Hallo Leute Ich beschäftige mich gerade mit Transistoren und komme langsam an meine Grenzen. Und zwar habe ich die Schaltung im Anhang gegeben. Transistoren sind ideal, V_BE ist 0.7V für npn und -0.7V für pnp. V_CEsat sei 0.2V. VDD 5V und R1 bzw RL sind 1k. Nun gut, ich würde jetzt gerne wissen, was ich für eine Ausgangsspannung habe, wenn Vin 0V oder 5V ist. Mein Problem: Ich habe Mühe zu verstehen, wo genau die ganzen Ströme fliessen und wo welcher Spannungsabfall stattfindet. Kann mir jemand erklären, wie ich mit solchen Schaltungen umgehe? Bzw wo ich überhaupt anfangen soll? Ich sehe nicht einmal, wie Vin einen Einfluss auf Vout hat, die Ströme fliessen doch alle runter? Ich danke euch vielmals!!
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Das ist kein analoger Verstärker. Diese Schaltung taugt nur in einer digitalen Schaltung. Wenn T0 nicht angesteuert wird, zieht R1 die Spannung auf VDD hoch. Die Ausgangsspannung von T1 ist 0,7V niedriger, denn nur dann fließt ein Strom in seine Basis. Wenn T0 angesteuert wird, zieht er die Spannung an seinem Kollektor auf annähernd 0V herunter. Die Ausgangsspannung von T2 ist 0,7V höher denn nur dann fließt ein Strom auf seiner Basis heraus. Dass heißt, die Ausgangsspannung wird zwischen VDD-0,7V und GND+0,7V umgeschaltet. Denke immer daran, unter welchen Bedingungen der Ausgang des Transistors leitet. Nämlich, wenn zwischen Basis und Emitter 0,7V anliegen. Wenn man den Emitter als Ausgang verwendet ist daher die Ausgangsspannung immer 0,7V geringer, als die Versorgungsspannung. Und das von beiden Seiten aus betrachtet.
Stefan U. schrieb: > Das ist kein analoger Verstärker. Diese Schaltung taugt nur in > einer > digitalen Schaltung. TO schrieb "wenn Vin 0V oder 5V ist", also nix von analogem Verstärker ;)
Grob überschlagen mit Ube=0,7V und Ucesat=0,2V: 0V -> ca. 4,3V (5V-Ube) 5V -> ca. 0,9V (Ube+Ucesat)
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". Kann mir jemand erklären, wie ich mit solchen Schaltungen umgehe? Bzw wo ich überhaupt anfangen soll? " Hallo, es ist zwar nicht klar, welche Motivation Dich antreibt, aber hier z. B. werden Grundlagen erklärt: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204302.htm mfG
Vielen Dank schonmal für eure raschen Antworten! Aber achherje, es ging mir grad ein bisschen zu schnell. Könnt ihr mir vielleicht nochmals erklären, was genau abläuft wenn ich 0V oder 5 Volt anschliesse? Ich verstehe noch immer nicht wie genau ich so schnell auf Vout komme. (0V -> ca. 4,3V (5V-Ube), 5V -> ca. 0,9V (Ube+Ucesat)) Wieso "zieht" R1 die Spannung auf VDD hoch? Entschuldigt bitte, irgendwie will es nicht klick machen bei mir :(
> Wieso "zieht" R1 die Spannung auf VDD hoch?
Weil er Strom leitet. Der Transistor leitet keinen Strom, solange er
nicht angesteuert wird.
Aber über dem Widerstand würde ja auch Spannung abfallen? Wieso habe ich dann trotzdem die 5V an der Basis von T1?
chianti schrieb: > Aber über dem Widerstand würde ja auch Spannung abfallen? Es wurde angesichts fehlender genauerer Spezifikationen eine Stromverstärkung von 100000 angenommen. Und deshalb ist der Basisstom vernachlässigbar... Wenn dein Transistor eine geringere Stromverstärkung hat, dann müsste man noch wissen, welcher Emitterstrom fließt und welcher Übersteuerungsfaktor genommen werden soll.
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chianti schrieb: > Aber über dem Widerstand würde ja auch Spannung abfallen? Nein , solange kein Strom durch den Widerstand fließt, fällt auch keine Spannung an ihm ab. Deswegen bekommt T1 die vollen 5V zur Verfügung gestellt.
Hallo, für den Fall einer Ausgangsspannung nahe der positiven Betriebsspannung fällt über dem Widerstand trotzdem noch eine geringe Spannung ab, da ein Basistrom fließen muß, der Ie / Stromverstärkung entspricht. Das ist dann eine ganz normale Kollektorschaltung. IRL = Ua / RL Durch RL fließt dann natürlich Strom. Die anderen Transistoren seien als sperrend angenommen. MfG
chianti schrieb: > Aber über dem Widerstand würde ja auch Spannung > abfallen? Vor 192 Jahren hat ein Gymnasiallehrer herausgefunden, dass U~I gilt (und ist von seinem Direktor für diese "sinnlose Zeitverschwendung" gerügt worden). Das bedeutet: Spannung fällt nur ab, wenn auch Strom fließt. U=R*I. Wenn gar kein Strom fließt, sind die Spannungen "vor" und "hinter" dem Widerstand gleich groß. > Wieso habe ich dann trotzdem die 5V an der Basis > von T1? Du hast in der Praxis minimal weniger als die 5V. Beispiel: R1 = 2kOhm Ib = 50µA --> U_r1 = 2kOhm*50µA = 100mV --> an der Basis von T1 liegen 4.9V (5V-0.1V) an. HTH
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen! Ich glaube ich habe jetzt begriffen was passiert, wenn 0V am Eingang anliegen. Nun muss ich aber noch einmal nachhacken, was bei 5V passiert. Es fliesst ja dann Strom durch den Transistor. Wie weiss ich dann, wie viel Strom durch den T1 und wie viel durch den T0 fliesst? Lothar Miller hat ja geschrieben, man kann dann einfach VCE_sat + VBE rechnen. Verstehe ich das richtig, dass wenn ein Transistor voll durch gesteuert wird, genau diese VCE_sat anliegen? Dh. ich hätte am Kollektor 0.2V. Und das VBE kommt vom T2, weil sonst kein Strom fliessen würde.
Bei 5V am Eingang wird nur der obere Transistor T1 eingeschaltet. Der Strom hängt von RL ab und der Spannung, die RL sehen wird. Wenn wir von einem idealen Transistor mit unendlich hoher Verstärkung ausgehen, fällt an R1 keine Spannung ab. Die Ausgangsspannugn ist daher 0,7V geringer als VDD. Damit kannst du den Strom berechnen: I = (VDD - 0,7V) / RL > Verstehe ich das richtig, dass wenn ein Transistor voll durch gesteuert > wird, genau diese VCE_sat anliegen? Dh. ich hätte am Kollektor 0.2V Bei einem idealen Transistor hast du eine Sättigungsspannung von 0,0V. Bei einem realen Transistor hängt die Spannung vom Laststrom und dem Basis-Strom ab. Sie liegt beim maximal zulässigen Strom typischerweise zwischen 0,3 und 1 Volt. Ohne Laststrom bist du hingegen nahe bei 0,0 Volt. > Und das VBE kommt vom T2 Von T2 kommt gar nichts. Spannung kommt von der Spannungsquelle. VBE meint wohl den Spannungsabfall an der Basis-Emitter Strecke.
Stefan U. schrieb: > Bei 5V am Eingang wird nur der obere Transistor T1 > eingeschaltet. Bist Du GANZ sicher?!
Sorry, anders herum. Bei 5V am Eingang wird nur der T2 eingeschaltet. Der Ausgangsstrom ist dann logischerweise 0.
Stefan U. schrieb: > Bei 5V am Eingang wird nur der obere Transistor T1 eingeschaltet. Stefan U. schrieb: > Sorry, anders herum. dafür das du nicht sattelfest bist ist deine Antort immer schnell, warum nur?
Ok..also aber woher kommen jetzt genau die VCE_sat? Schon von T0? Weil dieser voll durchgestöbert wird? Und dann noch 0.7 vom T1? Vielleicht eine blöde Frage, aber wieso steuert denn der T1 nicht auch voll durch und ich hätte dort auch noch ein VCE_sat?
Joachim B. schrieb: > dafür das du nicht sattelfest bist ist deine Antort immer schnell, warum > nur? Bei so simplen logischen Zusammenhänge ist er einfach übertaktet, da kommts schon mal zu Bitdrehern. ;)
"die VCE_sat" Hallo, Vce sat ist die Spannung an einem stromdurchflossenen und voll durchgestöberten Transistor, die aufgrund der Halbleiterphysik noch zwischen C und E anliegt. Wenn Du satt bist, bist Du ja auch nicht ganz dünn. Siehe Schlange. " aber wieso steuert denn der T1 nicht auch voll durch" Weil er doch ein NPN ist und den Strom weg genommen bekommt. Kaufe Dir die Teile und probiere es selbst aus. MfG
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> dafür das du nicht sattelfest bist ist deine Antort immer > schnell, warum nur? Genau deswegen: Weil ich zu schnell los geplappert habe, in Kombination mit nicht erkannter Übermüdung. Du hast absolut Recht, dass ich mir beim Antworten mehr Zeit nehmen soll, sonst richte ich mehr Schaden als Nutzen an.
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