Moin zusammen, falls auch Ihr Opfer der Leiharbeit seid, ist es ggf. möglich den Weg zur ersten Tätigkeitsstätte (d.h. bei Eurem Dienstherren) als Reisekosten abzusetzen. Das hat den Vorteil, dass Ihr Hin- und Rückweg geltend machen könnt. Bisher war die Voraussetzung, dass die Tätigkeit befristet sein musste und Ihr nicht beim Sklavenhändler nur zum Zweck der Leiharbeit eingestellt wurdet. Dabei geht es u.A. auch darum, ob die Tätigkeit befristet ist. Mittlerweile gibt es ein Urteil des niedersächsischen Finanzgerichts, das auch eine Befristung in einer Tätigkeit sieht, welche "bis auf Weiteres" zugewiesen wird: http://www.finanzgericht.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/fgaktuell/betrieb-des-entleihers-keine-erste-taetigkeitsstaette-des-leiharbeitnehmers-150222.html Es wurde Revision eingelegt (BFH-Az.: VI R 6/17), das Ergebnis ist ungewiss. Ich war 2016-2017 befristet in Leiharbeit und habe in 2016 die Kosten als Reisekosten geltend gemacht. Dabei habe ich als Nachweis die Projektvereinbarung beigefügt in der die Frist festgeschrieben wurde. Ich habe die Reisekosten in voller Höhe angerechnet bekommen. Ich kann nur jedem raten das selbe zu tun, bzw. für die diesjährige Steuererklärung zu versuchen. Es lohnt sich!
Danke für den Hinweis. Würde mich aber mal interessieren wie Du da bei dopp. Haushaltsführung das eingetragen hast. Man kann ja nur die Strecke und die Anzahl der Fahrten eintragen (wobei die mir die Anzahl der Fahrten nun auch wieder eingekürzt haben). Ich habe aber auch nie verstanden, weshalb die dopp. HH-Führung die Heimfahrten nur einfach angesetzt werden können (Man fährt jedes WE 400 km und darf nur 200 km ansetzen). Fährt das Auto beim Weitpendeln etwa mit dem halben Sprit über die Highway oder wie?
Danilo schrieb: > Würde mich aber mal interessieren wie Du da bei dopp. Haushaltsführung > das eingetragen hast. Ich habe keinen zweiten Haushalt gehabt, sondern bin täglich von meinem Wohnort gefahren. Eingetragen habe ich dies unter "Reisekosten bei beruflich veranlassten Auswärtstätigkeiten", "Fahrt- / Übernachtungskosten und Reisenebenkosten" mit monatsweiser Angabe, siehe angehängtes Bild. Die geschwärzten Felder enthalten Adresse des Betriebs bei dem ich war. Die Verpflegungspauschale kann man nur in den ersten 3 Monaten geltend machen und nur, wenn man >8h auswärts war.
Das geht so in Richtung Einsatzwechseltätigkeit und funktioniert eigentlich nur, wenn man von dem Dienstgeber hin zu dessen Kunden fährt.
Ist erschreckend zu sehen, dass Finanzämter wieder versuchen, sich an den Ärmsten der Gesellschaft abzureagieren und versuchen Recht zu brechen oder umzudeuten. Die gut situierten Finanzbeamten, die das durchführen, sollten sich ebenfalls schämen. Vielleicht wäre für die auch mal ein Leiharbeitsverhältnis gut, dann wissen sie endlich, wer die Deutschland AG überhaupt noch am Leben erhält.
A13 schrieb: > Die gut situierten Finanzbeamten, die das durchführen, sollten sich > ebenfalls schämen. Das ist nur mittlerer Dienst, nicht der Rede wert, von wegen "gut studiert". Da braucht man echt nicht neidisch drauf sein.
> Autor: BMW (Gast) > Datum: 06.02.2018 19:07 > Geht nicht zu Zockerbuden. Sehe ich auch so !
Tech N. schrieb: > Das geht so in Richtung Einsatzwechseltätigkeit und funktioniert > eigentlich nur, wenn man von dem Dienstgeber hin zu dessen Kunden fährt. Nö, man kann auch direkt fahren und muss nicht über das Innestadtbüro seinen Arbeitsweg routen. Einfach eine entsprechende Mitteilung vom Dienstleister aufsetzen lassen und dem Finanzamt in die Hand drücken. Nach 1, 2 Jahren mosern die vielleicht, man solle näher an die Arbeitsstätte seinen Wohnort legen, aber das wars auch schon an Rückfragen.
Lisa Litze schrieb: > Einfach eine entsprechende Mitteilung vom Dienstleister aufsetzen lassen > und dem Finanzamt in die Hand drücken. Da ne Vorlage, bei mir sah's nicht so kompliziert aus: http://www.lobe-ev.de/fileadmin/lobe/Formulare/Bescheinigung.pdf
Danilo schrieb: > Ich habe aber auch nie verstanden, weshalb ... nur einfach angesetzt > werden können (Man fährt jedes WE 400 km und darf nur 200 km ansetzen). > Fährt das Auto beim Weitpendeln etwa mit dem halben Sprit über die > Highway oder wie? Allgemein können Arbeitnehmer nur die Entfernung (einfacher Weg) ansetzen, Selbständige dagegen die gesamte Fahrstrecke. Grund: Die einen setzen ihre Interessen durch und die anderen nicht. ;)
Qwertz schrieb: > A13 schrieb: >> Die gut situierten Finanzbeamten, die das durchführen, sollten sich >> ebenfalls schämen. > > Das ist nur mittlerer Dienst, nicht der Rede wert, von wegen "gut > studiert". Da braucht man echt nicht neidisch drauf sein. Mittlerer Dienst (Formularausfüller, Niveau vergleichbar mit Bürohilfen) Laufbahn A7-A9 (A10) Ich habe die Ausbildungsunterlagen der Landesfinanzschule ....... eine Führerscheinprüfung ist anspruchsvoller ;) Gehobener Dienst (vergleichbar mit Sachbearbeitern) A9-A12 (A13) Laßt euch von diesen Typen nichts gefallen! Macht euch selber sachkundig! Verlaßt euch nicht auf das Finanzamt und laßt euch nicht von Steuerberatern für rel. einfache Arbeiten viel Geld abknöpfen! Jo S.
Qwertz schrieb: > Da braucht man echt nicht neidisch drauf sein. Ne, die Beamten sind bestimmt nicht neidisch auf die studierten Leiharbeiter, die verspotten die.
Jo S. schrieb: > Allgemein können Arbeitnehmer nur die Entfernung (einfacher Weg) > ansetzen, Selbständige dagegen die gesamte Fahrstrecke. > Grund: Die einen setzen ihre Interessen durch und die anderen nicht. ;) Allgemein heißt was bitte bei dir? Die, welche es nicht anders kennen und können? Oder die welche die Märchen vom FA einfach mal glauben ohne selber zu widersprechen? Jeder AN kann seine Steuererklärung selber so machen wie er meint sie vertreten zu können, also auch ein bischen besch_ßen äm beschönigen! Wer das nicht macht wird meist vom FA also Vater Staat sowieso beschissen. Danilo, hast du dagegen kein Widerspruch eingelegt? Man kann auch die vollen Ist- oder Soll-Kosten ansetzen, muß sie dann auch bloß nachweisen können. Da sind die meisten AN wohl bloß zu faul oder unwissend dafür.
@ To Klausele, und dir ist nicht in den Sinn gekommen da ein wenig in positive Richtung zu optimieren? Also auch bloß wieder das zu versteuernde Einkommen gemindert?
Jo S. schrieb: > Qwertz schrieb: > Da braucht man echt nicht neidisch drauf sein. > > Ne, die Beamten sind bestimmt nicht neidisch auf die studierten > Leiharbeiter, die verspotten die. Ich bleibe dabei: Ich als Ingenieur in der Privatwirtschaft bin in keiner Weise neidisch auf einen kleinen Finanzbeamten im mittleren Dienst. Er tut mir höchstens ein wenig leid wegen der sehr trockenen und eintönigen Arbeit. Die Bezahlung ist angemessen. Deine Besoldungsbeispiele sind übrigens mal wieder sehr manipulativ/verzerrend ausgewählt: höchste Stufe, verheiratet, 2 Kinder, Steuerklasse 3. Aber das kennt man ja von dir.
Niemand schrieb: > Jo S. schrieb: >> Allgemein können Arbeitnehmer nur die Entfernung (einfacher Weg) >> ansetzen, Selbständige dagegen die gesamte Fahrstrecke. >> Grund: Die einen setzen ihre Interessen durch und die anderen nicht. ;) > > Allgemein heißt was bitte bei dir? Die, welche es nicht anders kennen > und können? Oder die welche die Märchen vom FA einfach mal glauben ohne > selber zu widersprechen? > Finanzämter neigen dazu, Ausgaben zu streichen oder zu kürzen. Dann muß der Steuerpflichtige Widerspruch einlegen und seine Ansprüche nachweisen. D.h. der Bürger muß sich besser auskennen, als der Finanzbeamte und ihm seinen Fehler beweisen. :) > Man kann auch die vollen Ist- oder Soll-Kosten ansetzen, muß sie dann > auch bloß nachweisen können. > Ja, man kann auch die tatsächlichen Kosten in Ansatz bringen. Hab ich noch nicht gemacht. Weiß auch nicht, wie das bei Einsatzwechseltätigkeit gehandhabt wird. > Da sind die meisten AN wohl bloß zu faul oder unwissend dafür. Auf das setzt das FA. ;) Noch einmal mein Appell: Beschäftigt euch mit dem Thema Steuern! Laßt euch nicht vom Staat ausräubern! Es gibt sehr hilfreiche Literatur - auch für Laien. Euer erarbeitetes Geld ist in der "öffentlichen Hand" in schlechtesten Händen. (Mißwirtschaft, Verschwendung, Korruption) Ich kenne mehrere Finanzbeamte, die alle der Meinung sind, daß unser Besteuerungssystem (eigentlich sind es mehrere sehr unterschiedliche Systeme) himmelschreiend ungerecht ist. Ein Bekannter von mir (Amtsvorsteher, d.h. Leiter eines FA) sagte mal: "Wenn wir unser Steuerrecht so benennen würden, wie es tatsächlich ist, müßten wir es SteuerUnrecht nennen." Jo S.
Qwertz schrieb: > Ich bleibe dabei: Ich als Ingenieur in der Privatwirtschaft bin in > keiner Weise neidisch auf einen kleinen Finanzbeamten im mittleren > Dienst. Den Vergleich von Apfel und Birne kennst du? Voraussetzung für die Ausb. zum mittleren Dienst ist die mittlere Reife. > Deine Besoldungsbeispiele sind übrigens mal wieder sehr > manipulativ/verzerrend ausgewählt: höchste Stufe, verheiratet, 2 Kinder, > Steuerklasse 3. Aber das kennt man ja von dir. "mal wieder sehr manipulativ/verzerrend" was soll das? Ich habe die üblichen Laufbahnen angegeben. In den Beispielen sind die Endstufen genannt, die jeder erreicht - auch der Faulste. Alles andere ist ersichtlich und ansonsten sind die Besoldungslisten im Internet öffentlich einsehbar. Also was soll dein unbegründeter Vorwurf. Wenn man Ungerechtigkeiten in diesem Staatssystem kritisiert, wirst du sauer. Aber das kennt man ja von dir. ;) Jo S.
Ich sehe jeden Tag die Steuererklärung von Ingenieuren (FH, Bachelor u.a.) Wenn die 45 sind dann sehe ich blass aus. Auch netto springt mehr heraus, wenn man bedenkt, dass ich neben Steuer noch 630.-€ für die Krankenkasse zahle. Dann investieren die meisten noch in in Fonds oder Immobilien und senken damit die Steuerpflicht. Mein Vorteil ist, dass ich unkündbar bin. Dafür komme ich nie über 65k hinaus. Ich sehe einmal im Jahr einen Ing in meiner Altersklasse, der unter 75k liegt. Mein Nachteil ist, dass es keine Gewinnbeteiligung gibt, keine Gewerkschaft, kein Streikrecht, verordnete geringe Gehaltssteigerungen und das nächste Kind kostet am Anfang schon gut 100,-€ Krankenkasse mehr. Mein Dienstherr schickt mich bei Bedarf mal für 3 Monate 58km weiter zu einem anderen Finanzamt, weil es bei denen brennt. Fahrzeiten zusätzlich zur Dienstzeit. Die Rentner haben oft eine Betriebsrente und noch Mieten aus Immobilien, zusammen mehr als meine 70% die ich mal bekommen werde. Aber ich hab's ja selbst so gewählt.
Finanzbeamter A12 schrieb: > Dann investieren die meisten noch in in Fonds oder Immobilien und senken > damit die Steuerpflicht. Wie soll das denn gehen?
Steuerpferd schrieb: > Finanzbeamter A12 schrieb: >> Dann investieren die meisten noch in in Fonds oder Immobilien und senken >> damit die Steuerpflicht. > > Wie soll das denn gehen? Nicht selbst genutzte Immobilien kann man nach einer Haltezeit meines Wissens steuerfrei weiterverkaufen.
klausele schrieb: > Mittlerweile gibt es ein Urteil des niedersächsischen Finanzgerichts, > das auch eine Befristung in einer Tätigkeit sieht, welche "bis auf > Weiteres" zugewiesen wird: > http://www.finanzgericht.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/fgaktuell/betrieb-des-entleihers-keine-erste-taetigkeitsstaette-des-leiharbeitnehmers-150222.html da wir in D sind, müsste das jeder auch für sein Bundesland festgestellt bekommen. Oder natürlich von einem Bundesgericht.
Finanzbeamter A12 schrieb: > ...noch 630.-€ für die Krankenkasse zahle.. - glaube ich nicht - Beamte müssen nur die Hälfte versichern, da sie Beihilfe vom Staat bekommen (und als Pensionär nur noch 1/4) und zudem bekommen Beamte bei vielen Versicherern Rabatte da das Risiko etwas kleiner gerechnet wird > Dann investieren die meisten noch in in Fonds oder Immobilien und senken > damit die Steuerpflicht. Wie geht das? > > Mein Vorteil ist, dass ich unkündbar bin. > Dafür komme ich nie über 65k hinaus. Ich sehe einmal im Jahr einen Ing > in meiner Altersklasse, der unter 75k liegt. In der Tat ist es so, das in Konzernen im Arbeitgeberverband die Gehälter wahrscheinlich oft darüber liegen. In allen anderen Firmen meistens darunter. > > Mein Nachteil ist, dass es keine Gewinnbeteiligung gibt, keine > Gewerkschaft, kein Streikrecht, verordnete geringe Gehaltssteigerungen Na das klingt doch wie in der Wirtschaft in Firmen die nicht Tarifgebunden sind (zusätzlich zum Risiko der betriebsbedingten Kündigung - was ganz einfach ist für eine Firma) > und das nächste Kind kostet am Anfang schon gut 100,-€ Krankenkasse > mehr. Aber nur wenn die Frau nicht in der gesetzlichen versichert ist (Kind über Ehefrau mitversichern ist doch üblich) > Mein Dienstherr schickt mich bei Bedarf mal für 3 Monate 58km weiter zu > einem anderen Finanzamt, weil es bei denen brennt. Fahrzeiten zusätzlich > zur Dienstzeit. Passiert in der 'freien' Wirtschaft auch > > Die Rentner haben oft eine Betriebsrente und noch Mieten aus Immobilien, > zusammen mehr als meine 70% die ich mal bekommen werde. > Muss alles versteuert werden + man muss GKV Beitrag davon abführen -> da bleibt dann nicht mehr viel übrig, Betriebsrenten gibt es nicht überall. Hier in der Firma wo ich bin gibt es das z.B. nicht. Anspruch darauf hat man auch erst nach 5 Jahren, wenn man davor gekündigt wird hat man keinen Anspruch. > Aber ich hab's ja selbst so gewählt. Ihre ANgaben würde ich komplett als Mythen ansehen.
xxx schrieb: >> Die Rentner haben oft eine Betriebsrente und noch Mieten aus Immobilien, Ach da gabe es übrigens Ende letzten Jahres einen Bericht im ZDF, da sich für eine Frau die Betriebsrente gar nicht gelohnt (Gehaltsumwandlung). Sie hatte am Schluss weniger, als wenn sie das Geld unters Kopfkissen gelegt hätte.
Finanzbeamter A12 schrieb: > Mein Vorteil ist, dass ich unkündbar bin. > Dafür komme ich nie über 65k hinaus. Ich sehe einmal im Jahr einen Ing > in meiner Altersklasse, der unter 75k liegt. Wie bei dir auf dem PC? Hast wohl nur Konzerningenieure und Freelancer vor dir liegen? Bei KMUs hättest du ne ganze Traube, die selbst mit 55 noch deutlich unter 75k liegen. Oft ist die magische Grenze bei KMUs so 60k, alles oben drüber erfordert gewaltige Kraftanstrengungen hinsichtlich Zeit-/Orts- und Qualifikationseinsatz. Bei KMUs wird man nicht künstlich wie bei Konzernen oder Staatsapparaten finanziell geschützt, man bekommt nur das Geld, was man auch selber erwirtschaftet + Gewinn für die Firma natürlich + (Steuer)nachteile für KMUs. Vergiss auch nicht, dass deine Pension sich am letzten Sold bemisst und 73% beträgt. Wer Beamter werden konnte und ist, hat alles richtig gemacht. Das ist so das Optimum außer Lottogewinn, gerade noch, wenn man in ca. 20 Jahre noch bis zum Ruhestand hat. Bis dahin wird die freie Wirtschaft nämlich die Arbeitsbedingungen noch weiter verschärfen, muss man sich nur mal angucken, was wir für paradiesische Zustände in 1998 auf dem Arbeits- und Sozialmarkt noch hatten und dann heute.
Finanzbeamter A12 schrieb: > Ich sehe jeden Tag die Steuererklärung von Ingenieuren (FH, Bachelor > u.a.) Und die offenbaren Dir deren exakten Abschluss und Bildungshintergrund? Üblicherweise gibt man nur "Ingenieur" in der Steuererklärung an... Niemand schrieb: > @ To Klausele, und dir ist nicht in den Sinn gekommen da ein wenig in > positive Richtung zu optimieren? > Also auch bloß wieder das zu versteuernde Einkommen gemindert? Ja, Werbungskosten reduzieren in der Regel das zu versteuernde Einkommen. Was wäre denn hier noch zu optimieren? Tech N. schrieb: > Das geht so in Richtung Einsatzwechseltätigkeit und funktioniert > eigentlich nur, wenn man von dem Dienstgeber hin zu dessen Kunden fährt. Keine Ahnung wie genau die Definition der Einsatzwechseltätigkeit ist. Bei mir handelte es sich um eine befristete Tätigkeit. Eine solche Befristung liegt in der Regel vor, wenn die Tätigkeit nicht länger als 48 Monate dauert und der Arbeitsvertrag nicht ausschließlich zum Zweck der Beschäftigung bei einem bestimmten Unternehmen geschlossen wurde: Zitat dazu aus dem Urteil des FG Niedersachsen vom 30.11.2016 – 9 K 130/16: > Es kann auch dahinstehen, ob Fälle denkbar (und überhaupt zivilrechtlich zulässig) sind, in denen ein Leiharbeitsverhältnis nur zum Zweck des Tätigwerdens in einem bestimmten Entleihbetrieb begründet wird und dieses auch für den Leiharbeitnehmer aufgrund der vertraglichen Vereinbarung von vornherein erkennbar ist [...] Bei einer derartigen Konstellation könnte ggf. von einer dauerhaften Zuordnung i. S. des § 9 Abs. 4 Satz 3 2. Alt. EStG 2014 auszugehen sein [...] Quelle: http://www.iww.de/quellenmaterial/id/191299 Das Urteil von 2016 hat also die Bedingungen für eine Anerkennung einer solchen befristeten Auswärtstätigkeit festgesetzt, welche mit dem Urteil von 2017 nun hinsichtlich der Befristung aufgehoben wurden. Damit dürfte diese Möglichkeit nun weiteren Leihsklaven zur Verfügung stehen, nicht nur diejenigen die einen zusätzlichen Wisch oder Projektvereinbarung mit dokumentierter Befristung bekommen haben. BMW schrieb: > Geht nicht zu Zockerbuden. Ich hatte keine Wahl! Das Unternehmen bei dem ich arbeitete wurde an einen Sklavenhändler verkauft. Ich bin diesen Deal nur eingegangen, weil mir der Job gefiel und man mir seitens des Kundenunternehmens einredete, dass man mich unbedingt übernehmen wolle. Das ginge aber nur, wenn man aus dem (Teilzeit-)Projekt eine Vollzeit ANÜ mache. Es wurde eine Stelle geschaffen, interne Bewerber gab es keine fähigen, aber dann plötzlich einen Einstellungsstopp. Am selben Tag habe ich Resturlaub genommen, unmittelbar nach der Genehmigung gekündigt (ein blanko Formular sollte man stets dabei haben!) und ein anderes Angebot angenommen. Aber ja, richtig, geht nicht zu Zockerbuden!
klausele schrieb: >> Würde mich aber mal interessieren wie Du da bei dopp. Haushaltsführung >> das eingetragen hast. > > Ich habe keinen zweiten Haushalt gehabt, sondern bin täglich von meinem > Wohnort gefahren. > > Eingetragen habe ich dies unter "Reisekosten bei beruflich veranlassten > Auswärtstätigkeiten", "Fahrt- / Übernachtungskosten und > Reisenebenkosten" mit monatsweiser Angabe, siehe angehängtes Bild. Die > geschwärzten Felder enthalten Adresse des Betriebs bei dem ich war. > > Die Verpflegungspauschale kann man nur in den ersten 3 Monaten geltend > machen und nur, wenn man >8h auswärts war. Ich habe hier einen Fall in dem mir leider wohl der Durchblick fehlt (werde dazu aber wohl auch mal zum Lohnsteuerhilfeverein gehen). Situation: Seit drei Jahren habe ich eine "Festanstellung" beim Dienstleister XYZ, der mich von Mitte 2015- Mitte 2018 an einen Kunden bei Karlsruhe ausgeliehen hat. Daraufhin habe dort zeitnah eine (kleine) Wohnung gemietet und auch abgesetzt. Dieses Projekt ging zu Ende (und ist wohl auch tot) und ich wurde nun ab Oktober 2018 an einen Kunden im Rhein-Main-Gebiet ausgeliehen. Das Projekt ist nominell unbefristet, kann aber natürlich jederzeit vom Kunden beendet werden. Die Entfernung Zweitwohnsitz- Einsatzort im RM-Gebiet ist etwa 110 km und fürs tägliche Pendeln für mich unpraktikabel. Ich hatte nun Hotelzimmer und ab Mai 2019 eine weitere (noch kleinere) Wohnung im RM-Gebiet angemietet. Die Zweitwohnung bei Karlsruhe werde ich nun zeitnah abmieten. Ist der Einsatz im RM-Gebiet nun eine weitere (dritte) Haushaltsführung, deren Kosten (Miete/ tägl. Fahrt zum Kunden) die in Zeile 86: Summe der Mehraufwendungen weiterer dopp. Haushaltsführungen xxxx,- € (Berechnung bitte in einer gesonderten Aufstellung) eingetragen wird? Die täglichen Fahrtkosten (im RM-Gebiet) würde ich unter den Zeilen 31-38 (Wege zw. Wohnung und erster Tätigkeitsstätte/ Sammelpunkt/ weiträumigem Tätigkeitsgebiet)eintragen. Ich bedanke mich bereits im Voraus für sachliche Hilfestellungen.
Nein, kannst du nicht. Es gibt nur eine doppelte HHF und die auch nur, wenn du keine Dienstreisen abrechnest. Vergiss mal den Unsinn der da oben steht. Man kann bis zu 2 Jahren die Projektwohnung absetzen und auch beide Fahrten, wenn es Dienstreisen sind und man plausibel alle 2 Wochen fährt. Entscheidend ist, dass man bei dem Sklaventreiber keinen festen Arbeitsplatz hat. Ich habe mal 400km von daheim gearbeitet, jede Woche eine Heimfahrt gerechnet, bin alle 4 Wochen heimgefahren und habe die Wohnung als Appartement gemietet. Jede Woche kam das Weib zum Wochenendtripp mit der Bahn. Aufpreis fürs Appartement in der Wohnungsmiete enthalten. Wichtig: - Nur möblierte Appartments mit Monatsabrechnung - alle 2-3 Monate das Appartment wechseln - Pausen einstreuen von >1Wo daheim - Reisen zum Sklaventreiber aufschreiben - Reisen für 2 Kundenstandorte aufschreiben - Messebesuche nicht vergessen! Ich habe auf diese Weise fast 4000,- an Fahrtkosten abgesetzt. Lohnt sich halt nur, wenn man nicht zu lange irgendwo arbeitet, und das ganze Jahr füllt, weil es eine Deckelsumme gibt. Man braucht daher unbedingt ein zweites Standbein und sollte ansonsten Selbständigkeit haben, damit ein Kunde da ist, als Grund zum weiteren Verreisen und man beide Einnahmearten in jedem Jahr hat.
Jo S. schrieb: > Mittlerer Dienst (Formularausfüller, Niveau vergleichbar mit Bürohilfen) > Laufbahn A7-A9 (A10) Bullshit. Die Ausbildung ist schwieriger als die meisten anderen. Nur auf A7 Stellen ist man eine Sekretärin. A8 und A9 müssen im Rahmen der Veranlagung die Arbeit von Steuerberatern beurteilen und das Steuerrecht ist kompliziert. In einigen Stellen ist man auch im Außendienst unterwegs und macht Betriebsprüfungen oder treibt die Kohle ein, wofür die Finanzbeamten angepöbelt werden. Der Industriekaufmann hat es viel einfacher.
Analytiker schrieb: > Nein, kannst du nicht. Es gibt nur eine doppelte HHF und die auch nur, > wenn du keine Dienstreisen abrechnest. Danke für Deine Rückmeldung. Die ganze Theamtik ist mir einfach zu kompliziert. Die Dame vom FA meinte aber schon, dass ich die "Dritte Haushaltsführung" durchaus in Zeile 86 (mit Dokument zur Erläuterung) eintragen kann. Also Hotel, Fahrkosten vom Hotel zum Kunden, ggf. Verpflegungsmehraufwand. Ob die mir die "zweite HH-Führung" dann parallel recht schnell streichen, kann ich noch nicht sagen. Am besten gehe ich wirklich über einen Steuerberater.
Danilo schrieb: > Am besten gehe ich wirklich über einen Steuerberater Der dürfte dich das Doppelte kosten, was du sparen kannst.
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