Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transformatoren und ihre Kategorien


von Moritz B. (stan_noticeman)


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Hallo,

ich bin neu hier und habe gleich schon eine Bastel-Frage.

Wenn ich nun für meinen Bastelkram einen Transformator brauche und ich 
eine X-beliebige Ausschlachtplatine vor mir habe mit Transformatoren 
drauf, wie kann man die:

- zum einen so davon runterbekommen das ich nicht die komplette Platine 
zum stinken bringe.

- und zum anderen erkennen, um was es sich für einen Transformator 
handelt. Wie kann ich das messen? per Ohmmessung ?. Kann ich den dann 
auch unbedenklich umgekehrt verwenden ?




Vielen Dank fürs Lesen.
ich freue mich auf die Erleuchtung.

: Verschoben durch Moderator
von Andrew T. (marsufant)


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Moritz B. schrieb:
> - zum einen so davon runterbekommen das ich nicht die komplette Platine
> zum stinken bringe.

Werkzeug hast? Wenn nicht, besorg es Dir bitte.
Anleitung:   https://www.youtube.com/watch?v=45Ki9Ajt3Z8

von Peter D. (peda)


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Moritz B. schrieb:
> - und zum anderen erkennen, um was es sich für einen Transformator
> handelt.

Einen Trafo ohne Datenangaben kannst Du beruhigt wegschmeißen.
Ausmessen kann man bestenfalls 50Hz Netztrafos.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter D. schrieb:
> Einen Trafo ohne Datenangaben kannst Du beruhigt wegschmeißen.

Ack.

> Ausmessen kann man bestenfalls 50Hz Netztrafos.

Und auch das erst, wenn die 230V Seite zuverlässig identifizierbar ist 
(wenn der Trafo überhaupt eine solche hat). Eine belastbare Aussage über 
die maximale Leistung des Trafo kriegt man trotzdem nicht. Das kann man 
nur schätzen.

von Jens G. (jensig)


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Und auch erst, wenn man überhaupt weis, ob es ein normaler Netztrafo 
ist, oder vielleicht nicht doch einfach nur ein Schaltnetzteiltrafo, der 
noch komplizierter zu verwerten ist.

von Messie (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Einen Trafo ohne Datenangaben kannst Du beruhigt wegschmeißen.
>
> Ack.

So definiert gibt es keinen Zweifel: Freilich ist ein Trafo völlig ohne 
Daten (also auch nicht, oder nur - was aber nicht jeder gleich definiert 
- "schwierig" in Erfahrung zu bringenden solchen) als unbrauchbar 
anzusehen.

Das aber heißt nicht, daß man nicht in einigen Fällen über die 
umliegende Schaltung Rückschlüsse auf dessen Aufbau ziehen kann, und 
natürlich über die Maße des Ferritkerns noch weiteres erfährt.

Es ist halt mal mehr, mal weniger recht viel Aufwand im Verhältnis zum 
Nutzen. Aus Deiner Sicht (und ich kann das nachvollziehen) zu 99,9% 
völlig sinnfrei.

Braucht man aber grade einen Trafo, wie man ihn schon hat (und das kann 
man je nach in Erfahrung gebrachten Parametern teilweise doch recht 
sicher sagen), wäre es für jemanden, dem ein, zwei Profitlose Stunden 
nichts ausmachen, durchaus auch ausgemachter Blödsinn, den 
wegzuwerfen...

Also eine Frage der Ausgangslage - sowie auch von Lebensumständen und 
Einstellung "des Probanden".

von oszi40 (Gast)


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Nicht jeder Trafo ist füe ALLES geeignet und hat ausreichende Isolation 
und Drahtstärke für den späteren Einsatzzweck. Man könnte aber eine 
kleine! Wechselspannung anlegen und nachmessen, was woanders rauskommt. 
Vorsicht, manche alten Trafos sind auch 
vorgeschädigt:https://www.stern.de/panorama/akw-kruemmel-transformator-war-vorgeschaedigt-3266678.html
Grundlagen z.B. da. http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

von Ferrit (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Einen Trafo ohne Datenangaben kannst Du beruhigt wegschmeißen.
> Ausmessen kann man bestenfalls 50Hz Netztrafos.

Was ist denn das für ein Schwachsinn? 50 Hz Netztrafos kann man so gut 
wie immer verwenden, bei Ferrittrafos wirds schwieriger aber auch nicht 
unmöglich. Um ein paar Messungen zur Charakterisierung wird man 
natürlich nicht herumkommen.

von Manfred (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Einen Trafo ohne Datenangaben kannst Du beruhigt wegschmeißen.
> Ausmessen kann man bestenfalls 50Hz Netztrafos.

Mit dem derzeitigen Fachwissen des TO: Ja!

Ich habe hier ein paar Platinen von diesen dubiosen Mottai-Multi 
Stromspargeräten (Pollin), da ist ein kleiner Zweikammertrafo mit sehr 
geringem Ruhestrom drauf. Den Ausgang kann ich messen, die Leistung 
schätze ich anhand der Größe - ich werde einen Teufel tun, die zu 
beerdigen.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Ferrit schrieb:
> Was ist denn das für ein Schwachsinn?

Der Meinung bin ich auch. Wenn in einem alten Radio ein Trafo 
drinsteckt, ist es ein Netztrafo, kein Zweifel. Einen Printtrafo ohne 
Aufdruck hab ich noch nicht gesehen. Solange die Dinger nicht verkohlt 
aussehen, kann man sie noch verwenden. Und die Frage von Moritz lässt 
erahnen, daß er noch weit davon entfernt ist, mit Ferritkern-Trafos zu 
basteln.

von Manfred (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Einen Printtrafo ohne Aufdruck hab ich noch nicht gesehen.

Erweitere dringend Deinen Horizont.

von oszi40 (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Einen Printtrafo ohne Aufdruck hab ich noch nicht gesehen.

Dann drücken wir jetzt ein Auge zu und lesen Pollin.
https://www.pollin.de/stromversorgung/transformatoren/netz-printtransformatoren/

von michael_ (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Dann drücken wir jetzt ein Auge zu und lesen Pollin.
> https://www.pollin.de/stromversorgung/transformatoren/netz-printtransformatoren/

Scheinbar wirst du alt. Von dir habe ich so eine Antwort nicht erwartet.
Hahn-Trafos sind immer bedruckt! Immer!

Aber normale Trafos sollte man wenn möglichst in der Originalschaltung 
betreiben und ausmessen.
Dazu noch die Beschaltung betrachten.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Nicht jedes Huhn legt ein bedrucktes Ei.

von Achim B. (bobdylan)


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michael_ schrieb:
> Hahn-Trafos sind immer bedruckt! Immer!

Kann ich bestätigen, weil: hab ich viele Jahre lang verkauft. Die bei 
Pollin sind fürs Foto ohne Beschriftung, um die Kundschaft der 
unbedarften Sorte nicht zu irritieren.

von oszi40 (Gast)


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Achim B. schrieb:
> fürs Foto ohne Beschriftung

Sorry, wenn ich gerade dieses Beispiel erwischt habe. Es gibt genügend 
Trafos ohne Daten und ohne Beschriftung wo man nur an Hand der 
Drahtstärke und des Eisenpakets Ermittlungen anstellen kann. Das 
garantiert aber noch nicht daß sie gut isoliert und gesund sind. Moritz 
empfehle ich, sich ausreichend einzulesen und ein paar alte, stark 
gebräunte Schrott-Trafos zu zerlegen. Das fördert den Erkenntnisprozess.

von Achim B. (bobdylan)


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oszi40 schrieb:
> Es gibt genügend
> Trafos ohne Daten und ohne Beschriftung

Eine Aussage, wo zur Bestreitung völlig ungeeignet ist.

Nur ging es hier im speziellen um Trafos von Hahn, und Hahntrafos, wo 
über den Einzelhandel an den Endverbraucher verscherbelt werden, sind 
IMMER beschriftet. Was nicht heißen soll, dass Hahn für die Industrie 
nicht auch unbeschriftete fertigt, und diese dann über Umwege in 
irgendwelchen Wundertüten oder Bausätze bei Völkner oder Kemo und 
Konsorten landen. Aber das ist nicht die Regel.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Universaltrafos aus dem Laden sind in der Regel bedruckt.
Trafos in Konsumerelektronik sind unbedruckt.

Ich hab als Schüler auch Trafos recycelt, z.B. aus alten Röhrenradios.
Die Ausgangstrafos konnte man gut für Transistorschaltungen (6..8V~) 
verwenden. Man mußte allerdings den EI-Kern auseinander nehmen und 
wechselseitig stopfen. Mit Luftspalt kamen sie sonst in die Sättigung.

von oszi40 (Gast)


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1.Sorry, es gibt auf dieser Welt noch tausende weitere Trafowickler, die 
für Geld alles tun, sogar ohne Beschriftung, um den Nachbau zu 
erschweren oder ihre Ersatzteile teuer verkaufen zu können.
2.Wenn die bei Pollin gute Trafos ohne Beschriftung im Katalog haben, 
kann ich auch nichts dafür. Preiswert sind sie trotzdem.

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

> Hahn-Trafos sind immer bedruckt! Immer!

Vielleicht habe ich ja HennenTrafos. Jedenfalls besitze ich auch
einige unbedruckte Trafos. Im Zweifel messe ich die mal kurz aus.

von Messie (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Jedenfalls besitze ich auch
> einige unbedruckte Trafos.
> Im Zweifel messe ich die mal kurz aus.

Eben. Gut, ich sehe das sowieso anders als ein Berufsentwickler
(und meine Vorgehensweise mag nicht jedermanns Sache sein):

Ich bekomme hin und wieder (2x im Jahr?) auch mal irreparable Geräte
(bzw. Aufwand/ Nutzen unpassend) zur Reparatur. Die davon ausgebauten
(als funktional er-messenen) Trafos konnte ich bisher fast alle für
nebenbei-Gebastel verwenden.

Von bestimmt mehr als 20 ausgebauten sind jetzt nur noch 4 auf Lager.
Und ich bin zuversichtlich, daß es so weiter geht. Manchmal entstehen 
Projekte halt auch aus vorh. Teilen --> Idee, nicht immer zwingend
aus Anforderungen. Und recycelte Trafos können anstandslos funzen.
(Meine Arbeitsstunden kosten auch nicht automatisch > 60€.)

Der Nickname ist natürlich nicht (vollständig) treffend.  ;-)
Sollte halt meine (Hobbyisten-)Meinung dazu verdeutlichen.

von michael_ (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Vielleicht habe ich ja HennenTrafos. Jedenfalls besitze ich auch
> einige unbedruckte Trafos.

Sicher!
Sonst wäre ja der Hahn drauf.

oszi40 schrieb:
> 1.Sorry, es gibt auf dieser Welt noch tausende weitere Trafowickler, die
> für Geld alles tun, sogar ohne Beschriftung, um den Nachbau zu
> erschweren oder ihre Ersatzteile teuer verkaufen zu können.

Ganz ohne sind die auch nicht.
Da ist immer eine Bauvorschrifts-Kennung drauf.

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