Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PB137 Strom größer 1,5A??


von PB (Gast)


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Hallo zusammen,

ich verwende einen PB137 zum Laden eines 12V-Blei-Vlies-Akkus. Im 
Datenblatt ist für den Laderegler ein maximaler Strom von 1,5A bei einer 
Ausgangssspannung von 13,7V angegeben.
Jetzt habe ich bei einer Batteriespannung von etwa 12,1V einen Ladestrom 
von 1,9A gemessen. Kann das sein? Eigentlich sollte er den Strom doch 
begrenzen. Oder begrenzt er in diesem Fall die Leistung? Der aufgesetzte 
Kühlkörper wird dabei so warm, dass man ihn kaum noch anfassen kann...
Die Eingangsspannung wird über ein 18V-Netzteil bereitgestellt. Die 
Schaltung ist wie im Datenblatt Seite 5 mit einer SB340 zwischen OUT und 
+BAT.

Datenblatt:
http://www.st.com/content/ccc/resource/technical/document/datasheet/4b/15/16/56/5e/bc/4a/1d/CD00001634.pdf/files/CD00001634.pdf/jcr:content/translations/en.CD00001634.pdf

Ist das Verhalten des PB137 so richtig oder liegt da möglicherweise 
etwas im Argen?

von PB (Gast)


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P.S.
Die Anode der SB340 liegt an OUT, Kathode an +BAT.
Die Ausgangsspannung von Batterie/PB137 wird weiterverwendet, also nicht 
nur reine Ladeschaltung, sondern Laden im laufenden Betrieb.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Der Strom von 1,9A passt doch sehr gut zur 'Figure 14.', "Short circuit 
current vs. dropout voltage". => Also ist alles im 'grünen Bereich'.

Bei 13,7V würde er sogar 2,2A schaffen (jedenfalls laut 'Figure 6.').

Dank interner 'SOA Protection' würde er, bei zu kleinem Kühlkörper, 
schon vorher abregeln um die Verlustleistung auf ein 'erträgliches' Mass 
zu reduzieren.

von PB (Gast)


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Ich habe bisher überall 1,5A gelesen und das Datenblatt sagt das 
(zumindest in der Description) ja eben auch. Deswegen war ich da etwas 
skeptisch..

Aber ich liege damit quasi im "Normalbetriebsbereich" des Reglers und 
brauche mir keine Sorgen zu machen, weil er wenn es ihm zu heiß würde 
oder zu viel Strom liefern müsste intern abriegelt?

von Michael B. (laberkopp)


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PB schrieb:
> Kann das sein?

Ja.

Raimund R. schrieb:
> Short circuit current vs. dropout voltage

Eben.

von Manfred (Gast)


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PB schrieb:
> Ich habe bisher überall 1,5A gelesen und das Datenblatt sagt das
> (zumindest in der Description) ja eben auch. Deswegen war ich da etwas
> skeptisch..

Im Kopf des Datenblattes: "Three terminal fixed version (13.7 V) output
current in excess of 1.5 A"
Ich interpretiere "in excess" im Sinne "mindestens / mehr als".

Und ja, mein Ladeaufbau begrenzt auch erst deutlich oberhalb 1,5A. Wenn 
Dir das nicht zusagt, rechne einen Vorwiderstand an der Eingangsseite.

> Aber ich liege damit quasi im "Normalbetriebsbereich" des Reglers und
> brauche mir keine Sorgen zu machen, weil er wenn es ihm zu heiß würde
> oder zu viel Strom liefern müsste intern abriegelt?

Etwas weiter im Text "If adequate heat-sinking is provided, they can 
deliver over 1 A output current." - also, da gehört ein angemessener 
Kühlkörper dran.

Temperatur ist Lebensdauer!

von PB (Gast)


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Ich messe 1,9A an der Ausgangsseite des Ladereglers.

Trifft dann nicht eher Figure 10 zu? Ist der Kurzschlussstrom der Strom, 
der bei vollständig entladener Batterie fließt (ausgangsseitig)?

von Karl (Gast)


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Das ist eine Schutzschaltung, die ist nicht sehr genau. Die läßt 
irgendwas zwischen 1.5A und 2.5A durch, typabhängig, temperaturabhängig, 
und soll nur verhindern, dass es bei einem Kurzschluss den 317 himmelt.

Wenn Du den Ausgangsstrom besser einhalten willst, schalte zwei 317 in 
Reihe, einen davon als Konstantstromquelle, bei 1.5A werden aber am 
zugehörigen Shuntwiderstand 1.25V x 1.5A = fast 2W verbraten. Wobei es 
egal ist, ob die am 317, an zwei 317 oder an zwei 317 plus 
Shuntwiderstand verbraten werden, ändert an der Gesamtbilanz nichts.

Oder nimm einen L200, dafür gibt es auch Ladeschaltungen.

Oder nimm einen Schaltregler mit Strombegrenzung, der bleibt dann 
deutlich kühler.

von PB (Gast)


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Ok, für dieses Projekt bleibt es dann jetzt so.
Werde sonst mal Karls Vorschläge probieren.

Vielen Dank euch!

von Äxl (geloescht) (Gast)


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LM317 != PB137

von Karl (Gast)


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Äxl (geloescht) schrieb:
> LM317 != PB137

Autsch, stimmt. Ich dachte das wäre so ein China-Nachbau des LM317. 
Hätten die da nicht eine weniger verwechselungsanfällige Nummerierung 
nehmen können?

von Klaus (Gast)


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Karl schrieb:
> Hätten die da nicht eine weniger verwechselungsanfällige Nummerierung
> nehmen können?

Warum? PB (Blei) 13,7V, der Name sagt, was der Chip macht.

MfG Klaus

von dolf (Gast)


Angehängte Dateien:

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Karl schrieb:
> Oder nimm einen L200, dafür gibt es auch Ladeschaltungen.
>
> Oder nimm einen Schaltregler mit Strombegrenzung, der bleibt dann
> deutlich kühler.

oder nen thyristor mit phasenanschnittsteuerung.
ok bei 10 ampere ladestrom fallen am thyristor und am gleichrichter 
etwas mehr als 10w verlust an aber das laden einer 100ah batterie ist in 
14h erledigt.

gibt es da noch was leistungsfähigeres als pb137 und l200!
so ab 5a ladestrom mein ich.

das thyristor ladegerät war ne wochenend aktion.
sonntag morgen auto starten und akku leer!
nachbar jammert.
trafo 250va/18v
gleichrichter 200v/35a
thyristor vom ivan 25a/200v
ausreichend großer kühlkörper.
2h arbeit und schon knurrte der trfo vor sich hin.
und nicht´s extra gekauft alles aus dem regal.
ein typisches sonntag morgen notprojekt halt.
pb137 und l200 hätte ich eh nicht da gehabt.
hier mal die platine.
mfg

von Äxl (geloescht) (Gast)


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:top:

von Hp M. (nachtmix)


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Manfred schrieb:
> Im Kopf des Datenblattes: "Three terminal fixed version (13.7 V) output
> current in excess of 1.5 A"
> Ich interpretiere "in excess" im Sinne "mindestens / mehr als".

Nicht nur das, sondern es steht sogar im Datenblatt, dass der 
Kurzschlußstrom typisch 2,2A beträgt.

Da kein Maximalwert angegeben ist, handelt es sich leider eine 
unzureichende Spezifikation, denn dann könnten es ja auch 4A sein, und 
das würde höchstwahrscheinlich den Netztrafo überlasten.

von Manfred (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Im Kopf des Datenblattes: "Three terminal fixed version (13.7 V) output
>> current in excess of 1.5 A"
>> Ich interpretiere "in excess" im Sinne "mindestens / mehr als".
> Nicht nur das, sondern es steht sogar im Datenblatt, dass der
> Kurzschlußstrom typisch 2,2A beträgt.

Den Wert habe ich bewusst nicht angezogen, weil Kurzschlußstrom nicht 
gleich dem sein muß (aber kann), der in die Last bei 12V fließt.

> Da kein Maximalwert angegeben ist, handelt es sich leider eine
> unzureichende Spezifikation, denn dann könnten es ja auch 4A sein, und
> das würde höchstwahrscheinlich den Netztrafo überlasten.

Zumindest für ein industrielles Gerät könnte man an der Ecke ansetzen, 
den Trafo so auslegen, dass ab Stromwert x die Spannung nicht mehr 
genügt - sollte ohne Überlastung umsetzbar sein.

Wie ich schon schrieb, was wäre mit einem Widerstand vor dem Pb137 - 
müsste man mal testen.

Was ich nicht verstehe, dass die Leutchen sich nicht von vornherein 
Gedanken um die Kühlung machen. Bei mir gehen auch an die 2A, wenn die 
Akkus leer sind, aber ich habe einen vernünftigen Kühlkörper drunter.

Ansonsten ist der Stein interessant, definiertes Verhalten bei 
Netzausfall, fertige Arbeit.

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