Hi zusammen, ich möchte mich in Ubuntu Server (16.04 LTS) einarbeiten und frage mich, welchen Einfluss die Sprachauswahl als eine der ersten Fragen während der Installation auf den späteren Betrieb als WebServer haben wird? Nimmt man da Englisch oder Deutsch und warum? Ich habe Deutsch gewählt und bekam natürlich prompt einen Hinweis, dass der Installer für die gewählte Sprache "nicht ganz vollständig" ist (aus Nutzersicht eine wirklich äußerst präzise Meldung!). Und gibt es noch mehr Einstellungen, die man berücksichtigen sollte, z.B. Regionale Einstellungen wie Datumsformat, Währungen, etc? Ich kenne das bisher nur von Desktop-Betriebssystemen, frage mich bei einem Server jedoch, welche Einstellungen dort in Bezug auf PHP-Datumsfunktionen und ähnliches von Belang sind bzw. wo man als Anfänger etwas falsch machen könnte? Viele Grüße Kalle
Kalle schrieb: > die gewählte Sprache "nicht ganz vollständig" Bedeutet nicht viel. Die restlichen Sprachpakete können nach der Installation noch installiert werden. Sie können einfach nicht für jedes Programm jede Sprachdatei ins ISO packen, sonst wird das einfach zu riesig. Kalle schrieb: > Und gibt es noch mehr Einstellungen, die man berücksichtigen sollte, > z.B. Regionale Einstellungen wie Datumsformat, Währungen, etc? Macht in der Regel keine Probleme. Ein Linux ist bei solchen Sachen sehr flexibel. Die Programme halten sich normal immer an die Einstellungen der "locale".
Kalle schrieb: > Hi zusammen, > > ich möchte mich in Ubuntu Server (16.04 LTS) einarbeiten und frage mich, > welchen Einfluss die Sprachauswahl als eine der ersten Fragen während > der Installation auf den späteren Betrieb als WebServer haben wird? Wenn du deutsch wählt, werden die deutschen Sprachpakete mit installiert, und per Default genutzt. Das wird aber nicht bei der Installation unveränderlich festgezurrt. Wenn du doch wieder Englisch haben willst, kannst du das auch später noch umstellen. > Ich habe Deutsch gewählt und bekam natürlich prompt einen Hinweis, dass > der Installer für die gewählte Sprache "nicht ganz vollständig" ist (aus > Nutzersicht eine wirklich äußerst präzise Meldung!). Ich wüßte nicht, was da präziser sein soll. Erwartest du eine Liste sämtlicher nicht übersetzter Texte des Systems?
Bei Deutsch hast du vor allem den Nachteil, dass es mitunter schwieriger ist die Fehlermeldung zu googlen oder Anleitungen nachzuvollziehen.
Ich pers. mag auf Umlaute gerne verzichten, einfaches Bsp. /home/user_x/Öffentlich .../Arbeitsfläche auf vielen Tastaturen sind Dinger auch eher grausaum zu bedienen :)
Soeren K. schrieb: > Bei Deutsch hast du vor allem den Nachteil, dass es mitunter schwieriger > ist die Fehlermeldung zu googlen oder Anleitungen nachzuvollziehen. Dann setzt Du die Umgebungsvariablen "LANG" oder, wenn Du die einzelnen Einstellungen feiner granuliert vornehmen willst, die Umgebungsvariablen der "LC_"-Familie auf die gewünschte Locale. Das kann man entweder nur temporär machen, oder für die Dauer der aktuellen Shellsitzung, oder auch permanent in ~/.profile oder ~/.bashrc des betreffenden Benutzers. Die gewünschte Locale muß da natürlich auf dem System vorhanden sein. ;-)
1 | sheeva@s:~$ echo $LANG |
2 | de_DE.UTF-8 |
3 | sheeva@s:~$ ls nothere |
4 | ls: Zugriff auf 'nothere' nicht möglich: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden |
5 | sheeva@s:~$ LANG=C ls nothere |
6 | ls: cannot access 'nothere': No such file or directory |
7 | sheeva@s:~$ echo $LANG |
8 | de_DE.UTF-8 |
9 | sheeva@s:~$ LANG=C |
10 | sheeva@s:~$ ls nothere |
11 | ls: cannot access 'nothere': No such file or directory |
Natürlich geht es auch andersherum; ich kenne einige Kollegen, die ihre Server grundsätzlich mit einer systemweiten C- oder en_US.UTF-8 Locale konfigurieren, und ihren Usern die gewünschten Einstellung in ~/.profile machen. YMMV.
denglisch saugt schrieb: > Ich pers. mag auf Umlaute gerne verzichten, einfaches Bsp. > > /home/user_x/Öffentlich > .../Arbeitsfläche > > auf vielen Tastaturen sind Dinger auch eher grausaum zu bedienen :) Grausam, flöt. # Plus LINUX ist Groß- / Kleinschreibung-unterscheidend Ein Desktop ist ein desktop and no fu.... Arbeitsfläche. Und der sich entfernt einloggende en_US.UTF-8 Freund sieht dann ggf.: so einen Krampf: ../Arbeitsfläche Persönliche Meinung.
denglisch saugt schrieb: > Ein Desktop ist ein desktop and no fu.... Arbeitsfläche. Solche Dinge sind immer freedesktop.org zu verdanken: https://www.freedesktop.org/wiki/Software/xdg-user-dirs/ Ich mag deren Quasistandards meist nicht. Was zeit angeht, die setze ich immer auf UTC, und bei Anwendungen immer die ISO schreibweise. Ich glaube bei den locales gibt es eins, wo man dafür LC_TIME setzen kann, aber ich habe vergessen welches locale das war.
denglisch saugt schrieb: > Und der sich entfernt einloggende en_US.UTF-8 Freund sieht dann ggf.: > so einen Krampf: ../Arbeitsfläche Dann ist aber was kaputt. Es gibt kein englisches UTF-8 und deutsches UTF-8. UTF-8 ist UTF-8.
> grundsätzlich mit einer systemweiten C- oder en_US.UTF-8 Locale > konfigurieren +1 Wer die bescheidenen deutschen Fehlermeldungen kennengelernt hat, wird da gern auf deutsch verzichten. Ich kenne auch Kollegen, die nach so einer "Bekanntschaft" ihre Systeme wieder auf "C" gedreht haben.
Sheeva P. schrieb: > Soeren K. schrieb: >> Bei Deutsch hast du vor allem den Nachteil, dass es mitunter schwieriger >> ist die Fehlermeldung zu googlen oder Anleitungen nachzuvollziehen. > > Dann setzt Du die Umgebungsvariablen "LANG" oder, wenn Du die einzelnen > Einstellungen feiner granuliert vornehmen willst, die Umgebungsvariablen > der "LC_"-Familie auf die gewünschte Locale. Das kann man entweder nur > temporär machen, oder für die Dauer der aktuellen Shellsitzung, oder > auch permanent in ~/.profile oder ~/.bashrc des betreffenden Benutzers. Oder eben systemweit. Was genau das ist, was der Installer tut und wonach der TE gefragt hat. OK, technisch korrekt tut der Installer zwei Dinge, die relativ unabhängig voneinander sind: 1. er setzt die Defaults der LANG* bzw. LC* Umgebungsvariablen 2. er installiert "Sprachpakete", was alles mögliche beinhalten kann a) message catalogs (vulgo: übersetzte Fehlermeldungen) für alle möglichen installierten Programme b) lokalisierte Dokumentation (manpages etc) c) Wörterbücher für Programme, die sowas nutzen > ich kenne einige Kollegen, die ihre > Server grundsätzlich mit einer systemweiten C- oder en_US.UTF-8 Locale > konfigurieren, und ihren Usern die gewünschten Einstellung in ~/.profile > machen. YMMV. Das ist gut. Das sind anscheinend Profis. Wer nicht an einer akuten Englisch-Behinderung leidet, tut gut daran, zumindest Fehlermeldungen auf Englisch zu lassen (LC_MESSAGES=C). Bei Zeit- und Währungsformaten ebenso wie bei der Sortierreihenfolge ist es ungefährlich, sie auf die Landessprache zu stellen. Aber wer schon mal krampfhaft eingedeutschte Meldungen wie "kein Weltraum links vom Gerät" oder Bezeichnunge a'la "Rollkugel-Zeigegerät" gesehen hat, weiß was ich meine.
Hallo, vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten. Ich werde die Sprache im Installer auf Englisch stellen, das mit den online suchbaren Fehlermeldungen scheint mir gerade am Anfang sinnvoll zu sein. Viele Grüße Kalle
Achso, noch eine Anmerkung zur Meldung "nicht ganz vollständig". Aus Nutzersicht hätte ich hier zumindest eine ungefähre prozentuale Aussage erwartet, ohne die man nicht mal Ansatzweise entscheiden kann, wie sinnvoll die Installation der jeweiligen Sprache ist. Ich kenne das von diversen CMS, wo dann beispielsweise "Deutsch" zu ca. 97% vollständig Übersetzt ist, so dass man nur an wenigen Stellen auf Deutsch verzichten muss. Da macht eine Installation sicherlich mehr Sinn, als wenn die Übersetzung nur zu 70% volständig ist.
Wie Dieter im 2.Post schon anmerkte, ist die Sprachunterstützung nahezu vollständig wenn Du anschließend die Sprachpakete nachinstallierst. Somit also kein wirkliches Problem. Es gibt sehr wenige Pakete, die nicht vollständig übersetzt sind.
Da die OpenSource-Szene in Deutschland recht groß ist, dürfte Deutsch zu den Übersetzungen gehören, die am "vollständigsten" sind.
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