Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Umfassendes Hard-& Softwareprojekt - wenig Erfahrung - wo anfangen?


von Daniela (Gast)


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Hallo,
ich plane - ein für mich umfangreicheres Projekt - für meine 
Masterarbeit. Ich möchte dazu erstmals zwei Temperatur- und 
Feuchtesensoren einbinden und mehrere PIR Melder.

Als Hardware habe ich an folgendes gedacht:
-Raspberry
-Arduino Nano mit Funk- bzw. LAN- Anbindung zum Raspberry
-DHT22
-HC-SR501 PIR Module für den Arduino


Software brauche ich folgende
-Python für die Sensoren auf den Arduinos
-SQLite Database
-Apache Webserver
-PHP für das Auslesen und Abspeichern in der Datenbank
-es sollte auch noch eine Webseite mit Darstellung der Charts entstehen 
und Alarmierbenachrichtigung

Da es im Internet eine Unmenge an Projekten in dieser Richtung gibt, ich 
selbst an den ein oder anderen Stellen schon angefangen habe zum 
Programmieren, möchte ich dies nun etwas planvoller angehen.

Mein Hauptproblem, ich habe keinerlei Ahnung von Projektmanagement und 
Einteilung der Aufgaben/Aufbau dieses Projekts. Zudem sehe ich viele 
verschiedenen Frameworks und Projektvorlagen, möchte mich vorab aber 
nicht auf ein falsches/ungünstiges Projekt festlegen (ich hoffe das ist 
verständlich ausgedrückt).

Da hier viele Profis sind, die bereits viel Erfahrung haben, hoffe ich, 
dass ihr mich hier bei der Strukturierung etwas unterstützen könnt bzw. 
den ein oder anderen Tipp für mich habt!!

von Falk B. (falk)


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Du brauchst erstmal ein Blockschaltbild und eine grobe Beschreibung, was 
die einzelenen Blöcke machen sollen. Dort gehören auch die logischen 
oder elektrischen Verbindungen rein. Z.B. WLAN zwischen Arduino und 
Raspberry Pi. Das kann man dann Schritt für Schritt verfeinern. Dann 
schreibt man für jede Komponenten mögliche Realisierungen auf, d.h. 
welche Software/Framework dafür genutzt werden könnte. Dazu dann nach 
Möglichkeit die Vor und Nachteile der Komponenten. Nach einer Weile 
erhält man einen Überblick über die Arbeitspakete und Vor- und Nachteile 
der Komponenten.

von Daniela (Gast)


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Genau sowas hab ich gemeint. Aktuell hab ich soviele verschiedene 
Gedanken  Ansätze  angefangene Files und diese würde ich gerne etwas 
ordnen / sortieren.
Mit welcher Software macht man sowas am Besten?
Bei der vorgestellten Projektsoftware im Internet, geht es ja meist um 
die Vernetzung und die ist mir nicht wichtig!

von Daniel (Gast)


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Mit Graphit On Cellulose geht das ganz leicht.

von Falk B. (falk)


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@Daniela (Gast)

>Mit welcher Software macht man sowas am Besten?

Da braucht es keine sonderlich spezielle Software. Ein paar Vierecke und 
Pfeile kann man mit vielen Methoden zeichnen, old school Bleispift und 
Karopapier.

>Bei der vorgestellten Projektsoftware im Internet, geht es ja meist um
>die Vernetzung und die ist mir nicht wichtig!

Das ist auch ein wichtiger Punkt. Die Dinge aufschreiben, die wichtig 
sind und welche nicht wichtig sind.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Daniel schrieb:
> Graphit On Cellulose

gefällt mir :-) ich sammle ja TLAs

von Stefan F. (Gast)


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> Mein Hauptproblem, ich habe keinerlei Ahnung von Projektmanagement
> und Einteilung der Aufgaben/Aufbau dieses Projekts

Merkt man.

Du fängst mit einer Auflistung der Bauteile an, bevor die Aufgabe klar 
formuliert ist und der Lösungsansatz beschrieben ist. So wird das 
Projekt fehlschlagen, das hast du selbst wohl schon erkannt.

Fange damit an, die Aufgabe "High Level" aus Sicht der Benutzer zu 
beschreiben. Beschreibe sie dann nochmal aus Sicht der Technik.

Erfasse die Rahmenbedingungen: Wann wie und wo soll das Ding benutzt 
werden. Welche Anforderungen wurden gestellt, welche wurden 
wahrscheinlich vergessen?

Achte darauf, Anforderungen, Rahmenbedingungen und Lösungsansätze nicht 
miteinander zu vermischen. So etwas schreibt man getrennt auf.

Erst danach beginnt die Auswahl der Bauteile und Softwarekomponenten. 
Dabei können wir Dir dann helfen. Wir müssten aber auch wissen, welche 
Kenntnisse du bezüglich Elektronik und Softwareentwicklung hast.

> Mit welcher Software macht man sowas am Besten?

Papier und Bleistift bzw. Word. Ich meine das ernst, Spezielle Software 
lenkt nur von der Aufgabe ab. Sie hilft Dir nicht, deine Gedanken zu 
ordnen. Außerdem hast du dann noch eine weitere Hürde, den Umgang mit 
der Software kennen zu lernen. In deren Tutorials werden meisten sehr 
primitive fiktive Projekte als Beispiel herangezogen, das hilft Dir 
momentan ungefähr gar nicht.

von Ingo D. (ingo2011)


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Hallo Daniela,

Falk B. schrieb:

>
> Das ist auch ein wichtiger Punkt. Die Dinge aufschreiben, die wichtig
> sind und welche nicht wichtig sind.

genau, ich mach das gerne mit einem richtiger Textverarbeitung. Da kann 
ich dann zu jedem Punkt der ToDo-Liste (Arbeitspakete) auch Screenshots 
, Links usw. ablegen so dass ich auch nach ein paar Monaten noch weiss , 
wieso ich genau zu dieser Lösung für den entsprechenden Punkt gekommen 
bin.

Hilft dann auch die Doku am Ende des Projektes zu erstellen...

Gruß Ingo

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Stefan U. schrieb:
> Du fängst mit einer Auflistung der Bauteile an, bevor die Aufgabe klar
> formuliert ist und der Lösungsansatz beschrieben ist. So wird das
> Projekt fehlschlagen, das hast du selbst wohl schon erkannt.

Naja... ich kenne genug Projekte, die am konsequenten "Top-Down-Ansatz" 
gescheitert sind (natürlich noch mehr die rein "bottom-up" betrieben 
wurden, und am Ende ein Problem für die bewundernswerte Lösung gesucht 
wurde)

Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Rahmenbedingungen von oben 
definieren, von unten verproben. Oft ergeben sich "von unten" neue 
Rahmenbedingungen (gute und schlechte). Viele Bleistifte verbrauchen, 
noch mehr Papier, und ja, das macht Kopfweh.

Stures Projektmanagement "nach Lehrbuch" ist auch eine ziemlich 
erfolgversprechende Variante, an die Wand zu fahren.

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