Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Opamp Rail-to-Rail "output", aber nicht Rail-to-Rail Input


von Conny G. (conny_g)


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Das ist ja interessant:
Habe gerade in einer Schaltung extra einen MCP602 meiner Vorratskiste 
verwendet, weil da im DB was von rail to rail stand.

Aber dann verhielt sich meine Schaltung komisch (0-10V 
Dimmeransteuerung) und erreichte oben nur 8.3V, keine 10V.
Hatte gleich den Opamp im Verdacht und las das Datenblatt nochmal genau.
Das Rail-to-Rail bezieht sich auf den Ausgang, beim Eingang kann er nur 
Versorgung minus 1.2V.
Habe dann meine Feedback-Widerstände so umgerechnet, dass diese 1.2V 
beim Eingang berücksichtigt sind, dann ging es.

Ist das immer so, was ist der "Standard", wenn man R2R liest?
Oder muss man bei R2R einfach aufpassen, was sie genau damit meinen?

http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/21314g.pdf

: Verschoben durch Moderator
von Achim S. (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Oder muss man bei R2R einfach aufpassen, was sie genau damit meinen?

klar muss man das. Wobei sie beim MCP602 fairerweise gleich in den 
ersten Zeilen des Datenblatts darauf hinweisen:

Features
•  Single-Supply: 2.7V to 6.0V
•  Rail-to-Rail Output
•  Input Range Includes Ground

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Nur bei RRIO ist man auf der sicheren Seite.

Leider werden die restlichen Daten entsprechender OPs meist etwas 
schlechter.

von Michael B. (laberkopp)


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Conny G. schrieb:
> Ist das immer so,

Nicht immer, aber immer öfter, z.B. auch TLC2272

Reicht ja auch für viele Anwendungen, und braucht keine Eingangsstufe 
mit Übernahmerverzerrungen oder interner Ladsungspumpe etc.

von Conny G. (conny_g)


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Ok, danke, wieder was gelernt!

von Soul E. (Gast)


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Conny G. schrieb:

> Oder muss man bei R2R einfach aufpassen, was sie genau damit meinen?

Muss man. Es gibt R2R-Inputs, das sind üblicherweise zwei komplementäre 
Eingangsstufen zwischen denen umgeschaltet wird und die unter bestimmten 
Bedingungen eklige Effekte im Übernahmebereich erzeugen. Und 
R2R-Outputs, d.h. MOSFET-Endstufen die bei Schwachlast bis an die 
Betriebsspannung rankommen. Bei mehr Strom merkst Du den Rds,on. Und 
natürlich beides zusammen.

von jaja (Gast)


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Standard ist, dass man die Datenblätter liest.
Wenigstens die erste Seite hättest du lesen können, und dann auch noch 
einige wichtige Parameter....


Wer liest, spart sich viel Arbeit.

Ich kenne OPV in allen Kombinationen:
- Rail2Rail IN und OUt
- Rail2Rail IN
- Rail2Rail OUt
- IN bis Power-Rail aber nicht 0V
- IN bis 0V aber nicht Power Rail
- ....

Es hat schon einen Grund, warum es so viele OPV gibt.
Von Microchip weiß man außerdem:
Deren OPV sind eher mittlere Qualität zum niedrigen Preis.
Entsprechend ist NOCH genauer zu lesen, als bei anderen Herstellern.

von MaWin (Gast)


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jaja schrieb:
> Ich kenne OPV in allen Kombinationen:
> - Rail2Rail IN

Echt, du kennst einen OpAmp der nur D2R Eingänge hat aber keinen R2R 
Ausgang ? Wozu ?

von Hmm (Gast)


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MaWin schrieb:
> jaja schrieb:
>> Ich kenne OPV in allen Kombinationen:
>> - Rail2Rail IN
>
> Echt, du kennst einen OpAmp der nur D2R Eingänge hat aber keinen R2R
> Ausgang ? Wozu ?

Naja, einige OPVs haben unter gewissen Umständen einen 
Eingangsspannungsbereich, der sogar über die Rails hinausgeht, aber 
einen begrenzten AUsgangsspannungsbereich.
Wie der hier:
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl064.pdf

Die Worte Rail2Rail stehen nicht direkt im DAtenblatt, aber TI sortiert 
diese under "Rail2Rail Input" ein.

Man kann jetzt Worte klauben, ob das Rail2Rail ist oder nicht, aber der 
Punkt war ohnehin: DAtenblätter lesen, verdammt nochmal.

Der Grund warum ich in der Hinsicht so lästig so bin ist folgender:
Ich hatte schon mehrere Supportanfragen mit Antwort "Schaltung verletzt 
Parametr XY aus dem Datenblatt". Der Chef will natrülich auch wissen, 
wie es um den Fehler bestellt ist, der die Kunden auf die Palme treibt. 
Dann darf man seine eigene Faulheit rechtfertigen.
Das prägt...

Dieser Lernprozess ist meiner Meinung nach der Grund, warum frische 
Absolventen ungern als Entwickler eingestellt werden.

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