Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil primärseitig entstören


von Ibram G. (ibram)


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Hallo,

Ich will mein regelbares Schaltnetzteil auf der Eingangsseite (30V, 1A) 
entstören. Falls jemand fragt warum:
Aus EMV Gründen - selbst wenn mein Nachbar sich nicht beschweren sollte.
Ausgehend von der Schaltfrequensz 100KHz sollte die Induktivität auch 
beim vielfachen davon noch ordentlich dämpfen.
Die Schaltfrequenz variiert nicht, wohl ab das On/Off verhälntnis 
("Duty-Cycle)"
Was fordert man als Eigenresonanzfrequenz, gemessen an der 
Schaltfrequenz?
Das 10 fache?
Das 100fache?
Ich dachte an „Ferritperlen“ welche ich auf die Leiterplatte auflöten 
kann.
Scheinen bei Reichelt nicht vorrätig zu sein.
SMD Induktivitäten:
Die angebotenen SMD Induktivitäten leisten auch in 1206 gerade nur 1 A – 
reicht nicht wirklich aus.

Wie sorge ich für eine angemessene Entstörung auf der Eingangsseite?

Danke!
Tarik

von Mark S. (voltwide)


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Was willst Du denn verhindern?
Leitungsgebundene Störaussendung auf dem Netzkabel?
Leitungsgebundene Störaussendung auf den angeschlossenen Lasten?
Gestrahlte Störungen?
Mit Deinem Kenntnisstand wirst Du da wohl nicht weit kommmen, wozu auch 
-
solange Dein Nachbar sich nicht beschwert, ist kein Handlungsbedarf 
gegeben.
Dieser Komplex ist weit größer als Dir klar sein dürfte, und von daher 
sind Ratschläge aus der Ferne so gut wie lesen im Kaffeesatz.
Wenn Du Dein Gewissen beruhigen willst, baust Du einen der fertigen 
käuflichen Netzfilter in die Netzleitung ein und gut ist.

von Ibram G. (ibram)


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Hallo,

Um die Frage zu beantworten:
Leitungsgebundene Störaussendung auf dem Netzkabel.

Tarik

von Christian K. (Gast)


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Netzkabel mit 30V 1A????

Oder ist das ein “normales” AC/DC mit 230V AC Eingang. Dann 
stromkompensierte Drossel plus symmetrischem Filter im Eingang. Die 
haben in der Größenordnung 5-12mH. Alternativ fertiges 
Eingangsnetzfilter. Gibt ohne Ende Beispiele dafür im Netz.

von W.S. (Gast)


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Tarik T. schrieb:
> Ich will mein regelbares Schaltnetzteil auf der Eingangsseite (30V, 1A)
> entstören.

Sowas wie stromkompensierte Drossel kam ja schon - blöd nur, daß diese 
nur Gleichtaktunterdrückung bietet.

Egal was du ansonsten an Entstörzeugs verbauen willst, rate ich dir 
dazu, in jede Zuleitung separat nen Doppellochkern einzufügen. Also jede 
Litze als "U" durch beide Löcher.

W.S.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
Christian K. schrieb:
> Gibt ohne Ende Beispiele dafür im Netz.


http://www.dg0sa.de/snt.pdf

ciao
gustav

von Neffi (Gast)


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Wie voltwide schon sagte, ist das ein weites Feld. Für einen Laien ist 
es kaum möglich, ein Filter so zu bauen, wie es der Profi machte.

Professionell nämlich wird das Filter so dimensioniert, daß "es grade so 
geht" (aus Platz- und Kostengründen) - meist ist zwar doch etwas 
Polster, aber häufig gibt es ein, zwei Stellen im Spektrum, die nur 
knapp darunterliegen.

Im pdf wird allerdings auch nicht das Optimum erzielt. Zwischen 
Gleichtakt- und Gegentakt-Induktivitäten fehlt hier der X-Kondensator, 
wenn ich richtig sehe.

(Bei einstufigen käuflichen Filtern ist das zwar eventuell ähnlich - die 
einzige "Gegentaktinduktivität" ist die Streuinduktivität der 
Gleichtaktdrossel...

Aber wenn man schon echte, separate Bauteile hat (und der wickelt die ja 
sogar selbst), verstehe ich nicht, wieso man dazwischen keinen X-Cap 
setzen sollte... Dieser bewirkt nämlich an der Stelle weit mehr, als man 
als Laie so denkt.

Auf dem Bild im pdf S. 45 ist das auch richtig dargestellt - zwischen 
den L ist ein X-Cap namens C1 (leider scheinbar ein "fiktives" Filter, 
wie der Autor meint), der Autor aber achtet gar nicht darauf... 
komisch.)

Also, noch mal ganz kurz: Ist Dir der Platz weitestgehend egal, und bist 
Du bereit, zw. 5 und 15 Euro zu investieren, kann man eventull schon ein 
recht wirksames Netzfilter "zusammenschustern". Aus Standardbauteilen 
(oder "Nachahmungen" derselbigen), und mit Standarddimensionierung.

Man könnte sogar - wenn man das selbst wickeln scheut - als 
Gegentaktdrossel eine Gleichtaktdrossel benutzen (diese aber für weit 
höheren Strom dimensioniert, damit die Induktivität, wie im Beispiel, 
weit geringer, der Kern aber dafür weit größer ist), und "verkehrt 
herum" beschalten. Die Eigenschaften dafür stehen aber nicht im 
Datenblatt.

Ohne in die Materie einzusteigen, ist aber der Kauf eines vollständigen 
Standard-Netzfilters vorzuziehen - man kann nämlich auch Müll bauen.

von Ibram G. (ibram)


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Hallo,


Für diejenigen welche sich fragen warum ich nix kaufe: Klar ginge das.
Ich will aber was lernen dabei.
Deshalb frage ich.

Vielen Dank für die in der Mehrzahl freundlichen Antworten.
Das pdf ist wirklich sehr lehrreich.

Tarik

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