Forum: Platinen LED mit Thermalpad


von led (Gast)


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Auf dem Bild ist eine SMD LED mit einem Thermalpad.
Frage: sollte man solche Leuchtdioden von unten mit der Kupferfläche auf 
der Leiterplatte verlöten oder vielleicht Wärmeleitpaste drauf 
schmieren? Vielen dank in Voraus.

: Verschoben durch Admin
von MWS (Gast)


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led schrieb:
> Wärmeleitpaste drauf schmieren?
Jup.

von Klaus (Gast)


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Das Pad ist zum Anlöten da, wie bei allen anderen Chips mit Thermal Pads 
auch. Ist halt nicht recht lötkolbentauglich.

MfG Klaus

von MWS (Gast)


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Klaus schrieb:
> Das Pad ist zum Anlöten da, wie bei allen anderen Chips mit Thermal Pads
> auch. Ist halt nicht recht lötkolbentauglich.

Nicht alles was eine Verallgemeinerung ist, ist auch eine gute 
Empfehlung.

Hab' bei genügend 4W China MR16-Lampen die 1W-Leds getauscht, da war 
immer Wärmeleitpaste zwischen Pad und Platine, als auch zwischen Platine 
und Alukühlkörper.

Das ist durchaus verständlich, das Auflöten würde die Leds erheblich 
unter Wärmestress setzen, warum sollten man so dumm sein, gezielt für 
Ausschuss zu sorgen, nur um einen etwas besseren Wärmeübergang auf die 
Platine zu erreichen? Außerdem sind die Ledpins problemlos handlötbar, 
beim Auflöten des Pads ist damit Schluss.

Ergo: Wärmeleitpaste ist für eine normale, ohne mit Speziallötmitteln 
machbare Verarbeitung genau richtig.

von led (Gast)


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Hmmm, löten ist eigentlich nicht das Problem, das Pad auf der 
Leiterplatte hat Vias, ein Prehater und eine Heißluftstation sind 
vorhanden, die Überlegung war eher, was die bessere Lösung ist...

von MWS (Gast)


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led schrieb:
> die Überlegung war eher, was die bessere Lösung ist...
Definiere "bessere".
Wärmeableitung auf die Platine ist mit Auflöten des Pads besser, 
Einlöten oder Ersatz ist mit WLP  einfacher. Kommt wohl auch auf die 
abzuführende Leistung an, wozu nichts geschrieben wurde.

von Einhart P. (einhart)


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> Klaus schrieb:
> Hab' bei genügend 4W China MR16-Lampen die 1W-Leds getauscht, da war
> immer Wärmeleitpaste zwischen Pad und Platine, als auch zwischen Platine
> und Alukühlkörper.

Genau bei diesen Leuchtmiteln habe ich anfangs eine hohe Ausfallrate 
gehabt. Allerdings war die Wärmeleitpaste zwischen Platine und 
Kühlkörper hingepfuscht.

Dann habe ich die LEDs getauscht und incl. Thermal Pad auf der 
Herdplatte neu verlötet (allerdings mit bleihaltigem oder Bismut Lot). 
Seitdem laufen die Lampen ohne Probleme. Reflow mit IR Heizung oder 
Heißluft sollte man aber besser nicht verwenden. Damit würden die LEDs 
geschädigt.

: Bearbeitet durch User
von MWS (Gast)


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Einhart P. schrieb:
>> Klaus schrieb:
Das schrieb nicht Klaus.

> Dann habe ich die LEDs getauscht und incl. Thermal Pad auf der
> Herdplatte neu verlötet (allerdings mit bleihaltigem oder Bismut Lot).
Ohne Verlöten des Thermal Pads,  nur mit WLP und Austausch der Leds 
gegen qualitativ hochwertigere Typen ergab das bei mir das gleiche 
Ergebnis:
> Seitdem laufen die Lampen ohne Probleme.
Das sagt also gar nichts aus.

Bei 5W pro Led würde ich für Auflöten plädieren.

von led (Gast)


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Es sind 3W Leds, ich werde sie auflöten. Vielen dank für die Hilfe.

von someone (Gast)


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Ich weiß nicht, warum hier wieder seltsame Meinungen auftauchen. Schaut 
man sich die Verarbeitungshinweise der Hersteller an, so äußern diese 
klar, dass das thermal pad verlötet werden muss. Also macht man das dann 
auch. Zum Basteln kann man sicherlich auch Wärmeleitpaste verwenden, 
sollte dann aber bitte auch für einen entsprechend hohen Anpressdruck 
sorgen, damit der Wärmeübergang nicht allzu schlecht ist. LEDs sind für 
Lötprozesse spezifiziert, die gehen dadurch nicht kaputt, wenn man das 
sorgfältig durchführt. Der bessere Wärmeübergang durch verlötete thermal 
pads sorgt übrigens auch für bessere Effizienz, da die LED kühler bleibt 
und daher für einen geforderten Lichtstrom weniger Strom benötigt.

Wenn man seine eigenen Platinen macht, kann man die Lötfläche für das 
thermal pad so groß auslegen, dass man mit dem Lötkolben noch daran 
kommt, wenn die LED darauf sitzt. Ordentlich vorverzinnen und mit einer 
großen Menge Flussmittel ausstatten (alternativ Lotpaste und extra 
Flussmittel verwenden), die LED aufsetzen und das Pad dann mit einer 
großen Lötspitze zügig erwärmen, bis die LED aufschwimmt und daher 
ordentlich benetzt wurde. Das ist nicht optimal, da man hierdurch eine 
relativ dicke Schicht Lötzinn zwischen LED und Platine erzeugt, die die 
Wärme nicht extrem gut leitet, aber immer noch besser als 
Wärmeleitpaste.

von MWS (Gast)


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someone schrieb:
> Ich weiß nicht, warum hier wieder seltsame Meinungen auftauchen.
Es wird schon noch mehr geben, was Du nicht weißt.

> Schaut
> man sich die Verarbeitungshinweise der Hersteller an, so äußern diese
> klar, dass das thermal pad verlötet werden muss.
Behauptungen bitte mit Zitat und Referenz der "Hersteller".

Tatsächlich zeigen kommerzielle Produkte wie die erwähnten Led-Lampen, 
dass die Verarbeitung auch anders erfolgt. Und wären die Leds verlötet 
gewesen, hätte man nicht vernünftig austauschen können, das wäre dann 
Elektroschrott geworden.
War doch super, dass da jemand eine "seltsame Meinung" hatte.

von Ulf L. (ulf_l)


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Und wo ist zu deiner Behauptung, daß Wärmeleitpaste ausreicht, das Zitat 
und die Referenz von einem Hersteller ?

von Äxl (geloescht) (Gast)


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MWS schrieb:
> Tatsächlich zeigen kommerzielle Produkte wie die erwähnten Led-Lampen,
> dass die Verarbeitung auch anders erfolgt.

kommerziell - issklar. Du meinst 'billig' aus China? Wen wunderts.
Die vollautomatische Bestückung inklusive Lötprozeß lässt doch garkeine 
andere Herangehensweise zu, als die LEDs ganz normal, wie jedes andere 
Bauteil auch, mit zu verlöten.
Es wird sicher in "fernost" kommerzeille Bastelklitschen geben, die die 
Cree-Clone mit der Hand setzen und dann WLP zwischenschmieren.
Ich hätte hier im Prozeß Probleme, die LED NICHT anzulöten, sondern mit 
Paste händisch zu setzten.
ZU Hause am Basteltisch: das ist dann schon etwas tricky, wenn man sich 
nicht zu helfen weis. Man kann aber die PLatine auf einen 
20W-Halogenspot legen und der wärmt die von unten durch. Dann reichen 
rel. kleine Wärmeenergiemengen, um die Oberseite zügig mit wenig Zinn zu 
verlöten.

von J. S. (pbr85)


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Verlöten mag ja das Beste sein, wenn aber die Kupferfläche aufgrund 
ihres Querschnitts und der Oberfläche nicht in der Lage ist die Wärme 
anständig weg zu leiten, dann bringt das Verlöten auch nicht viel. Es 
hat schon seinen Grund, wieso LED hauptsächlich auf MPCB wie 
Starplatinen z.B. verlötet werden, und nicht auf normale Platinen mit 
Kupferfläche. Das geht zwar auch, dann doch aber eher kleine SMD-LEDs 
weit unter 1W und nicht wo 3-5W in einem einzigen Emitter konzentriert 
sind.

von Christian B. (luckyfu)


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E. S. schrieb:
> wenn aber die Kupferfläche aufgrund
> ihres Querschnitts und der Oberfläche nicht in der Lage ist die Wärme
> anständig weg zu leiten, dann bringt das Verlöten auch nicht viel.

Und was soll die WLP dann dort verbessern?

von J. S. (pbr85)


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Christian B. schrieb:
> E. S. schrieb:
>> wenn aber die Kupferfläche aufgrund
>> ihres Querschnitts und der Oberfläche nicht in der Lage ist die Wärme
>> anständig weg zu leiten, dann bringt das Verlöten auch nicht viel.
>
> Und was soll die WLP dann dort verbessern?

Das musst du schon dich im Selbstgespräch fragen, da ich das gar nicht 
behauptet habe.

: Bearbeitet durch User
von Micid (Gast)


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Sag mal welche LED das ist. Es steht immer im Datenblatt

von J. S. (pbr85)


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Micid schrieb:
> Sag mal welche LED das ist. Es steht immer im Datenblatt

Wahrscheinlich irgendeine China-LED mit einem Chip der vor 10 Jahren 
aktuell war, vielleicht 20% Wirkungsgrad hat und jetzt noch billig bei 
eBay, Aliexpress abgewrackt wird. Müllentsorgung sozusagen.

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