Forum: Platinen FOSDEM Konferenz, Live streams KICad, horizon, LibrePCB


von Helmut S. (helmuts)


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Hallo,

zur Zeit laufen Vorträge auf der FOSDEM Konferenz zu verschiedenen 
CAD-Themen.
Heute Nachmittag gibt es Vorträge über KICad, horizon und LibrePCB. Die 
Vorträge werden live übertragen.

https://fosdem.org/2018/schedule/track/cad_and_open_hardware/

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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VIELEN DANK für die Info!
Ist sehr spannend :-D. Der Samstag ist gerettet.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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horizon und LibrePCB finde ich jetzt nicht so geil.
Oder was meint ihr?

von Helmut S. (helmuts)


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Ich setze auf horizon, weil es ohne Altlasten ist und schon ziemlich 
viele Features hat. Außer hierarchischen Schaltplänen und Zeichnungen 
für die Fertigung kann das Programm eigentlich schon alles vom 
Schaltplan bis zu Gerber-Files einchließlich 3D Export.

https://github.com/carrotIndustries/horizon

Beitrag "Horizon EDA [War: Neues, halbfertiges Elektronik-CAD-Programm]"

LibrePCB hängt da trotz doppelt so langer Entwicklungszeit weit 
hinterher.

von ado (Gast)


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Auf den FOSDEM-Servern konnte ich den Vortrag nicht finden.
Aber auf YouTube:

https://www.youtube.com/watch?v=vcFxi8FsRig

von Christoph B. (birki2k)


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Auf den FOSDEM-Servern sind die Aufzeichnungen mittlerweile auch 
vorhanden; https://video.fosdem.org/2018/K.4.201/

von Helmut S. (helmuts)


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Den Vortrag von Lukas über horizon habe ich auf Youtube gefunden.
https://www.youtube.com/watch?v=0OImfTMZkv8

von Burkhard K. (buks)


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Helmut S. schrieb:
> Ich setze auf horizon, weil es ohne Altlasten ist und schon ziemlich
> viele Features hat.

Ich wollte mir Horizon gerne anschauen und habe 1.0.90 
(https://ci.appveyor.com/project/carrotIndustries/horizon/build/artifacts) 
runtergeladen (+ horizon-pool) sowie msys2 installiert (Windows 7)

Leider bleiben Top-Schematic und Board-Editor leer und grau; die Console 
meldet:

(horizon-imp.exe:19764): Gtk-WARNING **: fb setup not supported

Hat jemand Horizon auf Windows (7) am Start?

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wahrscheinlich ein Problem mit der Grafikkarte, Horizon ist da 
verhältnismäßig anspruchsvoll.

von Helmut S. (helmuts)


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Welche Grafikkarte hast dein Rechner?

Mit GTX560 und neueren Modellen klappt es nach meiner Erfahrung.

Mysys2 benötigt man nur, wenn man selber kompilieren will. Da muss man 
dann allerdings die Installationsleitung auf der horizon-Seite 
abarbeiten damit man am Ende alles Nötige zum kompileren installiert 
hat.


.

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Ich setze auf horizon, weil es ohne Altlasten ist und schon ziemlich
> viele Features hat.

Hast du dir den Vortrag angesehen? Es ist im Grunde das Gleiche, was wir 
hier im Forum schon haben - fast alles ist nur aus Sicht des 
Programmierers betrachtet. Bei vielen Details hat der Lukas ja so 
unendlich RECHT, aber ihm fehlt die Sicht des Benutzers fast 
vollständig. Und seine Idee des großen Topfes ("pool") halte ich für 
grundfalsch - da ist der Ansatz von Dateien weitaus besser.

Und zu Kicad: Da scheinen die Leute ja tatsächlich dabei zu sein, über 
ihren eigenen Schatten zu springen, denn es wurde die Möglichkeit 
vorgestellt, das BRD vom SCH aus zu aktualisieren OHNE expliziten Ex- 
und Import der Netzliste. SIC! Wer hätte das gedacht, daß all die Dinge, 
die vor Kicad schon längst da waren, tatsächlich von den Anwendern 
benötigt werden?

W.S.

von HobbyLayout (Gast)


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W.S. schrieb:
> fehlt die Sicht des Benutzers fast
> vollständig

W.S. schrieb:
> Wer hätte das gedacht, daß all die Dinge,
> die vor Kicad schon längst da waren, tatsächlich von den Anwendern
> benötigt werden?

Danke.
Kann ich nur alles unterstreichen.

Leider kann man die -durchaus sehr fähigen- Programmierer nicht zwingen, 
sich vor ihre eigene Software zu setzen und unter Praxisbedingungen
dieses und jenes PCB zu entwerfen.

Natürlich von Anfang an mit Erstellen des Schaltplanes.

Da müßte man mal einen Wettbewerb organisieren mit gutem Preisgeld.

Ich glaube, danach würde sich vom Handling der verschiedenen Programme 
sicher einiges ändern.

Vielleicht sogar zum Guten ...

von W.S. (Gast)


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D. C. schrieb:
> horizon und LibrePCB finde ich jetzt nicht so geil.
> Oder was meint ihr?

GEIL?

Nö, es sind ja technische Dinge.

Aber eines haben beide gemeinsam: Die Vortragenden lassen sich fast 
ausschließlich über programmiertechnische Dinge aus. Wenn ich sehen und 
hören muß, daß als allererstes und offenbar den Autoren wichtigstes 
genannt wird:

1. multiplattform
2. programmiert mit C++ 11 (oder so..)

und nicht, wie das Endprodukt sich benutzen läßt, dann läßt das eine 
mentale Schieflage erkennen, unter der z.B. Kicad schon seit Jahren 
leidet. Und all das, was ich schon vor Jahren aufgezeigt und angemahnt 
habe, wird nun mühselig nachgebessert - nachdem die Fundamente falsch 
gelegt worden sind.

Ich sehe da deutlichste Parallelen zu Linux: noch nach dem Jahre 2000 
haben mir diverse Linux-Gurus die _unbestreitbaren_(!!!) Vorzüge der 
Kommandozeile vorgebetet, nachdem jeder, der Augen im Kopf hat, sehen 
konnte, daß die Leute mit den Füßen abgestimmt haben und auf fast jedem 
PC ein Windows mit eben einer grafischen Oberfläche drauf ist.

Ganz viel später haben ebendieselben Linux-Gurus zähneknirschend 
eingesehen, daß ihre Kommandozeile den Leuten rein garnicht gefällt und 
nun wurde Linux nachgebessert - aber es reicht eben nicht aus, die 
schiere Oberfläche nachzuäffen, denn auf das dahinter stehende Konzept, 
also die eigentliche Funktionalität kommt es an. Das gilt übrigens auch 
für Dateisysteme...

So ähnlich sieht es mit den derzeitigen Bemühungen um ein freies 
EDA-Tool aus. Durch die Sicht des Programmierers versperren sich die 
Autoren die Benutzersicht und machen deshalb ne Menge falsch, was dann 
später und viel mühseliger zu korrigieren sein wird, damit das ganze 
benutzbar wird, ohne sich schwarz zu ärgern.

W.S.

von Karl (Gast)


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W.S. schrieb:
> denn es wurde die Möglichkeit
> vorgestellt, das BRD vom SCH aus zu aktualisieren OHNE expliziten Ex-
> und Import der Netzliste.

Und geht das auch anders herum: Das SCH vom BRD aus zu aktualisieren?

Wozu man das braucht? Wenn ich beim Routen das Footprint ändere, dann 
möchte ich das auch im SCH wiederfinden. Oder wenn ich auf dem Board die 
Bauteilbezeichnung ändere, dann sollte die sich auch im SCH anpassen.

Warum Footprints bereits im SCH zuweisen? Wenn ich Schaltungsteile 
mehrfach verwende, will ich nicht jedesmal die Footprints zuweisen.

Kann sein, dass ich verwöhnt bin. Eagle kann das seit mindestens 15 
Jahren.

von Burkhard K. (buks)


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Helmut S. schrieb:
> Welche Grafikkarte hast dein Rechner?

Intel HD Graphics 4000 (mit NVS5400M PhysX) - ist ein TP530. Gibt es 
irgendwo eine Liste der "erlaubten" Karten?

Beitrag #5313493 wurde vom Autor gelöscht.
von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Karl schrieb:
> Kann sein, dass ich verwöhnt bin. Eagle kann das seit mindestens 15
> Jahren.

Womit wir wieder beim Hauptnachteil von KiCAD aus Sicht vieler
Forennutzer sind: es ist nicht Eagle.
Leute, lasst das KiCAD-Bashing doch bleiben. Soll doch jeder nach seiner
Facon glücklich werden.

von Burkhard K. (buks)


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W.S. schrieb:
> Und seine Idee des großen Topfes ("pool") halte ich für
> grundfalsch - da ist der Ansatz von Dateien weitaus besser.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann soll der "große Topf" 
überhaupt erst eine strukturierte Suche nach wählbaren Kriterien 
ermöglichen; etwas was durch eine "Schlüsselwortsuche" auch nicht 
annähernd abgedeckt werden kann.

von Karl (Gast)


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Max G. schrieb:
> Womit wir wieder beim Hauptnachteil von KiCAD aus Sicht vieler
> Forennutzer sind: es ist nicht Eagle.

Es beinhaltet einige Funktionen nicht, die von einigen Anwendern für 
essentiell gehalten werden, von den Machern dagegen mit "brauch mer 
nich" abgetan werden.

Das ist wie "Ich hab hier ein neues tolles Schreibprogramm." "Ok, kann 
man die Texte auch drucken?" "Brauch mer nich, es reicht ja wenn man 
sich die Dateien zuschicken kann."

Natürlich muss sich neue Software immer an dem messen lassen, was schon 
da ist.

von W.S. (Gast)


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Max G. schrieb:
> es ist nicht Eagle.
> Leute, lasst das KiCAD-Bashing doch bleiben.

Nein. Das sollte man eben NICHT bleiben lassen, denn in solchen Punkten 
ist Kicad einfach falsch konstruiert - und Eagle macht es seit 
Urzeiten eben richtig.

Kurzum: es ist die Frage nach falsch versus richtig.

Burkhard K. schrieb:
> etwas was durch eine "Schlüsselwortsuche" auch nicht
> annähernd abgedeckt werden kann.

Normalerweise denkt einer, der sich an eine Schaltung nebst Layout 
macht, in Kategorien. Wenn er nen AVR im Schematic plazieren will, dann 
wird er zunächst in der Kategorie "ATMEL" selbigen vermuten, adäquates 
dann für nen PIC in "MICROCHIP" und wer nen Widerstand sucht, wird 
garantiert nicht bei den Elkos nachschauen.

Da ist eine Volltextsuche einfach nur saublöd, ebenso eine 
unhierarchische alphabetisch geordnete Liste von 35799 Bauteilen aus 
aller Herren Länder. Ne Schlüsselwortsuche ist bestenfalls ne Art 
Notbremse, aber keine Lösung des Übelstandes. Und beide hier kritisierte 
Kandidaten machen es falsch - allerdings in unterschiedlichen Richtungen 
mit nahezu verschwindendem Skalarprodukt.

Ich hatte sowas schon vor Jahren mal auf der Embedded mir ansehen 
dürfen. Im Vorjahr hatte mir jemand ne angebliche "Demo"-Scheibe des 
Altium-Designers in die Hand gedrückt (ich hatte hier bereits davon 
berichtet) und im betreffenden Jahr hatte ich versucht, mir die 
Bürschchen von Altium zur Brust zu nehmen.

War auch so, wie ich befürchtet hatte.

Die vorbereiteten Demos sehen alle exzellent aus, aber als ich mal 
anregte "Nehmense doch mal nen PIC16F.. und nen Quarz und nen 
Steckverbinder und dann machen wir mal nen Stromlaufplan und ein 
Board.." (hatte ich hier auch schon davon berichtet, die exakten 
Bauteile sind mir mittlerweile entfallen..) - da ging die Show in die 
Hose:
"Wie meinen..einen..äh..PICK? Wie ist denn die exakte 
Bauteilbezeichnung?.." und so weiter.

Selbst wenn man den Jungs sagt "gehnsemal in die Lib für Microchip, dort 
zu den Mikrocontrollern und da sollten sie die Dinger bereits sehen.." 
nützte es nichts.

Mir sagt das, daß die tollen Programmierer und auch ihre 
Messe-Demo-Leute von der Anwendersicht meilenweit entfernt sind. Was 
nützt es denn, einen Pool oder Heuhaufen oder sonstwas mit Zehntausenden 
von Bauteilen zu haben (gut gepflegt in der Cloud..), wenn man sich bei 
jedem Bauteil totsucht? Oder wenn man von Hand den Symbolen irgendwelche 
zentral vorgehaltenen Footprints zuweisen muß - bloß weil die Erfinder 
des Tools zu ignorant waren, um zu erkennen, daß man im realen Leben es 
mit BAUTEILEN, also Dingen die man anfassen kann, zu tun hat? Und dann 
noch solch einen Generalbug als Feature verkaufen wollen? Desgleichen 
mit der V/R-Annotation und ihrer Abwesenheit, die als besondere Freiheit 
beworben wurde (ja, auch HIER!) - oder dem zerstörerischen MOVE, was ja 
ebenso ein herausragender Pluspunkt sein soll. Die Steigerung wäre ein 
Befehl zum unwiderruflichen Löschen des gesamten Projektes nebst aller 
Backups - falls man so ein herausragendes Feature mal benötigen 
sollte...

W.S.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Du willst bashen. Und das tust du. Was ist dein Ziel? KiCAD vernichten? 
Arme User davon abhalten, an KiCAD zu verzweifeln? Eagle zu retten?
Egal was es ist: es scheint dir wichtig zu sein. Jedem Tierchen sein 
Pläsierchen...

von ZF (Gast)


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W.S. schrieb:
> Aber eines haben beide gemeinsam: Die Vortragenden lassen sich fast
> ausschließlich über programmiertechnische Dinge aus.

Hallo W.S.,

FOSDEM steht für Free and Open Source Software Developers' European 
Meeting.

Welch ein Frevel, dass die Vortragenden auf einer 
Softwareentwicklertagung über programmiertechnische Dinge sprechen. Sie 
sollten dort lieber für das neue Eagle Lizenzmodell werben! ;-)

von W.S. (Gast)


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ZF schrieb:
> Welch ein Frevel...

Was sollen mir deine Worte sagen? Etwa, daß das alles Leute sind, die im 
luftleeren Raum herumprogrammieren, sozusagen ohne jeglichen Bezug auf 
die Praxis? Also sowas wie elektronische Selbstbefriedigung? Und: soll 
sowas unkommentiert als gut und in Ordnung erachtet werden?

W.S.

von Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

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W.S. schrieb:
> Mir sagt das, daß die tollen Programmierer und auch ihre
> Messe-Demo-Leute von der Anwendersicht meilenweit entfernt sind. Was
> nützt es denn,
Richtig, und was nützt es, wenn Du Deine Kritik nur mit Verbissenheit 
zum Ausdruck bringen kannst?
Wenn ich Programmierer wäre, würde das nicht motivierend auf mich 
wirken.

Die einen programmieren, weil sie Lust dazu haben und die anderen weil 
sie Geld dafür bekommen. Und die dritten machen Leiterplatten aber keine 
Software.

Kicad hat dann alle Funktionen, wenn sich jemand dafür findet der das 
Umzusetzen will. Und so lange das nicht der Fall ist, haben kommerzielle 
Anbieter noch eine Einkommensquelle. Mit Altium ist es doch wie mit 
einer Diät: Die Modezeitschriften sind doch gar nicht daran 
interessiert, das eine Diät funktioniert, sonst hätten sie in der 
nächsten Ausgabe nix zu drucken...

Ich finde Deine Kritik berechtigt, ich sehe aber auch was dahinter 
steht.
Solange Nutzer und Ersteller einer Software verschieden sind, wird die 
Situation so bleiben wie sie ist.

Und ich nutze inzwischen bewusst Kicad (obwohl ich auch Zugriff auf 
andere Programme hätte) und ich bin froh die Platinen nicht mehr mit 
typofix und/oder Lackstift machen zu müssen.

Sven

von ZF (Gast)


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W.S. schrieb:
> Was sollen mir deine Worte sagen?
Sie sollen dir sagen, dass es normal ist, wenn sich auf einer Tagung für 
Softwareentwickler über programmiertechnische Dinge ausgelassen wird.

> Etwa, daß das alles Leute sind, die im
> luftleeren Raum herumprogrammieren, sozusagen ohne jeglichen Bezug auf
> die Praxis? Also sowas wie elektronische Selbstbefriedigung?
Nicht normal ist dagegen, wenn persönliche Defizite dazu führen, dass 
für die Allgemeinheit ehrenamtlich hilfreich aktive Menschen primitiv 
verunglimpft werden.

> Und: soll
> sowas unkommentiert als gut und in Ordnung erachtet werden?
Halte doch einen Vortrag auf der nächsten ESEL-Tagung(*1) auf dem du 
erzählst, wie jemand der ziemlich viel Geld in ein nach heutigem Stand 
(*2) ziemlich schlechtes Programm versenkt hat, nun sogar noch zur 
Sektensteuer veranlagt werden soll, es nicht ertragen kann, dass andere 
eine bessere Leistung ohne Kosten nutzen. Berichte auch wie unerträglich 
es ist dies zu sehen, wo das doch wirklich nicht sein darf. Beschreibe 
wie sehr dieser Jemand deshalb gegen die bessere Lösung hetzt bis er 
seine Hetze selber glaubt anstatt Größe zu zeigen und sich leise mit 
seiner teuren Lösung ins Bastelzimmer zurückzuziehen, sich sagend: "Die 
ist nicht gut, aber für mich gut genug. Einen Wechsel auf die bessere 
Lösung schaffe ich nicht, die ist zu komplex für mich."



*1: ESEL = Eagle Sekten Entgeld Latzer
*2: Habe selbst vor über 20 Jahren Eagle benutzt, unter DOS, mit 
Parallelportdongle. Für die damalige Zeit war es ein angemessenes 
Programm, zu der Zeit konnte man auch noch über die zwingende Verbindung 
von Symbol und Footprint hinwegsehen. Heute ist das genau wie der Router 
nicht mehr zeitgemäß.

von Alles Humbug (Gast)


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Sven schrieb:
> was nützt es, wenn Du Deine Kritik nur mit Verbissenheit
> zum Ausdruck bringen kannst?

Soll er Kritik mit einem fröhlichen Liedchen trällernd unterlegen? Lass 
ihm doch seine Emotion(en).

> Wenn ich Programmierer wäre, würde das nicht motivierend auf mich
> wirken.

Muss es das denn? Machst du dich als Programmierer abhängig vom Applaus 
anderer? Ist dir dein Anliegen nicht Motivation genug?

Das Problem ist, wenn bei solchen Vorträgen für den Anwender nix bei 
rumkommt. DAS wirkt dann demotivierend! Natürlich nicht für den der 
vorträgt. Der bekommt sowieso seinen Applaus, egal was er da auf der 
Bühne so von sich gibt. Die Zuhörer sind wie immer bei Fachvorträgen 
unkritisch bis ins Mark und mit jedem halbgaren Satz 
begeisterungswillig, weil es der Masse grundsätzlich nur um Unterhaltung 
geht, aber nicht um verwertbare Inhalte. Warum gibt es so viele 
schlechte Video Tutorials? Vielleicht weil niemand die Traute hat mal 
Klartext zu sprechen?

von ZF (Gast)


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Alles Humbug schrieb:
> Das Problem ist, wenn bei solchen Vorträgen für den Anwender nix bei
> rumkommt.
Das D in FOSDEM steht für developers, das M für meeting. Auf deutsch 
übersetzt bedeutet das nicht Anwenderschulung. Trotzdem kann es auch für 
nur Anwender interessant sein zu hören, was hinter dem Programm steht.

> DAS wirkt dann demotivierend! Natürlich nicht für den der
> vorträgt. Der bekommt sowieso seinen Applaus, egal was er da auf der
> Bühne so von sich gibt. Die Zuhörer sind wie immer bei Fachvorträgen
> unkritisch bis ins Mark und mit jedem halbgaren Satz
> begeisterungswillig, weil es der Masse grundsätzlich nur um Unterhaltung
> geht, aber nicht um verwertbare Inhalte.
Allgemein, nicht speziell auf FOSDEM bezogen, haben die Zuhörer meist 
genug Überblick um nur in die Vorträge zu gehen, von denen sie etwas 
mitnehmen. Manchmal irrt man sich, aber meist klappt das schon.

von Karl (Gast)


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ZF schrieb:
> Das D in FOSDEM steht für developers, das M für meeting. Auf deutsch
> übersetzt bedeutet das nicht Anwenderschulung.

Das hat er glaub ich nicht gemeint: Für den Anwender kommt auch im 
Nachhinein nix rum, weil sich die Entwickler nur selbst beklatschen und 
nicht über den Tellerrand schauen.

Das ist wie bei Linux, wenn man da mal nach Anwenderprogrammen fragt, 
ist nach LibreOffice, Firefox und Gimp ganz schnell Schluss. Bei der 
Frage nach einem brauchbaren Filemanager kommt dann entweder "nimm die 
Bash" oder irgendwelche Gnome-Commander, Midnight-Commander, die auf dem 
Stand eines Norton-Commanders von vor 20 Jahren rumdümpeln.

Aber die Leute sind halt zufrieden damit, weil sie es nicht besser 
kennen.

von Gelöscht (kami89)


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Ich wollte ja eigentlich nicht auf den Thread antworten, aber nach 
diesen Beiträgen:

W.S. schrieb:
> Aber eines haben beide gemeinsam: Die Vortragenden lassen sich fast
> ausschließlich über programmiertechnische Dinge aus.

W.S. schrieb:
> Wenn ich sehen und
> hören muß, daß als allererstes und offenbar den Autoren wichtigstes
> genannt wird:
>
> 1. multiplattform
> 2. programmiert mit C++ 11 (oder so..)

W.S. schrieb:
> So ähnlich sieht es mit den derzeitigen Bemühungen um ein freies
> EDA-Tool aus. Durch die Sicht des Programmierers versperren sich die
> Autoren die Benutzersicht und machen deshalb ne Menge falsch, was dann
> später und viel mühseliger zu korrigieren sein wird, damit das ganze
> benutzbar wird, ohne sich schwarz zu ärgern.

HobbyLayout schrieb:
> Leider kann man die -durchaus sehr fähigen- Programmierer nicht zwingen,
> sich vor ihre eigene Software zu setzen und unter Praxisbedingungen
> dieses und jenes PCB zu entwerfen.

...frage ich mich ja schon: Habt Ihr die LibrePCB Präsentation wirklich 
von Anfang bis Ende geschaut? Habt Ihr mal die Webseite 
(http://librepcb.org) besucht? Habt ihr mal einen Blick auf die 
Dokumentation (https://docs.librepcb.org) geworfen? Habt ihr mal die 
nightly builds runtergeladen und ausprobiert?

Wenn ihr alle diese Fragen mit "Ja" beantworten könnt, und immernoch der 
Meinung seid dass LibrePCB nicht den Anwender bzw. die 
Anwenderfreundlichkeit als Fokus hat, kann ich euch leider auch nicht 
helfen.

In der Präsentation geht es ca. 5 Sekunden um Entwicklerdetails 
(C++/Qt), die restlichen 24 Minuten um all dies, was für den Anwender 
relevant ist. Und ja, sowas wie "multiplatform" ist kein Argument für 
Entwickler, sondern für Anwender, welche das Tool ja auf verschiedenen 
Plattformen verwenden möchten. Die Möglichkeit zur Versionierung von EDA 
Projekten ist ebenfalls kein Argument für Entwickler, sondern für 
Anwender. Auch das Library Konzept ist für Anwender relevant, denn 
diese profitieren von einem durchdachten System, nicht die Entwickler. 
Für Entwickler relevante Daten wie Software Architektur, angewendete 
Patterns usw. werden in der Präsentation komplett weggelassen. Was genau 
ist an der Präsentation also nicht an die Anwender gerichtet?

W.S. schrieb:
> Normalerweise denkt einer, der sich an eine Schaltung nebst Layout
> macht, in Kategorien. Wenn er nen AVR im Schematic plazieren will, dann
> wird er zunächst in der Kategorie "ATMEL" selbigen vermuten, adäquates
> dann für nen PIC in "MICROCHIP" und wer nen Widerstand sucht, wird
> garantiert nicht bei den Elkos nachschauen.

Die Kategorisierung von Bauteilen ist ein wichtiges Feature von 
LibrePCB, hatte leider an der Präsentation einfach keinen Platz mehr. 
Siehe z.B. http://librepcb.org/, Abschnitt "Library Browser".

Helmut S. schrieb:
> LibrePCB hängt da trotz doppelt so langer Entwicklungszeit weit
> hinterher.

Kommt darauf an, wie man "hinterher" definiert. Für den Anwender direkt 
sichtbare, coole Features wie Push&Shove Router usw. hat LibrePCB zwar 
noch nicht, dafür hat es einen sehr gut durchdachten Unterbau, damit es 
für die Zukunft gerüstet ist. An KiCad z.B. sieht man sehr gut dass dies 
damals nicht seriös gemacht wurde, jetzt haben sie dafür umso mehr Mühe 
die daraus entstandenen Defizite zu korrigieren.

Ausserdem wird LibrePCB zu 100% in der Freizeit entwickelt, welche 
nunmal begrenzt ist...

Mit freundlichen Grüssen
Urban, Hauptentwickler von LibrePCB

von ZF (Gast)


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Karl schrieb:
> Das hat er glaub ich nicht gemeint: Für den Anwender kommt auch im
> Nachhinein nix rum, weil sich die Entwickler nur selbst beklatschen und
> nicht über den Tellerrand schauen.
Ich bin kein Softwareentwickler und war auch nie auf dieser Tagung, aber 
von anderen Tagungen kann ich berichten, dass sich die Leute auch 
jenseits der Vorträge unterhalten und Ideen darüber was man wie machen 
könnte austauschen.

> Das ist wie bei Linux, wenn man da mal nach Anwenderprogrammen fragt,
> ist nach LibreOffice, Firefox und Gimp ganz schnell Schluss.
Ist hier OT, aber ich habe für fast alles was ich brauche was passendes 
unter Linux gefunden, man muss halt sich halt einmal Verschiedenes 
angucken und dann entscheiden. Natürlich sieht man beim gucken auch 
Sachen die einem nicht gefallen, aber die Auswahl ist groß. Für sehr 
ausgefallene Anwendungen gibt es Wine, aber das brauche ich nicht oft.

> Bei der
> Frage nach einem brauchbaren Filemanager kommt dann entweder "nimm die
> Bash" oder irgendwelche Gnome-Commander, Midnight-Commander, die auf dem
> Stand eines Norton-Commanders von vor 20 Jahren rumdümpeln.
>
> Aber die Leute sind halt zufrieden damit, weil sie es nicht besser
> kennen.
Na vor allem sind die persönlichen Möglichkeiten und Anforderungen in 
Zeiten wo jeder einen Computer nutzen will sehr unterschiedlich. Der 
eine freut sich, dass er sich alles so konfigurieren kann wie er möchte, 
den anderen überfordern die Möglichkeiten, er braucht klickibunti 
und/oder er will alles genau wie in der anderen Welt haben. Manche Leute 
sind mit FOS sehr zufrieden, andere nicht, aber niemand wird zu FOS 
gezwungen, also eigentlich kein Grund dagegen zu wettern.

Aus Anwendersicht ist es wichtig zu wissen was es an Software gibt, um 
für sich eine möglichst gut passende Entscheidung treffen zu können. 
Probleme gibt es vor allem dann, wenn Leute ihre Entscheidung für 
allgemeingültig halten und aus ehrenwerten oder nicht ehrenwerten 
Gründen gegen alles andere hetzen.

von Burkhard K. (buks)


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Urban B. schrieb:
> Habt ihr mal einen Blick auf die
> Dokumentation (https://docs.librepcb.org) geworfen?

Hallo Urban, das habe ich. Und lese dort:
"What’s not working (or even missing)
  Schematic editor:
    No BOM export [wishlist]

  Board editor:
    No airwires
    No texts (e.g. on silkscreen) [#165]
    No planes (filled copper areas) [#196]
    No DRC (design rule check)"

Das sind leider 5 Totschlagargumente zusammen, die mich vom Ausprobieren 
eines Nightly Builds Abstand nehmen lassen. Wie soll ich die Bedienung 
des Board-Editors einschätzen, wenn ich die noch ungerouteten Signale 
nicht sehen kann? Wie das Füllen oder Bearbeiten eines GND-Planes 
bewerten, wenn es diese Funkion noch nicht gibt?

Bei aller Neugier und Sympathie für das Projekt, solange eine "kritische 
Funktionalität" noch nicht zur Verfügung steht, würde ich mir als 
Anwender  in erster Linie Frust abholen.

von Gelöscht (kami89)


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Hallo Burkhard,

Klar fehlen noch einige wichtige Dinge im Board Editor (da arbeite ich 
zur Zeit dran), genau deshalb habe ich noch kein offizielles Release von 
LibrePCB veröffentlicht. Aber auch wenn LibrePCB noch nicht wirklich für 
den produktiven Einsatz bereit ist, kann man es problemlos mal 
ausprobieren (kostet ja nur ein paar Minuten). Insbesondere am Library 
Management und am Schemaeditor bemerkt man jetzt schon einige Stärken 
von LibrePCB.

Es gibt übrigens schon die ersten erfolgreich hergestellten PCBs (siehe 
https://twitter.com/librepcb), es ist also durchaus möglich PCBs zu 
erstellen (dank automatischem hervorheben aller zu verbindenden Pads 
sieht man auch ohne Airwires was zu verbinden ist).

Aber klar, wer ein fertiges, produktiv einsetzbares Tool erwartet sollte 
noch bis zum ersten offiziellen Release warten.

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