Akku vollständig leersaugt, dann würde die Elektronik sinnvoll sein. Dann kann zwar die Kapazität vom Akku etwas leiden, aber gefährlich wird das nicht. Nur wenn man die Akkus umpolt oder ständig auf 0V entlädt kann ich mir vorstellen, dass sie gefährlich werden können. Normalerweise merkt man ja dass ein Akku nicht mehr ok ist wenn er eine hohe Selbstentladung bekommt. D.h. die Spannung sinkt nach ein paar Tagen unter 4V. Oder er wird beim Laden und Entladen warm. Dann ist er Schrott. Auch ist es ein Unterschied ob man einen 3.4Ah oder einer 2.2 Ah Akku hat. Desto dichter die Energie, desto mehr Gefahrenpotential hat der Akku. Gute Akkus haben ja nen Kurzschlussschutz. Spannung wird temporär oder gar ganz vom Pluspol getrennt. Aber quetscht man den Akku dann nützt auch das nichts mehr, das ist der worstcase.
Gaßtgeber schrieb: > Würde so eine Zelle schneller > verschleißen? Wie würde sich das in der Praxis bemerkbar machen? Wenn die Zelle für weniger Strom ausgelegt ist wird erstens die Spannung mehr einbrechen (Innenwiderstand), und zweitens sie schneller kaputtgehen. Aber 5A in "Schraubintervallen" ist nicht soo viel Belastung. Die Chemie-Phantasiebezeichnungen ICR, INR, NMC, etc. helfen heute übrigens nicht mehr viel weiter, da alle Zellen mit nennenswerter Kapazität Kobalt enthalten. Man muss schon ins Datenblatt schauen. Die Zellen sind unterschiedlich ausgelegt in dem Viereck aus Maximalstrom, Kapazität, Lebensdauer und Sicherheit. Für einen Akkuschrauber würde man auf hohen Maximalstrom (=niedrigen Innenwiderstand) und Lebensdauer achten, bei Samsung wäre das zB. eine 25R.
Gaßtgeber schrieb: > Ich hab schon längere Zeit ungeschützte 18650 ICR für Taschenlampen im > Einsatz. Und die Lampen werden so ab 3,3V schnell sehr dunkel. Auch der > Akkuschrauber dürfte dann schon vorher schlapp machen, weil die Liion > Akkus wenn sie leer sind auch nur noch kleine Ströme abgeben können. Ich denke, LED-Taschenlampe und Schrauber kannst Du so nicht vergleichen! Die Taschenlampe hat quasi einen eingebauten Unterspannungsschutz, da die LED bei <3V praktisch aus ist. Der Schrauber zieht aber auch bei 2,5V noch munter Strom und schwächelt nur wenig, und diese Spannung ist für die Zelle schon viel zu niedrig. Je nach Chemie könnte die Zelle durch Belastung bei Unterspannung deutlich geschädigt werden und u.U. als Folgefehler auch irgendwann abfackeln - die Sicherheitsmechanismen zum Schutz vor Über- UND Unterspannung haben durchaus ihre Berechtigung und sollen wohl weniger die Zellen vor vorzeitigem Ableben schützen, als vor allem die Gerätehersteller vor krassen Schadenersatzforderungen, etwa durch Brände!
In dem Akkuschrauber war doch auch vorher schon eine LiIon Zelle drin. Da ändert sich also nichts. Selbstverständlich hat der dann eine Unterspannungsabschaltung. Der alte LG Akku hat übrigens nur 1100mAh aber einen Maximalstrom von 20A. Jede andere Zelle wäre eine Verbesserung :)
:
Bearbeitet durch User
Dirk D. schrieb: > Selbstverständlich hat der dann eine > Unterspannungsabschaltung. Dann ist es ja gut! Theoretisch könnte die alte Zelle aber auch eine eingebaute Schutzelektronik gehabt haben und der Schrauber selbst keine, das müsste man sich anschauen. Oder die Zellenchemie der alten Zelle verträgt auch Unterspannung bis 2.x Volt, worauf die Abschaltspannung eingestellt ist, das muss aber nicht zwangsläufig für die Laptop-Zelle passen. Was ich damit nur sagen will: könnte klappen, kann aber auch ins Auge gehen!
:
Bearbeitet durch User
Dirk D. schrieb: > Der alte LG Akku hat übrigens nur 1100mAh aber einen Maximalstrom von > 20A. Wo hast Du die Daten her? Ich habe zu der genannten Zelle bislang kein Datenblatt gefunden. Dass die alte Zelle eine Schutzschaltungen hatte mag ich nicht glauben. Das wäre bei der Demontage aufgefallen. Eigentlich...
Ich betreibe den Schrauber ohne Schutzschaltung am Akku und auch das PCB vom Schrauber hab ich rausgebaut. Drehrichtung wird durch umlegen des Akkus erreicht. Nun, Liion Zellen sind bei 3V ohne Kapazität, wie man hier sehen kann: http://na.industrial.panasonic.com/sites/default/pidsa/files/ncr18650b.pdf d.h. sie liefern da auch nicht wirklich mehr Strom. Auch Led Taschenlampen haben einen Treiber, der bis unter 2V zieht. Die verbrauchen dann bei niedrigen Spannungen sogar mehr Strom, aber da die Zelle das nicht liefert wird sie eben dunkel. Beim Tiefentladen können Liion Zellen hauptsächlich an Kapazität einbüßen. Beim Überladen können sie sich internen Brücken mit erhöhte Selbstentladung bemerkbar machen. Direkt beim Aufladen und kurz nach dem Laden macht sich das durch Wärmeabgabe bemerkbar, trotzdem sehr unwahrscheinlich dass sie deswegen gleich explodiert. Könnte ich mir in nem großen Akkupack vorstellen, wo eine Zelle schlapp macht und unerkannt umgepolt wird und beim Laden und entladen unerkannt sehr heiß wird. Würde man einen 1,2 Ah Akku zerquetschen würde außer Blubbern kaum etwas passieren. Die kritischen Faktoren sind die enthaltene Energiemenge und die Zeit über die sie in Wärme umgesetzt wird, bzw. die thermische Isolation: https://www.youtube.com/watch?v=nCJXDZaPEik
Das hier sind: neue! voll geladene! hochkapazitive! geschützte Markenzellen: https://www.youtube.com/watch?v=DdG8PCc3-Ms Also worst case.
Gaßtgeber schrieb: > Würde man einen 1,2 Ah Akku zerquetschen würde außer Blubbern kaum etwas > passieren. Das ist gefährlicher Quatsch, wo hast du denn das her? Gaßtgeber schrieb: > Beim Tiefentladen können Liion Zellen hauptsächlich an Kapazität > einbüßen. Das ist auch falsch. beim Tiefentladen gehen Kupferionen in das Elektrolyt über, die sich dann beim Laden auf dem Graphit absetzen. Dadurch kann es zum internen Zellenschluss kommen. Beim Überladen passiert ähnliches durch Anlagerung von metallischem Lithium. LiIon-Zellen sind absolut pflegeleicht, aber diese Punkte muss man beachten: nicht tiefentladen, nicht überladen, nicht kurzschliessen, nicht mechanisch beschädigen, und nicht grillen.
Woher ich diese Infos habe? Nun verlässliche Erfahrungswerte kann man nur selbst machen, deswegen sollte man es selbst testen wenn man auf Nummer sicher gehen will, ich habe noch keinen zerquetscht, sollte ich aber wohl mal ausprobieren. Was den Akkuschrauber betrifft, ich hab mal ne Zelle reingelegt die in der Taschenlampe schon dunkel wurde und unter 3V hatte. Der hat kräftig weitergedreht. Also würde der Schrauber den Akku definitiv tiefenentladen. "Liion Zellen sind bei 3V ohne Kapazität" ist also falsch, müsste heißen sie haben kaum noch Restkapazität bis 0V.
Gaßtgeber schrieb: > "Liion Zellen sind bei 3V ohne Kapazität" ist also falsch, müsste heißen > sie haben kaum noch Restkapazität bis 0V. Ein Auto ohne Motoröl hat auch kaum noch Restreichweite bis der Motor stehenbleibt. Dummerweise bekommt man es dann auch durch Auffüllen des Motoröls nicht mehr zum Laufen... Die Li-Zelle mag nach Deiner Misshandlung so aussehen, als wäre sie noch gut, weil sie sich (evtl. bei einem gewissen Kapazitätsverlust) wieder aufladen lässt. Na, wenigstens ist es beim KFZ relativ unwahrscheinlich, daß durch derartige Fahrlässigkeit als Folgefehler ein Brand entsteht. Im Gegensatz zum Li-Akku.
Ich sag ja nicht dass man sie bis 0v entladen soll, nur aus dem Datenblatt ist ersichtlich dass da nicht mehr viel kommen würde. Ich entlade meine Rundzellen nicht unter 2,5V, was ja die Tiefentladegrenze ist. Und die Lipos liegt die Grenze laut Wikipedia ja bei 3,2 Volt und die haben alle einen PCB Schutz. Was den Akkuschrauber betrifft, der braucht ne Led und Gleichrichter um den Akku nicht zu schädigen.
Tiefenentladung auf 0V: Ist nicht gefährlich. Zellen bilden keine Kupferdentriden und sind sicher sowie oft wieder zu 100 Prozent gut nach dem Aufladen. TP4056 lädt tiefentladene Zellen mit 100 mA wieder auf 2,8V und dann normal weiter, die Ingenieure wissen warum. https://www.youtube.com/watch?v=sRwoYJyjZNo https://www.nature.com/articles/srep30248 Wikipedia liefert hier falsche Informationen sowie die nicht überprüfbare Quelle. Diese Seite gibt andere Infos ohne Beweise, bezieht sich aber auf über eine Woche gelagerte Zellen: http://batteryuniversity.com/learn/article/low_voltage_cut_off Dirk D: "LiIon-Zellen sind absolut pflegeleicht" Das mit dem Tiefentladen kannst du streichen, hinzufügen darfst du Laden unter 0°C, weil das kann auch zu Dentriden führen, genauso wie Umpolen und Überladen. Zu schnelles Laden tiefenentladener Zellen sowie Schnellladung könnte auch zu Dentriden führen. http://batteryuniversity.com/learn/article/safety_of_lithium_ion_batteries Wobei Dentriden eine normale Alterungserscheinung sind. Zellen die ihre Spannung nicht halten, sollte man aussortieren.
Gaßtgeber schrieb: > Tiefenentladung auf 0V: Ist nicht gefährlich. Zellen bilden keine > Kupferdentriden Da must du irgendwas falsch verstanden haben. Die Studie die du verlinkt hast sagt 1:1 genau das gleiche was ich dir gesagt habe. "Overdischarge results in various side effects, such as capacity degradation and internal short circuit (ISCr)" "Overdischarge can lead to ISCr, which may cause thermal runaway during cycling. " Da ist sogar eine schöne Illustration zur Dendritenbildung drin :) Natürlich führen diese Defekte nicht immer zu internen Kurzschlüssen, sondern sie schaffen nur die Möglichkeit dazu.
Hast dir den Artikel nicht ganz durchgelesen sondern nur die Zusammenfassung kurz angelesen, es geht weiter: "This paper investigates the entire overdischarge process of large-format lithium-ion batteries by discharging the cell to −100% state of charge (SOC). A significant voltage platform is observed at approximately −12% SOC, and ISCr is detected after the cell is overdischarged when passing the platform." Und im Diagramm "Figure 1: Voltage analysis during overdischarge." erkennst du, dass SOC -12% bei -2V Zellenspannung liegt. D.h. keine Kupferdentriden bei 3-0V. Nur in einer Reihenschaltung von Zellen, bei der eine Umpolung möglich ist kann ein negativer SOC erreicht werden. Also grünes Licht für die gewöhnliche Tiefenentladung was die Gefährlichkeit des Akkus anbelangt, nicht die Kapazitätseinbussen, die möglich sein können, aber nicht müssen. bigclive ist auch ein Nerd in Sachen Elektronik und der hat den Artikel mit Sicherheit richtig verstanden. Auch wenn das alles ganz gut aussieht, ist ein extra an Sicherheit nie verkehrt, auch bei völlig intakten und geschützten Zellen. Was die Led im Schrauber anbelangt, der Gleichrichter schluckt selbst 0.7V, also leuchtet die Led nicht mehr richtig. Also einfach nen Vorwiderstand dran, dann leuchtet sie eben nur noch bei einer Drehrichtung. Hab aber den Test mit einem leeren Akku nochmal wiederholt, 3V Taschenlampe schon ziemlich dunkel, aber Akkuschrauber ist auch schon sehr langsam. Also brauchts auch hier keinen Zellenschutz bzw. IndikatorLED.
Gaßtgeber schrieb: > der Gleichrichter schluckt selbst > 0.7V Ein normaler Gleichrichter sogar 1,4 V. Gaßtgeber schrieb: > Also einfach nen > Vorwiderstand dran, dann leuchtet sie eben nur noch bei einer > Drehrichtung. Evtl. eine zweite LED antiparallel zur ersten, dann hat man auch gleich noch eine Anzeige, in welche Richtung der Schrauber schraubt. Oder einen Gleichrichter aus 4 Schottky-Dioden, damit sollte die LED noch gut leuchten.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.