Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Schrittmotor-Dimension abschätzen.


von Hugo K. (huka)


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Hallo liebe Gemeinde :)

Ich möchte demnächst ein kleines Bastelprojekt starten ... und zwar 
möchte ich ein Gewicht bis maximal 3kg innerhalb eines Höhenunterschieds 
von 2m senkrecht hoch und runter bewegen, am besten erstmal mit einem 
Arduino, später eventuell auch mit einer Fernbedienung oder sogar App 
... das ganze muss nicht auf den mm genau sein ... nun habe ich lange 
gesucht um entsprechende Ansätze zu finden und ich bin bei einem 
Schrittmotor mit einer entsprechend 2000 mm langen Spindel gelandet. Ich 
würde auf der Spindel eine Aufnahme anbringen und dann dort das zu 
hebende Gewicht irgendwie befestigen ...

Frage 1: Gibt es sonst noch andere günstige und vor allem einfache 
Alternativen?

Frage 2: Ich habe absolut keine Ahnung, wie man den Schrittmotor 
dimensioniert ... gibt es da irgendwelche Richtwerte von wegen "bei 3kg 
Last braucht man mindestens so und so viel nm"? Man sieht ja von 1Ncm 
bis mehreren Nm alles mögliche.

Das meiste was ich so an Schrittmotoren finde ist oft mit dem Wort "3D 
Printer" verknüpft ... die werden ja aber wohl kaum reichen um ein 3kg 
schweres Objekt zu liften!?

Als Spindel habe ich jetzt zum Beispiel mal eine Trapezgewindespindel 
mit Präzisionsgewinde TR8x1,5 2000mm rausgesucht und als Motor ein 
23HS8430 ... laut Google hat der 1.9Nm, passt diese Kombi oder ist der 
Motor zu klein/groß?

Muss ich auf sonst noch etwas achten?

Grüße

: Verschoben durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Die entscheidende Frage ist: wie schnell willst du heben.
Erinnere dich an den Physikunterricht :-)

von Hugo Kanter (Gast)


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Also der Motor soll dann wenn es geht direkt antreiben, das habe ich 
vergessen zu erwähnen...wie schnell ist ne gute frage...wenn er die 2m 
in ner halben Minute schafft. Dann wäre das gut ...

Grüße

von InFo (Gast)


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Hugo K. schrieb:
> [...]möchte ich ein Gewicht bis maximal 3kg innerhalb eines Höhenunterschieds
> von 2m senkrecht hoch und runter bewegen[...]

Hugo K. schrieb:
> Frage 1: Gibt es sonst noch andere günstige und vor allem einfache
> Alternativen?

Es wäre hilfreich, wenn du nähere Angaben zum Anwendungszweck geben 
könntest.

Flaschenzug, ggf. mit seitlicher Führung der Last.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Hugo K. schrieb:
> Das meiste was ich so an Schrittmotoren finde ist oft mit dem Wort "3D
> Printer" verknüpft ... die werden ja aber wohl kaum reichen um ein 3kg
> schweres Objekt zu liften!?

Die 0,5Nm bei den Nema 17 reichen in Verbindung mit einer Tr 8x1,5 
locker aus um 3kg zu heben aber nicht

Hugo  Kanter schrieb:
> in ner halben Minute

Für die Kraft, die der Motor über die Spindel aufbringen kann gilt in 
etwa
F = M x 2 x pi x eta / P, wobei P die Spindelsteigung ist und eta der 
Wirkungsgrad. Für diesen Wirkungsgrad kann man bei Trapezgewindespindeln 
konservativ 0,25 rechnen, so lange die Spindel einigermaßen geschmiert 
ist.

Damit bekommst du F = 1,9Nm x 2 x pi x 0,25 / 0,0015m ~ 2000N

Du kannst also mit dem Nema 23 in etwa 200kg stemmen, vorausgesetzt die 
Spindelmutter macht das mit. 3kg sind jedenfalls überhaupt kein Problem. 
Das Problem ist aber die Drehzahl:

2000mm/30s <=> 4000mm/min

4000mm/min / 1.5mm/U = 2667 U/min

So schnell kannst du den Schrittmotor niemals drehen lassen. Wenn du 
einen Faktor 10 langsamer fahren würdest, dann wäre das immer noch 
sportlich aber durchaus machbar, also mit 267 U/min. Brauchst dann eben 
für die 2m in etwa 5min.

Hugo K. schrieb:
> muss nicht auf den mm genau sein

Dann ist ein Schrittmotor mit Spindel eigentlich nicht der richtige 
Ansatz, gerade auch wegen der geforderten Geschwindigkeit.

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Wenn ich jetzt noch nicht zu müde bin, ist die Berechnung einfach.
Gewichtskraft in newton (also grob 30N in deinem Fall) multipliziert mit 
dem Durchmesser der Spindel.
Sagen wir mal 3cm. Das ergibt ein minimal erforderliches Drehmoment von 
90 N/cm.
Das reicht logischerweise nur um grade die Schwerkraft auszugleichen. 
Also solltest du mal mit dem doppelten rechnen.
Die sogenannte "Haltekraft" sollte die 90ncm aber nicht unterschreiten.

Was geschwindigkeit angeblangt kannst du das errechnen indem du den 
Umfang deiner Spindel durch die 2m teilst, und das Ergebnis dann durch 
die Anzahl der Schritte die der Motor hat (meist 512 oder 256).
Im Datenblatt solltest du dann finden wieviele Schritte der Motor unter 
Last schafft (oder einfacher, anhand der Umdrehungen, sofern angegeben).


EDIT: Christopher's Rechenweg erscheint genauer...
Da muss wirklich mit 2xPi multipliziert werden?
Und weshalb denn ein Wirkungsgrad? Meine die Spindel ist in dem Falle ja 
nur eine Rolle auf der Achse des Schrittmotors. Oder hab ich ein 
falsches Bild vor Augen?

: Bearbeitet durch User
von Conny G. (conny_g)


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Christopher J. schrieb:
> Damit bekommst du F = 1,9Nm x 2 x pi x 0,25 / 0,0015m ~ 2000N
>
> Du kannst also mit dem Nema 23 in etwa 200kg stemmen, vorausgesetzt die
> Spindelmutter macht das mit. 3kg sind jedenfalls überhaupt kein Problem.
> Das Problem ist aber die Drehzahl:
>
> 2000mm/30s <=> 4000mm/min
>
> 4000mm/min / 1.5mm/U = 2667 U/min
>
> So schnell kannst du den Schrittmotor niemals drehen lassen.

Vom Motor zur Spindel mit Zahnriemen 1:10 bis 1:100 übersetzen?
Geht zu Lasten des Wirkungsgrads, aber wenn der Motor fast 100x soviel 
kann wie an vertikalem Zug erforderlich ist?
Dann müsste doch 1:25 möglich sein, dann haben wir noch 110 U/min.

von Hugo Kanter (Gast)


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Bringt eine Steigung auf 4 statt 1.5 mm irgendwelche anderen probleme 
mit sich?

von Hugo Kanter (Gast)


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Oder noch besser TR 18 x 8 ... mit 250 Umdrehungen sollte man da ja in 
30 Sekunden hinkommen...dann sind es zwar nur noch 37kg maximaltragkraft 
aber das sollte ja trotzdem mehr als reichen...

von Conny G. (conny_g)


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Hugo  Kanter schrieb:
> Oder noch besser TR 18 x 8 ... mit 250 Umdrehungen sollte man da ja in
> 30 Sekunden hinkommen...dann sind es zwar nur noch 37kg maximaltragkraft
> aber das sollte ja trotzdem mehr als reichen...

Mal auf die Schnelle gegoogelt nach RPM Stepper und das hier gefunden:
https://sciencing.com/determine-rpm-stepper-motors-10033323.html

Die Frage ist, auf welche Drehzahl man mit einem Stepper kommen kann, 
das ist sicher auch sehr modellabhängig.

Mal als eine Referenz: Ich glaube ein Ultimaker 3D-Drucker - da habe ich 
jetzt die Daten am besten im Kopf - kann 300mm/s, der Microstep ist 
0,025mm, das sind 12.000 Steps pro Sekunde.
Ich glaube der Stepper des UM hat 1,8 Grad / 200 Steps, bei 16 
Microsteps sind das 3200 Steps pro Umdrehung.
Bei 12.000 Steps pro Sekunde sind das 3,75 Umdrehungen pro Sekunde bzw. 
225 RPM.

Na das wäre ja in der richtigen Größenordnung.
Und der Ultimaker ist jetzt nicht auf Umdrehungsgeschwindigkeit 
optimiert, da geht u.U. mit anderen Schrittmotoren und Ansteuerung noch 
mehr - zu Lasten der Genauigkeit. Aber hört sich nicht so an als käme es 
bei der Anwendung auf Hunderstelmillimeter an.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Hugo  Kanter schrieb:
> Oder noch besser TR 18 x 8 ... mit 250 Umdrehungen sollte man da ja in
> 30 Sekunden hinkommen

250 Umdrehungen in 30s, also 500 U/min. So langsam ist das für einen 
Schrittmotor nicht und auch was die Welle angeht muss man ein bisschen 
aufpassen. Bei höheren Drehzahlen verhält sich eine dünne, lange Welle 
gerne wie ein Springseil. Ob der Motor selbst für solche Drehzahlen 
geeignet ist, kannst du im besten Fall im Datenblatt des Motors 
herauslesen.

Was genau willst du denn überhaupt bezwecken?

von Possetitjel (Gast)


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Conny G. schrieb:

> Mal als eine Referenz: Ich glaube ein Ultimaker 3D-Drucker -

Schlechtes Beispiel. Der hat einen Zahnriemenantrieb.
Es ist ungünstig, Spindeltriebe und Zahnriementriebe im
selben Atemzug zu vergleichen.


> da habe ich jetzt die Daten am besten im Kopf - kann 300mm/s,
> der Microstep ist 0,025mm, das sind 12.000 Steps pro Sekunde.

Nein. Das sind 12'000 MIKROSCHRITTE je Sekunde.


> Ich glaube der Stepper des UM hat 1,8 Grad / 200 Steps,

Unschöne Schreibweise. Der Schrittmotor hat schätzungsweise
1.8° Schrittwinkel, d.h. 200 (Voll-)Schritte je Umdrehung.


> bei 16 Microsteps sind das 3200 Steps pro Umdrehung.

Nein. Das sind 3200 MIKROSCHRITTE je Umdrehung.


> Bei 12.000 Steps pro Sekunde

Nein. 12'000 Mikroschritte je Sekunde.


> sind das 3,75 Umdrehungen pro Sekunde bzw. 225 RPM.

Stimmt.

Oder umgekehrt: Der 3D-Druckkopf bewegt sich um 80mm je
Umdrehung. Das geht problemlos mit einem Zahnriemenantrieb,
aber schwerlich mit einem Spindeltrieb.

von Possetitjel (Gast)


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Christopher J. schrieb:

> 250 Umdrehungen in 30s, also 500 U/min. So langsam ist
> das für einen Schrittmotor nicht [...]

Och, reichlich 8U/s... das geht schon. 1600 Schritte pro
Sekunde, das sollte noch gut machbar sein.

von georg (Gast)


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Hugo K. schrieb:
> Muss ich auf sonst noch etwas achten?

Von der Frage nach der Leistung mal ganz abgesehen, wie willst du denn 
die Position feststellen? Wenn du deine Anlage einschaltest, weiss deine 
Steuerung nicht, wo sich die Last befindet. Das kannst du nur 
feststellen, indem du als erstes nach oben oder unten bis zum Anschlag 
fährst und dann von da aus rechnest. Wozu du natürlich den Anschlag 
erkennen musst, aber das muss sowieso sein aus Sicherheitsgründen.

Das ist vielleicht unpraktisch (es weiss ja niemand, was du eigentlich 
vorhast), wenn du das nicht willst, musst du irgendwie die Stellung der 
Last messen. Dann brauchst du aber auch keinen Schrittmotor, du kannst 
einen normalen Gleichstrommotor solange drehen lassen bis das Ziel 
erreicht ist. Oder auch einen Drehstrommotor der ganze LKWs hebt.

Georg

von Conny G. (conny_g)


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Possetitjel schrieb:
> Stimmt.
>
> Oder umgekehrt: Der 3D-Druckkopf bewegt sich um 80mm je
> Umdrehung. Das geht problemlos mit einem Zahnriemenantrieb,
> aber schwerlich mit einem Spindeltrieb.

Oh, da hat aber jemand einen Oberlehrer verschluckt.
Danke für die Korrektur, aber am Ende war entscheidend wieviele RPMs der 
Motor macht.

Es ging hier nicht darum Zahnriemen und Spindel zu vergleichen, sondern 
die RPMs des Motors zu erreichnen. Der Rest ist eine ganz andere 
Geschichte, Herr Oberlehrer.

von Einer K. (Gast)


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Ich bin zwar kein: Oberlehrer

Aber, würde mal sagen, dass ein Schrittmotor, seine Stärken, mit den 
Schritten ausspielt. Also die genaue Positionierung(ohne Messmittel zur 
Rückkopplung), und die die recht hohe Haltekraft im vollen Schritt.
Aus Leistungssicht, oder Drehzahl, sind die Dinger eher unterirdisch.

Eigentlich kann man sich in solchen Fällen auch gerne in der Industrie 
umschauen. Dort gibt es reichlich Erfahrung.

Ich würde, ohne den Sinn und Zweck genügend verstanden zu haben, eher zu 
einem Servo raten. Allerdings nicht so ein Modellbauspielzeug.

von Hugo K. (huka)


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Im Prinzip möchte ich für einen Bekannten sowas in der Art wie eine 
Industrie-Paletten-Stretchfolien-Wickelmaschinen nachbauen ... da diese 
ja mehrere 1000 EUR Kosten (offensichtlich nicht grundlos), dachte ich 
kann man ja mal einen kostengünstigen Eigenversuch starten, der 
vielleicht nicht so doll finanziell weh tut, wenn er nichts wird ... ich 
möchte dazu erstmal mit dem komplizierteren Part, der 
Folienabrolleinheit,  anfangen und später einen sich selbst drehenden 
Drehteller nachrüsten, bevor ich alles auf einmal kaufe ...

in diesem Atemzug fällt mir doch glatt ein, dass es sowieso nichts mit 
so einer dünnen Gewindespindel wird, da ja beim Abrollen der Folie eine 
hoizontale Belastung dazukommt und die Stange einfach verbiegt, oder 
wäre hier eine parallel dahinter verlaufende Führung eventuell 
hilfreich?... ich überlege gerade auch, ob ich irgendwelche Kompromisse 
zwecks der Zeit zum hoch und runterfahren machen kann, aber 5 Minuten 
für einmal hoch ist doch etwas zu lang ... einfachheitshalber würde ich 
eine Erkennung des Anschlags vermeiden wollen und lieber das hoch und 
runterfahren selber steuern und lieber einen großzügigen Puffer auf dem 
Gewinde übrig lassen ...


Ach herrje ... da sah so einfach aus am Anfang xD

von Conny G. (conny_g)


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Hugo K. schrieb:
> Im Prinzip möchte ich für einen Bekannten sowas in der Art wie eine
> Industrie-Paletten-Stretchfolien-Wickelmaschinen nachbauen ... da diese
> ja mehrere 1000 EUR Kosten (offensichtlich nicht grundlos), dachte ich
> kann man ja mal einen kostengünstigen Eigenversuch starten, der
> vielleicht nicht so doll finanziell weh tut, wenn er nichts wird ... ich
> möchte dazu erstmal mit dem komplizierteren Part, der
> Folienabrolleinheit,  anfangen und später einen sich selbst drehenden
> Drehteller nachrüsten, bevor ich alles auf einmal kaufe ...
>
> in diesem Atemzug fällt mir doch glatt ein, dass es sowieso nichts mit
> so einer dünnen Gewindespindel wird, da ja beim Abrollen der Folie eine
> hoizontale Belastung dazukommt und die Stange einfach verbiegt, oder
> wäre hier eine parallel dahinter verlaufende Führung eventuell
> hilfreich?... ich überlege gerade auch, ob ich irgendwelche Kompromisse
> zwecks der Zeit zum hoch und runterfahren machen kann, aber 5 Minuten
> für einmal hoch ist doch etwas zu lang ... einfachheitshalber würde ich
> eine Erkennung des Anschlags vermeiden wollen und lieber das hoch und
> runterfahren selber steuern und lieber einen großzügigen Puffer auf dem
> Gewinde übrig lassen ...
>
>
> Ach herrje ... da sah so einfach aus am Anfang xD

Für so eine Aufgabe geht's ja überhaupt nicht um 
Positionierungsgenauigkeit, da kannst einen x-beliebigen Motor nehmen, 
der die Power hat einen Schlitten auf 2 Rohren hochzuziehen.
Und das könnte mir Seilzug, Trapezspindel etc. geschehen. Aber gelagert 
müsste das wohl auf 2 Rohren o.ä. die die Kraft der Folie herhalten.
Und Du bräuchtest irgendeine Art von Encoder, der Dir eine Idee gibt, wo 
sich das Ding befindet.
Dazu würde aber ein Endschalter unten und oben und irgendein 
Seilzug/Drehschreibe/etc. reichen, die per Lichtschranke Impulse gibt 
über die Drehungen.
Dann weisst Du: Dunz, Entschalter, Null. X Drehungen der Schreibe = Y cm 
in der Höhe. Fertig.

Eine Dimension der Lösung wäre dann noch Notschalter und eine Erkennung, 
wann versehentlich ein Mitarbeiter mit eingewickelt wurde.

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Hugo K. schrieb:

> in diesem Atemzug fällt mir doch glatt ein, dass es
> sowieso nichts mit so einer dünnen Gewindespindel wird,
> da ja beim Abrollen der Folie eine hoizontale Belastung
> dazukommt und die Stange einfach verbiegt, oder wäre
> hier eine parallel dahinter verlaufende Führung eventuell
> hilfreich?...

Nicht "eventuell", sondern "unbedingt"!

Spindel quer belasten geht gar nicht. Natürlich braucht
man eine Führung.

> ich überlege gerade auch, ob ich irgendwelche Kompromisse
> zwecks der Zeit zum hoch und runterfahren machen kann,
> aber 5 Minuten für einmal hoch ist doch etwas zu lang ...

Seilzug verwenden.
Trommel mit 30cm Durchmesser gibt Hub von 1m je Umdrehung.
Geschlossene Seilschleife nehmen; mit Feder spannen.

> einfachheitshalber würde ich eine Erkennung des Anschlags
> vermeiden wollen

Keinesfalls machen. Unbedingt Endschalter vorsehen. Das
ist mein Ernst! Basteln ist schön -- aber Gesundheit ist
nicht so einfach käuflich...

Ach so: Not-Aus nicht vergessen. Klingt albern, ist aber
wichtig.

Als Antrieb könnte ein modifizierter Staubsaugermotor
gehen; 50W verträgt er sicherlich im Kurzzeitbetrieb.
Untersetzung ist aber notwendig.

Beitrag #5280365 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hugo K. (huka)


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Seilzug klingt auch nach ner Alternative! Gibt es irgendwo ne Anleitung 
dazu? Wie baut man das am geschicktesten? Gibt es dafür vielleicht schon 
fertige System? Wenn ich nach Flaschenzug google, dann kommen nur die 
riesen Klopper, die manch einer in der Garage hängen hat um seinen Motor 
aus dem Auto zu heben ...

Ich meine schonmal irgendwo gesehen zu haben, dass man das ganze 
geschickt innerhalb eines Rohres platzieren kann und dann durch einen 
längs-Schlitz im (Vierkant)Rohr nur die Aufnahme rausschaut, die sich 
dann nach oben/unten bewegen soll ...

Grüße :)

von butsu (Gast)


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Wenn das meine Aufgabe wäre, würde ich wahrscheinlich eine Linearachse 
mit Zahnriemenantrieb nehmen. Wahrscheinlich lohnt es sich bei einem 
Einzelstück finanziell kaum, das selbst zu bauen. Ich würde es bei Igus 
kaufen.

https://www.igus.de/wpck/2370/drylin_zlw

Falls das zu teuer ist, und meine Zeit nichts wert bzw. es mir Spass 
machen würde, würde ich nur die Linearlager dort kaufen, und den Rest 
selbst konstruieren.

Deine Fragen zeigen aber, dass du dafür nicht genug Ahnung hast. Den 
Motor auszulegen ist daran wohl das einfachste...

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Alex G.,

> Wenn ich jetzt noch nicht zu müde bin, ist die Berechnung einfach.
> Gewichtskraft in newton (also grob 30N in deinem Fall) multipliziert mit
> dem Durchmesser der Spindel.
> Sagen wir mal 3cm. Das ergibt ein minimal erforderliches Drehmoment von
> 90 N/cm.
> Das reicht logischerweise nur um grade die Schwerkraft auszugleichen.
> Also solltest du mal mit dem doppelten rechnen.
> Die sogenannte "Haltekraft" sollte die 90ncm aber nicht unterschreiten.

Die Einheit von Drehmoment ist Newton-Meter (Nm), nicht Newton pro 
Meter. Eine Haltekraft mit Einheit Ncm macht auch keinen Sinn, du meinst 
ein Haltemoment mit Einheit Ncm.

> Was geschwindigkeit angeblangt kannst du das errechnen indem du den
> Umfang deiner Spindel durch die 2m teilst, und das Ergebnis dann durch
> die Anzahl der Schritte die der Motor hat (meist 512 oder 256).

Den Schrittmotor mit 512 oder 256 Schritten musst du mir zeigen...

> EDIT: Christopher's Rechenweg erscheint genauer...
> Da muss wirklich mit 2xPi multipliziert werden?
> Und weshalb denn ein Wirkungsgrad? Meine die Spindel ist in dem Falle ja
> nur eine Rolle auf der Achse des Schrittmotors. Oder hab ich ein
> falsches Bild vor Augen?

Offensichtlich. Zwischen Spindelmutter und Spindel gibt es Reibung, die 
Verluste erzeugt. Bei Trapezgewindespindeln liegt der Wirkungsgrad je 
nach Schmierung nur bei 30%-40%, bei Kugelrollspindeln erreicht man 
dagegen 90-95%. Die Ersparnis bei der Spindel gibt man also nachher 
schnell für einen größeren Antrieb aus.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Hugo K. (huka)


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Ich glaube, so etwas könnte man doch auch benutzen oder?

http://openbuildspartstore.com/v-slot-nema-17-linear-actuator-bundle-belt-driven/

Leider ist es "nur" 1500mm lang, dafür aber fix und fertig! ... weiss 
jemand, ob man diese openrail systeme irgendwie kaskadieren kann? ... da 
kann mna ja zwei 1000er schienen aneinanderwerfen ... oder wo ist hier 
der haken? Kostet mit Motor, Riemen, Schlitten usw um die 100 EUR, da 
bekommt man woanders nicht mal die halbe Schiene dafür ...

: Bearbeitet durch User
von Hugo K. (huka)


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Hmmm vermutlich kann das Ding wieder keine Querbelastung ab ... also 
doch selber bauen :/ wie ist es eigentlich, wenn der Motor nicht "zieht" 
... fällt dann alles nach unten?

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