Hallo Experten, Ich möchte 10 GreenCap 100F 2,7V Kondensatoren (Parallelschaltung) schalten, um kurzfristig am Ausgang "CONN_LOAD" einen grossen Strom zu erhalten. Die Kondensatoren können je max. 58,7 Ampere (peak) abgeben, was total 587 Ampere wären (http://www.masters.com.pl/files/ds/samwha/samwha-green-cap.pdf). Für den IRLB3034 (https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/FILES/irlb3034pbf.pdf) sollte dies ja kein Problem darstellen (im Pulsbetrieb ist er ja gem. Datenblatt bis zu 1372 Ampere betreibbar). Um die Schaltzeiten kurz zu halten wird ein Push-Pull-Treiber verwendet (schnelles Laden/Entladen vom Gate). Der Treiber wird über einen externen Trigger gesteuert, welcher via Optokoppler galvanisch vom System getrennt ist. Das Laden der Kondensatoren wird manuell über den Schalter "CHARGE" betätigt (der Trigger ist dabei deaktiviert). Fragen: 1.) Ist die Schaltung bzw. das Konzept soweit OK, oder müsste da was grundlegend anders gemacht werden? 2.) Mir machen die "dünnen Beinchen" des IRLB3034 (TO-220AB) beim Schalten solcher Ströme ein wenig Sorgen. Muss ich da etwas besonderes beachten, oder ist das bei Puls-Betrieb unproblematisch?
Hallo, Fig 8 im Dabla zeigt, wie lange die Pulse sein dürfen. Alles über 10 ms ist auf 200A limitiert, da das TO220 Package dies nicht aushält, ohne daß die Drähte abschweißen. Ohne Strombegrenzung bekommt man so jeden handlichen FET kaputt. Da würde schon ein einzelner Elko reichen. Wie lange wird bei deinem Aufbau der Puls dauern? Ist diese Zeit definiert? MfG
Nö, für eine Coilgun oder Railgun ist die Spannung viel zu gering. Mich würde auch interessieren wozu er das braucht. Von den 2,7V bleibt ja bei 500A alleine durch die Steckverbindung schon nichts mehr übrig und die Kabel müssten auch gigantische Dimensionen haben. Ansonsten, damit das eine Chance auf Funktion hat, würde ich aus dem Bauch heraus sagen mindestens so 6..8 dieser Transistoren parallel. Und selbst dann bleiben die ersten 100mV schon an den Transistoren hängen.
Thierry schrieb: > Die Kondensatoren können je max. 58,7 Ampere (peak) abgeben, was total > 587 Ampere wären Bist du dir gaaanz sicher, dass so ein Kondensator nicht doch 58,8 A Peak schafft, also insgesamt 588 A?
1. betrieb ohne Gatewiderstand kann zu Oszillationen neigen. 2. dein Treiber ist viel zu schwach. 3. schätze mal die Streuinduktivität vom Aufbau und berechne die Spannung die nötig ist um den Strom schnell genug Aufzubauen. Viel Erfolg Hauspapa
Hauspapa schrieb: > schätze mal die Streuinduktivität vom Aufbau Es ist zu befürchten, dass, wenn er alles optimal aufbaut, auch der Strom möglicherweise viel höher ist als zulässig. Es ist nirgends etwas zu sehen was den Strom kontrolliert begrenzen könnte, Kontaktwiderstände z.B. sind nicht definiert und weitgehend zufällig. Georg
Thierry schrieb: > Die Kondensatoren können je max. 58,7 Ampere (peak) abgeben Nein, so ist das nicht, sondern andersrum: du musst dafür sorgen, dass dieser Strom niemals nicht überschritten wird... > Für den IRLB3034 sollte dies ja kein Problem darstellen > (im Pulsbetrieb ist er ja gem. Datenblatt bis zu 1372 Ampere betreibbar). Das Problem ist, dass du dir hier eine Schaltung aus Grenzwerten zusammengebastelt und zudem jeglichen parasitären einfluss (Leitungswiderstand und -induktivität) einfach ignoriert hast. Deshalb wird es nicht so funktionieren wie du es dir vorstellst. > 2.) Mir machen die "dünnen Beinchen" des IRLB3034 (TO-220AB) beim > Schalten solcher Ströme ein wenig Sorgen. Muss ich da etwas besonderes > beachten, oder ist das bei Puls-Betrieb unproblematisch? An diesen dünnen Beinchen fallen wegen des Widerstands von sagen wir mal 5 mOhm bei 500A dann 2,5V ab.
Um solche Ströme ernsthaft zu schalten verwendet man ganz andere Bauteile. http://www.powerguru.org/sic-mosfet-module-replaces-up-to-3x-higher-current-si-igbt-modules-in-voltage-source-inverter-application/ Der wäre für 100A, es gibt aber auch größere. Von den Herstellern dieser Bauteile gibt es auch passende Treiber oder gar fertige Module mit integriertem Treiber. Die Strombegrenzung ist damit allerdings noch nicht erledigt. Such Dir hier einen aus: https://www.infineon.com/cms/de/product/power/igbt/igbt-modules/
Hi, IGBTs haben Schleusenspannung von 1,7 V bis 3 V. Für 2,7V ist das nichts. Grüße
Thierry schrieb: > Hallo Experten, > > Fragen: > > 1.) Ist die Schaltung bzw. das Konzept soweit OK, oder müsste da was > grundlegend anders gemacht werden? > 2.) Mir machen die "dünnen Beinchen" des IRLB3034 (TO-220AB) beim > Schalten solcher Ströme ein wenig Sorgen. Muss ich da etwas besonderes > beachten, oder ist das bei Puls-Betrieb unproblematisch? Les Dir das durch, dann sollten auch etliche bisher ungestellte Fragen beantwortet sein: http://www.eevblog.com/forum/projects/guesses-on-what-i-am-attempting-here/ Tatus69 sollte Deiner Muttersprache mächtig sein, kannst ihn also auch direkt fragen Viel Erfolg
Lothar M. schrieb: > An diesen dünnen Beinchen fallen wegen des Widerstands von sagen wir mal > 5 mOhm bei 500A dann 2,5V ab. Chip: 1,4 mOhm. Beinchen: 5 mOhm. Im Ernst? Stefan U. schrieb: > Um solche Ströme ernsthaft zu schalten verwendet man ganz andere > Bauteile. Einen SiC-Mosfet für 1200 Volt? Wenn er 2,7 Volt schalten will? Hauspapa schrieb: > 2. dein Treiber ist viel zu schwach. Stimmt einfach nicht. Manchmal erzählt Ihr ordentlich Unsinn.
der schreckliche Sven schrieb: > Manchmal erzählt Ihr ordentlich Unsinn. Na Unsinn is das hier nich wirklich, nur reichlich übertrieben dargestellt. Anders bekommt man ja bei solch Vorhaben unbedarfter, kein Gehör geschenkt.
> Einen SiC-Mosfet für 1200 Volt? Wenn er 2,7 Volt schalten will?
Es ging mir darum, mal ein Bauteil zu zeigen, das für Ströme in diese
Größenordnung geeignet ist.
Das ist wie Baumstamm versus Streichholz.
Die niedrige Spannung macht es sogar noch anspruchsvoller, weil hier
weniger Spannungsabfall tolerierbar ist, als bei höheren Spannungen.
Stefan U. schrieb: > Es ging mir darum, mal ein Bauteil zu zeigen, das für Ströme in diese > Größenordnung geeignet ist. Das von Dir angegebene Teil hat den 11-fachen On-Widerstand im Vergleich zum IRLB3034. Der IRLB3034 verträgt laut Hersteller 195 Ampere Dauerstrom. Daß der dabei nicht nur fett, sondern sehr fett verlötet und sehr gut gekühlt sein muß, ist klar. Thierry schrieb: > 1.) Ist die Schaltung bzw. das Konzept soweit OK, oder müsste da was > grundlegend anders gemacht werden? Der Treiber. Verwende besser einen integrierten Mosfet-Treiber, der für Logic-Level Mosfets geeignet ist. Nicht weil die Transistoren zu schwach wären, sondern wegen der niedrigen Schwellenspannung der Mosfets. Du mußt schon einige IRLB3034 parallel schalten. Denn wenn die Spannung nur 2,7 Volt beträgt, und 0,7 Volt am Transistor verlorengehen, dann ist das ein herber Verlust. Du willst die Schaltzeiten "kurz halten"? Dann schau mal ins Datenblatt des Optokopplers.
Besten Dank für all die Kommentare und Hinweise. Christian S. schrieb: > Fig 8 im Dabla zeigt, wie lange die Pulse sein dürfen. Alles über 10 ms > ist auf 200A limitiert, da das TO220 Package dies nicht aushält, ohne > daß die Drähte abschweißen. Danke für den Hinweis. Wenn ich das richtig verstehe, kann ich bei einem Puls von 10ms maximal 500A schalten, wobei über dem FET ein Spannungsabfall von ca. 1V entstehen würde? D.h. bei längeren Pulsen muss ich zwingend mehrere FETs verwenden. (Zudem ist ein Spannungsabfall von V echt zu viel!) Christian S. schrieb: > Wie lange wird bei deinem Aufbau der Puls dauern? Ist diese Zeit > definiert? Das sollte im Bereich zwischen 10ms und ~500ms sein (variabel). Ben B. schrieb: > Nö, für eine Coilgun oder Railgun ist die Spannung viel zu gering. Mich > würde auch interessieren wozu er das braucht. Punktschweissen von 0.1mm Nickel-Strips auf Li-Ion Akkus :) Hauspapa schrieb: > 1. betrieb ohne Gatewiderstand kann zu Oszillationen neigen. Man hat mir hier mal in einem anderen Thread gesagt, dass ich den Gatewiderstand weglassen soll, da dieser die Lade- bzw. Entladezeiten unnötig verlängert. Zudem ist das Gate ja entweder via BD139 "direkt" an +10V oder via BD140 "direkt" mit GND verbunden.. wieso beginnt das dann zu schwingen? Aber OK, wie wäre denn dieser Widerstand optimalerweise zu dimensionieren? Ca. 20-60 Ohm? Hauspapa schrieb: > 3. schätze mal die Streuinduktivität vom Aufbau und berechne die > Spannung die nötig ist um den Strom schnell genug Aufzubauen. Du hast nicht zufällig einen Literaturhinweis oder einen Link zu dem Thema? MiWi schrieb: > Les Dir das durch, dann sollten auch etliche bisher ungestellte Fragen > beantwortet sein: > > http://www.eevblog.com/forum/projects/guesses-on-what-i-am-attempting-here/ Danke für den Hinweis und den Link. der schreckliche Sven schrieb: > Der IRLB3034 verträgt laut Hersteller 195 Ampere > Dauerstrom. Daß der dabei nicht nur fett, sondern sehr fett verlötet und > sehr gut gekühlt sein muß, ist klar. Ja, das ist klar. Und dass auf einer 35µm Kupfer-Leiterplatine die Leiterbahn für solche Ströme mit massivem Kupferdraht o.Ä. "vergrössert" werden muss, ist auch klar. der schreckliche Sven schrieb: > Verwende besser einen integrierten Mosfet-Treiber, der für > Logic-Level Mosfets geeignet ist. Nicht weil die Transistoren zu schwach > wären, sondern wegen der niedrigen Schwellenspannung der Mosfets. > Du mußt schon einige IRLB3034 parallel schalten. Denn wenn die Spannung > nur 2,7 Volt beträgt, und 0,7 Volt am Transistor verlorengehen, dann ist > das ein herber Verlust. > Du willst die Schaltzeiten "kurz halten"? Dann schau mal ins Datenblatt > des Optokopplers. Danke für das sehr konstruktive Feedback. Kannst du mir einen Mosfet-Treiber für diesen Anwendungsfall empfehlen? Evtl. einer, mit dem ich gleich mehrere Mosfets betreiben kann? Heisst Logic-Level nicht einfach, dass ich den mit 5V verwenden kann, aber nicht muss? Soweit ich verstanden habe hat der Betrieb mit (nur) 5V halt gewisse Nachteile wie z.B. längere Schaltzeiten, etc., oder? Ja, auch 0.7V sind immer noch zuviel Verlust. Ich denke so mit 0.25V könnte ich aber ganz gut leben. Optokoppler: "kurz" ist relativ :) Bei Pulsen von 10ms sind Ein- bzw. Ausschaltzeiten von 0.008ms bzw. 0.037ms kein Problem, denke ich. Aber so aus Neugierde: Was wäre die Alternative? :) Grüsse, Thierry
Thierry schrieb: > Ich möchte 10 GreenCap 100F Sind die wirklich nötig? Ich kenn sowas nur mit normalen Kondensatoren, da hat man auch nicht das Problem mit der niedrigen Spannung. In reihe schalten könnte man sie natürlich auch noch. KA was da bei solchen Impulsströmen zu beachten is. Zum Laden braucht du da natürlich einen Balancer.
Thierry schrieb: > D.h. bei längeren Pulsen muss ich zwingend mehrere > FETs verwenden. Das würde ich sowieso machen. Mal ehrlich, ein IRFZ44N kostet bei Reichelt 44ct und hält knapp 50A Dauerstrom (bzw. 160A gepulst) aus. Mit 40 Stück (Kostenpunkt: 17.60 Euro) kannst Du 2kA Dauerstrom bzw. 6.4kA Pulsstrom schalten. Pfennigfuchserei ist doch an dieser Stelle völlig kontraproduktiv. (Ja, ich weiss, die Treiber kommen noch dazu. Vielleicht kann man vier FETs mit einem Treiber schalten, dann braucht man nur 10 Treiber. Müsste man durchrechnen.) Sachgerechter Aufbau (Stromverteilung!) ist natürlich wichtig. > Punktschweissen [...] Das macht man normalerweise mit einem Trafo. Kondensatorimpulsschweissen, was Du vorhast, ist wegen der hohen zu schaltenden Ströme ziemlich sportlich. > Hauspapa schrieb: >> 1. betrieb ohne Gatewiderstand kann zu Oszillationen >> neigen. > > Man hat mir hier mal in einem anderen Thread gesagt, dass > ich den Gatewiderstand weglassen soll, Naja, man sollte ihn wenigstens nicht zu groß machen. Jedes Ohm zählt. > wieso beginnt das dann zu schwingen? Das Gate ist eine ziemlich große Kapazität, und die Zuleitung zum Gate wirkt als Induktivität --> Schwingkreis. Der Impuls beim Schalten regt den Schwingkreis dann zu Schwingungen an; der Gate-Widerstand wirkt als Dämpfung, d.h. er reduziert die Güte. Das müsste man aber mal nachrechnen -- mittels Formel, oder (für Dünnbrettbohrer :) simulieren.
Beitrag #5294144 wurde von einem Moderator gelöscht.
Thierry schrieb: > Besten Dank für all die Kommentare und Hinweise. > > Grüsse, > Thierry Nachdem bei der ganzen Geschichte nur ein paar Fets, ein bischen Platine und ein paar Kondensatoren draufgehen können, die alle nicht sehr viel Geld kosten: mach doch einfach, fange mit wenig C (10.000uF) und nur 2V an.. Schau das Du ein Oszi mit 4 Kanälen hat (Trigger, Gate am Treiber, Gate am FET, Spannung am Drain direkt am FET gemesssen, Spannung an der Last, direkt an der Last gemessen) Nicht vergessen GND vom Tastkopf an der Last über einen 10-47Ohm Widerstand an GND an der Last anklemmen, damit da keine Masseschleifen entstehen. Hirn einschalten, ggfs Augenschutz nicht vergessen und einschalten. Kaboooom wird es schon nicht machen eher ein leises klick und das Cu sird ein bischen rauchen... ev. auch ein FET. Bilder speichern, hier posten und weiterfragen... Aber: Was soll schon viel passieren wenn anfangs nur 1C und 2 V im Spiel sind.... MiWi
Fürs Punktschweißen muß ich doch "nur" dafür sorgen, daß ich eine bestimmte benötigte Energiemenge möglichst schnell in Form von Wärme in den Schweißpunkt bekomme. Das würde ich mit höherer Spannung und einer größeren Anzahl normaler Kondensatoren machen. Es macht meiner Meinung nach auch keinen Sinn, die Energiemenge über die Pulsbreite zu regeln. Ich würde da über die Ladespannung oder ggf. Menge der Kondensatoren gehen und den Impuls möglichst kurz halten. Ein längerer Impuls führt nur dazu, daß die Wärme aus dem Schweißpunkt hinausläuft und nicht zur Verschweißung beiträgt.
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> Mal ehrlich, ein IRFZ44N ... hält knapp 50A Dauerstrom ... aus.
Laut Datenblatt von International Rectifier hat er einen RDSon von 17,5m
Ohm. Multipliziere das mit 50A, dann kommst du auf 0,875V
Verlustspannng. Ich dachte wir waren uns einig, dass so viel
Verlustspannung in dieser Anwendung nicht akzeptabel ist.
Weiterhin beträgt die Verlustleistung 0,875V * 50A = 43,75 Watt. Zehn
Stück davon verheizen dann schon satte 431 Watt! Bei steigender
Temperatur (im Transistor) steigt übrigens auch der Innenwiderstand und
damit die Verlustleistung.
Da die Pulsdauer bis zu 500ms lang sein soll, braucht man dann schon
eine anspruchsvolle Kühlung.
Machbar ist es, aber Anfängern würde ich das nicht empfehlen. Im Bereich
Leistungselektronik betrachte ich mich selbst nach 30 Jahren
Hobby-Erfahrung und Ausbildung zum Kommunikationselektroniker übrigens
immer noch als Anfänger.
Possetitjel schrieb: > Mal ehrlich, ein IRFZ44N kostet bei Reichelt 44ct und > hält knapp 50A Dauerstrom (bzw. 160A gepulst) aus. IRFZ44: 18 mOhm IRFB3034: 1,4 mOhm Hast Du die letzten 35 Jahre verpennt? Mit den IRFZ Dingern könnte man noch Klasse A Gitarrenverstärker basteln oder so.
Thierry schrieb: > Heisst Logic-Level nicht einfach, dass ich den mit 5V verwenden kann, Logic-Level heißt auch niedrige Schwellenspannung. Bei 1-2 Volt am Gate beginnt der Mosfet zu Leiten. Zum Abschalten muß die Gatespannung also unter einem Volt sein. In Deiner Schaltung bleibt da für die Basiswiderstände R1+2 nicht viel übrig (~0,3V). Um da noch ausreichend Basisstrom liefern zu können, müssten die also recht niederohmig sein. Zum Einschalten muß dann der Opto entsprechend Strom liefern. Die Distributoren haben entsprechende Suchfunktionen. Unter "Mosfet-Treiber" wirst Du schon fündig.
Servus Schaut euch als Diskussionsgrundlage mal dieses Projekt an. Da werden 8 ähnliche Mosfets parallelgeschaltet. https://malectrics.eu/
> IRFB3034 Hast Du die letzten 35 Jahre verpennt?
Hobbyelektroniker kommen nicht an alle Bauteile heran.
Bei diesem Transistor ist mir im DB die sehr hohe Gate-Kapazität von
rund 10nF aufgefallen. Ansonsten ist das ein beeindruckes Arbeitspferd.
Hohe Qg ist bei diesen FETs wegen der großen Chipfläche normal.
Stefan U. schrieb: > Hobbyelektroniker kommen nicht an alle Bauteile heran. Hm. Also, sogar der Conrad bietet Überraschungen. Mouser hat ein großes Sortiment. Es gibt noch mehr Versandhändler, die auch an Privatleute versenden. Was der Hobbyelektroniker nicht kriegt, braucht er auch nicht wirklich. Das war vor 35 Jahren noch anders....
Stefan U. schrieb: >> IRFB3034 Hast Du die letzten 35 Jahre verpennt? > > Hobbyelektroniker kommen nicht an alle Bauteile heran. > > Bei diesem Transistor ist mir im DB die sehr hohe Gate-Kapazität von > rund 10nF aufgefallen. Hallo Stefan Na und? Nimmst ein MJD44H11/MJD45H11 Paar und rumpelst mit 12A ins Gate, geht schon.. Oder einen MIC4421... oder irgendeinen der Teile, die es wie Sand am meer gibt. Wir machen mit diesem Paar 20kHz @ Cies=21n und das Gate bekommt alle 25uS 7-8A zu sehen. Zuerst ins Gate und dann raus aus dem Gate. Das L hin und zurück ist nicht so kritisch, denn der Strom klingt ja relativ "langsam" ab wenn die Gatekapazitäten voll oder leer werden. Viel wichtiger ist, das der Gatestrom sich nicht durch gewickelte Lastwiderstände sondern Dickschichtwiderstände begrenzt wird, die einen gerinen L-Anteil haben. Bei 2 Ohm _Gesamt_gatewiderstand macht sich die Zuleitung auch schon bemerkbar. Mit anderen Worten: wo ist das Problem ein Gate (oder mehrere) schnell (1-2 uS bis es voll oder ausgeräumt ist) mit ausreichend Strom zu versorgen? schnelle Snubberdiode oder sonstige Hilfsmittel mit etlichen A Peak nicht vergessen, sonst rennen die 500A recht erfolgreich an den FETs. Das wesentliche bei den Strömen sind kurze Pfade von und zu den relevanten Kerkos und Cs. Ein paar 10u/50V(!) 1210-Kerkos so nah wie möglich an den FETs helfen sehr. Das mit der Kühlung ist nicht so schlimm, in 500mS tut sich "draußen" nicht viel das wird vor allem von der thermischen Kapazität des Chipträgers und seiner unmittelbaren Umgebung abgefangen (Cu als Schiene hilft da ordentlich), die Wärme muß aber dann vor dem nächsten Puls draußen sein, ist aber kein großes Problem, denn die vielen Farads wollen auch geladen werden, das dauert... wie gesagt, man sehe sich den Aufbau von tatus69 im eevblog an, da kann man viel lernen wie es gut gemacht wird. Ebenso die Diskussion wie das mit den Supercaps funktionieren könnte. MiWi
Stefan U. schrieb: > Laut Datenblatt von International Rectifier hat er einen > RDSon von 17,5m Ohm. Multipliziere das mit 50A, dann > kommst du auf 0,875V Verlustspannng. Ich dachte wir waren > uns einig, dass so viel Verlustspannung in dieser Anwendung > nicht akzeptabel ist. Sieg durch k.o. Ich hatte zwar die Verlustleistung überschlagen, aber nicht den Spannungsabfall bedacht. Mist. > Weiterhin beträgt die Verlustleistung 0,875V * 50A = 43,75 Watt. > Zehn Stück davon verheizen dann schon satte 431 Watt! Das ist nur Impulsleistung. Wieso sollte das ein Problem werden? Die Kondensatoren müssen ja zwischendurch auch wieder geladen werden. Bei einem Hobbygerät kann man sicherlich mit 5s Pause zwischen den Impulsen leben (oder habe ich anderslautenden Wünsche überlesen?). > Bei steigender Temperatur (im Transistor) steigt übrigens > auch der Innenwiderstand und damit die Verlustleistung. Ich bin nicht mit dem Anspruch angetreten, eine nachbau- sichere, optimale Schaltung zu liefern ;) Das sollte nur eine Anregung sein, ein "massiv paralleles System" ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
MiWi schrieb: > Mit anderen Worten: wo ist das Problem ein Gate (oder > mehrere) schnell (1-2 uS bis es voll oder ausgeräumt > ist) mit ausreichend Strom zu versorgen? Rein technisch gibt's wohl keins. Ansonsten hängt es von den individuellen Fähigkeiten und auch den ökonomischen Möglichkeiten ab -- das FET-Magazin neu aufzumunitionieren kostet halt auch etwas :) Man müsste das Gesamtsystem betrachten; knapp 600A kommen mir ohnehin etwas knapp vor für den geplanten Zweck.
Possetitjel schrieb: > MiWi schrieb: > >> Mit anderen Worten: wo ist das Problem ein Gate (oder >> mehrere) schnell (1-2 uS bis es voll oder ausgeräumt >> ist) mit ausreichend Strom zu versorgen? > > Rein technisch gibt's wohl keins. > > Ansonsten hängt es von den individuellen Fähigkeiten > und auch den ökonomischen Möglichkeiten ab -- das > FET-Magazin neu aufzumunitionieren kostet halt auch > etwas :) Du bist eh ein alter Hase, also komm, sei nicht ganz so phantasielos was preiswerte Materialbeschaffung betrifft... Mainboards oder Grafikkarten aus dem ASZ abstauben, diese vorsichtig "putzen" und Material für die ersten Erfahrungen ist in wahrlich ausreichender Menge vorhanden. Wenn die im ASZ nix hergeben ab zum nächsten PC-Tandler, der hat genug vermeintlichen Müll herumliegen. Platinen lassen sich mit Stanleymesser oder einer Proxon aus dem vollen und niederimpedant schnitzen und fräsen, man schaue sich nur die div. Boards von John Larkin (Highland Technology) an: https://www.dropbox.com/s/oz62u59ourty079/Z420_C1.JPG?raw=1 Das ist übrigens so ein Teil um etlichen Strom (abs. max 1kA) durch Widerstände zu schubsen um zu sehen wie überlastfest die sind. Elkos sind 3x 22000uF/80V, der Fet ist ein IXFH-FT400N075T2 und das ganze wurde ausführlichst in "exploding wirewound resistors" in der Newsgroup sci.electronics.design diskutiert. Sehr lehrreich. Der innere Schweinehund um von 3A auf 60A zu kommen ist schwerer zu überwinden als der, der einem im Weg steht wenn es gilt um von 60A auf 600A zu kommen. BTDT. MiWi
>> Weiterhin beträgt die Verlustleistung 0,875V * 50A = 43,75 Watt. >> Zehn Stück davon verheizen dann schon satte 431 Watt! > Das ist nur Impulsleistung. Wieso sollte das ein Problem > werden? ich sehe darin kein Problem, aber es wird eine anspruchsvolle Aufgabe.
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