Hallo zusammen, ein Kunde aus China hat uns defekte Geräte zurückgesendet bei denen ein 0-Ohm -Widerstand hochomig geworden ist. Im Bild links der defekte Widerstand nach Entfernen der Vergussmasse, rechts ein Vergleich mit neuer PCB. Der Widerstand ist ein CR21 Jumper-Thick Film Resistor von ASJ, 0805er Bauform (Auszug Datenblatt Anhang). Er ist bis 2A spezifiziert und hat einen maximalen Innenwiderstand von 0,05Ohm. Der Widerstand befindet sich auf Ausgangsseite der PCB, in Reihe zu den Kontakten eines Relais'. Der Kunde beschaltet diese Relais-Kontakte selbst und liest so den Status aus (Normalerweise 24V-High-Side) (siehe Schaltplan). Meine Frage: Wie bekomme ich das Fehlerbild reproduziert? Folgendes habe ich bereits getestet. 1) Konstant 4,7A für 15min. Widerstand wird ca. 90° warm, geht aber nicht kaputt. Die PCB wird stellenweise noch heißer (Flexband), daher denke ich das selbst bei höheren Strömen erst die PCB durchbrennt. 2) Surge-Impuls gemäß EN 61000-4-4 mit max. 4,1kV an 42 Ohm (20µs). Keinerlei Effekt. 3) Eingang an Netzspannung. Sicherung fliegt raus und gesamte PCB um den Widerstand herum verkolt (wer hätte das gedacht). Der Kunde gibt keinelei Auskunft über seine Adaptierung. Auch nicht ob alle defekten Geräte von der selben Baustelle kommen oder sonstige Anhaltspunkte. Mir gehen die Ideen aus. Optimal wäre, wenn ich das Fehlerbild im Labor reproduzieren um dem Kunden dann genau zu sagen, was er falsch macht. Grüße
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Lass 10A oder 20A drüber, schon knallt es. Wenn der Kunde als "Netzteil" einen Trafo mit Brückengleichrichter ohne Spannungsregelung verwendet (schon so gesehen!) und einen Kurzen reinmacht, fliegt dir das um die Ohren. So ein Dickschichtwiderstand ist fragil. Darum nimmt man diese Dinge nicht, wenn der Kunde Zugang hat, sondern sowas: http://www.mentor-bauelemente.de/produktpdf/?katalog=smd&pdf=18.pdf&id=403 Oder noch besser, das hier: https://us.schurter.com/bundles/snceschurter/epim/_ProdPool_/newDS/en/typ_UMZ_250.pdf
Schalten von stark kapazitiver Last kann sowas machen. Sprich angehängtes Gerät mit ordentlich Zwischenkreiskapazität. Häng mal 20mF dran und lass die 24V schalten. Am besten noch einen Blick mit der Wärmebildkamera drauf. Die 24V müssen dabei natürlich auch liefern können. Brauchenst also noch 100mF Stützkapazität und alles schön niederohmig. viel Erfolg hauspapa
Schau mal die Relais Kontakte an, ob die deutlichen Einbrand haben. Wie oft schalten die? Ich könnte mir vorstellen dass euer Kunde da eine kapazitive Last angeschlossen hat, und dazu ein starkes Netzteil (großer Siebelko). Die Strom Impulse schießen dann irgendwann den "Deckel" vom Widerstand. Das sollte man eigentlich gut sehen können. Außer da ist irgend etwas völlig seltsam verschaltet, dass der Puls auf Kundenseite geschaltet wird und eure Kontakte keine Schaltleistung sehen? Ich würde mal diverse große Elkos mit 20-40V in so eine Widerstand entladen. Als Schaltkontakt ein altes dickes Schütz nehmen, oder Litzen mit großem Querschnitt aufeinander hauen. Funkt schön :D Oder eine ganz andere Überlegung, euer Bestücker hat da Murks gebaut und die Oberfläche mit der Düse angedotzt. Da müsstest du eine noch intakte Baugruppe mal ganz genau untersuchen ob man eine Macke sieht. Dann könnte es vielleicht Effekte mit der Vergussmasse geben.
Vergussmasse ? Flexband ? Die offiziellen Belastungsangaben werden sicher nicht unter solchen Bedingungen ermittelt, die Brücke kann also schon bei deutlich weniger als 2A durchgebrannt sein. Ich würde es aber mit 10-20A probieren.
Wie ist denn die Wärmeleitfähigkeit der Vergussmasse angegeben?
Auf dem Bild sieht es aber, auf den ersten Blick, nicht nach einem von Stromimpuls zerstörten Widerstand aus. (oder ich kann es nicht erkennen)
Simon T. schrieb: > Der Widerstand befindet sich auf > Ausgangsseite der PCB, in Reihe zu den Kontakten eines Relais Nur aus Interesse, welchem Zweck dient der Widerstand an der Stelle? Ein Leiterzug geht ja nicht drunterdurch. wendelsberg
Der Transportweg nach China ist lang, da kann sich eine Schraube gelöst haben und irgendwo einen satten Kurzschluß verursacht haben. Anschließend ist der Übeltäter irgendwo im Gerät verschwunden oder sogar herausgefallen.
Hatte auch mal ein solches Problem mit einigen Baugruppen. 5V gingen da an einem DSUB-Stecker raus. Zwischendrin war ein solcher 0 Ohm Widerstand und dazu noch eine 1,6A Multifuse. Hat man im Betrieb das Gegenstück (D-Sub Buchse) etwas verkantet angesteckt war der Widerstand (gab da dann Kurzschluß 5V-GND) sofort defekt, die Mulitfuse hat das überhaupt nicht gekratzt. Die Widerstände hatten wenn man genau hingeschaute, immer ein winzig dunkle Stelle in der Mitte gerade noch so sichtbar. Die 0 Ohm Widerstände wurden ersetzt durch Lötzinn-Brücken. Die Abschaltung kommt nun etwas später durch die Multifuse, ohne die würde sicherlich eine Leiterbahn durchbrennen.
Danke für die Rückmeldungen. Die Tendenz geht in Richtung höhere Ströme und mit großer Einschaltkapazität testen. Dies werde ich tun, sobald die entsprechenden Bauteile /Netzteil verfügbar sind (neuer Standort, hier fehlt immer irgendwas ;) ) Thorsten Thorstensen schrieb: > Wie ist denn die Wärmeleitfähigkeit der Vergussmasse angegeben? Herstellerangabe: 0,215 W / m K^-1 wendelsberg schrieb: > Nur aus Interesse, welchem Zweck dient der Widerstand an der Stelle? > Ein Leiterzug geht ja nicht drunterdurch. Der Widerstand ist Teil der Bestückungsvariante mit einem Relais. Wir bieten auch eine SIL2-Safety-Variante an, in der 2 Relais' in Reihe geschaltet sind. Dies habe ich im Schaltplan oben nicht eingezeichnet, da es im gegebenen Fall nicht bestückt ist. Danke euch für die Eindrücke. Hoffentlich führen die weiteren Tests zu Ergebnissen. Für das Redesign dieses Jahr werde ich den Widerstand in jedem Fall ersetzen.
Simon T. schrieb: > Danke euch für die Eindrücke. Hoffentlich führen die weiteren Tests zu > Ergebnissen. Für das Redesign dieses Jahr werde ich den Widerstand in > jedem Fall ersetzen. Sind das impulsfeste Typen? Die Datenblätter die ich von deiner CR21-Serie gefunden habe sagen nichts über die Impulsfestigkeit aus. Das bedeutet für gewöhnlich, dass sie nicht impulsfest sind. Es gibt (z.B. für ESD-Zwecke) impulsfeste. z.B. http://www.vishay.com/docs/20043/crcwhpe3.pdf Da ist das gut spezifiziert. Solche verbaut man in ESD-Schutzschaltungen sehr gerne weil "normale" Widerstände (auch Kerkos) da einfach nicht lange leben.
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