Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tiefenentladeschutz-Schaltung Bleiakku


von Peter Lustig (Gast)


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Ich habe hier einen Tiefenentladeschutz für einen 12V Bleiakku gebaut. 
Die trennt den Laststromkreis bei ca. 11,4 V vom Akku. Über die 
Rückkopplung des Komparators erfolgt die Hysterese. Sollte bei ca. 12,3V 
wieder einschalten. Momentan habe ich die Schaltung nach dem 
Ein-/Ausschalter des Gerätes verbaut. Problem ist jetzt, dass wenn das 
Gerät abgeschaltet wird und die Spannung unter dem Hystereseschwellwert 
ist (noch über 11,4 V), das Gerät sich nicht mehr einschalten lässt, bis 
man das Ladegerät wieder einmalig anschließt. Ich denke, dass liegt 
daran, dass die Schaltung Spannungsfrei ist und somit die Hysterese 
nicht funktioniert. Muss die Entladeschaltung dauerhaft mit dem Akku 
verbunden sein? Danke

: Verschoben durch Moderator
von Jakob (Gast)


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Das Wiedereinschalten bei 12,3 V ist gut gedacht!
Was du schilderst, ist auch OK.
Eher erstaunlich, dass es mit der grottenschlechten
1N4148-Referenz so gut klappt.

Schlechte Schaltungen schalten gleich bei 12,0 V wieder
ein, was zum AUS-EIN-AUS-EIN-AUS-EIN-AUS-EIN...-Schalten
führt, weil der unbelastetete Akku schnell wieder auf
12,0 V kommt.

In deinem Fall brauchst du eine Starthilfe:
Vielleicht ein kleiner Kondensator (einige 100 nF) parallel
zu  R16.

UND: Eine bessere Referenzspannung! Mindestens eine
ZPD 6,2 bei Anpassung der Widerstände.

Ansonsten: 11,4 V sind recht früh für einen Bleiakku.
10,5 V sind bei kleinen bis mittleren Strömen vertretbar.

von Michael B. (laberkopp)


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Peter Lustig schrieb:
> Ich denke, dass liegt daran, dass die Schaltung Spannungsfrei
> ist und somit die Hysterese nicht funktioniert.

Wenn das Gerät ausgeschaltet wird, es ist wie ein ganz leerer Akku, 0V 
und dann steigt es beim Einschalten auf 12 aber erreicht nicht deine 
12.3V Einschaltschwelle, klar bleibt die Last aus, die Hystere 
funktioniert.

Da die Spannung am Akku normalerweise nicht so schnell ansteigt wie beim 
Einschalten, kann man mit einem kleinen Kondensator im Einschaltmoment 
kurz an den Spannungen ziehen.

Lege einen Kondensator parallel zur 1N4148 Diode, so 1nF, es tut wohl 
auch weniger, probiere es aus, oder parallel zu R2.

Insgesamt muss man sich natürlich fragen, wie sinnvoll eine 
Entladeschutzschaltung ist, die den Akku nach dem abtrennen der Last mit 
5mA entlädt. Wer da vergisst, den Ausschalter zu betätigen, provoziert 
eine Tiefentladung. Ein ICL7665 würde nur 5uA benötigen, also 1/1000 
davon, man verwendet den zweiten Komparatior um einen push pull Ausgang 
für die MOSFET-Ansteuerung zu bekommen. Ein TPS3847108 gönnt sich nur 
380nA, hat aber nur 0.65V Hysterese bei 10.8V.

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