Hallo, einer der Vorteile eines LDO gegenüber eines Buck-Converters ist ja das geringere Rauschen. Was passiert aber wenn die Eingangsspannung des LDO schon verrauscht ist? Ist der Ausgang rauschfrei oder rauschärmer als der Eingang? Danke im voraus
Karl schrieb: > Kommt auf den Frequenzbereich an. Psrr im Datenblatt. Okay, habe mich erkundigt. Das heißt also, wenn ich eine Eingangsspannung habe, wie im Datenblatt angegeben, dann müsste der Ausgangs-Ripple quasi nicht vorhanden sein (von den Toleranzen jetzt abgesehen)?
Der LDO hat eine AC Übertragungsfunktion im Datenblatt angegeben, meist in Bezug auf eine im Datenblatt angebene Beschaltung, manchmal Beispiel-Layout. D.h. solange eingangsseitig Uout + dropout bei erwartetem Iout nicht unterschritten wird, gilt diese Übertragungsfunktion. Typisch sind DC...einige hundert kHz 80-120dB Dämpfung, dann PT2- oder PTn Charakteristik. Vor dem LDO besser filtern bringts nur gegen (v.a. negative) Spikes, nach dem LDO filtern für bessere Dämpfung in höheren Frequenzen. mfg mf
Der Ripple Reject eines LDO/nicht-LDO liegt bei DC bei 60-80dB. Und kommt fuer die Switcherfrequenzen rabiat schnell runter. Dabei ist die Switcherfrequenz das Eine, und die Umschaltspitzen das Andere. Die Switcherfrequenz kann ueblicherweise bei 50-500kHz, in selteren Faellen bei 3MHz liegen. Die Spikes haben Frequenzanteile bis ueber 1GHz. Und die schlagen ueblicherweise voll durch, auch durch irgendwelche LC Geschichten, abgesehen von speziell dafuer designten HF Layouts.
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Zwölf M. schrieb: > Der Ripple Reject eines LDO/nicht-LDO liegt bei DC bei 60-80dB. Und > kommt fuer die Switcherfrequenzen rabiat schnell runter. Dabei ist die > Switcherfrequenz das Eine, und die Umschaltspitzen das Andere. Die > Switcherfrequenz kann ueblicherweise bei 50-500kHz, in selteren Faellen > bei 3MHz liegen. Die Spikes haben Frequenzanteile bis ueber 1GHz. Und > die schlagen ueblicherweise voll durch, auch durch irgendwelche LC > Geschichten, abgesehen von speziell dafuer designten HF Layouts. So ist es. Ein gutes Beispiel: http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/22008E.pdf Siehe Fig. 2-25 - dort ist der Frequenzgang direkt angegeben. D.h. bei 10kHz taugt der Regler nur wenig. Die Angabe von 44dB oben in den Tabellen ist, sagen wir mal, "günstig gewählt" ;-) Das muss man wissen und beachten, und ggf mit Filtern nachhelfen. Was wichtig zu wissen ist: Das hängt vom Regler ab, und da gibt es riesige Unterschiede. Ist dir der Umstand wichtig, heißt es gut auswählien. Mit einer der Gründe, warum es soviele verschiedene Linearregler gibt.
Naja. Normalerweise haben LDO einen hoeheren Eigenstrom (quiescent current) wie nicht-LDO. Der MCP1702 ist ein LDO mit nur 2uA Eigenstrom. Den Preis bezahlt man also mit der eher schlechten Rejection. Es ist also ein billigst Regler fuer Controller fuer kleine Ansprueche. 15dB bei 10kHz ist in der Richtung von einer Zehnerdiode, allerdings ohne den hohen Strom der Zehnerdiode.
minifloat schrieb: > Vor dem LDO besser filtern bringts nur gegen (v.a. negative) Spikes, > nach dem LDO filtern für bessere Dämpfung in höheren Frequenzen. mir wurde vor kurzem (hier) empfohlen, eher vor dem LDO zu filtern, damit der HF-Müll den LDO nicht zum Schwingen bringt. Klang für mich logisch...
Fuer HF Noise vom Eingang her .. Was den LDO vom Eingang her nicht erreicht muss er auch nicht wegmachen.
minifloat schrieb: > Vor dem LDO besser filtern bringts nur gegen (v.a. negative) Spikes, > nach dem LDO filtern für bessere Dämpfung in höheren Frequenzen. hmm. Das wundert mich jetzt auch. Wenn Du nach dem LDO filterst, verschlechtert der Filter die Ausgangsimpedanz des Gesamtsystems. Es dauert durch den Filter länger, bis eine Laständerung am LDO ankommt und dieser darauf reagieren kann. Ich würde daher auch vor dem LDO filtern, z.B. PI-Filter mit Ferritperle oder Ferritkern-Drossel sowie größeren Kerkos oder Polymer-Elkos.
Bei guten Linearreglern (z.B. LT3045) wird das Thema PSRR als Funktion von Frequenz, Laststrom, Kondensatorbeschaltung etc. ausführlich im Datenblatt behandelt. Um welchen Regler geht es?
Michael R. schrieb: > eher vor dem LDO zu filtern, damit der HF-Müll den LDO nicht zum > Schwingen bringt. Damit das nicht demoduliert wird oder sonstige Späße passieren sicher keine schlechte Idee. Woher soll ich denn wissen, dass ihr den LDO jetzt mit HF-Müll zuballern wollt ;) Dachte eher an NF-Rauschen... Gerd E. schrieb: > Wenn Du nach dem LDO filterst, verschlechtert der Filter die > Ausgangsimpedanz des Gesamtsystems. Es dauert durch den Filter länger, > bis eine Laständerung am LDO ankommt und dieser darauf reagieren kann. Das ist richtig, aber ich kann trotzdem in einem höheren Frequenzbereich zusätzlich filtern. HF kann der LDO sowieso nicht mehr ausregeln, weil er dafür schlicht zu langsam ist. Daher auch das Bodediagramm der AC-Übertragungsfunktion. Manche LDO brauchen außerdem eine gewisse Ausgangskapazität mit Parasitär-R in ihrem "wirksamen" Bereich, damit sie überhaupt stabil laufen. Der LP2950 bzw. LP2951 hat sich mir mal auf dem Steckbrett dahingehend störrisch gezeigt. mfg mf
minifloat schrieb... Hier gibts immer wieder Leute, die keine Ahnung haben, aber so tun. Natürlich ist vorher sieben das einzig richtige! Dafür gibt es Ferrit-Beads, Induktivitäten, Keramikkondensatoren etc. Zudem gibt es LDOs, die auch bei hohen Frequenzen noch ordentliche PSRR haben! Wenn man ungeeignete Bauteile nimmt, ist man selber Schuld!
Nach einem linearen Spannungsregler noch in irgend einer Weise zu filtern, ist doch nur sinnvoll, wenn die Last empfindlich auf (unwahrscheinliche, doch nicht unmögliche) Regelschwingungen reagierte - wobei aber die durch das Filter nicht mehr richtig geregelte, sondern eher veränderliche (nach unten) Spannung "nichts ausmacht". Rauschen, Spikes, Störungen jeglicher Art filtert man IMHO vor einem LDO. Wie dieses Filter auszusehen hat, richtet sich auch nach der genauen Art der Störungen. Handelt es sich z.B. um 50Hz-Gleichricht-Ripple, der einfach zu hoch ist (z.B. für die LDO-Verlustleistung - obwohl frequenzmäßig im "starken Dämpfungsbereich" der PSRR des LDO), hilft auch schon eine schlichte elektronische Siebung. Für HF logischerweise ein passendes passives Filter, man will ja keinen HF-tauglichen linearen Regler vorschalten? minifloat schrieb: > Woher soll ich denn wissen, dass ihr den LDO jetzt > mit HF-Müll zuballern wollt ;) > Dachte eher an NF-Rauschen... Soso. :)
Alexxx schrieb: > Zudem gibt es LDOs, die auch bei hohen Frequenzen noch ordentliche PSRR > haben! Wenn man ungeeignete Bauteile nimmt, ist man selber Schuld! Der Kunde der für dein Produkt zuwenig Geld hinlegt, ist demnach "schuld". Was wenn dein Super-LDO nen Euro kostet, die Hühnerfutter-gestützte Lösung aber nicht mal 20 Cent? Jede 2 Cents die ich spare sichert da, wo ich arbeite, meinen Arbeitsplatz. Viel Spaß noch mit den Ausrufezeichen postfaktischen Charakters. Ich geh jetzt mal weiter Elektronik entwickeln. mfg mf
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