Forum: Offtopic EMV - Betrug, Illegalität und Vertuschung


von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


Lesenswert?

Guten Tag Forum,

was ich alles intern bei Ex-Arbeitgebern und bei unseren Kunden 
mitbekommen habe ist nicht mehr tragbar. Das große Thema EMV wird wenn 
überhaupt nur stiefmütterlich behandelt. Es wird sich eher auf das 
konsequente Ignorieren, raffinierte Vertuschen und das betrügerische 
Verheimlichen konzentriert.
Ein paar Beispiele aus meinem Berufsleben:

- Das Nichtbestehen mehrerer EMV-Prüfungen wurde ignoriert, schließlich 
baute das neue Gerät auf einem alten Design auf und das wird ja schon 
jahrelang verkauft. Auch dieses Design hätte die Prüfungen nie bestehen 
können! Ergebnis: Industriegerät eines namenhaften Herstellers wird 
trotzdem verkauft.

- Industrieprodukt wird verkauft, obwohl nur die Hälfte der Prüfungen 
überhaupt gemacht wurde. Und wie sich später rausstellte, waren selbst 
die bestandenen Prüfungen doch nicht bestanden, da der selbstgebaute 
EMV-Prüfplatz überhaupt nicht normkonform war.

- Konsumerprodukt wird ohne CE oder WEEE zu Tausenden verkauft obwohl 
dramatische EMV-Probleme bekannt sind. Es gibt zahlreiche Beschwerden 
von Endkunden zwecks EMV-Störungen. Kein Wunder alle EMV-Prüfungen 
wurden nicht bestanden. Ich wurde mit dem Redesign beauftragt und habe 
die Normkonformität erreichen können. Jedoch wird trotzdem der alte 
Stand weiterhin verkauft.

- Nach allen bestandenen EMV-Prüfungen bei einem Industrieprodukt habe 
ich nach einer Projektübernahme festgestellt, dass mein Vorprüfer falsch 
geprüft hatte. Das externe Gerät zum Monitoring eines Systemneustarts 
funktionierte selbst nicht. Dem Kunden war dieser Sachverhalt egal.


Das waren jetzt mal ein paar Beispiele.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Oder bin ich der Einzige der mit schwarzen Schafen zutun hat?


Grüße von einem Hardware-Designer der großen Wert auf EMV-Konformität 
legt, aber bei seinen Kunden leider auf Unverständnis trifft.

: Verschoben durch Moderator
von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

D. C. schrieb:
> Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
> Oder bin ich der Einzige der mit schwarzen Schafen zutun hat?

Völlig normal in DE. Viele Vorschriften, keine Kontrollen, keine Kläger 
(die sichs leisten könnten)....
DE is schon ein geiler Standort, BY is da wie immer führend. :)

von fortknox (Gast)


Lesenswert?

D. C. schrieb:
> Oder bin ich der Einzige der mit schwarzen Schafen zutun hat?

Ich arbeite bei einem Automatisierungstechniker.

Bei uns ist es klar:

Solange die strengste geltende Norm für das Gerät nicht erfüllt ist, 
gibt es keine technische Freigabe. Viele Entwicklungsprozesse kann man 
abkürzen, aber dort gibt es absolut 0 Ausnahmen.

Die HW-Entwickler dürfen aber Zeit in den Labors buchen, um ihre 
Hardware mit Prüfgeräten/Sonden zu beschnüffeln.

Wir können alles (EMV, Spritzwasser, etc.) alles Indoor prüfen.

Exotischer Kram (EX, etc.) wird extern gemacht.

von Hmm (Gast)


Lesenswert?

D. C. schrieb:
> Das waren jetzt mal ein paar Beispiele.
> Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
> Oder bin ich der Einzige der mit schwarzen Schafen zutun hat?
>
>
> Grüße von einem Hardware-Designer der großen Wert auf EMV-Konformität
> legt, aber bei seinen Kunden leider auf Unverständnis trifft.

Das ist oft so, ja. Auch ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

Im Endeffekt würde ich mich nicht zusehr grämen.
Mir ist bei normaler (also nicht Sicherheits-) Technik kein einziger 
Fall bekannt, wo jemand wegen der EMV verletzt wurde.
Es ist aber sehr ärgerlich und teuer - die Abstrahlung kann Funkdienste 
stören, Netzrückwirkungen andere Geräte beeinflussen, und bei der 
Immunität schneidet man sich ins eigene Fleisch. Oft sucht man dort sehr 
lange nach Fehlern, die durch solche Themen verursacht werden.

Stelle eines dem Chef/Kunden gegenüber klar:
Insbesondere Immunität testet man, weil man will, nicht weil man muss.
Geräte, die neben defekten Leuchstoffröhren ausfallen (ich hatte einen 
diesbezüglichen Auslandseinsatz...) oder solche, die bei indirekten 
Blitzschlägen sterben, verursachen hohe Kosten bei Kunden und 
Hersteller. Oft sucht man sehr lange und teuer einen Fehler in der 
Software oder Hardware, wo eigentlich ein EMV-Problem vorliegt.
Oder man muss hunderte Geräte tauschen, die in der Garntiezeit am SURGE 
verstorben sind.

Mehr als die Mängel deutlich (!) zu artikulieren und schriftlich 
festzuhalten sehe ich aber nicht als Pflicht an.

Wo der Fall anders liegt, ist Sicherheits- und Medizintechnik. In dem 
Fall solltest du längerfristig den Arbeitgeber wechseln, denn Schäden an 
Dritten willst du nicht verantworten wollen.

von HeuteGeheim (Gast)


Lesenswert?

Ach - Mensch- das kenne ich genauso ;) Selbe Firma?


Ist aber auch eine Frage der überzogenen Vorschriften. Es wird ja auch 
von den Anforderungen immer schlimmer. Abstrahlung seit einiger Zeit bis 
6GHz messen, wenn ein Takt intern über 100MHz. Also für ganz vieles mit 
ARM Prozessor o.ä. ... Das kann ein kleiner Mittelständler mit 
Bordmitteln immer schlechter selber machen, vor ein paar Jahren reichte 
noch ein Spektrumanalyzer mit ner bikonischen Antenne und einer LPDA.

Und dann für eine Kleinstserie von 10 Stück a 2000 Euro dann alles im 
Prüflabor machen lassen - Dann wird das Endprodukt doppelt so teuer, so 
dass die hiesige Industrie wieder auf Dampfmaschinen oder gar 
Höhlenbewohnerschaft herabgestuft werden muß. Das mag ja auch der 
Hintergedanke so vieler Gesetze zu sein... .
Den großen Konzernen scheint das recht genehm, so hält man sich die 
kleinen womöglich innovativen Konkurrenten vom Hals.

--

Aber: CE ist ja immer noch eine Selbsterklärung. Wenn man (wirklich!) 
weiß was man tut, kann die eine oder andere Prüfung mit gutem* Gewissen 
abgespeckt werden. Isbesondere wenn eine valide Datenbasis und ein 
eingehaltenes Produktbaukastensystem vorliegt. Identische Aufbautechnik 
bereits bei vorherigen Produkten geprüft im Bezug auf Brandverhalten, 
Schwermetalle...

---
Aber Störfestigkeit nicht Prüfen ist schlicht und ergreifend reine 
Dummheit. Das kann an sich antun, macht aber auf Dauer nur schlechten 
Schlaf. Insbesonders wenn dann Mängel auftreten, deren Menge schnell 
eine Firma ruinieren kann.

Abstrahlung nicht testen ist noch gefährlicher, der mögliche 
Schadenersatz teils riesig. Setz mal irgendeine Industrieanlage still, 
weil Du den Funk oder die Sensorik störst. Die Autobauer rechnen Dir 
genau vor, wenn durch akkumulierte Verzögerungen Deines Produktes im 
Sekundenbereich in der Woche mehr als ein Auto nicht gebaut wurde. Da 
stehst Du auch im Sonntag ganz schnell am anderen Ende der Republik im 
Werk.

---
Reale beispiele beim mogelnde Vorgehen:

1.) Kundenreklamationen - Produkt nicht störsicher, hektisches 
Nachrüsten, Service muß raus, kostet unterm Strich genausoviel wie 
vernünftige Tests, fällt aber nicht überall auf..   Der Ruf der Firma 
leidet auf Dauer.

2.) BNetzA und ihre Kollegen im innereuropäischen Ausland. In Südeuropa 
wollten die bevor sie Messungen vor Ort machen(Störung einer 
Industrieanlage). ..Erstmal Immunity - Messergebnisse eines 
akkreditierten Prüflabors sehen. Irgendwann habe sie auch so gemessen - 
was wars: ein chinesischer Antennenverstärker der lustig oszillierte.


Also: Folgen abschätzen.
Aufpassen dass die hiesigen Behörden nicht noch mehr Vorschriften 
übererfüllen und verschärfen wollen - und sich damit gutgemeint gegen 
die eigene Bevölkerung wenden.

Dneke daran: Das gegentiel von gut ist gut gemeint.


* juristisch ist das mal eine interessante Frage:
Ist die Nichteinhaltung einer der vielen harmonisierten Vorschriften 
gleich ein so schwerer Mangel das das Gerät vom Kunden zurückgegeben 
werden kann? hat man das CE Zeichen dann komplett zu unrecht angebracht?

Beispielsweise ein nur etwas zu geringes Blocking bei einem HF System.
Bei einem zugekauften WLAN oder Schmalbandtranceiver verlassen sich ja 
viele auf die Herstellerdaten. Dazu sind die Schnittstellen ja oft 
beleibe nicht die Hauptfunktion sondern nur ein zusätzlihes Bonbon.

von Guenter (Gast)


Lesenswert?

Leider heute völlig normal und schlimmer. War Entwickler für 
Medizinelektronik im deutschen Werk eines ausländischen Konzerns. Die 
Erbsenzähler dort befanden selbst bei Geräten, die zu hohe EMV 
(Frequenzumrichter) und zu hohen Ableitstrom hatten (fester Anschluss 
mit zwei Schutzleitern erforderlich), die (natürlich störenden) Geräte 
ohne EMV-Test und mit Schukostecker auszuliefern.
---
OT: Die Behörden in D sind bei EMV inzwischen nur noch berechtigt , 
nicht mehr verpflichtet, einzuschreiten.

von Knobikocher (Gast)


Lesenswert?

>Ein paar Beispiele aus meinem Berufsleben:

Wer gibt die Geräte zur Produktion und zum Verkauf frei? -> 
verantwortlich!
Bzw. letztendlich der GF der Firma. Melden macht frei. Wenn es niemand 
verantwortlichen interessiert -> seine Verantwortung.

Aber wichtig für mich inzwischen: schriftlich alles melden, ankreiden 
und eskalieren. Und nachbohren. Wenn sich nichts regt, nicht eine e-Mail 
und gut ists.

Ich hatte solch eine Fall auch. Gerät macht auf dem Tisch noch Probleme. 
GF (gleichzeitig mein Vorgesetzter) auf die Probleme hingewiesen. "Muss 
fertig werden, wir müssen ausliefern.

Später:
Ich habe ihm im Entwicklungsmeeting (mit ganzem Team answesend) auf die 
fehlenden EMV-Messungen hingewiesen und das diese erst sinnvoller Weise 
gemacht werden, wenn das Gerät nicht mehr rumzickt.

-> GF liefert erste Geräte an Kunden aus.

E-Mail an den GF mit Auszug aus Wikipedia zum Thema CE mit dem Hinweis, 
dass wir diesen Stand noch nicht erricht haben.

Zwei Wochen später liegt den ausgelieferten Geräten eine 
Konformitätserklärung bei, welche vom GF unterschrieben ist. -> seine 
Verantwortung wider besserem Wissen.

von hal9000 (Gast)


Lesenswert?

Bei meinem AG, einem größeren Mittelständler standen mal mehrere Herren
von der Netzagentur an der Pforte und begehrten die Herausgabe diverser
Geräte. Mit den Leuten muß man kooperien, genauso wenn der Funkmesstrupp
vor der Tür steht, die muß man auch reinlassen. Die Geräte waren keine
Entwicklungen von uns, also nur gelabelt. Der Hersteller hatte uns sogar
die Konformität bescheinigt. Das End vom Lied war ein Vertriebsverbot
und die Anordung einer Rückrufaktion, ziemlich ägerlich in der 
Automatisierungstechnik.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

hal9000 schrieb:

> Bei meinem AG, einem größeren Mittelständler standen mal mehrere Herren
> von der Netzagentur an der Pforte und begehrten die Herausgabe diverser
> Geräte. Mit den Leuten muß man kooperien,

Ich muss mit niemanden kooperieren. Wenn die vor der Tür stehen, dann 
ist es Zeit sich mit einem Anwalt zu beraten-

> genauso wenn der Funkmesstrupp
> vor der Tür steht, die muß man auch reinlassen.

Dagegen steht Artikel 13 des Grundgesetzes.

von Knallex (Gast)


Lesenswert?

hal9000 schrieb:
> genauso wenn der Funkmesstrupp
> vor der Tür steht, die muß man auch reinlassen.

Blödsinn!

Umfriedeter Besitztum! Reinkassen muss man nur bei einem 
Durchsuchungsbeschluss.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Müssen ist relativ...

die holen sich amtshilfe... dann muss man.

73

von hal9000 (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
>> Bei meinem AG, einem größeren Mittelständler standen mal mehrere Herren
>> von der Netzagentur an der Pforte und begehrten die Herausgabe diverser
>> Geräte. Mit den Leuten muß man kooperien,
>
> Ich muss mit niemanden kooperieren. Wenn die vor der Tür stehen, dann
> ist es Zeit sich mit einem Anwalt zu beraten-
>
>> genauso wenn der Funkmesstrupp
>> vor der Tür steht, die muß man auch reinlassen.
>
> Dagegen steht Artikel 13 des Grundgesetzes.

Das Papier auf dem das GG gedruckt ist ist leider geduldig. Es gibt da
immer noch den Artikel 0 Absatz 0 des GG. Die unverletzlichkeit der 
Wohnung steht unter einem Gesetztesvorbehalt. Ich hatte nämlich mal eine 
länger
anhaltende Internetstörung wobei dann der Funkmesstrupp anrückte. Die
Quelle war im Nachbarhaus. Einer der Herren war Beamter und hatte sogar
eine Uniformjacke dabei. Ich habe ihn dann mal gefragt was er gemacht 
hätte
wenn der Nachbar Ihn nicht reingelassen hätte. Antwort ganz einfach:
Wir rufen die Polizei, die verschafft uns dann Zutritt über "Gefahr im
Verzug" einen Durchsuchungsbeschluss brauchen wir nicht. Der Nachbar 
kann
sich ja später beschweren. So gehts

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Bei einem früheren Arbeitgeber wurde ein Hardwareentwickler angewiesen, 
eine Änderungsmitteilung an die Fertigung zu unterzeichnen, in der 
stand, dass künftig statt einer teuren SMD-Sicherung eine Drahtbrücke 
einzusetzen sei. Damals fand an dem Standort gerade ein erheblicher 
Personalabbau statt, so dass dem Mitarbeiter die Kündigung für den Fall 
angedroht wurde, dass er die Änderungsmitteilung nicht unterschreibe. 
Natürlich konnte er diese Drohung nicht beweisen.

von Bürovorsteher (Gast)


Lesenswert?

Die Themen werden von Tag zu Tag einfallsloser.

von Kastanie (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Ich muss mit niemanden kooperieren. Wenn die vor der Tür stehen, dann
> ist es Zeit sich mit einem Anwalt zu beraten-

Schmarrn.
Es gibt ganz normale Routinekontrollen. Wenn man ein reines Gewissen 
hat, braucht man keinen Anwalt.
Was ist denn das für eine Denkweise?

von Michael H. (overthere)


Lesenswert?

Könnte man nicht ein Geschäft mit Abmahnen aufbauen? Also sich solche 
Produkte raussuchen, vermessen und bei Problemen die Abmahnen?
Und eine Unterlassungserklärung untschreiben lassen?
Gleiches auch mit fehlerhaften Datenblattangaben?
Hat man da juristisch die Möglichkeit Geld zu machen?

von Bürovorsteher (Gast)


Lesenswert?

> Hat man da juristisch die Möglichkeit Geld zu machen?

Probiere es aus! Der Knackpunkt besteht darin, dass du die komplette 
Ausrüstung für derartige Messungen vorhalten musst und die komplette 
Übersicht zu den jeweils geforderten Messungen haben musst.

Vor deine Abmahnaktivitäten hat der Gesetzgeber also glücklicherweise 
eine hohe finanzielle Hürde gesetzt.

von Maik .. (basteling)


Lesenswert?

Michael H. schrieb:
> Könnte man nicht ein Geschäft mit Abmahnen aufbauen? Also sich solche
> Produkte raussuchen, vermessen und bei Problemen die Abmahnen?
>......e Möglichkeit Geld zu machen?

Der schlimste Lump im ganzen Land - ist und bleibt der Denunziant.

Hatte im Nachbarthread nicht jemand nach einem Geschäftsmodell mit "ohne 
Kunden" und "ohne Auftraggeber" gesucht?

von Hajo (Gast)


Lesenswert?

Ja na klar, jeder mit etwas Berufserfahrung dürfte schon solche 
Erfahrungen gemacht haben?! Warum? Ganz einfach: Wer in Deutschland alle 
Vorschriften, Bestimmungen und Prozeduren einhalten will, der kommt 
nicht mehr zum Arbeiten. Außerdem gehts doch auch so, denn kontrollieren 
tut's doch eh keiner, wie auch. Wer da nicht "kreativ" ist, ist selbst 
schuld.

Wo Regulierungswahn endet sieht man in der Baubranche, beispielsweise 
beim Denkmalschutz, Brandschutz (BER!) oder beim "Energieausweis" 
(Dämmwahn!).

Wie soll ich auch meinem Chef erklären, dass ich das neue Projekt nicht 
angehen kann, weil ich noch irgendeinen Konformitäts-Dulli für das alte 
Projekt mache. Das versteht der nicht... und unterschreibt dann die 
Selbsterklärung. ;) Schließlich will der Geld verdienen.

Beitrag #5287688 wurde vom Autor gelöscht.
von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

> Gesetze, Vorschriften, Bestimmungen

Hat schon Bismarck bemerkt, daß man Gesetze nicht nur erlassen, sondern 
auch auf Einhaltung kontrollieren muß.

In der Industrie sollte "Eigeninteresse" vorhanden sein, teure 
Nacharbeiten zu vermeiden. Dazu gibt es eigentlich Qualitätskontrollen. 
Ein Teil für 3 Cent einsparen, kann sich teuer rächen, wenn die 
Dienstreise zu jedem Kunden hunderte Euro kostet!

von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Deutschland ist derartig überreguliert, das keiner mehr alle Regeln 
einhält, sobald er ein halbwegs kompliziertes Produkt baut. Traurig aber 
war. Wird Zeit für einen Reset...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Ein Teil für 3 Cent einsparen, kann sich teuer rächen, wenn die
> Dienstreise zu jedem Kunden hunderte Euro kostet!

In Großunternehmen gibt es hierfür unterschiedliche Töpfe. Entwicklung, 
Fertigung und Vertrieb feiern große die 3 Cent Einsparung. Anschließend 
zeigen sie mit dem Finger auf den Support, dessen Kosten explodieren. 
Dann kann man den Rücktritt des hierfür zuständigen Bereichsleiters 
fordern und darauf hoffen, selbst nachzurücken und entsprechend 
aufzusteigen. Aus der Position heraus kann man dann den Skandal 
aufdecken, dass nur die o.a. Einsparung die gestigenen Supportkosten 
verursacht hat. Dann ist man der große Held.

von Alex G. (dragongamer)


Lesenswert?

Jemin K. schrieb:
> Deutschland ist derartig überreguliert, das keiner mehr alle Regeln
> einhält, sobald er ein halbwegs kompliziertes Produkt baut.

Und das doofe dabei ist, dass die hemmschwelle schnell sinkt noch mehr 
zu ignoriren, sobald man damit angefangen hat.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Michael H. schrieb:
> Könnte man nicht ein Geschäft mit Abmahnen aufbauen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Günter_Freiherr_von_Gravenreuth

Nahm ein eher unschönes Ende.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Handel und Gewerbe stecken seit jeher voller Betrügereien.
Weil der Mensch per sé nun mal so ist.

Die Löhne und Gehälter sind dann insbesondere in IGM-Betrieben
im Grunde eher als Schweigegeld zu verstehen.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


Lesenswert?

Bin Hardwareentwickler bei einem großem Industrieelektronikkonzern.

Keine Serienfreigabe ohne erfolgreiche EMV-Prüfung. Punkt.

In meinem Bereich gibt es da keinerlei Ausnahmen.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Michael H. schrieb:
> Könnte man nicht ein Geschäft mit Abmahnen aufbauen?

Ja.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.