Guten Tag, Kann mir jemand erklären warum es so schwer ist sehr dünner Kufperlackdraht zu löten < Durchmesser 0.5mm? Ich spreche hier nich vom Abisolieren. Ich will hier rein über den Lötvorgang sprechen. Das Abisolieren ist kein Problem ich bekomme das Kufper blank. Das verzinnen der Drahtenden klappt überhaupt nicht. Der Kupferdraht wird sofort leicht schwarz/blau und nimmt das Lot überhaupt nicht an. Ich habe schon mit der Temperatur gespielt bis 400°. Ich nutze bleifreies Lot. Mit bleihaltigem Lot kriege ich das verzinnen hin. Mit bleifreiem Lot habe ich nur ein Versuch. Ich verzinne zuerst den Lötpunkt auf der Platine mit ordentlich Lot. Danach schiebe ich den Kupferdraht(nicht verzinnt) in den Lötpunkt und ziehe nach 1-2s den Lötkolben wieder weg. Somit erhalte ich eine saubere Verbindung. Wenn ich nochmals nachlöten möchte kann ich dies vergessen denn dann fliesst das Lot um den Kupferdraht und wird vom Kufperdraht nicht mehr angenommen. Wo liegt da das Problem ? Mfg Koe
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Ich habe das schon einmal von jemand anderem gehört, auch mit bleifreiem Lot. Ich kenne das Problem gar nicht, aber ich habe auch nur 5 Minuten bleifrei gelötet. Danach wanderte die Rolle Lot direkt in den Mülleimer. Allerdings wegen anderen Schwierigkeiten.
pegel schrieb: > Zu heiß. Versuche nun den Draht mit 300°C zu verzinnen. Der Draht wird nicht mehr schwarz/blau. Verzinnt werden aber nur ganz kleine stellen mehr nicht. Ich verwende eine relativ grosse Lötspitze ist die vielleicht das Problem?
Sicher, dass das Kupfer ist und nicht verkupfertes Aluminium o.ä.?
Ziehe den Kupferdraht mal mit einem Lackkratzer ab oder versuche es mit Löthonig...
Eine grosse Lötspitze ist doch gut. Vielleicht das falsche oder gar kein Flussmittel?
Habe früher Gitarren-Tonabnehmer selber gewickelt mit Kupferlack-Draht D=0,01mm. Der ließ sich problemlos bleihaltig löten.
Koe schrieb: > Das verzinnen der Drahtenden klappt überhaupt nicht. Der Kupferdraht > wird sofort leicht schwarz/blau und nimmt das Lot überhaupt nicht an. Ich würde den Draht mit einem scharfen Teppichmesser quer durchschneiden und unter einer Lupe betrachten. Höchstwahrscheinlich ist das kein normaler Kupferlackdraht.
Micha schrieb: > Gitarren-Tonabnehmer selber gewickelt Ah, ein Musiker. Was hälst du von dem Tonabnehmer ab 0:45 im Video? https://www.youtube.com/watch?v=_kDhpFaf4EY
Ich habe es herausgefunden. Zuerst habe ich mich natürlich Informiert wie ich die Lackschicht vom Kupferdraht runter bekomme. Eine Methode war mit einem Feuerzeug/Minigasbrenner den Draht zu erhitzen und dieser in Ethanol abzuschrecken. (Das Kupfer reagiert mit dem Ethanol und es sieht aus als währe das Kupfer blank.) Naja anscheinend nicht.... Wenn ich mit feinem Schleifpapier nachhelfe wird es wunderbar verzinnt..... Unglaublich diese Lackschicht.... Mfg Koe
Koe schrieb: > Naja anscheinend nicht.... Wenn ich mit feinem Schleifpapier nachhelfe > wird es wunderbar verzinnt..... > > Unglaublich diese Lackschicht.... Etwas extra Flussmitte und >340°C, sollte eventuell reichen, um den Lack direkt beim verzinnen zu beseitigen. (Draht vom Zinn umschließen lassen, durchs Tröpfchen ziehen.)
Koe schrieb: > wie ich die Lackschicht vom Kupferdraht runter bekomme. Tu dir selbst einen Gefallen und besorge dir aus der nächsten Ankerwickelei lötbaren Kupferlackdraht.
Teo D. schrieb: > Draht vom Zinn umschließen lassen, durchs Tröpfchen ziehen. Das mache ich bereits so ... nur mein Kupferlackdraht hat anscheinend eine Polyesterimiden-Lackschicht.... Und dieser bekommt man wohl oder übel nur mechanisch runter....
Koe schrieb: > Naja anscheinend nicht.... Wenn ich mit feinem Schleifpapier nachhelfe > wird es wunderbar verzinnt..... > > Unglaublich diese Lackschicht... Aber erst einmal behaupten: Koe schrieb: > Das Abisolieren ist kein Problem ich bekomme das > Kufper blank.
Feuer ist keine gute Idee, weil das Metall dann stark Oxidiert. Wenn man die Isolation nicht mit dem Lötkolben (wie gesagt durch Eintauchen in einen Zinntropfen) beseitigt werden kann, dann hilft immer noch am besten mechanisches abkratzen. Ich denke, das sollte bei 0,2mm auch noch machbar sein. Eventuell mit feinem Schleifpapier.
Hier das passende Werkzeug...gibt verschiedene Aufsätze (Drahtstärke) http://www.siebken.eu/Isolierband-p213h88s190-Lackkratzer-von-Knip.html
Kann man selber bauen aus einer defekten Aufzugsfeder z.B. Durabel Affe
Koe schrieb: > Das mache ich bereits so ... nur mein Kupferlackdraht hat anscheinend > eine Polyesterimiden-Lackschicht.... Und dieser bekommt man wohl oder > übel nur mechanisch runter.... Nochmal! Georg G. schrieb: > Tu dir selbst einen Gefallen und besorge dir aus der nächsten > Ankerwickelei lötbaren Kupferlackdraht. Oder sonstwoher. Polyesterlack geht erst bei Temperaturen von über 400°C kaputt. Aber auch bei lötbaren Polyurethan Draht hast du beim Verzinnen nur EINEN Versuch! Ansonsten wird es schwarz und du mußt mechanisch putzen. Das Problem ist aber altbekannt.
...und dann gab es noch den Tipp den CuL-Draht zum Verzinnen mit der Lötspitze auf eine Aspirin-Tablette zu drücken. Dieses Verfahren und auch das mit der Spiritus-Flamme (muss man freilich richtig machen und den blanken Draht in den reduzierenden Dämpfen der Flamme abkühlen lassen) waren vor allem beim Verzinnen von HF-Litze üblich. Mit einem Kratzer o.ä. hat man da keine Chance und die 60 feinen Drähtchen müssen alle miteinander verlötet werden. Wenn auch nur eines davon keinen Kontakt hat, verdirbt das die elektrische Güte der ganzen Spule.
nachtmix schrieb: > Dieses Verfahren und auch das mit der Spiritus-Flamme (muss man freilich > richtig machen und den blanken Draht in den reduzierenden Dämpfen der > Flamme abkühlen lassen) das funktioniert mit ethanol auch? ich kenne die reduktion von CuO zu Cu nur mit methanol - schulversuch zur synthese von formaldehyd.
Kommt auch drauf an, was das für Kupferlackdraht ist. Normaler Fädeldraht lässt sich super löten, und die Lackschicht verbrennt sofort, wenn da Lötzinn dran kommt. Es gibt aber z.B. auch Trafodraht, der dafür gebaut ist, seine Isolation auch bei sehr hohen Temperaturen nicht zu verlieren. Wenn man diese Eigenschaft nicht braucht, würde ich von dem abraten.
nachtmix schrieb: > ...und dann gab es noch den Tipp den CuL-Draht zum Verzinnen mit > der > Lötspitze auf eine Aspirin-Tablette zu drücken. > > Dieses Verfahren und auch das mit der Spiritus-Flamme (muss man freilich > richtig machen und den blanken Draht in den reduzierenden Dämpfen der > Flamme abkühlen lassen) waren vor allem beim Verzinnen von HF-Litze > üblich. > Mit einem Kratzer o.ä. hat man da keine Chance und die 60 feinen > Drähtchen müssen alle miteinander verlötet werden. Wenn auch nur > eines davon keinen Kontakt hat, verdirbt das die elektrische Güte der > ganzen Spule. Spiritus-Flamme ? Ich benutze ein Minigasbrenner und tauche die Litze in das *nicht brennende* Ethanol. Wenn es nicht wirklich notwendig ist möchte ich das Ethanol nicht in meinem Zimmer anzünden. Sieht aus als hättest du Erfahrung mit dieser Methode. Ich würde dies gerne richtig machen. Nur wenn es nicht ausführlich erklärt wird, werden mit Sicherheit Fehler gemacht. Währe dir dankbar für eine Schritt für Schritt Anleitung. c.m. schrieb: > das funktioniert mit ethanol auch? ich kenne die reduktion von CuO zu Cu > nur mit methanol - schulversuch zur synthese von formaldehyd. Und was ist nun richtig Ethanol oder Methanol, oder funktioniert es mit beiden ? Gruss Koe
c.m. schrieb: > das funktioniert mit ethanol auch? ich kenne die reduktion von CuO zu Cu > nur mit methanol - schulversuch zur synthese von formaldehyd. Sicher, ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass man das jemals mit Methanol gemacht hätte. Funktionieren sollte es mit beiden, weil CuO ein Oxidationsmittel ist. Beim MeOH geht die Oxidation über Formaldehyd zur Ameisensäure, beim EtOH über Acetaldehyd zur Essigsäure. Letztendlich dann bis zum CO2 und Wasser. *) Vorteil des EtOH ist der höhere Siedepunkt und dass seine Dämpfe sowie die des Aldehyds weit weniger giftig sind. *) Auch im menschlichen Körper ;-) Das Acetaldehyd ist übrigens für die "Fahne" nach ausgiebigen Alkoholgenuss verantwortlich.
Rolf M. schrieb: > Kommt auch drauf an, was das für Kupferlackdraht ist. Normaler > Fädeldraht lässt sich super löten, und die Lackschicht verbrennt sofort, > wenn da Lötzinn dran kommt. Diese Lacke gibt es m.W. aber erst seit den 1950er Jahren oder noch etwas später. Die davor verwendeten Lacke waren weitaus hartnäckiger. Koe schrieb: > Sieht aus als hättest du Erfahrung mit dieser Methode. Ich würde dies > gerne richtig machen. Da kann ich nur sagen: Übung macht den Meister. Du brauchst einen Spiritusbrenner mit Docht, und nachdem der Lack abgebrannt ist, nimmst du die Litze nach unten aus der Flamme heraus. Unten ist die Flamme nämlich schon recht kühl und da befindet sich auch der unverbrannte reduzierende Alkoholdampf. Als Treibstoff braucht du nicht unbedingt den hoch versteuerten Trinkalkohol, sondern der billige vergällte Brennspiritus reicht auch. Riecht nur nicht so gut. Wenn du dich aber nicht gerade mit der Restauration von sehr alten Radios befasst, oder unbedingt einen hitzebeständigen Lack verwenden musst, sehe ich keinen Grund, weshalb man sich diesen Umstand machen sollte. Die heute üblichen lötbaren Lackdrähte sind viel einfacher zu verarbeiten, und es gibt sie auch in verschiedenen Farben. Gewöhnlich kommt dabei ein Polyurethan-Lack zum Einsatz, der sich bei der Lötemperatur (Daumenregel: gut 100°C über dem Schmelzpunkt des Lotes) zersetzt und verdampft. Vorsicht: Die dabei entstehenden Dämpfe sind gesundheitsschädlich!
Beitrag #5297560 wurde von einem Moderator gelöscht.
nachtmix schrieb: > Rolf M. schrieb: >> Kommt auch drauf an, was das für Kupferlackdraht ist. Normaler >> Fädeldraht lässt sich super löten, und die Lackschicht verbrennt sofort, >> wenn da Lötzinn dran kommt. > > Diese Lacke gibt es m.W. aber erst seit den 1950er Jahren oder noch > etwas später. Ach, erst? Gut, das kann ich nicht nachvollziehen, weil ich bisher nicht in die Versuchung gekommen bin, mit 80 Jahre altem Draht meine Schaltungen zu bauen. Ich nehme an, die ICs waren damals auch schwerer zu löten? ;-) > Wenn du dich aber nicht gerade mit der Restauration von sehr alten > Radios befasst, oder unbedingt einen hitzebeständigen Lack verwenden > musst, sehe ich keinen Grund, weshalb man sich diesen Umstand machen > sollte. Eben.
Rolf M. schrieb: > Ich nehme an, die ICs waren damals auch schwerer zu löten? ;-) Das erste IC war wohl die Loewe-Dreifachröhre und die wurde gesteckt.
Rolf M. schrieb: > die ICs waren damals auch schwerer > zu löten? ;-) Ich würde es eher so formulieren: ICs von damals (oder eher von 1970) sind schwerer zu löten (ausser sie waren vakuum/stickstoff verpackt) :-)
Der Andere schrieb: > ICs von damals (oder eher von 1970) sind schwerer zu löten Stimmt, die Lötkolben damals waren deutlich schwerer.
nachtmix schrieb: > Dieses Verfahren und auch das mit der Spiritus-Flamme (muss man freilich > richtig machen und den blanken Draht in den reduzierenden Dämpfen der > Flamme abkühlen lassen) waren vor allem beim Verzinnen von HF-Litze > üblich. > Mit einem Kratzer o.ä. hat man da keine Chance und die 60 feinen > Drähtchen müssen alle miteinander verlötet werden. Wenn auch nur > eines davon keinen Kontakt hat, verdirbt das die elektrische Güte der > ganzen Spule. Hat das eigentlich mal jemand ausprobiert? Ich habe das mit dem Spiritus und dem Löten der HF-Litze zwar auch DAMALS beim Heinz Richter gelesen, aber eigentlich fällt mir dafür kein Mechanismus ein. Die leitende Oberfläche wird nur minimal kleiner und dass die ganze Energie in Wirbelströmen verheizt wird kann ich mir auch nicht vorstellen. Das würde die stromdurchflossenen Adern ja auch treffen. Gruß, Gerhard
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