Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 0,4 Volt Audiosignal als Schaltsignal verwenden


von Norman W. (sojemand)


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Hallo,

ich bin kein Elektriker, also bitte etwas Nachsicht falls die 
Fragestellung nicht ganz sauber ist.

In meiner Freizeit versuche ich gerade eine Art optischen Signalgeber zu 
konstruieren, der so klein wie möglich sein soll. Dazu wird ein 
Bluetooth Kopfhörer verwendet.

Der Aufbau soll so aussehen:

Per App wird ein Audiosignal erzeugt, welches dann am 
Lautsprecherausgang ausgegeben wird. Nun soll dieses Signal einen 
Transistor schalten, der wiederum die 3,8 Volt der Batterie auf eine LED 
durchschaltet und diese zum Leuchten bringt, bis das Audiosignal wieder 
abgeschaltet wird.

Im Grunde funktioniert alles soweit, bis auf die Tatsache, dass das 
Audiosignal laut Multimeter nur 0,4 Volt Wechselstrom ausgibt. Das ist 
zu wenig, um es mit einem Brückengleichrichter in Gleichstrom zu wandeln 
und damit einen NPN Transistor zu schalten.

Auch nach langem Suchen bin ich nicht schlauer geworden, ob es Bauteile 
gibt, die mit so geringer Spannung (dazu Wechselstrom) arbeiten können. 
Welche Möglichkeiten gibt es noch, eine solche Schaltung zu bauen?

von Christian M. (Gast)


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Warum so kompliziert? Es gibt doch fertige BT-Schaltmodule!

Gruss Chregu

von Michael B. (laberkopp)


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Norman W. schrieb:
> Auch nach langem Suchen bin ich nicht schlauer geworden, ob es Bauteile
> gibt, die mit so geringer Spannung (dazu Wechselstrom) arbeiten können.

Sicher, Komparatoren. Allgemein suche audio activated switch.

Leider habe ich keinen Schaltplan zur Hand der mit 3.8V läuft
http://sound.whsites.net/project38.htm

Norman W. schrieb:
> die 3,8 Volt der Batterie

Keine Batterie hat 3.8V. Die Spannung einer Batterie lässt im Laufe der 
Entladung nach. Die Schaltung müsste schon mit einem ganzen 
Spannungsbereich, der uns auf Grund deiner unzureichenden Beschreibung 
aber unbekannt ist, zurecht kommen.

von Max M. (jens2001)


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Es ist überhaupt kein Problem 0,4VAC zu verstärken und damit eine LED 
zum leuchten zu bringen.
Ein Problem wird es erst wenn man verlangt das die Schaltung keinen 
Ruhestrom ziehen darf.

von HildeK (Gast)


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Norman W. schrieb:
> Im Grunde funktioniert alles soweit, bis auf die Tatsache, dass das
> Audiosignal laut Multimeter nur 0,4 Volt Wechselstrom ausgibt.

Du hast Wechsel- Spannung gemessen.
Viele Multimeter messen Wechselspannung nur bei 50Hz oder ev. bis 400Hz 
richtig. Du solltest das Signal mal mit einem Oszilloskope anschauen.

An welchem Lautsprecherausgang wird das Signal ausgegeben? Ev. einfach 
lauter stellen?

Wechselspannungen kann man leicht verstärken.

von Dieter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Wenn die LED auch flackern darf, dann ist die Schaltung bereits mit 
einem Transistor zu lösen.

von Norman W. (sojemand)


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Danke für die schnellen Antworten

> Warum so kompliziert? Es gibt doch fertige BT-Schaltmodule!

In etwa wie das?

https://www.live-hobby.de/Beleuchtung/Graupner-Schaltmodul-Multi-Funktion-SXM-3971.html

> Sicher, Komparatoren. Allgemein suche audio activated switch.

Suche da mehr was in der Größe eines Fingernagels.

> Keine Batterie hat 3.8V. Die Spannung einer Batterie lässt im
> Laufe der Entladung nach. Die Schaltung müsste schon mit einem
> ganzen Spannungsbereich, der uns auf Grund deiner unzureichenden
> Beschreibung aber unbekannt ist, zurecht kommen.

Stimmt, das war nicht korrekt beschrieben. Das ist ein Litium Ionen 
Akku, der voll geladen 4 Volt und wenn er leer ist so um die 3 Volt hat.

> Es ist überhaupt kein Problem 0,4VAC zu verstärken und damit eine LED
> zum leuchten zu bringen.
> Ein Problem wird es erst wenn man verlangt das die Schaltung keinen
> Ruhestrom ziehen darf.

Ruhestrom sollte sie nach Möglichkeit nicht ziehen.

> Du hast Wechsel- Spannung gemessen.
> Viele Multimeter messen Wechselspannung nur bei 50Hz oder ev. bis 400Hz
> richtig. Du solltest das Signal mal mit einem Oszilloskope anschauen.

Das Signal wurde mit einer Funktionsgenerator erzeugt. Die 
Frequenzmessung am Ausgang per Multimeter hat die Frequenz korrekt 
wiedergegeben. Z.B bei eingestellten 200Hz wurden auch 200Hz am Ausgang 
gemessen, Spannung 0,28 Volt.

> An welchem Lautsprecherausgang wird das Signal ausgegeben? Ev. einfach
> lauter stellen?

0,4 Volt ist das Maximum, welches bei rund 700 bis 800Hz und bei voller 
Lautstärke raus kommt. Alles darunter oder darüber, lässt die Spannung 
abfallen. Das Signal wird auf beiden Ausgängen wiedergegeben, aber nur 
an einem abgenommen.

Es könnte natürlich sein, dass das Multimeter das nicht korrekt anzeigt, 
aber ich gehe davon aus, dass es zumindest annähernd stimmt, da ich 
versucht habe, das über einen Brückengleichrichter laufen zu lassen und 
am Ende nichts ankam. Die Spannung müsste also unter den 0,7 Volt 
Schwellenspannung der Dioden liegen.

> Wenn die LED auch flackern darf, dann ist die Schaltung bereits mit
> einem Transistor zu lösen.

Ja super. Flackern ist kein Problem. Das werde ich mal austesten. Danke!

von Dieter (Gast)


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Gegebenenfalls mußt Du noch mit R3 experimentieren. Wenn dieser zu groß 
ist, dann würde der Ruhestrom zu groß (und die LED glimmt ganz schwach), 
ist dieser zu klein, leuchtet die LED noch zu wenig oder gar nicht.

von MaWin (Gast)


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Norman W. schrieb:
> Suche da mehr was in der Größe eines Fingernagels.
>
> Stimmt, das war nicht korrekt beschrieben. Das ist ein Litium Ionen
> Akku, der voll geladen 4 Volt und wenn er leer ist so um die 3 Volt hat.
>
> Ruhestrom sollte sie nach Möglichkeit nicht ziehen.

Na, da hast du dir ja schon eine Reihe an Anforderungen zusammengesucht.

Nahezu ruhestromlos werden die meisten Bauvorschläge und Fertigmodule 
nicht sein.

Der Ansatz, ein Komparator an einem Impulsausfalldetektor liesse sich 
mit stromsparenden Komparatoren mit ca. 10uA betreiben, aber nicht 
ruhrstromlos.

von Harald W. (wilhelms)


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Norman W. schrieb:

> Im Grunde funktioniert alles soweit, bis auf die Tatsache, dass das
> Audiosignal laut Multimeter nur 0,4 Volt Wechselstrom ausgibt. Das ist
> zu wenig, um es mit einem Brückengleichrichter in Gleichstrom zu wandeln
> und damit einen NPN Transistor zu schalten.

Nimm eine Spannungsverdopplerschaltung (Greinacher) und
schon reichts und damit einen NPN Transistor zu schalten.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald W. schrieb:
> Nimm eine Spannungsverdopplerschaltung (Greinacher)

Hirnlos, die braucht zumindest 1.4V um alleine die 
Diodenspannungsanfälle überwinden zu können. Aus 0.4V kommt da 0V raus.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael B. schrieb:

>> Nimm eine Spannungsverdopplerschaltung (Greinacher)
>
> Hirnlos, die braucht zumindest 1.4V um alleine die
> Diodenspannungsanfälle überwinden zu können. Aus 0.4V kommt da 0V raus.

0,4V RMS sind 1,2Vss. Ausserdem kann man ja auch Germanium oder Scottky-
Dioden nehmen.

von HildeK (Gast)


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Dann macht einfach einen harmlosen AC-Verstärker mit einem Transistor 
davor. Faktor 10 ist doch überhaupt kein Problem und HiFi muss es ja für 
die Anwendung eh nicht sein.
Eine Lösung gab es ja oben schon von Dieter.

von Michael B. (laberkopp)


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HildeK schrieb:
> Dann macht einfach einen harmlosen AC-Verstärker mit einem Transistor
> davor.

Ruhestromlos ?

von Tom (Gast)


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