Hallo zusammen, ich brauche einen simplen akustischen Spannungsmelder. Der Ton muss weder besonders laut noch schrill sein, weshalb ich daran dachte, einen Piezo-Lautsprecher direkt an die 230V AC zu hängen. Ich kenne mich mit Piezos leider überhaupt nicht aus... Kann man eine "übliche" Piezo-Disc (ich habe da einfach ein paar zuhause liegen, so 3cm, kein Datenblatt, nur zwei Kontakte) mit einem entsprechend hohen Serienwiderstand direkt an 230V hängen, oder ist das wegen der hohen Spannung problematisch? Wie errechnet man den Stromverbrauch eines Piezo? Kann ich das von seiner Kapazität ableiten (die könnte ich ja messen) oder spielt da mehr mit rein? Ich hoffe ja auf einen sehr geringen Stromverbrauch (<1mA) da ich die Spannung ggf. gegen Erde anzeigen muss, ohne einen Fehlstromschalter auszulösen. Ist das realistisch, oder ist ein Piezo da generell nicht geeignet? Vielen Dank.
Max schrieb: > Kann man eine "übliche" Piezo-Disc (ich habe da einfach ein paar zuhause > liegen, so 3cm, kein Datenblatt, nur zwei Kontakte) mit einem > entsprechend hohen Serienwiderstand direkt an 230V hängen, oder ist das > wegen der hohen Spannung problematisch? Ist problematisch, und ausserdem wirst du den 50Hz Brummton kaum hören können.
Selbst wenn die Piezoscheibe für 230V geeignet wäre, was glaubst du zu hören, wenn du 50Hz anlegst bei einer Scheibe von ca. 3cm Durchmesser?
Max schrieb: > Kann man eine "übliche" Piezo-Disc (ich habe da einfach ein paar zuhause > liegen, so 3cm, kein Datenblatt, nur zwei Kontakte) mit einem > entsprechend hohen Serienwiderstand direkt an 230V hängen, oder ist das > wegen der hohen Spannung problematisch? Ich würde die Spannung nach dem Vorwiderstand mit zwei antiseriellen 20V-Z-Dioden begrenzen. Dann wird die auch ein wenig "rechteckiger" und bekommt Oberwellen, die als "Knattern" hörbar sind. Von "schrill" wird das hörbare Signal auf jeden Fall meilenweit entfernt sein.
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Danke schonmal :) Den Widerstand würde ich mindestens so hoch wählen, dass er im Falle eines Kurzschlusses des Piezos natürlich nicht überhitzt. Was geht also im Worst Case kaputt? Kann der Piezo intern wegen der zu hohen Spannung sofort/schleichend zerstört werden? Dass 50Hz Sinus vermutlich kaum hörbar sind, ist natürlich ein guter Einwand :D An die Z-Dioden dachte ich auch schon, allerdings nur zur Spannungsreduktion. Der nette Nebeneffekt dass ich dann ein Rechtecksignal habe das man besser hört, kam mir garnicht in den Sinn. Ist aber vermutlich sogar zwingend notwendig, wenn ich genauer drüber nachdenke. Wie gesagt, es soll ja nicht schrill sein. Es geht nicht um ein Warnsignal. Man soll es einfach nur bewusst hören können.
Max schrieb: > An die Z-Dioden dachte ich auch schon, allerdings nur zur > Spannungsreduktion. Die Spannungsbegrenzung für den Piezokristall ist ja auch das absolut vorrangige Ziel dieser Bauteile. > Kann der Piezo intern wegen der zu hohen Spannung sofort/schleichend > zerstört werden? Mit den Z-Dioden nicht. Ohne Z-Dioden kommen schlimmstenfalls bis +-400V an die Piezoscheibe und dadurch verändert sich die Kristallstruktur irgendwie und das Ding wird früher oder später leiser...
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Max schrieb: > ich brauche einen simplen akustischen Spannungsmelder. > Ich kenne mich mit Piezos leider überhaupt nicht aus... Versuche, einen Summer aus Eierkochern zu bekommen. Entweder als Ersatzteil oder durch Ausbau aus Schrott.
Winziges Kondensator-Netzteil <5mA, Phasenschieber o.ä. drann, <15 Bauteile.... 10 zuviel wa? :/
Teo D. schrieb: > Winziges Kondensator-Netzteil <5mA, Phasenschieber o.ä. drann, <15 > Bauteile.... 10 zuviel wa? :/ Gegenüber meinem Vorschlag, ja. :-)
Harald W. schrieb: > Gegenüber meinem Vorschlag, ja. :-) Kommt halt drauf an, welche Pferdefuß er schlucken kann. Defekte Eierkocher liegen für gewöhnlich nicht am Straßenrand. :)
Harald W. schrieb: > Versuche, einen Summer aus Eierkochern zu bekommen. Wenn ich als Suchbegriff "230VAC Summer" eingebe, dann kommen hier witzigerweise zahlreiche Links auf Eierkocher: https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss/257-9844184-1692043?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dkitchen&field-keywords=230vac+summer
Teo D. schrieb: > Defekte Eierkocher liegen für gewöhnlich nicht am Straßenrand. :) Kommen die alle in den Eierhimmel?
Buzzer schrieb: > dann kommen hier witzigerweise zahlreiche Links auf Eierkocher: Irgendwie logisch: die werden mit 230Vac versorgt und haben einen Summer... Ich würde es so probieren: https://www.google.de/search?q=230v+piezo+signalgeber
Max schrieb: > ich brauche einen simplen akustischen Spannungsmelder. Man könnte da auf ganz unterschiedliche Weise ansetzen. Sogar allein mit passiven Bauteilen (wie Du ja schon meintest). Wie schon bemerkt, sind 50 Hertz an einem Piezo wenig sinnvoll. Für die niedrige Frequenz müßtest Du da schon einen Tieftöner ankarren - ankarren, weil dieser auch noch recht groß und schwer sein müßte (zumindest im Verhältnis zur einfachen Melde-Aufgabe). Möglich wäre auch Anwendung eines passiven Frequenz-Vervielfachers. Je höher die angestrebte Frequenz (und damit je kleiner der nötige Lautsprecher, um einen "deutlich hörbaren" Ton auszuspucken), desto schwerer aber werden die dazu nötigen Trafos... Ich würde wohl lieber einen Oszillator bauen, der (genau wie auch die passiven Lösungen) nur bei Vorhandensein der 230V~ einen Piezo oder sonstigen Klein-Lautsprecher ansteuert --- und zwar, weil er von den 230V~ versorgt_wird ... (natürlich dürfte dabei dann kein übergroßer Glättungskondensator "die Versorgung zu lange aufrecht- erhalten"). Ginge mit 555er oder auch diversen CMOS oder, oder, oder.
jedesböhnchengibteintönchen schrieb: > oder, oder, oder. Du hättest den Thread mal komplett gelesen!
Nochmal danke für die restlichen Antworten. Hat letztendlich nicht geklappt ;) Hab diverse Z-Dioden zwischen 3V und 30V probiert, Strom dabei immer auf ~1mA begrenzt, aber aus dem Piezo kam nichts brauchbares... Es war so leise dass es nur bei absoluter Stille hörbar war. Naja, den Versuch war es wert.
Max schrieb: > Naja, den Versuch war es wert. Hast Du kleine Kammrelais? Irgendwann habe ich mal ein DC-Relais samt Kondensator in Reihe zusammengepfuscht. Das summt laut genug, um es in meinem kleinen Haus zu hören, wenn ich z.B. den passenden Leitungsschutzschalter suche. Nehmen wir mal 24V 40mA an, könnte ein 0,47µ 275V-AC X2 passen.
Max schrieb: > direkt an 230V hängen, oder ist das wegen der hohen Spannung > problematisch? Ein Piezo wird bei der Herstellung polarisiert, dazu wird er unter ein elektfisched Feld gepackt, das ofg nur 30 oder 60V beträgt. Legt man an den Piezo später in Betrieb eine höhere Soannung an, depolarisiert er, d.h. funktioniert nicht mehr so gut. Die Maximalspannung steht im Datenblatt. > Wie errechnet man den Stromverbrauch eines Piezo? Du musst seine Kapazität mit der Frequenz bus zu deiner gewünschten Spannung umladen, er ist ein Kondensator. Bei 50 Hz braucht man nicht so viel Strom, aber das ist so weit von der Resonanzfrequenz weg, dass er sich kaum bewegen wird. Für 50Hz bräucht man weit grössere Auslenkungen als so eine Quartzscheibe macht. Daher: Max schrieb: > aber aus dem Piezo kam nichts brauchbares
Lothar M. schrieb: > Ich würde die Spannung nach dem Vorwiderstand mit zwei antiseriellen > 20V-Z-Dioden begrenzen. Dann wird die auch ein wenig "rechteckiger" und > bekommt Oberwellen, die als "Knattern" hörbar sind. Keine Z-Dioden sondern einen Diac parallel zum Piezo. Der schaltet wirklich. Ist aber trotzdem Murx. MaWin schrieb: > Ein Piezo wird bei der Herstellung polarisiert, dazu wird er unter ein > elektfisched Feld gepackt, das ofg nur 30 oder 60V beträgt. Ein bischen mehr ist das schon. Ein paar kV/mm, so daß es in Luft u.U. schon zu Überschlägen kommen kann. Ein typischer weise 0,2mm dickes Scheibchen wird durch Netzspannung aber trotzdem allmählich depolarisiert.
Ein Piezo-Plättchen gibt nur dann Ton ab, wenn es mit entsprechender Frequenz (ca. 3 - 4 KHz) angesteuert wird... Max schrieb: > Ich hoffe ja auf einen sehr geringen Stromverbrauch (<1mA) da > ich die Spannung ggf. gegen Erde anzeigen muss, ohne einen > Fehlstromschalter auszulösen. Sorry! Sämtliche Grundlagen fehlen hier...
Max schrieb: > aber aus dem Piezo kam nichts brauchbares... Es war so > leise dass es nur bei absoluter Stille hörbar war. > Naja, den Versuch war es wert. Mani W. schrieb: > Ein Piezo-Plättchen gibt nur dann Ton ab, wenn es mit entsprechender > Frequenz (ca. 3 - 4 KHz) angesteuert wird... Schön wärs, das ist aber, in gewissen Grenzen, nicht das wirklich entscheidende. Wenn der TO wirklich nur ein blankes Plättchen hat.
Teo D. schrieb: > Schön wärs, das ist aber, in gewissen Grenzen, nicht das wirklich > entscheidende. Sorry! Verstehe nicht und stehe auf der Leitung... > Wenn der TO wirklich nur ein blankes Plättchen hat. Dann hat es vielleicht keinen Chip integriert, der das Signal erzeugt?
Mani W. schrieb: > Sorry! Verstehe nicht und stehe auf der Leitung... Die PDFs würden das aufklären. Ohne richtige Aufhängung und Resonanzkörper, ist da nicht viel, bis fast nichts zu hören. Und es sind ein paar nette Schaltungsbeispiele bei. Mani W. schrieb: > Dann hat es vielleicht keinen Chip integriert, der das Signal erzeugt? Davon ginge glaube ich allle bisher aus...?
Beitrag #5299948 wurde vom Autor gelöscht.
Ein Netzteil zwischen 4 bis 12 V, ein NE555 mit R und C auf 1kHz ausgelegt und schon pfeift das ganze unangenehm. Das sollte reichen, oder?
Mani W. schrieb: > Dann hat es vielleicht keinen Chip integriert, der das Signal erzeugt? ...oder keinen dritten Anschluss, um mit einem einzelnen Transistor einen solchen zu bauen? Das man mit 50 Herz keine "nackte" Piezo- Scheibe zum Tönen bringt, war vermutlich allen "Antwortern" hier im Thread klar, ausser dem TE...
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