Hallo Leute, ich habe einen seriellen Wandler (RS-232/RS-485) aus einer Maschinensteuerung zum Reparieren bekommen. Das Teil ist komplett ohne Funktion aufgrund fehlender Spannungsversorgung aus dem internen Netzteil. Leider ist bei dem verbauten Trafo die Primärwicklung unterbrochen. Erstmal ja keine besondere Sache, allerdings ist das jedoch keine "Stangen"-Ware. Aufdruck auf dem Trafo: Hahn V 2154 4.7 VA 2 x 115V 2 x 13.6 V 1 x 7.8 V Generiert werden über LM7912, TM7812 und TM7805 diese drei Spannungen -12,12 und 5V. Habe bereits lange Google gequält, jedoch ohne Erfolg! Hat jemand eine Quelle oder eine Idee woher ich so einen Trafo bekommen könnte? Grüße
Ist wahrscheinlich nicht so schlimm wie es aussieht. Ist der Trafo verbrannt? Gibt es eine interne thermische Sicherung unter der Wickel Isolierung. Hast Du schon die externe Sicherung überprüft? Vielleicht ist nur die Leiterbahn unterbrochen. Das passiert manchmal, daß sich das Lötauge von der Leiterbahn abtrennt und ist kaum zu sehen. Das passiert meist bei einseitigen Leiterplatten ohne Durchkontaktierung. Prüfe mal mit dem Ohmmeter alle Netz und Sekundärverbindungen. Solange der Trafo nicht verbrannt ist besteht noch Hoffnung. Wicklungsunterbrechungen kommen zum Glück nur sehr selten vor. Im schlimmsten Fall besorge Dir zwei normale Trafos für mechanische Montage und schließe die Wicklungen mit langen Leitungen an. Allerdings nehme ich fast an, dass es ein Einschub ist und praktisch unbequem durchzuführen ist. Eine andere Möglichkeit besteht einen MAX232 einzubauen. Dann brauchst Du die 12V (negative) Spannungen nicht mehr und kommst mit 5V alleine aus. Für RS485 braucht man fast immer nur 5V. Wenn nur RS232 benötigt wird, könnte man möglicherweise die 5V für den Rest von einem seriellen USB auf TTL Serial bekommen und sich das Netzteil sparen. Kommt halt darauf an wie abenteuerlustig Du bist.
Miss mal mit dem Ohmmeter die Wicklungen auf Unterbrechung und nimm den Trafo so in Betrieb wenn alle Wicklungen noch Durchgang haben. Dann stellt sich ja die Sachlage sofort raus. Aufpassen, daß die 115V phasenrichtig in Serie geschaltet werden.
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Der Trafo ist ja ausgelötet. Die Sekundärwicklungen sind ohmisch - soweit man das sagen kann - in Ordnung. Es sind keine Brandspuren zu sehen bzw. ist auch nichts zu riechen. Ich hab den Trafo ausgebaut mit Spannung versorgt - keine Spannung an den Ausgängen. An die Thermosicherung habe ich auch schon gedacht, aber dazu müsste ich dem Trafo mechanisch ziemlich zusetzen da er ja vergossen ist. Wo sitzt den die Sicherung am wahrscheinlichsten? Oben vermutlich oder?
Markus _. schrieb: > Der Trafo ist ja ausgelötet. Die Sekundärwicklungen sind ohmisch - > soweit man das sagen kann - in Ordnung. Es sind keine Brandspuren zu > sehen bzw. ist auch nichts zu riechen. > Ich hab den Trafo ausgebaut mit Spannung versorgt - keine Spannung an > den Ausgängen. An die Thermosicherung habe ich auch schon gedacht, aber > dazu müsste ich dem Trafo mechanisch ziemlich zusetzen da er ja > vergossen ist. Wo sitzt den die Sicherung am wahrscheinlichsten? Oben > vermutlich oder? Keine Ahnung. Die offenen Philips Trafos hatten die Thermosicherung zugänglich zum rausziehen. Die konnte man reparieren. Ich glaube nicht, daß es sich lohnt den Trafo aufzumachen. Wie wäre es mit externen Netztrafos und längeren Leitungen zur Leiterplatte? Ist dafür genug Platz da? Oder ein kleines externes +/-12V und 5V Netzteil? Sonst würde ich die alten RS232 Interface ICs mit einem moderneren Rs232 Transceiver ersetzen der mit nur 5V auskommt. Da die Handshake Leitungen wahrscheinlich benutzt sind, ist ein einfacher MAX232 nicht direkt geeignet. Es gibt aber spezielle RS232 Transceiver mit allen notwendigen IO. Die 5V kannst Du dann extern einspeisen oder eine etwas höhere Spannung am 5V Reglereingang einspeisen. Die +/- 12V brauchen nur die alten RS232 Treiber und Eingangs ICs. Die MAX232 Typen erzeugen sich diese Spannung intern. Wie gesagt es gibt zahlreiche Alternativlösungen.
Ich wollte halt so wenig wie möglich da drin "rumbasteln" und im Idealfall einen gleichen Trafo wieder reinbauen. Das Teil muss dann wieder in eine Maschine rein die möglichst störungsfrei wieder laufen soll. Aber es wird wohl auf ein externes Netzteil rauslaufen. Mangels Alternativen. Anbei mal das Blockdiagramm des Wandlers welches ich im Inet gefunden habe.
Markus _. schrieb: > Ich wollte halt so wenig wie möglich da drin "rumbasteln" und im > Idealfall einen gleichen Trafo wieder reinbauen. Das Teil muss dann > wieder in eine Maschine rein die möglichst störungsfrei wieder laufen > soll. > Aber es wird wohl auf ein externes Netzteil rauslaufen. Mangels > Alternativen. Anbei mal das Blockdiagramm des Wandlers welches ich im > Inet gefunden habe. Danke für die Info. Ich sehe die Daten sind optisch isoliert. Das kompliziert es etwas. Ja, ich verstehe schon wie Du das meinst. Aber in der Not frißt man Fliegen:-) Sind beide Primärwicklungen offen? War die Sicherung in der Einheit auch durchgebrannt? Ja, da ist Dir schwer zu raten. Ist es möglich die +/-12V und 5V vom Rest der Maschine zu bekommen? Vielleicht könnte man da quer verbinden. Ist allerdings ein gewisses Risiko und sollte auf alle Fälle mit Sicherungen geschützt werden.
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Kein Wunder dass der eine Unterbrechung hat, die Vergussmasse ist ja völlig aufgeplatzt. Vielleicht kann Hahn ja weiterhelfen, die haben sogar Telefon. http://www.hahn-trafo.com/deutsch/impressum.php
Es sieht so aus als ob die 2x13V Wicklungen die Eingangsseite versorgen und die 8V Wicklung die Maschinenseite.
Die Sicherung war heil, und auch sonst nichts defekt. Im Primärbereich des Trafos ist nichts mehr messbar. Versteh ich das so richtig: Der Block mit den -12/+12/+5 Volt sind ein Bereich mit gemeinsamer Masse? Dann gibt es einen isolierten Bereich mit separater +5V Versorgung. Ich kann in dem Bereich mit der symetrischen Spannungsversorgung keine gemeinsame Masse rausmessen? @Dieter: Das mit der Vergussmasse kam mir auch komisch vor, dachte dass ist vielleicht eine Alterserscheinung?
Wenn Du 5V von der Maschine herleiten kannst, könnte man die +/-12V auch mit einen kleinen DC/DC Konverter Modul erzeugen. Die Sekundärseite des Interface können die 5V dann gleich mitversorgen.
Hallo, der Trafo ist geplatzt und damit nicht weiter verwendbar. Abhilfe: einen Trafo mit +/- 12 V verwenden, die die beiden grösseren Spannungen erzeugen, und dann die 5 V aus dem 12 V Zweig nehmen. Kühlkörper für den 78XX vergrössern. Gruss Robert
Auf der Planine sieht das so aus wie im Anhang. Ich werde mir morgen mal die Schaltung rauszeichnen, das mit den +/- 12 V kommt mir irgendwie nicht geheuer vor. Die werden anders erzeugt als ich das mal gelernt habe. Mein Netzteil Buch hilft mir auch nicht wirklich weiter :-(
Kannst ja versuchen ob du den Digikey 595-1703-ND reinbekommst.
Markus _. schrieb: > Auf der Planine sieht das so aus wie im Anhang. > > Ich werde mir morgen mal die Schaltung rauszeichnen, das mit den +/- 12 > V kommt mir irgendwie nicht geheuer vor. Die werden anders erzeugt als > ich das mal gelernt habe. Mein Netzteil Buch hilft mir auch nicht > wirklich weiter :-( Das Bild war wirklich hilfreich. Die +/-12V werden von den angezapften Wicklungen mittels zweier Vollweggleichrichter, bequemerhalber mit dem Brückengleichrichter erzeugt. Dazu muß die Mittelanzapfung auf Masse bleiben. Für jede Polarität agieren dann nur zwei Gleichrichter Dioden nach dem sogenannten Vollweg Gleichrichter Prinzip. http://elektroniktutor.de/analogtechnik/an_pict/glr2_m2.png
Die zweite Wicklung erzeugt unabhängig mittels dem zweiten Brückengleichrichter die 5V auf der RS485 Seite. Zwischen RS232 und der RS485 Seite darf mit dem Ohmmeter keine Verbindung existieren und wenn nur im hohen Megohm Bereich.
Markus _. schrieb: > das mit den +/- 12 > V kommt mir irgendwie nicht geheuer vor. Doch, das ist Standard. Die Masse für die Spannungen kommen von dem mittleren Pin und werden auf der Lötseite geführt. Dein Problem ist die galvanisch getrennte 5V Spannung, die du vermutlich am preiswertesten mit einem kleinen AC/DC Wandler erzeugst: https://www.reichelt.de/Wandler-Module-AC-DC/MW-IRM-02-5/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=203023&GROUPID=7242&artnr=MW+IRM-02-5 Oder eben einem kleinen extra Trafo. Habe hier gerade ein ähnliches Problem, Print- oder Flachtrafos mit mehr als 2 Sekundärwicklungen sind offensichtlich Sonderanfertigungen. Meinen Dank an RTW und Schaffer, die in ihren Anzeigeinstrumenten Trafos mit 2*8V und 2*100V verbauten und sie nicht mehr liefern können :-(
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Christian K. schrieb: > Kannst ja versuchen ob du den Digikey 595-1703-ND reinbekommst. Der Größe nach Matthias S. schrieb: > Markus _. schrieb: >> das mit den +/- 12 >> V kommt mir irgendwie nicht geheuer vor. > > Doch, das ist Standard. Die Masse für die Spannungen kommen von dem > mittleren Pins und werden auf der Lötseite geführt. > > Dein Problem ist die galvanisch getrennte 5V Spannung, die du vermutlich > am preiswertesten mit einem kleinen AC/DC Wandler erzeugst: > https://www.reichelt.de/Wandler-Module-AC-DC/MW-IR... > Oder eben einem kleinen extra Printtrafo. > Habe hier gerade ein ähnliches Problem, Print- oder Flachtrafos mit mehr > als 2 Sekundärwicklungen sind offensichtlich Sonderanfertigungen. > > Meinen Dank an RTW und Schaffer, die in ihren Anzeigeinstrumenten Trafos > mit 2*8V und 2*100V verbauten und sie nicht mehr liefern können :-( Beckman 7-Segment Neon-Anzeigen?
Christian K. schrieb: > Kannst ja versuchen ob du den Digikey 595-1703-ND reinbekommst. Wenn man den irgendwie einbauen könnte, dann wäre das Problem gelöst. Ich wußte gar nicht, daß solche Trafos existieren. Danke.
Ja der schaut in der Tat gut aus! Platz auf der Platine ist ja vorhanden, auch wenn die Bohrungen nicht passen gibt es Möglichkeiten. Auch von mir danke für den Hinweis! @Gerhard: Das mit dem Trafo und einem AC/DC Modul separat ist auch eine gute Idee? Das werde ich morgen mal versuchsweise aufbauen und testen. So brauche ich die RS232 Seite schaltungstechnisch eigentlich nicht zu verändern. Brauche nur einen Trafo mit 12V und Mittelanzapfung. :-)
Markus _. schrieb: > Ja der schaut in der Tat gut aus! Platz auf der Platine ist ja > vorhanden, auch wenn die Bohrungen nicht passen gibt es Möglichkeiten. > > Auch von mir danke für den Hinweis! > > @Gerhard: Das mit dem Trafo und einem AC/DC Modul separat ist auch eine > gute Idee? Das werde ich morgen mal versuchsweise aufbauen und testen. > So brauche ich die RS232 Seite schaltungstechnisch eigentlich nicht zu > verändern. Brauche nur einen Trafo mit 12V und Mittelanzapfung. :-) Aufpassen: 2x12V:-) Unter 12V Trafo mit Mittelanzapfung verstehe ich normalerweise 2x6V. Ja. Versuch es mal. Für den Printtrafo könne man ja Löcher bohren und mit kurzen Drähten anschließen. Habe vergessen zu fragen: Hat der alte Trafo irgendwie nach verbrannt gerochen?
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Nein, es war nichts zu riechen und auch keine Anzeichen das er angekokelt gewesen wäre!
Markus _. schrieb: > Nein, es war nichts zu riechen und auch keine Anzeichen das er > angekokelt gewesen wäre! Danke. Was mich wundert ist: was führte zum Versagen? Ein Kurzschluß durch die Elektronik hätte bei sachgemäßer Wahl der Sicherung den Trafo schützen müssen. Welchen Wert hat die Sicherung? Bei unsachgemäßer Sicherung könnte er sich so überhitzt haben bis die Wicklung irgendwo durchschmolz. Aber warum dann beide Primärwicklungen zur selben Zeit. Eigentlich fast nicht vorstellbar. (Markus: Sind beide Wicklungen offen, oder nur eine davon?) Herstellungsfehler? Mechanische Spannungen führten möglicherweise zum Bruch der sehr feinen Wicklungsdrähte? (Fallen lassen der Baugruppe auf den Boden?) Korrosives Flußmittel intern, welches die Drähte mit der Zeit wegfras? Nicht wirklich sehr plausibel. Thermische Ausdehnung zwischen Trafo und Vergussmasse zerrissen mit der Zeit die Verbindungen? Was war die mögliche Ursache?
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Gerhard O. schrieb: >> Meinen Dank an RTW und Schaffer, die in ihren Anzeigeinstrumenten Trafos >> mit 2*8V und 2*100V verbauten und sie nicht mehr liefern können :-( > > Beckman 7-Segment Neon-Anzeigen? Nee, RTW VU Meter mit Plasma Bargraphen. Sind schicke und sehr teuere und genaue VUs, praktisch der Studio Standard. Aber die Flachtrafos als Ersatz haben sie nicht und ich habe hier einen, der wg. Windungsschluss in einer 100V Wicklung vor sich hin schmort. Ein Spannungsverdoppler bringt zwar das Display wieder zum Leuchten, aber der Trafo wird schweineheiss, ist also unsicher. https://www.rtw.com/en/products/product-archive/table-top-ppm-1200.html
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Also das Problem ist nicht nur der Trafo! Ich habe das ganze jetzt mit zwei separaten Trafos die ich rumliegen hatte in Betrieb genommen. Das ganze schaut soweit auch gut aus, die rote Power LED leuchtet. Die Spannungen liegen auch an, lediglich die 12V werden nicht ganz erreicht. Vor allem die +12V?!? Es wird aber nichts ungewöhnlich warm oder so. Nach ca. 10 Minuten aber löst dann die Feinsicherung (100mA) aus! Vermutlich irgendwas im Netzteilbereich. Hat auf Dauer vermutlich den Original Trafo das Leben gekostet. Werd jetzt erstmal auf die Suche nach einem alternativen Wandler gehen. Sollte sich ja was auftreiben lassen. Vielen Dank nochmal an alle für die Hilfe! Schönen Sonntag noch. Markus
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