Hallo Forengemeinde, wir haben ein Problem mit unserem WLAN. Die Signalstärke nimmt meiner Meinung nach viel zu schnell ab. Könnte das durch Störungen verursacht werden? Hergang: Bis vor einem halben Jahr funktionierte die FritzBox 3390 oder 3370 hervorragend in beiden Bändern, 2,4GHz und 5GHz. Danach brach die Verbindung immer sehr schnell ab, es konnte keine aufgebaut werden, obwohl das WLAN mit 3 Strichen in der Signalstärke gefunden wurde, oder die Verbindung war extrem langsam und somit unbrauchbar. Teilweise passierte das alle 10 Minuten für 5 Minuten lang. Der Support für die FritzBox war abgelaufen, also haben wir sie nur noch als Switch benutzt und das Modem/Router von UnityMedia für das WLAN eingerichtet - der unterstützte ebenfalls beide Frequenzbänder. Das ging maximal 1 Tag lang und dann gab es das selbe Problem. Jetzt steht dieser Router vom Anbieter aber nahe an einer Außenwand und wir dachten, dass der Abstand zu einigen Geräten vielleicht zu groß ist. Da der Router an diesen Platz gebunden ist haben wir uns einen weiteren WLAN Router von Netgear R6220 gekauft und ihn auf AccessPoint Funktion umgeschalten. Dieser steht jetzt zentral in der Wohnung, so wie die FritzBox vorher. Das funktioniert schon besser, aber immer noch wesentlich schlechter als die ursprüngliche FritzBox. Das 5GHz WLAN ist gar nicht zu gebrauchen und funktioniert nicht mal in 1m Abstand mit Sichtlinie. Und für das 2,4GHz WLAN habe ich folgende Messungen mit meinem Handy und der App "Wifi Analyzer" gemacht: Messungen 2,4GHz: - 10cm in der Luft vor dem AccessPoint erreiche ich -40dBm und das WLAN funktioniert super. Es gibt nur ein anderes WLAN, welches in dem Kanal stört und das liegt bei unter -80dBm. - 1m Entfernung in der Luft vor dem AccessPoint messe ich -50dBm. Die Verbindung funktioniert immer noch sehr gut. Es gibt jetzt 5 weitere auf Kanal 11, alle unter -80dBm, meist unter -90dBm - 1m Entfernung durch eine Wand (Regips) hindurch gleiches Bild wie ein Punkt drüber - 2m Entfernung durch eine Wand (Regips) hindurch nur noch -60dBm und die Verbindung zeigt nur noch 2 Striche, funktioniert aber immer noch zufriedenstellend. Die anderen sind immer noch bei unter -80dBm. - 5m Distanz (absolutes maximum in der Wohnung) durch eine Wand: (Regips) Die Verbindung geht abrupt auf -80dBm und die anderen WLAN-Verbindungen werden etwa 5 bis 10 dBm stärker. Ich stehe direkt an einer Außenwand (drinnen natürlich) und die Verbindung ist sehr sehr unzuverlässig. - Die Verbindung bricht manchmal auch direkt in der Nähe ab und braucht dann 5 Minuten, bis sie wieder geht. Das sind natürlich nur sehr ungenaue Messungen mit einer App auf dem Handy. Und unsere 5GHz Geräte sind die Nintendo Switch und ein Fernseher - damit kann ich gar nicht messen, weil sie keine Apps unterstützen. Warum war das WLAN vorher so viel besser? Könnte es ein Störgerät geben, das nicht angezeigt wird? Das WLAN ist etwa 5 Tage nach Einzug eines neuen Mieters in die Wohnung über uns "kaputt" gegangen. Zufall oder könnte da unabsichtlich ein Gerät stören? Der neue Mieter nutzt sehr viel neue Technologie. Da wird alles, sogar die Lichter, per Funk-Fernbedienung gesteuert. :-D Oder haben wir einfach zu viel WLAN Geräte??? Oder ist der Router ein schlechtes Modell??? Viele Grüße Sebastian Hepp
Sebastian, frage Dich bitte mal wie Wlan bei 2,4GHz funktioniert und wie viele nutzbaren Kanalbündel man hat - das sind immer eine Kombination mehrer Kanäle, bei steigenden Bandbreiten. Die Fritz!Box 7490 kann z.B. die 2,4 GHz und die 5 GHz Kanalbelegungen anzeigen. Evtl. hilft bei Dir eine Firmwareupdate, um besser auf Kanalbelegungen reagieren zu können und zweitens testweise eine Reduzierung der Bandbreite auf 54 MBit/s.
Generell nutze ich privat kein Wlan, das ist mir viel zu langsam. Wenn ich mit 75 Watt auf 13cm senden möchte, wird mein Wlan das "nicht gut finden". Der Empfänger wird verstopfen.
Alle Kanäle durchprobieren. Die Fritzbox zeigt an, wieviel auf dem gewählten Kanal los ist (Auslastung der Airtime).
Durchprobieren ? bei 40MHz und 450MBit/s? Nee das wird nichts, die Realität sieht etwas anders aus: https://www.welotec.com/de/5ghz-wlan
Sebastian Hepp schrieb: > Die Signalstärke nimmt meiner Meinung nach viel zu schnell ab. Im Fernfeld der Antenne, also ab spätestens 10cm Entfernung bei 2.4GHz, nimmt die Feldstärke mit 1/r ab. Daran wird sich nichts geändert haben, weil das die Physik der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen so vor gibt.
> Durchprobieren ? bei 40MHz und 450MBit/s?
Im 2,4GHz Band nutzt man auch nur 20MHz. Und dann findet sich ein Kanal
unter den 13, der am besten funktioniert.
Sorry, ich hätte natürlich erwähnen müssen, dass ich den Kanal genommen habe, auf dem am wenigsten andere Störer sind. Desweiteren habe ich keine Fritzbox mehr, sondern diesen Netgear Router als AccessPoint - dieser bietet leider keine Informationen darüber, welche anderen Funknetze wo senden. Auf Kanal 13 sind jedenfalls die wenigstens Störer. Festgestellt mir dem Handy. Insgesamt gibt es etwa 18 Netze, die ich mit dem Handy empfangen kann. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus mit 4 Stockwerken. Da es so plötzlich schlecht wurde, dachte ich an einen Defekt oder eine Störung. Aber vielleicht ist ja wirklich einfach zu viel los hier. Meine Hauptgeräte benutzen alle ein Kabel. Aber das Handy und die Konsolen lassen sich daran leider nicht anschließen. Vielen Dank für eure Hilfe. Ich kenne mich damit wirklich nur sehr oberflächlich aus. Ich werde einfach damit leben müssen, dass es nicht mehr so wie vorher geht. Grüße Sebi
Sebastian Hepp schrieb: > - 1m Entfernung in der Luft vor dem AccessPoint messe ich -50dBm. Und: > - 2m Entfernung durch eine Wand (Regips) hindurch nur noch -60dBm Das ist beides zu wenig. Bei einem Meter Abstand kannst Du -30dBm erwarten. Bei zwei Meter und etwas Gips dazwischen, solltest Du ca. bei -70dBm liegen. Hinweis: 10dB Unterschied bedeutet Faktor 10, 20dB Unterschied Faktor 100 und 30dB Unterschied sind Faktor 1000! Vielleicht eine Antenne lose oder das Handy defekt?
Sebastian Hepp schrieb: > Desweiteren habe ich > keine Fritzbox mehr, sondern diesen Netgear Router als AccessPoint - > dieser bietet leider keine Informationen darüber, welche anderen > Funknetze wo senden. Und auf dem PC mal ein Tool anzuschmeißen, was euch die Funknetzbelegung anzeigt, ist zu viel Aufwand? (z.B. inSSIDer)
Wolfgang schrieb: > Und auf dem PC mal ein Tool anzuschmeißen, was euch die Funknetzbelegung > anzeigt, ist zu viel Aufwand? Würd ich gar nicht am PC machen, sondern am Smartphone. "Wifi Analyzer" zB leistet bei mir brave Dienste. "Herumlaufen" ist mit Smartphone entschieden einfacher als mit PC. Solche Tools gibts aber nur für Android, nicht für Apple (behaupten zumindest meine Apple-Kollegen)
Bei Fritzboxen und Speedports ist auch mal der Austausch des Steckernetzteiles von Erfolg. Diese altern nach meiner Erfahrung schleichend. Als Ersatz geht da jedes mit 12 V und mindestens 1,5A, der Stecker ist 5,5/2,5.
Sebastian Hepp schrieb: > Netgear Router als AccessPoint Schmeiß weg. Ubiquiti, Lancom, HP etc.pp. sind deine Freunde. Einstieg ab ca. € 80,-: https://www.amazon.de/dp/B016K4GQVG
Michael R. schrieb: > "Wifi Analyzer" zB leistet bei mir brave Dienste. Das ist nun eher ein Gattungsbegriff. Welchen meinst du denn? https://play.google.com/store/search?q=Wifi%20Analyzer&hl=de
Wolfgang schrieb: > Michael R. schrieb: >> "Wifi Analyzer" zB leistet bei mir brave Dienste. > > Das ist nun eher ein Gattungsbegriff. Welchen meinst du denn? > https://play.google.com/store/search?q=Wifi%20Analyzer&hl=de Sorry, wusste ich nicht ;-) ich hab den von farproc, eh gleich der erste. Keine Ahnung ob der besser oder schlechter als andere ist...
Sebastian Hepp schrieb: > Es gibt jetzt 5 weitere auf Kanal 11, alle unter -80dBm 1.Viele Köche/Mieter und viele APs verderben den Brei. Selbst wenn das Signal schön stark aussieht, könnte es noch durch andere (z.B. alte analoge TV-Übertragungs-?) Geräte gestört sein. Die BILLIGSTE Variante ist, einen besseren Standort suchen, den alle Geräte gut "sehen" können. Gipskarton kann dämpfen. In günstigen Fällen, werden damit auch Deine Störer weniger? 2.Nicht jedes WLAN-Gerät erzielt auf jedem Kanal Bestleistung. Manches alte Gerät empfing Kanal 13 gar nicht.
Jupp schrieb: >> Netgear Router als AccessPoint > Schmeiß weg. Ubiquiti, Lancom, HP etc.pp. sind deine Freunde. Wem helfen diese hohlen Pauschalaussagen der angeblichen Profis? Hier steht, neben "Edelgeräten", ein LogiLink um 12,50€ herum, der funktioniert sehr anständig!
Manfred schrieb: > 12,50€ herum, der funktioniert sehr anständig! Bei Robinson auf einer einsamen Insel kann vieles anders sein, als in einem Hochhaus. Wenn alls Bewohner dann starke Ubi* haben, ist das WLAN auch wieder zu.
Es gibt auch noch andere Geräte, die die Frequenz 2,4 GHz nutzen, aber nicht das WLAN-Protokoll fahren (z.B. Bluetooth und propreitäre Funkfernsteuerungen). Diese kannst Du nicht sehen mit dem Handy. Vermutlich sind das auch die Störer. Der Nachbar, der alles Fernsteuert, wäre durchaus eine berechtigte Vermutung.
Manfred schrieb: > Wem helfen diese hohlen Pauschalaussagen der angeblichen Profis? Ach, wir kennen uns? Nee, zum Glück nicht. Der "angebliche Profi" betreibt WLAN-Netze, die weit über deine Vorstellung hinausgehen. > Hier steht, neben "Edelgeräten", ein LogiLink um 12,50€ herum, der > funktioniert sehr anständig! Ja, bis es wirklich voll wird. Bei einer AP-Dichte von mehr als einem AP je 30m² reisst dein toller LogiLink (und anderes Consumer-Geraffel) nix mehr. Wenn es wirklich voll wird, trennt sich die Spreu vom Weizen. Tx-Power ist eben nicht alles.
Bei 2.4GHz und 5GHz sind wie schon geschrieben noch einige andere Protokolle als WLAN unterwegs. Heiße Kandidaten für eine Störquelle sind drahtlose Videoübertragungssystem. Die Fritzbox hat meiner Erinnerung nach doch auch bei den Kanälen fremde (nicht-WLAN) Störeinflüsse angezeigt. Steht da nx?
Jupp schrieb: > Der "angebliche Profi" betreibt WLAN-Netze, die weit über deine > Vorstellung hinausgehen. >> Hier steht, neben "Edelgeräten", ein LogiLink um 12,50€ herum, der >> funktioniert sehr anständig! > Ja, bis es wirklich voll wird. Bei einer AP-Dichte von mehr als einem AP > je 30m² reisst dein toller LogiLink (und anderes Consumer-Geraffel) nix > mehr. Wenn es wirklich voll wird, trennt sich die Spreu vom Weizen. > Tx-Power ist eben nicht alles. Du erkennst den Unterschied zwischen "betreibt WLAN-Netze" und Privatkunde im Hochhaus? Du erreichst mit Deiner Edeltechnik genau garnichts, wenn um Dich herum diverse Fritz!en komplett asynchron irgendwas senden, einverstanden?
Manfred schrieb: > Du erkennst den Unterschied zwischen "betreibt WLAN-Netze" und > Privatkunde im Hochhaus? Du erkennst den Unterschied zwischen "Netgear Router als AccessPoint" und einem ordentlichen AP? Der Op liefert sehr wenig Info über die Umgebung, also gehe ich erstmal von vielen, aber nicht illegalen Quellen aus. Ich kenne Mietshäuser mit ~70 WLANs auf engen Raum, zzgl. natürlich alles andere Zeug um 2,4Ghz, in einer solchen Umgebung hilft ein ordentlicher AP. Das übliche Consumer-Zeug, incl. der etwas höherpreisigen Geräte (Fritz & Co.) ist hier hoffnungslos überfordert. Wenn jemand richtig rumsaut, ist dagegen kein Kraut gewachsen, der Luftraum ist nunmal öffentlich.
Wenn im WLAN schlagartig nichts mehr geht, sind wie andere auch bereits schrieben, analoge Videouebertragungssysteme oder Ueberwachungskameras im 2.4 GHz-Band haeufig die Ursache. Applikationen die die Signalstaerke des WLAN erfassen und anzeigen, beziehen ihre Informationen nur aus den empfangenen Paketen des WLAN-Adapters und zeigen diese analogen Quellen gar nicht an. Ausnahme: Kommerzielle WLAN Analyser mit speziellen Treibern fuer den WLAN-Chipsatz (z.B. Airopeek). Wenn der AP auf einen Kanal fest eingestellt ist, und dort bereits einen Traeger detektiert, sendet er ueberhaupt nichts mehr. Selbst erlebt. Besorg dir den Empfangsteil einer analogen Videobruecke. WLAN-Signale (z.B. Beacons) erscheinen dort als schwarze Streifen. Ein "freier" Kanal wuerde nur Rauschen auf dem Bild erzeugen. Fehlt das Rauschen, laesst das auf vorhandene (Dauer-)Traeger schliessen. Viel Erfolg!
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