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von HBich (Gast)


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Hallo,

ich hätte gerne Tipps für Dokus und auch käufliche Literatur, die einen 
großen Bereich abdeckt bei der Beschreibung und Anwendung der einzelnen 
Größen, Spezifikationsmerkmale und Werte von elektronischen Bauteilen.

Wo also klar gestellt wird, was die Begriffe nun genau bedeuten und auch 
eventuell Hinweise und Tipps, wie man anhand dessen Bauteile auswählt.

Denn es gibt ja einen Slang unter Elektronikern, der sich einfach wohl 
so herauskristallisiert hat und nicht gelehrt wird.

Stichpunkte wie RDSON, Slewrate, VSS, VDD, VCC, VCCIO, LVDS, LVCMOS, 
HSTL, SSTL, tristated, high-z, usw. usf.


Also all die Begriffe, die man in Datenblättern von ICs findet und 
einzeln nachschlagen muss, obwohl sie von Firma zu Firma wohl auch 
leicht abweichend von einander benutzt werden.

von Dipl.- G. (hipot)


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https://www.amazon.de/Elektronische-Bauelemente-Funktion-Grundschaltungen-Modellierung/dp/3540340149/ref=pd_sbs_14_1?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=QHEZQ757HDHAMX7CMJAD

Damit hab ich im Studium dieses Feld abgedeckt, bevor ich in die 
Leistungselektronik abgebogen bin. Nomenklatur und Formelsatz sind 
leider bisweilen gewöhnungsbedürftig, aber ertragbar.

von HBich (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> https://www.amazon.de/Elektronische-Bauelemente-Fu...
>
> Damit hab ich im Studium dieses Feld abgedeckt, bevor ich in die
> Leistungselektronik abgebogen bin. Nomenklatur und Formelsatz sind
> leider bisweilen gewöhnungsbedürftig, aber ertragbar.

Nun ja, das Ding ist ja ein großer Brocken, das wohl zu weit in die 
Tiefe der Halbleiterphysik geht.

Ich brauche eher ein Glossar oder so etwas Ähnliches, die die meisten 
Begriffe, die in Datenblättern benutzt werden, abdeckt.
Das ist in etwas so, als ob man ein Wörterbuch hat, um ein Bericht mit 
Fachtermini und Fachsprache zu verstehen.

Ich bin zwar Elektrotechniker, habe aber an einer Uni gelernt, wo es 
nicht konkret wurde in der Analog- und Digitaltechnik.
Ich habe aber auch nicht hobbymäßig gelötet, deshalb habe ich einen 
Nachteil gegenüber den Entwicklern von Schaltungen, da diese am lebenden 
Objekt gelernt haben.

Ich soll ja nur eine Schaltung verifizieren, dabei muss ich immer wieder 
die Datenblätter der einzelnen Bauteile durchwälzen.

von Dipl.- G. (hipot)


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HBich schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> https://www.amazon.de/Elektronische-Bauelemente-Fu...
>>
>> Damit hab ich im Studium dieses Feld abgedeckt, bevor ich in die
>> Leistungselektronik abgebogen bin. Nomenklatur und Formelsatz sind
>> leider bisweilen gewöhnungsbedürftig, aber ertragbar.
>
> Nun ja

Sätze, die mit "nun ja" beginnen, sagen meistens aus: "Nun ja, ich habe 
keinen Bock, das selbst zu lernen, sondern möchte etwas Vorgefertigtes 
und Vorgekautes, so daß ich meinen Kopp nicht anstrengen muß und wie 
eine dumme Arbeitsbiene verfahren kann."


> Ich bin zwar Elektrotechniker, habe aber an einer Uni gelernt

Perfekt. Selber lernen macht schlau.

Den Reisch kann man auch als Nachschlagewerk verwenden. Und jedes Mal, 
wenn Du ihn aufschlägst und mit Deiner arbeitsmethodisch besseren 
Univorbildung den entsprechenden Absatz liest und intellektuell 
verdaust, wirst Du wieder etwas mehr von der Welt verstanden haben.


Ich bin auch gerne faul ("effizient", "Minimalprinzip"), aber irgendwo 
ist mal gut, wa!

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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HBich schrieb:
> Ich soll ja nur eine Schaltung verifizieren, dabei muss ich immer wieder
> die Datenblätter der einzelnen Bauteile durchwälzen.

"nur" eine Schaltung verifizieren ? Was macht man da ?
So wie ich das verstehe muss man dazu eine Schaltung auch komplett 
verstehen, was schon etwas anspruchsvoller werden kann.

Wenn du die Datenblätter aufmerksam "durchwälzt" sollten all die 
"komplizierten" Begriffe automatisch hängen bleiben.

von HBich (Gast)


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Ich kaufe lieber ein englisch sprachiges Sachbuch aus dem amerikanischen 
Raum, um dem Denglisch der hiesigen Kollegen zu entgehen.


Hier zum Beipiel:

https://www.amazon.com/Microelectronics-Circuit-Analysis-Design-Donald/dp/0073380644/ref=dp_ob_title_bk

von Jochen F. (jamesy)


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Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, daß ich beim Studium der 
Schaltung eines neuen (nachrichtentechnischen) Gerätes meist zwei bis 
drei Tage benötige, um mich so richtig in die Schaltng einzuarbeiten. 
Das Lesen der Datenblätter, das Verstehen der Funktionsweise und im 
Nachgang auch die Berechnung der Leistungsparameter des Gerätes sind 
dann nette Fingerübungen. Danach kennt man das gerät allerdings sehr 
gründlich und kann mit der Schaltung gut arbeiten.
Im Prüfmittelbau mußte ich das einige Jahre routinemäßig machen. Aber es 
ist schon nett, wenn einen der Entwickler fragt, wo man noch Testpunkte 
eingefügt wünscht, und die Funktionsweise auch kleinster Details 
kompetent mit ihm besprechen kann!

von oszi40 (Gast)


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HBich schrieb:
> Größen, Spezifikationsmerkmale

Da wäre auch DIN, EN usw. aus dem Beuth-Verlag oder preiswerter aus der 
Uni einen Blick wert.

von HBich (Gast)


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Hallo Freunde,


ich habe in etwa gefunden, was ich gesucht habe. Es ist ein Wörterbuch 
der Halbleiterhersteller, herausgegeben von JEDEC:

https://www.jedec.org/standards-documents/dictionary


Wie relevant und vollständig ist dieses? Hat jemand damit schon mal 
gearbeitet?

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Schorsch X. schrieb:

> "nur" eine Schaltung verifizieren ? Was macht man da ?

Du klopfst die Schaltung ab ob sie sich an die Spezifikation hält. Dabei 
interessiert bei z.B. USB 3.0 weniger wie der Roothost funktioniert 
sondern ob die Schnittstelle bei den Extremszenarien funktioniert. Das 
ist eine Mischung aus Compliancetest und Funktionsprüfung.

Tiefe Kenntnisse schaden nicht, sind aber für den Anfang nicht zwingend 
Nötig.

von Joe F. (easylife)


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HBich schrieb:
> Wie relevant und vollständig ist dieses?

Naja, das kann dir bei deiner geplanten Tätigkeit nur bedingt nützlich 
sein.
Beispiel:
"absolute maximum rated junction temperature
The maximum junction temperature of an operating device, beyond which 
damage (latent or otherwise) may occur."

Angenommen du bekommst eine Schaltung auf den Tisch, die einen LDO 
beinhaltet und du sollst jetzt eine Aussage treffen, ob da alles korrekt 
designed wurde.

Jetzt kannst du dir also die "absolute maximum rated junction 
temperature" aus dem Datenblatt raussuchen, und weisst also jetzt, was 
dieser Begriff bedeutet.

Wüsstest du aber auch, was jetzt zu tun wäre, um die o.g. Aussage zu 
treffen? Wüsstest du, dass die Verlustleistung des LDOs zu errechnen 
wäre, der Wärmestrom vom Silizium zum Gehäuse, und vom Gehäuse zur 
Umgebung?
Wüsstest du, wie das geht? Ohne entsprechende Erfahrung und das Wissen 
wie das geht, nützen dir also noch so viele Wörterbücher nichts.

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