Hallo, zur Zeit laufen Vorträge auf der FOSDEM Konferenz zu verschiedenen CAD-Themen. Heute Nachmittag gibt es Vorträge über KICad, horizon und LibrePCB. Die Vorträge werden live übertragen. https://fosdem.org/2018/schedule/track/cad_and_open_hardware/
VIELEN DANK für die Info! Ist sehr spannend :-D. Der Samstag ist gerettet.
horizon und LibrePCB finde ich jetzt nicht so geil. Oder was meint ihr?
Ich setze auf horizon, weil es ohne Altlasten ist und schon ziemlich viele Features hat. Außer hierarchischen Schaltplänen und Zeichnungen für die Fertigung kann das Programm eigentlich schon alles vom Schaltplan bis zu Gerber-Files einchließlich 3D Export. https://github.com/carrotIndustries/horizon Beitrag "Horizon EDA [War: Neues, halbfertiges Elektronik-CAD-Programm]" LibrePCB hängt da trotz doppelt so langer Entwicklungszeit weit hinterher.
Auf den FOSDEM-Servern konnte ich den Vortrag nicht finden. Aber auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=vcFxi8FsRig
Auf den FOSDEM-Servern sind die Aufzeichnungen mittlerweile auch vorhanden; https://video.fosdem.org/2018/K.4.201/
Den Vortrag von Lukas über horizon habe ich auf Youtube gefunden. https://www.youtube.com/watch?v=0OImfTMZkv8
Helmut S. schrieb: > Ich setze auf horizon, weil es ohne Altlasten ist und schon ziemlich > viele Features hat. Ich wollte mir Horizon gerne anschauen und habe 1.0.90 (https://ci.appveyor.com/project/carrotIndustries/horizon/build/artifacts) runtergeladen (+ horizon-pool) sowie msys2 installiert (Windows 7) Leider bleiben Top-Schematic und Board-Editor leer und grau; die Console meldet: (horizon-imp.exe:19764): Gtk-WARNING **: fb setup not supported Hat jemand Horizon auf Windows (7) am Start?
Wahrscheinlich ein Problem mit der Grafikkarte, Horizon ist da verhältnismäßig anspruchsvoll.
Welche Grafikkarte hast dein Rechner? Mit GTX560 und neueren Modellen klappt es nach meiner Erfahrung. Mysys2 benötigt man nur, wenn man selber kompilieren will. Da muss man dann allerdings die Installationsleitung auf der horizon-Seite abarbeiten damit man am Ende alles Nötige zum kompileren installiert hat. .
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Bearbeitet durch User
Helmut S. schrieb: > Ich setze auf horizon, weil es ohne Altlasten ist und schon ziemlich > viele Features hat. Hast du dir den Vortrag angesehen? Es ist im Grunde das Gleiche, was wir hier im Forum schon haben - fast alles ist nur aus Sicht des Programmierers betrachtet. Bei vielen Details hat der Lukas ja so unendlich RECHT, aber ihm fehlt die Sicht des Benutzers fast vollständig. Und seine Idee des großen Topfes ("pool") halte ich für grundfalsch - da ist der Ansatz von Dateien weitaus besser. Und zu Kicad: Da scheinen die Leute ja tatsächlich dabei zu sein, über ihren eigenen Schatten zu springen, denn es wurde die Möglichkeit vorgestellt, das BRD vom SCH aus zu aktualisieren OHNE expliziten Ex- und Import der Netzliste. SIC! Wer hätte das gedacht, daß all die Dinge, die vor Kicad schon längst da waren, tatsächlich von den Anwendern benötigt werden? W.S.
W.S. schrieb: > fehlt die Sicht des Benutzers fast > vollständig W.S. schrieb: > Wer hätte das gedacht, daß all die Dinge, > die vor Kicad schon längst da waren, tatsächlich von den Anwendern > benötigt werden? Danke. Kann ich nur alles unterstreichen. Leider kann man die -durchaus sehr fähigen- Programmierer nicht zwingen, sich vor ihre eigene Software zu setzen und unter Praxisbedingungen dieses und jenes PCB zu entwerfen. Natürlich von Anfang an mit Erstellen des Schaltplanes. Da müßte man mal einen Wettbewerb organisieren mit gutem Preisgeld. Ich glaube, danach würde sich vom Handling der verschiedenen Programme sicher einiges ändern. Vielleicht sogar zum Guten ...
D. C. schrieb: > horizon und LibrePCB finde ich jetzt nicht so geil. > Oder was meint ihr? GEIL? Nö, es sind ja technische Dinge. Aber eines haben beide gemeinsam: Die Vortragenden lassen sich fast ausschließlich über programmiertechnische Dinge aus. Wenn ich sehen und hören muß, daß als allererstes und offenbar den Autoren wichtigstes genannt wird: 1. multiplattform 2. programmiert mit C++ 11 (oder so..) und nicht, wie das Endprodukt sich benutzen läßt, dann läßt das eine mentale Schieflage erkennen, unter der z.B. Kicad schon seit Jahren leidet. Und all das, was ich schon vor Jahren aufgezeigt und angemahnt habe, wird nun mühselig nachgebessert - nachdem die Fundamente falsch gelegt worden sind. Ich sehe da deutlichste Parallelen zu Linux: noch nach dem Jahre 2000 haben mir diverse Linux-Gurus die _unbestreitbaren_(!!!) Vorzüge der Kommandozeile vorgebetet, nachdem jeder, der Augen im Kopf hat, sehen konnte, daß die Leute mit den Füßen abgestimmt haben und auf fast jedem PC ein Windows mit eben einer grafischen Oberfläche drauf ist. Ganz viel später haben ebendieselben Linux-Gurus zähneknirschend eingesehen, daß ihre Kommandozeile den Leuten rein garnicht gefällt und nun wurde Linux nachgebessert - aber es reicht eben nicht aus, die schiere Oberfläche nachzuäffen, denn auf das dahinter stehende Konzept, also die eigentliche Funktionalität kommt es an. Das gilt übrigens auch für Dateisysteme... So ähnlich sieht es mit den derzeitigen Bemühungen um ein freies EDA-Tool aus. Durch die Sicht des Programmierers versperren sich die Autoren die Benutzersicht und machen deshalb ne Menge falsch, was dann später und viel mühseliger zu korrigieren sein wird, damit das ganze benutzbar wird, ohne sich schwarz zu ärgern. W.S.
W.S. schrieb: > denn es wurde die Möglichkeit > vorgestellt, das BRD vom SCH aus zu aktualisieren OHNE expliziten Ex- > und Import der Netzliste. Und geht das auch anders herum: Das SCH vom BRD aus zu aktualisieren? Wozu man das braucht? Wenn ich beim Routen das Footprint ändere, dann möchte ich das auch im SCH wiederfinden. Oder wenn ich auf dem Board die Bauteilbezeichnung ändere, dann sollte die sich auch im SCH anpassen. Warum Footprints bereits im SCH zuweisen? Wenn ich Schaltungsteile mehrfach verwende, will ich nicht jedesmal die Footprints zuweisen. Kann sein, dass ich verwöhnt bin. Eagle kann das seit mindestens 15 Jahren.
Helmut S. schrieb: > Welche Grafikkarte hast dein Rechner? Intel HD Graphics 4000 (mit NVS5400M PhysX) - ist ein TP530. Gibt es irgendwo eine Liste der "erlaubten" Karten?
Beitrag #5313493 wurde vom Autor gelöscht.
Karl schrieb: > Kann sein, dass ich verwöhnt bin. Eagle kann das seit mindestens 15 > Jahren. Womit wir wieder beim Hauptnachteil von KiCAD aus Sicht vieler Forennutzer sind: es ist nicht Eagle. Leute, lasst das KiCAD-Bashing doch bleiben. Soll doch jeder nach seiner Facon glücklich werden.
W.S. schrieb: > Und seine Idee des großen Topfes ("pool") halte ich für > grundfalsch - da ist der Ansatz von Dateien weitaus besser. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann soll der "große Topf" überhaupt erst eine strukturierte Suche nach wählbaren Kriterien ermöglichen; etwas was durch eine "Schlüsselwortsuche" auch nicht annähernd abgedeckt werden kann.
Max G. schrieb: > Womit wir wieder beim Hauptnachteil von KiCAD aus Sicht vieler > Forennutzer sind: es ist nicht Eagle. Es beinhaltet einige Funktionen nicht, die von einigen Anwendern für essentiell gehalten werden, von den Machern dagegen mit "brauch mer nich" abgetan werden. Das ist wie "Ich hab hier ein neues tolles Schreibprogramm." "Ok, kann man die Texte auch drucken?" "Brauch mer nich, es reicht ja wenn man sich die Dateien zuschicken kann." Natürlich muss sich neue Software immer an dem messen lassen, was schon da ist.
Max G. schrieb: > es ist nicht Eagle. > Leute, lasst das KiCAD-Bashing doch bleiben. Nein. Das sollte man eben NICHT bleiben lassen, denn in solchen Punkten ist Kicad einfach falsch konstruiert - und Eagle macht es seit Urzeiten eben richtig. Kurzum: es ist die Frage nach falsch versus richtig. Burkhard K. schrieb: > etwas was durch eine "Schlüsselwortsuche" auch nicht > annähernd abgedeckt werden kann. Normalerweise denkt einer, der sich an eine Schaltung nebst Layout macht, in Kategorien. Wenn er nen AVR im Schematic plazieren will, dann wird er zunächst in der Kategorie "ATMEL" selbigen vermuten, adäquates dann für nen PIC in "MICROCHIP" und wer nen Widerstand sucht, wird garantiert nicht bei den Elkos nachschauen. Da ist eine Volltextsuche einfach nur saublöd, ebenso eine unhierarchische alphabetisch geordnete Liste von 35799 Bauteilen aus aller Herren Länder. Ne Schlüsselwortsuche ist bestenfalls ne Art Notbremse, aber keine Lösung des Übelstandes. Und beide hier kritisierte Kandidaten machen es falsch - allerdings in unterschiedlichen Richtungen mit nahezu verschwindendem Skalarprodukt. Ich hatte sowas schon vor Jahren mal auf der Embedded mir ansehen dürfen. Im Vorjahr hatte mir jemand ne angebliche "Demo"-Scheibe des Altium-Designers in die Hand gedrückt (ich hatte hier bereits davon berichtet) und im betreffenden Jahr hatte ich versucht, mir die Bürschchen von Altium zur Brust zu nehmen. War auch so, wie ich befürchtet hatte. Die vorbereiteten Demos sehen alle exzellent aus, aber als ich mal anregte "Nehmense doch mal nen PIC16F.. und nen Quarz und nen Steckverbinder und dann machen wir mal nen Stromlaufplan und ein Board.." (hatte ich hier auch schon davon berichtet, die exakten Bauteile sind mir mittlerweile entfallen..) - da ging die Show in die Hose: "Wie meinen..einen..äh..PICK? Wie ist denn die exakte Bauteilbezeichnung?.." und so weiter. Selbst wenn man den Jungs sagt "gehnsemal in die Lib für Microchip, dort zu den Mikrocontrollern und da sollten sie die Dinger bereits sehen.." nützte es nichts. Mir sagt das, daß die tollen Programmierer und auch ihre Messe-Demo-Leute von der Anwendersicht meilenweit entfernt sind. Was nützt es denn, einen Pool oder Heuhaufen oder sonstwas mit Zehntausenden von Bauteilen zu haben (gut gepflegt in der Cloud..), wenn man sich bei jedem Bauteil totsucht? Oder wenn man von Hand den Symbolen irgendwelche zentral vorgehaltenen Footprints zuweisen muß - bloß weil die Erfinder des Tools zu ignorant waren, um zu erkennen, daß man im realen Leben es mit BAUTEILEN, also Dingen die man anfassen kann, zu tun hat? Und dann noch solch einen Generalbug als Feature verkaufen wollen? Desgleichen mit der V/R-Annotation und ihrer Abwesenheit, die als besondere Freiheit beworben wurde (ja, auch HIER!) - oder dem zerstörerischen MOVE, was ja ebenso ein herausragender Pluspunkt sein soll. Die Steigerung wäre ein Befehl zum unwiderruflichen Löschen des gesamten Projektes nebst aller Backups - falls man so ein herausragendes Feature mal benötigen sollte... W.S.
Du willst bashen. Und das tust du. Was ist dein Ziel? KiCAD vernichten? Arme User davon abhalten, an KiCAD zu verzweifeln? Eagle zu retten? Egal was es ist: es scheint dir wichtig zu sein. Jedem Tierchen sein Pläsierchen...
W.S. schrieb: > Aber eines haben beide gemeinsam: Die Vortragenden lassen sich fast > ausschließlich über programmiertechnische Dinge aus. Hallo W.S., FOSDEM steht für Free and Open Source Software Developers' European Meeting. Welch ein Frevel, dass die Vortragenden auf einer Softwareentwicklertagung über programmiertechnische Dinge sprechen. Sie sollten dort lieber für das neue Eagle Lizenzmodell werben! ;-)
ZF schrieb: > Welch ein Frevel... Was sollen mir deine Worte sagen? Etwa, daß das alles Leute sind, die im luftleeren Raum herumprogrammieren, sozusagen ohne jeglichen Bezug auf die Praxis? Also sowas wie elektronische Selbstbefriedigung? Und: soll sowas unkommentiert als gut und in Ordnung erachtet werden? W.S.
W.S. schrieb: > Mir sagt das, daß die tollen Programmierer und auch ihre > Messe-Demo-Leute von der Anwendersicht meilenweit entfernt sind. Was > nützt es denn, Richtig, und was nützt es, wenn Du Deine Kritik nur mit Verbissenheit zum Ausdruck bringen kannst? Wenn ich Programmierer wäre, würde das nicht motivierend auf mich wirken. Die einen programmieren, weil sie Lust dazu haben und die anderen weil sie Geld dafür bekommen. Und die dritten machen Leiterplatten aber keine Software. Kicad hat dann alle Funktionen, wenn sich jemand dafür findet der das Umzusetzen will. Und so lange das nicht der Fall ist, haben kommerzielle Anbieter noch eine Einkommensquelle. Mit Altium ist es doch wie mit einer Diät: Die Modezeitschriften sind doch gar nicht daran interessiert, das eine Diät funktioniert, sonst hätten sie in der nächsten Ausgabe nix zu drucken... Ich finde Deine Kritik berechtigt, ich sehe aber auch was dahinter steht. Solange Nutzer und Ersteller einer Software verschieden sind, wird die Situation so bleiben wie sie ist. Und ich nutze inzwischen bewusst Kicad (obwohl ich auch Zugriff auf andere Programme hätte) und ich bin froh die Platinen nicht mehr mit typofix und/oder Lackstift machen zu müssen. Sven
W.S. schrieb: > Was sollen mir deine Worte sagen? Sie sollen dir sagen, dass es normal ist, wenn sich auf einer Tagung für Softwareentwickler über programmiertechnische Dinge ausgelassen wird. > Etwa, daß das alles Leute sind, die im > luftleeren Raum herumprogrammieren, sozusagen ohne jeglichen Bezug auf > die Praxis? Also sowas wie elektronische Selbstbefriedigung? Nicht normal ist dagegen, wenn persönliche Defizite dazu führen, dass für die Allgemeinheit ehrenamtlich hilfreich aktive Menschen primitiv verunglimpft werden. > Und: soll > sowas unkommentiert als gut und in Ordnung erachtet werden? Halte doch einen Vortrag auf der nächsten ESEL-Tagung(*1) auf dem du erzählst, wie jemand der ziemlich viel Geld in ein nach heutigem Stand (*2) ziemlich schlechtes Programm versenkt hat, nun sogar noch zur Sektensteuer veranlagt werden soll, es nicht ertragen kann, dass andere eine bessere Leistung ohne Kosten nutzen. Berichte auch wie unerträglich es ist dies zu sehen, wo das doch wirklich nicht sein darf. Beschreibe wie sehr dieser Jemand deshalb gegen die bessere Lösung hetzt bis er seine Hetze selber glaubt anstatt Größe zu zeigen und sich leise mit seiner teuren Lösung ins Bastelzimmer zurückzuziehen, sich sagend: "Die ist nicht gut, aber für mich gut genug. Einen Wechsel auf die bessere Lösung schaffe ich nicht, die ist zu komplex für mich." *1: ESEL = Eagle Sekten Entgeld Latzer *2: Habe selbst vor über 20 Jahren Eagle benutzt, unter DOS, mit Parallelportdongle. Für die damalige Zeit war es ein angemessenes Programm, zu der Zeit konnte man auch noch über die zwingende Verbindung von Symbol und Footprint hinwegsehen. Heute ist das genau wie der Router nicht mehr zeitgemäß.
Sven schrieb: > was nützt es, wenn Du Deine Kritik nur mit Verbissenheit > zum Ausdruck bringen kannst? Soll er Kritik mit einem fröhlichen Liedchen trällernd unterlegen? Lass ihm doch seine Emotion(en). > Wenn ich Programmierer wäre, würde das nicht motivierend auf mich > wirken. Muss es das denn? Machst du dich als Programmierer abhängig vom Applaus anderer? Ist dir dein Anliegen nicht Motivation genug? Das Problem ist, wenn bei solchen Vorträgen für den Anwender nix bei rumkommt. DAS wirkt dann demotivierend! Natürlich nicht für den der vorträgt. Der bekommt sowieso seinen Applaus, egal was er da auf der Bühne so von sich gibt. Die Zuhörer sind wie immer bei Fachvorträgen unkritisch bis ins Mark und mit jedem halbgaren Satz begeisterungswillig, weil es der Masse grundsätzlich nur um Unterhaltung geht, aber nicht um verwertbare Inhalte. Warum gibt es so viele schlechte Video Tutorials? Vielleicht weil niemand die Traute hat mal Klartext zu sprechen?
Alles Humbug schrieb: > Das Problem ist, wenn bei solchen Vorträgen für den Anwender nix bei > rumkommt. Das D in FOSDEM steht für developers, das M für meeting. Auf deutsch übersetzt bedeutet das nicht Anwenderschulung. Trotzdem kann es auch für nur Anwender interessant sein zu hören, was hinter dem Programm steht. > DAS wirkt dann demotivierend! Natürlich nicht für den der > vorträgt. Der bekommt sowieso seinen Applaus, egal was er da auf der > Bühne so von sich gibt. Die Zuhörer sind wie immer bei Fachvorträgen > unkritisch bis ins Mark und mit jedem halbgaren Satz > begeisterungswillig, weil es der Masse grundsätzlich nur um Unterhaltung > geht, aber nicht um verwertbare Inhalte. Allgemein, nicht speziell auf FOSDEM bezogen, haben die Zuhörer meist genug Überblick um nur in die Vorträge zu gehen, von denen sie etwas mitnehmen. Manchmal irrt man sich, aber meist klappt das schon.
ZF schrieb: > Das D in FOSDEM steht für developers, das M für meeting. Auf deutsch > übersetzt bedeutet das nicht Anwenderschulung. Das hat er glaub ich nicht gemeint: Für den Anwender kommt auch im Nachhinein nix rum, weil sich die Entwickler nur selbst beklatschen und nicht über den Tellerrand schauen. Das ist wie bei Linux, wenn man da mal nach Anwenderprogrammen fragt, ist nach LibreOffice, Firefox und Gimp ganz schnell Schluss. Bei der Frage nach einem brauchbaren Filemanager kommt dann entweder "nimm die Bash" oder irgendwelche Gnome-Commander, Midnight-Commander, die auf dem Stand eines Norton-Commanders von vor 20 Jahren rumdümpeln. Aber die Leute sind halt zufrieden damit, weil sie es nicht besser kennen.
Ich wollte ja eigentlich nicht auf den Thread antworten, aber nach diesen Beiträgen: W.S. schrieb: > Aber eines haben beide gemeinsam: Die Vortragenden lassen sich fast > ausschließlich über programmiertechnische Dinge aus. W.S. schrieb: > Wenn ich sehen und > hören muß, daß als allererstes und offenbar den Autoren wichtigstes > genannt wird: > > 1. multiplattform > 2. programmiert mit C++ 11 (oder so..) W.S. schrieb: > So ähnlich sieht es mit den derzeitigen Bemühungen um ein freies > EDA-Tool aus. Durch die Sicht des Programmierers versperren sich die > Autoren die Benutzersicht und machen deshalb ne Menge falsch, was dann > später und viel mühseliger zu korrigieren sein wird, damit das ganze > benutzbar wird, ohne sich schwarz zu ärgern. HobbyLayout schrieb: > Leider kann man die -durchaus sehr fähigen- Programmierer nicht zwingen, > sich vor ihre eigene Software zu setzen und unter Praxisbedingungen > dieses und jenes PCB zu entwerfen. ...frage ich mich ja schon: Habt Ihr die LibrePCB Präsentation wirklich von Anfang bis Ende geschaut? Habt Ihr mal die Webseite (http://librepcb.org) besucht? Habt ihr mal einen Blick auf die Dokumentation (https://docs.librepcb.org) geworfen? Habt ihr mal die nightly builds runtergeladen und ausprobiert? Wenn ihr alle diese Fragen mit "Ja" beantworten könnt, und immernoch der Meinung seid dass LibrePCB nicht den Anwender bzw. die Anwenderfreundlichkeit als Fokus hat, kann ich euch leider auch nicht helfen. In der Präsentation geht es ca. 5 Sekunden um Entwicklerdetails (C++/Qt), die restlichen 24 Minuten um all dies, was für den Anwender relevant ist. Und ja, sowas wie "multiplatform" ist kein Argument für Entwickler, sondern für Anwender, welche das Tool ja auf verschiedenen Plattformen verwenden möchten. Die Möglichkeit zur Versionierung von EDA Projekten ist ebenfalls kein Argument für Entwickler, sondern für Anwender. Auch das Library Konzept ist für Anwender relevant, denn diese profitieren von einem durchdachten System, nicht die Entwickler. Für Entwickler relevante Daten wie Software Architektur, angewendete Patterns usw. werden in der Präsentation komplett weggelassen. Was genau ist an der Präsentation also nicht an die Anwender gerichtet? W.S. schrieb: > Normalerweise denkt einer, der sich an eine Schaltung nebst Layout > macht, in Kategorien. Wenn er nen AVR im Schematic plazieren will, dann > wird er zunächst in der Kategorie "ATMEL" selbigen vermuten, adäquates > dann für nen PIC in "MICROCHIP" und wer nen Widerstand sucht, wird > garantiert nicht bei den Elkos nachschauen. Die Kategorisierung von Bauteilen ist ein wichtiges Feature von LibrePCB, hatte leider an der Präsentation einfach keinen Platz mehr. Siehe z.B. http://librepcb.org/, Abschnitt "Library Browser". Helmut S. schrieb: > LibrePCB hängt da trotz doppelt so langer Entwicklungszeit weit > hinterher. Kommt darauf an, wie man "hinterher" definiert. Für den Anwender direkt sichtbare, coole Features wie Push&Shove Router usw. hat LibrePCB zwar noch nicht, dafür hat es einen sehr gut durchdachten Unterbau, damit es für die Zukunft gerüstet ist. An KiCad z.B. sieht man sehr gut dass dies damals nicht seriös gemacht wurde, jetzt haben sie dafür umso mehr Mühe die daraus entstandenen Defizite zu korrigieren. Ausserdem wird LibrePCB zu 100% in der Freizeit entwickelt, welche nunmal begrenzt ist... Mit freundlichen Grüssen Urban, Hauptentwickler von LibrePCB
Karl schrieb: > Das hat er glaub ich nicht gemeint: Für den Anwender kommt auch im > Nachhinein nix rum, weil sich die Entwickler nur selbst beklatschen und > nicht über den Tellerrand schauen. Ich bin kein Softwareentwickler und war auch nie auf dieser Tagung, aber von anderen Tagungen kann ich berichten, dass sich die Leute auch jenseits der Vorträge unterhalten und Ideen darüber was man wie machen könnte austauschen. > Das ist wie bei Linux, wenn man da mal nach Anwenderprogrammen fragt, > ist nach LibreOffice, Firefox und Gimp ganz schnell Schluss. Ist hier OT, aber ich habe für fast alles was ich brauche was passendes unter Linux gefunden, man muss halt sich halt einmal Verschiedenes angucken und dann entscheiden. Natürlich sieht man beim gucken auch Sachen die einem nicht gefallen, aber die Auswahl ist groß. Für sehr ausgefallene Anwendungen gibt es Wine, aber das brauche ich nicht oft. > Bei der > Frage nach einem brauchbaren Filemanager kommt dann entweder "nimm die > Bash" oder irgendwelche Gnome-Commander, Midnight-Commander, die auf dem > Stand eines Norton-Commanders von vor 20 Jahren rumdümpeln. > > Aber die Leute sind halt zufrieden damit, weil sie es nicht besser > kennen. Na vor allem sind die persönlichen Möglichkeiten und Anforderungen in Zeiten wo jeder einen Computer nutzen will sehr unterschiedlich. Der eine freut sich, dass er sich alles so konfigurieren kann wie er möchte, den anderen überfordern die Möglichkeiten, er braucht klickibunti und/oder er will alles genau wie in der anderen Welt haben. Manche Leute sind mit FOS sehr zufrieden, andere nicht, aber niemand wird zu FOS gezwungen, also eigentlich kein Grund dagegen zu wettern. Aus Anwendersicht ist es wichtig zu wissen was es an Software gibt, um für sich eine möglichst gut passende Entscheidung treffen zu können. Probleme gibt es vor allem dann, wenn Leute ihre Entscheidung für allgemeingültig halten und aus ehrenwerten oder nicht ehrenwerten Gründen gegen alles andere hetzen.
Urban B. schrieb: > Habt ihr mal einen Blick auf die > Dokumentation (https://docs.librepcb.org) geworfen? Hallo Urban, das habe ich. Und lese dort: "What’s not working (or even missing) Schematic editor: No BOM export [wishlist] Board editor: No airwires No texts (e.g. on silkscreen) [#165] No planes (filled copper areas) [#196] No DRC (design rule check)" Das sind leider 5 Totschlagargumente zusammen, die mich vom Ausprobieren eines Nightly Builds Abstand nehmen lassen. Wie soll ich die Bedienung des Board-Editors einschätzen, wenn ich die noch ungerouteten Signale nicht sehen kann? Wie das Füllen oder Bearbeiten eines GND-Planes bewerten, wenn es diese Funkion noch nicht gibt? Bei aller Neugier und Sympathie für das Projekt, solange eine "kritische Funktionalität" noch nicht zur Verfügung steht, würde ich mir als Anwender in erster Linie Frust abholen.
Hallo Burkhard, Klar fehlen noch einige wichtige Dinge im Board Editor (da arbeite ich zur Zeit dran), genau deshalb habe ich noch kein offizielles Release von LibrePCB veröffentlicht. Aber auch wenn LibrePCB noch nicht wirklich für den produktiven Einsatz bereit ist, kann man es problemlos mal ausprobieren (kostet ja nur ein paar Minuten). Insbesondere am Library Management und am Schemaeditor bemerkt man jetzt schon einige Stärken von LibrePCB. Es gibt übrigens schon die ersten erfolgreich hergestellten PCBs (siehe https://twitter.com/librepcb), es ist also durchaus möglich PCBs zu erstellen (dank automatischem hervorheben aller zu verbindenden Pads sieht man auch ohne Airwires was zu verbinden ist). Aber klar, wer ein fertiges, produktiv einsetzbares Tool erwartet sollte noch bis zum ersten offiziellen Release warten.
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