Hallo Leute, Ich plane gerade einen größeren Bus mit bis zu 30 Teilnehmern auf rund 100m länge. Die Geräte haben normale SUB-D9 Stecker nach CiA (also auch GND und Schirm belegt). Glücklicher weise, hat das Gerät auch IN und OUT Stecker, so das ich keine Y-Adapter brauche sondern kann einzelne Leitungen mit SUB-Ds an den Enden vorsehen. Die Geräte haben isolierte Interface und brauchen von Bus Seite keine Einspeisung, haben jedoch jedes ihr eigenes Netzteil (230Vac -> 24Vdc) und jedes ist geerdet. - Soviel erst einmal dazu. Auf der Suche nach geeigneten Leitungen habe ich diverse Typen von u.A. Lapp gefunden, die 120Ohm Impedanz besitzen und speziell dafür (CAN und/oder RS485) gemacht sind. Da gibt es scheinbar hauptsächlich Typen mit 4x1 oder 2x1 Litzen unter Schirmung. Wenn man das geschirmte 2x1 nimmt (was ich aktuell aus Preislicher Sicht bevorzugen würde, wenn es da keinen technischen Grund für geben sollte) wie ist dann der Schirm bzw. Masse im Kabel zu benutzen? Masse über Schirm wäre ja eigentlich doof - man will ja keinen Stromfluss darüber haben. Oder wird das, was ich als Schirm ansehe an den Masse/GND Pin hart verbunden und der Schirm offen gelassen? Oder beides zusammen brücken, also Masse und Schirm niederimpedant verbinden? Gruß und danke
Naja sobald Du den Schirm an jedem Gerät mit dem PE verbindest können Dir unter bestimmten Umständen Ausgleichsströme fließen. Was ich mir vorstellen könnte, wäre den Schirm an genau einer Stelle hart auf PE zulegen und an den anderen Stellen über Kondensatoren zu koppeln. Wird wie so oft halt vom konkreten Einzelfall abhängen.
Sven L. schrieb: > Was ich mir vorstellen könnte, wäre den Schirm an genau einer Stelle > hart auf PE zulegen und an den anderen Stellen über Kondensatoren zu > koppeln. Aber dann hätte ich ja keine Signalmasse, oder?
CAN und RS485 sind differenzielle Signale, die brauchen keinen Massebezug.
Sven L. schrieb: > CAN und RS485 sind differenzielle Signale, die brauchen keinen > Massebezug. Differentiell, ja! Aber die Masse wird trotzdem gebraucht!
Dann mache ich seit Jahren was falsch... https://www.wut.de/e-6wwww-11-apde-000.php: Zitat: Die seriellen Daten werden, wie bei RS422-Schnittstellen, ohne Massebezug als Spannungsdifferenz zwischen zwei korrespondierenden Leitungen übertragen. Für jedes zu übertragende Signal existiert ein Aderpaar, das aus einer invertierten und einer nicht invertierten Signalleitung besteht. Die invertierte Leitung wird in der Regel durch den Index "A" oder "-" gekennzeichnet, während die nicht invertierte Leitung mit "B" oder "+" bezeichnet wird. Der Empfänger wertet lediglich die Differenz zwischen beiden Leitungen aus, so dass Gleichtakt-Störungen auf der Übertragungsleitung nicht zu einer Verfälschung des Nutzsignals führen. RS485-Sender stellen unter Last Ausgangspegel von ±2V zwischen den beiden Ausgängen zur Verfügung; die Empfängerbausteine erkennen Pegel von ±200mV noch als gültiges Signal. Die Zuordnung von Differenzspannungs-Pegel zu logischem Zustand ist wie folgt definiert: A - B < -0,3V = MARK = OFF = Logisch 1 A - B > +0,3V = SPACE = ON = Logisch 0
Öhm, ich benutze die https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/TJA1050.pdf Der kann -27V bis +40V gegen "GND" an seinen Buspins. Wie soll ich das einhalten, ohne Masse?
Aja, aus deinem Link ;) "Galvanische Trennung Obwohl für große Entfernungen in industrieller Umgebung bestimmt, zwischen denen Potentialverschiebungen unvermeidbar sind, schreibt die RS485-Norm direkt keine galvanische Trennung vor. Da jedoch die Empfängerbausteine empfindlich auf eine Verschiebung der Massepotentiale reagieren, ist für zuverlässige Installationen eine galvanische Trennung, wie sie von der ISO9549 definiert wird, unbedingt empfehlenswert."
Man wertet doch nur die 2 Leitungen gegeneinander aus, den Kabelschirm einseitig aufzulegen schaden sicherlich nicht, wenn man ihn aber 2 seitig auflegt dann läuft man Gefahr das da Ströme über den Schirm laufen und auf die Leiter einstreuen.
Sven L. schrieb: > Der Empfänger wertet lediglich die Differenz zwischen beiden Leitungen > aus, so dass Gleichtakt-Störungen auf der Übertragungsleitung nicht zu > einer Verfälschung des Nutzsignals führen. Das ist alles richtig, aber du vergisst dabei, dass die (üblichen) Empfänger-Bausteine nur einen begrenzten Gleichtaktbereich haben. Also muss du dafür sorgen, dass zwischen den GNDs der beteiligten Kommunikationspartner kein zu hoher Potenzialunterschied besteht. Das einfach dem Zufall (d.h. unbekannten Masse- und Erdungsverhältnissen) zu überlassen ist keine gute Idee.
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