Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Phantomspeisung (+48V) auskoppeln


von Fire H. (fireheart)


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Hallo Forum

Ich bräuchte eine geschickte Schaltung, um die +48V Phantomspeisung 
eines Mikrofonverstärkers als DC Signal zu gewinnen. Will heißen, ich 
brauche nicht die Schaltung, um +48V für ein vorhandenes Mikrofon zu 
erzeugen, sondern ich will selbst das "Mikrofon" sein und die DC 
Versorgung der Phantomspeisung als Energiequelle nutzen (und natürlich 
ein AC Nutzsignal einspeisen).

Ich könnte mir vorstellen beide Signalleitungen über einen großen 
Widerstand auf einen Elko mitsamt Zenerdiode zu leiten. Schön wäre es, 
zu den Widerständen noch Drosseln zu setzen, um die AC Signale zu 
blocken.
Über Kondensatoren kann ich das Nutzsignal dann vorne wieder einkoppeln. 
Falls das Nutzsignal nicht symmetrisch zur Verfügung steht, muss ich 
wohl eine Leitung AC mäßig auf Masse legen.

Kann das funktionieren? Verbesserungsvorschläge? Ganz anders?


Konkret möchte ich einen Helligkeits zu Frequenzkonverter bauen, also 
soll mit dieser Schaltung ein VCO gespeist werden, der das 
Frequenzsignal wieder in die Mikrofonleitung einspeist. Ich habe nämlich 
als einzige Signalerfassung den zweiten Kanal eines 
Stereo-Audiointerfaces, will aber eben damit Helligkeit erfassen.

Grüße
FireHeart

von Dieter (Gast)


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Drossel ausreichender Größe im mH Bereich, Widerstand und 
Glättungskondensator zum Spannungsversorgungseingang des Mikrofons. Das 
Signal wird über einen Kondensator eingespeist. Die dritte Schaltung 
wäre die optimalste.

Die Impedanz der Spule |wL| zum Ausgangswiderstand und/oder 
Eingangswiederstand des/der Signalverstärker/s bestimmt die untere 
Grenzfrequenz.

Als Drossel nehme man eine mit zwei Wicklungen und schalte diese so dass 
die Versorgung als Differenz durchfließt und das Gegenphasige Signal 
diese als Serienschaltung additiv durchfließt.

DC: L1 gegengekoppelt L2 = nahezu 0xL
AC: L1 gekoppelt L2 = 4xL   (weil L proportional N²)

von Fire H. (fireheart)


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ich müsste mal ein wenig mit unterschiedlichen VCOs experimentieren. Die 
Schaltung im Anhang würde ein Dreiecksignal liefern...das gibt nicht so 
viele Oberwellen in die Leitung. Allerdings weiß ich nicht, ob der TL062 
nicht zu viel Strom braucht.
Die Spannungsbegrenzung mit Zenerdiode ist auch sehr einfach. Ein 
kleiner Spannungsregler würde vielleicht bessere Dienste leisten.

FireHeart

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Üblich zur Auskopplung sind eher 6,8k bis 15k als 100k. Damit ist auch 
die Speisung mit mehr Strom möglich. Das verbessert sich weiter mit 
einem Stepdown Wandler - muss aber nicht sein, wenn du Bedenken wg. 
Störungen hast.

von MiWi (Gast)


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Fire H. schrieb:
> Hallo Forum

> Ich könnte mir vorstellen beide Signalleitungen über einen großen
> Widerstand auf einen Elko mitsamt Zenerdiode zu leiten.

paßt.

> Schön wäre es,
> zu den Widerständen noch Drosseln zu setzen, um die AC Signale zu
> blocken.

bei Deinen 100k/100u brauchst Du aber große Drosseln damit die noch eine 
Wirkung haben.

> Über Kondensatoren kann ich das Nutzsignal dann vorne wieder einkoppeln.
> Falls das Nutzsignal nicht symmetrisch zur Verfügung steht, muss ich
> wohl eine Leitung AC mäßig auf Masse legen.

Wenn Du symetrisch einkoppelst heben sich die Störungen, die durch die 
symtrische Einkopplung entsteht im Filter-C der Versorgung auf.

Und wenn Du Gleichtaktstörungen einkoppelst (also "rückwärts" über die 
Stromversorgung des Sensors) werden die durch den (Mikrophon?) 
Eingangsverstärker ausreichend gedämpft, dazu ist der nämlich da.


> Konkret möchte ich einen Helligkeits zu Frequenzkonverter bauen, also
> soll mit dieser Schaltung ein VCO gespeist werden, der das
> Frequenzsignal wieder in die Mikrofonleitung einspeist. Ich habe nämlich
> als einzige Signalerfassung den zweiten Kanal eines
> Stereo-Audiointerfaces, will aber eben damit Helligkeit erfassen.

Nette Idee, Ultra low Power VCOs sind nicht so schwierig zu bauen...

und mit 400uA solltest Du schon recht weit kommen....


MiWi

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