Forum: Offtopic "zuwarten" vs. "warten" ?


von Rainer U. (r-u)


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Bei Gesprächen im medizinischen Kontext hörte ich jemanden sagen:

"Er hat zu lange zugewartet" - das Wort "zuwarten" war mir im Gebrauch 
neu / steht aber im Duden. Aber was ist der Unterschied zu "warten" bzw. 
zu "Er hat zu lange gewartet"?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ich kenne das Wort auch nicht, aber der Web-Duden nennt den gängigeren
Begriff "abwarten" als Synonym und darüberhinaus die Umschreibung "die
Zeit verstreichen lassen, ohne zu handeln". Damit sollte einigermaßen
klar sein, was damit gemeint ist.

von Lothar M. (Gast)


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Das ist wie mit dem Allerersten, Allerletzten, Aller....sonswas
Wenn es vor dem Ersten noch einen Allerersten gäbe, dann wäre der Erste 
kein Erster mehr.

Das sind Füllworte, weil manchen Leuten die deutsche Sprache sonst zu 
einfach wäre.
Der Duden übernimmt dann auch jeden Quatsch, er muss nur oft genug 
vorkommen.

Auch bei einem GAU (grösst anzunehmender Unfall) reicht ein Superlativ 
nicht aus, es wird einfach noch eins drauf gesetzt und der SuperGAU 
erfunden.

Das Wort warten ist einfach zu einfach, man macht zuwarten draus.

Es gibt noch unzählige Beispiele für solchen Quatsch.

von Max M. (zbmax)


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Meine letzte Grammatikstunde ist schon etwas her, glaube aber das es 
letztlich nur eine etwas korrektere Grammatik in Bezug auf die Zeitform 
ist

von Rainer U. (r-u)


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Max M. schrieb:
> glaube aber das es
> letztlich nur eine etwas korrektere Grammatik in Bezug auf die Zeitform
> ist

? Erklär mal..

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ich kenne das Wort schon, verwende es auch, allerdings hab ich noch nie 
so genau drüber nachgedacht ;-) Vermutlich ist es doch etwas 
österreichisch gefärbt.

Am ehesten kann man es vielleicht als Unterschied zu "abwarten" 
erklären: Abwarten bezieht sich auf das Eintreten eines bestimmten 
Ereignisses (ich warte ein Ergebnis ab) während "zuwarten" eher offen 
ist (so in der art "schau'mer mal")

Nachtrag: falls wer unsere Sprache lernen will: https://www.gscheat.at

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Lothar M. schrieb:
> Auch bei einem GAU (grösst anzunehmender Unfall) reicht ein Superlativ
> nicht aus, es wird einfach noch eins drauf gesetzt und der SuperGAU
> erfunden.

Auch wenn das mit dem Allerersten stimmt, der SuperGAU ist tatsächlich 
etwas anderes: Eine Industrieanlage/Atomkraftwerk/... muss so ausgelegt 
werden, dass verschiedene Störfälle ohne weiteren Schaden für die 
Bevölkerung behandelt werden können.

Es muss also z.B. eine bestimmte Redundanz vorhanden sein, wenn einmal 
etwas ausfällt - wie etwa ein zweiter Kühlkreislauf oder ein 
Notstromaggregat.

Die schlimmsten Störfälle werden nun "Größter anzunehmender Unfall" 
genannt, wichtig ist hier das "anzunehmend". Dies bestimmt nämlich, 
welche Vorfälle bei der Auslegung der Anlage "anzunehmen" sind.

Tritt nun ein Störfall ein, der schwerwiegender ist als der 
Auslegungsfall, wie z.B. wenn nicht nur eine Stromversorgung ausfällt, 
sondern auch gleich das Notstromaggregat und die Notfallbatterien, wie 
in Fukushima, dann ist dieser Störfall ein "Super-GAU". (Beispiel: der 
GAU für Fukushima war ein 7 Meter Tsunami, der Super-GAU der dann 
passiert ist war der 9 Meter Tsunami).

D.h. immer dann, wenn die Bevölkerung betroffen ist, ist es ein 
Super-GAU, denn der GAU muss ja von dem Anlagenbetreiber ohne Schaden 
für Außenstehende beherrscht werden.

Schöne Grüße,
Martin

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael R. schrieb:
> Vermutlich ist es doch etwas österreichisch gefärbt.
Da hast du aber schnell geschalten... ;-)

https://www.dwds.de/wb/zuwarten

von Rainer U. (r-u)


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Lothar M. schrieb:
> https://www.dwds.de/wb/zuwarten

Dann scheint es wohl keinen Unterschied in der Bedeutung zu geben, oder 
man versteht den Unterschied nur, wenn man lange genug weit südlich 
wohnt.. :-)

von Lothar M. (Gast)


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Martin L. schrieb:
> D.h. immer dann, wenn die Bevölkerung betroffen ist, ist es ein
> Super-GAU, denn der GAU muss ja von dem Anlagenbetreiber ohne Schaden
> für Außenstehende beherrscht werden.

Ein Unfall der beherrscht werden kann, kann niemals ein Grösst im Namen 
führen.

Grösst ist ein Superlativ!

Da gibt es keine Einschränkung und kein Deuteln!

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar M. schrieb:
> Da gibt es keine Einschränkung und kein Deuteln!

Kann es einen blauen Ball geben, der grösser als der grösste gelbe Ball 
ist, wo doch deiner Ansicht nach ohne Einschränkung und ohne Deuteln der 
grösste gelbe Ball der grösste Ball überhaupt ist? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Kann es einen blauen Ball geben, der grösser als der grösste gelbe Ball
> ist, wo doch deiner Ansicht nach ohne Einschränkung und ohne Deuteln der
> grösste gelbe Ball der grösste Ball überhaupt ist? ;-)

Wenn "grösst" geschrieben ist, ohne auf Einschränkungen hinzuweisen, 
dann gilt grösst für alle Bälle!

von J. S. (Gast)


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Da ist aber eine Einschränkung nämlich größter ANZUNEHMENDER Unfall.

Beitrag #5290211 wurde vom Autor gelöscht.
von Lothar M. (Gast)


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A. K. schrieb im Beitrag #5290211:
> Ist "gelb" eine solche Einschränkung?

Na klar.

Jakob S. schrieb:
> Da ist aber eine Einschränkung nämlich größter ANZUNEHMENDER Unfall.

Was willst du uns damit sagen?

Ob du einen Unfall annimmst, oder ob er wirklich passiert, ist in der 
Simulation völlig schnurz....und wenn er denn stattfindet, dann kann er 
von dem Prädikat "grösst" nicht abweichen.

von J. S. (Gast)


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Aaaalso:
Du denkst dir ein Szenario für den schlimmsten Unfall den dein Kraftwerk 
treffen kann aus. Das ist der GAU. Dann legst du das Kraftwerk so aus 
dass es diesen Fall ohne Schaden der Bevölkerung aushält.
Wenn jetzt aber etwas Eintritt was schlimmer ist als dass was du dir 
ausgedacht und worauf du das Kraftwerk ausgelegt hast ist das der 
Super-GAU also ein Unfall der schlimmmer ist als der schlimmste den du 
angenommen hast. Warum ist es jetzt falsch dass im GAU ein superlativ 
ist?

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar M. schrieb:
> Was willst du uns damit sagen?

Grammatikalische Äquivalenz:
1
Grösster     Grösster
2
gelber       anzunehmender
3
Ball         Unfall

Entweder kann es also keine grösseren Bälle als gelbe geben. Oder es 
kann grössere Unfälle als anzunehmende Unfälle geben. Streng logisch 
betrachtet.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (Gast)


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Ich befürchte wir werden getrollt, dass kann doch nicht ernst sein...

von (prx) A. K. (prx)


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Jakob S. schrieb:
> Ich befürchte wir werden getrollt, dass kann doch nicht ernst sein...

Erstens: Na und?

Zweitens: Das ist ein verlässlich vorgebrachtes Argument, sobald jemand 
den Begriff SuperGAU erwähnt. Nicht jeder kommt mit sprachlicher Logik 
zurecht.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Gast)


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Da könnt ihr versuchen umzudeuten soviel ihr wollt und in der deutschen 
Sprache von Logik zu sprechen ist wohl ein Scherz.

Alleine das Wort Super-GAU ist schon ein Widerspruch insichselbst.

Wenn etwas grösser ist, als das grösst, dann ist grösst eben nichtmehr 
grösst.

Das Super setzt sich demnach über das grösst. Ergo ist grösst abgelöst.

Genauso wie, der Allererste den Ersten ablöst, denn wenn es einen 
Allerersten gibt, dann ist der Erste eben der Zweite.

Sodenn, damit steig´ ich aus.

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar M. schrieb:
> in der deutschen Sprache von Logik zu sprechen ist wohl ein Scherz.

Sie ist weit mehr als eine chaotische Anordnung unzusammenhängender 
Wörter, sondern hat eine ausgeprägte Grammatik. Grammatiken natürlicher 
Sprachen haben zwar keine mathematische Präzision, lassen sich aber 
dennoch mit mathematischen Methoden analysieren.

In der Linguistik, der Wissenschaft menschlicher Sprachen, wirst du den 
gleichen Grammatikbegriff finden wie in jenem Bereich der Informatik, in 
dem es um maschinelle Sprachen geht. Das geht beides massgeblich auf 
Noam Chomsky zurück, einem Linguisten, der mathematische Methoden zur 
Klassifizierung und Beschreibung menschlicher Sprachen entwickelte.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (Gast)


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Es gibt einen größten anzunehmenden Unfall und einen Unfall der größer 
ist weil er nicht anzunehmen war. Ist das so schwer?
Das ist wie als würde Ich sagen es kann keinen größeren Planeten geben 
als den größten bekannten Planeten weil in größter bekannter Planet ein 
größter ist.

von Matthias L. (limbachnet)


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Naja, wenn man statt vom Super-GAU eben vom GNAU (großer nicht 
angenommer Unfall) sprechen würde, wäre das vielleicht eindeutiger, 
klingt aber seltsam.

von Markus B. (mbo_ap)


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Wikipedia bringt es, ähnlich wie Jakob Staudt es bereits sagte, auch 
ganz gut auf den Punkt:

>Bei auslegungsüberschreitenden Störfällen wird häufig von einem Super-GAU 
gesprochen. Während die Folgen eines GAUs für Mensch und Umwelt bei Funktionieren 
der Sicherheitsmaßnahmen nicht spürbar sind, kommt es bei einem Super-GAU zu einer 
Kontamination der Umwelt. Mit „Super-“ wird angedeutet, dass die Folgen des GAUs 
übertroffen werden. Dabei wird die Vorsilbe super in der ursprünglichen 
lateinischen Bedeutung ‚über‘, ‚darüber hinaus‘ verwendet.

Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Auslegungsst%C3%B6rfall

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe das auch immer im lateinischen Sinn von "darüber hinausgehend", 
also "über das größte angenommene hinaus" verstanden, dann ist das kein 
Widerspruch in sich.
Im oben genannte Link finde ich die Grafik sehr interessant
https://www.dwds.de/r/plot?q=zuwarten
Demnach ist das Wort "zuwarten" zwischen 1650 und 1700 fast 
ausgestorben, und im Zeitalter des Historismus Ende des 19.Jh. nochmal 
schick geworden.

Sehr hübsch. "behufs" war auch damals aktuell
https://www.dwds.de/r/plot?q=behufs

mal weitere seltenere Ausdrücke suchen...
bezüglich, dahingehend, nachgerade, wenngleich, obschon, gleichwohl, 
nichtdestotrotz (gibts erst seit 1930).
(Ich hätte erwartet, dass "gleichwohl" zu Schröders Amtszeit nach oben 
geschnellt sei. Es werden allerdings nur schriftliche Quellen genutzt.)

http://www.bedrohte-woerter.de/
da findet man noch mehr, die man mal als Grafik anschauen könnte

: Bearbeitet durch User
von Route_66 H. (route_66)


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Lothar M. schrieb:
> Genauso wie, der Allererste den Ersten ablöst, denn wenn es einen
> Allerersten gibt, dann ist der Erste eben der Zweite.

wie schreibt man denn nun korrekt?
Der Erste Januar ist der allererste Erste des Jahres.
Der Allererste im Marathonlauf benötigte 2 Stunden, der erste 
Jugendliche 2 Stunden 55 Minuten.

D.h. wenn es mehrere Bewertungskriterien gibt, kann es in jeder einen 
Ersten geben. Einer der in allen Kategorien Erster ist, der ist der 
Allererste.
Equivalent Allerletzter usw.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Lothar M. schrieb:
> https://www.dwds.de/wb/zuwarten

Es bedeutet also "abwarten".
Ich kannte es bisher auch nicht.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Peter D. schrieb:
> Es bedeutet also "abwarten".

Nein, eigentlich nicht "abwarten" tut man ein bestimmtes Ereignis (ich 
warte das Ergebnis ab), zuwarten ist offen.

anders formuliert: Wenn jemand zuwartet, darf man "tua weida" sagen 
(selbstverständlich nur, nachdem man vorher "sammas?" gefragt hat), beim 
abwarten nicht ;-)

übrigens, das Beispiel auf dwds ist entschieden sehr eigenartig:
> Die Liberalen im Lande warten zu oft auf die Liberalen in Bonn.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael R. schrieb:
> übrigens, das Beispiel auf dwds ist entschieden sehr eigenartig:
>> Die Liberalen im Lande warten zu oft auf die Liberalen in Bonn.
knapp darüber: "maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora".
Da ist offenbar der Suchalgorithmus der Maschine zu weit gediehen oder 
noch eine Macke oder ist mit der Aufgabenstellung überfordert...   ;-)

von Peter D. (peda)


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Michael R. schrieb:
> anders formuliert: Wenn jemand zuwartet, darf man "tua weida" sagen
> (selbstverständlich nur, nachdem man vorher "sammas?" gefragt hat), beim
> abwarten nicht ;-)

Ins Hochdeutsche würde ich übersetzen:
"Bist Du fertig?"
"Nein, ich will noch abwarten."

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Peter D. schrieb:
> Ins Hochdeutsche würde ich übersetzen:
> "Bist Du fertig?"
> "Nein, ich will noch abwarten."

Die korrekte Übersetzung wäre:

"Hast du für alle Eventualitäten vorgesorgt oder kann ich dir noch 
behilflich sein bevor wir gehen?"

"Gemma ned am Oasch"

von Achim B. (bobdylan)


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Michael R. schrieb:
> Die Liberalen im Lande warten zu oft auf die Liberalen in Bonn.

Ist natürlich furchtbares deutsch. Korrekt muss es heißen: "Die 
Liberalen im Lande tun am Zuwarten auf die Liberalen in Bonn bei dranne 
sein."

von Peter D. (peda)


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Achim B. schrieb:
> "Die
> Liberalen im Lande tun am Zuwarten auf die Liberalen in Bonn bei dranne
> sein."

Dann bleib ich doch lieber beim Hochdeutsch.
Bonn ist ü 27 Jahre Geschichte.

von Achim B. (bobdylan)


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Peter D. schrieb:
> Bonn ist ü 27 Jahre Geschichte.

Trotzdem könnte es da Liberale geben, auf die zugewartet wird. Oder 
meinst du mit "ist Geschichte" sowas wie "wurde abgerissen"? Dann hab 
ich was verpasst...

von Richard H. (richard_h27)


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Peter D. schrieb:
> Dann bleib ich doch lieber beim Hochdeutsch.
> Bonn ist ü 27 Jahre Geschichte.

Die Liberalen inzwischen auch.

von L. H. (holzkopf)


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Rainer U. schrieb:
> Bei Gesprächen im medizinischen Kontext hörte ich jemanden sagen:
>
> "Er hat zu lange zugewartet" - das Wort "zuwarten" war mir im Gebrauch
> neu / steht aber im Duden. Aber was ist der Unterschied zu "warten" bzw.
> zu "Er hat zu lange gewartet"?

Yalu X. schrieb:
> Ich kenne das Wort auch nicht, aber der Web-Duden nennt den gängigeren
> Begriff "abwarten" als Synonym und darüberhinaus die Umschreibung "die
> Zeit verstreichen lassen, ohne zu handeln". Damit sollte einigermaßen
> klar sein, was damit gemeint ist.

Zwischen "warten" und
"abwarten", "hinwarten" und "zuwarten" (werden alle drei im gleichen 
Sinn verwendet)
gibt es einen qualitativen Unterschied, der zwar von Yalu X. angedeutet 
wurde, aber damit:
...,"ohne zu handeln."
nicht vollständig erklärt ist. :)

Rainer U. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> https://www.dwds.de/wb/zuwarten
>
> Dann scheint es wohl keinen Unterschied in der Bedeutung zu geben, oder
> man versteht den Unterschied nur, wenn man lange genug weit südlich
> wohnt.. :-)

Richtig ist daran wohl eher nur, daß in den Dialekten des 
alpenländischen Raumes manches im Sprachgebrauch (noch) üblich ist, das 
evtl. anderweitig ungebräuchlich ist. ;)

Übliche Wörterbücher geben dazu i.d.R. nicht recht viel her.
Am schnellsten wird man jedoch beim Rückgriff auf unsere 
"Sprach-Wurzeln" fündig.
V.a. beim Rückgriff in's Mittelhochdeutsche, wobei man nur wissen muß, 
daß früher "zu"- "zuo"- war.

Hat sich manchmal in Dialekten, z.B. dem bayerischen, auch in "zua"- 
gewandelt.

Aus zuowarten von hier:
http://www.koeblergerhard.de/mhd/mhd_z.html
wird die Bedeutung von "zuwarten" klar.

=> "zuowarten, zuo warten, zuwarten*, zūwarten*, mhd., sw. V.: nhd. 
„zuwarten“, aufpassen, aufwarten, bedienen; Q.: Chr (14./15. Jh.); E.: 
s. ahd. zuowartēn* 3, zuowartōn*, sw. V. (3, 2), achten auf, einnehmen, 
einen Platz einnehmen, hinschauen; s. zuo, wartēn; W.: nhd. (ält.) 
zuwarten, sw. V., „zuwarten“, auf einen achten, DW 32, 898; L.: Lexer 
503a (zuowarten)"

Es ist dabei aber nicht so, daß nicht gehandelt werden würde.
Sondern es wird v.a. im medizinischen Bereich "aufpassend" und "achtsam" 
gehandelt.
"Neudeutsch": watch & wait, z.B. bei Krebstherapien.

Grüße

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