Forum: Platinen Kontaktplättchen der Platine bei Elko-Tausch abgerissen


von Erol B. (Gast)


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Hallo,

ich bin leider nicht routiniert in Austausch von Elkos und habe beim 
Entfernen eines SMD-Elkos von der Platine meines TFTs das 
Kontaktplättchen zur Platine mitabgerissen. Da ich es nicht gleich 
bemerkt habe, folgten ein paar Versuche Lötzinn auf die Stelle 
aufzubringen, weshalb der Punkt recht gebräunt erscheint.

Gibt es noch ein Rettung bzw. wie kann ich den Kontaktpunkt 
wiederherstellen/ ersetzen, so dass ich Lötzinn aufbringen und 
anschließend einen neuen Elko befestigen kann?

Vielen Dank im Voraus!

von Horst S. (Gast)


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von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Erol B. schrieb:
> Gibt es noch ein Rettung

Sofern Du eine Leiterbahn o.ä. identifizieren kannst, die an das 
abgerissene Lötpad führte, vielleicht.

Falls das Lötpad aber nur an einer Durchkontaktierung hing, wird es 
schwieriger, Du musst herausfinden, wo die hinführte und beten, daß das 
keine Multilayerplatine ist, bei der diese Durckontaktierung auch innere 
Lagen kontaktierte. Ist das der Fall, sehen Deine Chancen ziemlich 
schlecht aus.

von Hugo (Gast)


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Elko an der einen Seite anlöten. Durchpiepsen bis zum nächsten Bauteil 
das die gleiche Leiterbahn benutzt und eine relative dicke Litze 
anlöten.

von Route_66 H. (route_66)


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Erol B. schrieb:
> ich bin leider nicht routiniert in Austausch von Elkos und habe

Warum sollten sich Hobbybiologen von Blinddarmoperationen fernhalten?

Richtig! (C)Paul Panzer

Erol B. schrieb:
> Gibt es noch ein Rettung bzw. wie kann ich den Kontaktpunkt
> wiederherstellen/ ersetzen, so dass ich Lötzinn aufbringen und
> anschließend einen neuen Elko befestigen kann?

Wenn man das Gerät kennt, die Funktion des Elkos weis, technisch 
versiert ist und handwerklich - insbesondere feinmechanisch - begabt 
ist: kein Problem!

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Erol B. schrieb:
> ich bin leider nicht routiniert in Austausch von Elkos
Eine grundlegende Frage: warum tauschst du den Elko aus? Da ist ja nicht 
mal irgendein Schaltregler in der Nähe...

von Harald W. (wilhelms)


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Erol B. schrieb:

> ich bin leider nicht routiniert in Austausch von Elkos

Dann zerstört man den defekten Elko mit nem Seitenschneider
und lötet den neuen an die alten Drahtstummel.

von Teo (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Zum Auslöten von SMD-Bauteilen mit zwei Anschlüssen eignet sich sowas:
>
> 
https://www.reichelt.de/Diverse-Loetkolben/TWEEZER-ZD-409/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=90922&GROUPID=4136&artnr=TWEEZER+ZD-409&SEARCH=%2Bsmd%2Bl%25C3%25B6tkolben

Vergiss den Scheiß!
Das funst nich.

Nimm als Ersatz gleich nen THT.

von elko-ex (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Erol B. schrieb:
>
>> ich bin leider nicht routiniert in Austausch von Elkos
>
> Dann zerstört man den defekten Elko mit nem Seitenschneider
> und lötet den neuen an die alten Drahtstummel.

Der dreht denen einfach kurz und schmerzlos den Hals um:

https://www.youtube.com/watch?v=X8N9O3a9jiM

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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elko-ex schrieb:
> Der dreht denen einfach kurz und schmerzlos den Hals um:

Die Chance, dabei die Lötpads von der Platine abzureißen, ist sehr real.

Das ist daher definitiv nicht zu empfehlen.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> elko-ex schrieb:
>> Der dreht denen einfach kurz und schmerzlos den Hals um:

Und genau DAS ist in der Regel die einfachste und zuverlässigste 
Vorgehensweise!

> Die Chance, dabei die Lötpads von der Platine abzureißen, ist sehr real.

Klar: wenn man nicht weiß was man da tut ist die Chance natürlich real.


Die im Video gezeigte Vorgehensweise ist die effektivste Methode die mir 
bekannt ist (ich habe beruflich bereits zigtausende SMD Elkos auf diese 
Weise getauscht - und das lange bevor es Youtube gab).

Soweit ich mich erinnere, gibt es für Panasonic Servicepartner sogar ein 
Bulletin in welchem diese Vorgehensweise empfohlen wird.

Man sollte beim "abdrehen" der alten Elkos aber sicherheitshalber mit 
der Zange einen Druck zur Platine hin ausüben und so lange hin und her 
drehen bis beide Anschlüsse spürbar abgedreht sind. Jegliche Zugkraft 
(also von der Platinenoberfläche weg) während des Abdrehens führt mit 
hoher Wahrscheinlichkeit zum Abreißen der Lötpads!

> Das ist daher definitiv nicht zu empfehlen.

Wie gesagt... wenn man nicht weiß was man tut...  :)

von 6a66 (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> elko-ex schrieb:
>>> Der dreht denen einfach kurz und schmerzlos den Hals um:
>
> Und genau DAS ist in der Regel die einfachste und zuverlässigste
> Vorgehensweise!

Ich glaubs ja nicht: Das geht WIRKLICH :) Habs gerade an einigen ELKOS 
(alte Auschlachtplatinen) ausprobiert, geht SUPER gut. Waren alle so 
etwas D6x10. Beschädigungen an den Lötpads waren unter dem Mikroskop 
nicht erkennbar.

Danke :)

rgds

von Paul B. (paul_baumann)


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Magnus M. schrieb:
> Man sollte beim "abdrehen" der alten Elkos aber sicherheitshalber mit
> der Zange einen Druck zur Platine hin ausüben und so lange hin und her
> drehen bis beide Anschlüsse spürbar abgedreht sind.

6a66 schrieb:
> Ich glaubs ja nicht: Das geht WIRKLICH :) Habs gerade an einigen ELKOS
> (alte Auschlachtplatinen) ausprobiert, geht SUPER gut.

Da sieht man, wie gut es ist, wenn man mal voll abdreht.

MfG Paul

von Äxl (geloescht) (Gast)


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Wenn auch 'ami'sant, was der Junge Mann im Video gezeigt halt (ami's 
eben), so nützt das dem TO was? nix: sein PAD ist ab.
Konnte ihm denn nun schon geholfen werden?
Spül mal alles mitm Q-Tip und Alkohohl/"Kontakt LR" oä. sauber und mach 
nochmal ein Bild von der Platine, das man etwas besser die Details 
erkennt - mit Gegenlicht evtl.?
Wie wichtig ist die Reparatur?

von Sven (Gast)


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Mach mal die stelle vorsichtig sauber. Zb mit Spiritus oder Ähnlichem.
Wenn du Glück hast erkennt man wieder wohin die Leiterbahn lief.
Ich vermute der C624 könnte dein passender Kontaktpartner sein.
Wenn noch genug cu übrig ist könntest du messen ob das stimmt.

Ansonten nochmal ein ordentliches (Mit mehr Licht auf Makro) Detail Foto 
der Stelle.

Und nur mal so an die "Nörgler" Ich denke immer so wenn das Gerät 
ohnehin defekt ist kann man doch daran seine Lötübungen machen. Entweder 
man hat Glück oder das Gerät wandert in die Tonne. Was hat man da zu 
verlieren?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn ich mir die Leiterbahnen ansehe, sind die Chancen nicht schlecht,
dass der Elko mit der rechten Seite an der Verbindung R623/R604 hing.
Dahin sollte man einfach einen Draht ziehen können.

Da der Elko mechanisch dann nur noch an einem Pad hängt, würde ich ihn
mit etwas Epox festkleben.

Lothars Frage, warum der überhaupt rausgelötet worden ist, ist aber
berechtigt.  Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war der
gar nicht kaputt.

von Mark U. (residuum)


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Inzwischen habe ich schon viele Elkos dieser Art getauscht. Die meisten 
davon waren ausgelaufen.

Zu Beginn habe ich es so gemacht, wie oben beschrieben und die Elkos 
abgedreht. Das Ergebnis war, dass dabei immer wieder die Lötpads 
abrisssen. Meine Vermutung ist, dass diese durch das Elektrolyt 
korrodiert und vorgeschädigt waren.

Jetzt werden sie mit dem entsprechenden Werkzeug ausgelötet. Dabei reißt 
dann nichts mehr ab.

Falls ein Pad abgerissen war, ließ sich der neue Kondensator meist mit 
einem Stück Fädeldraht verbinden. Man muss einfach sehen, wohin die 
Leiterbahn des abgerissenen Pads führt.

Da der neue Kondensator nur an einem Pad angelötet ist, ist es durchaus 
sinnvoll, ihn mit Klebstoff zu sichern. Epoxy ist wahrscheinlich ganz 
gut, härtet starr aus.

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