Ein Nerd Kommilitone, 1,0 Masterand (Abschluss wahrscheinlich 1,4 oder so) aus einer TU landet bei "Spedion GmbH". Warum macht er das? Sein Betreuer in der Firma schwärmt heute noch von ihm (Ich bin sein Nachfolger) und gibt sogar zu, er war ein besserer Programmierer als er (Betreuer ist Dr.-Ing.). Ein anderer Kommilitone, ebenfalls Nerd (Bart + lange Haare bis fast zum Gesäß) und Experte in Java,Pyhton,C etc. ist ebenfalls im Start-Up tätig. Ich denke beide verdienen nicht mehr als 45k. Nun mein Anliegen: habe ich zu viel Hoffnung bei einem OEM oder Zuli mit IGM zu landen oder waren die beiden Nerds zu doof und haben sich im VG vom "zukunftsträchtigen, flachen Hierarchien und kollegialen, jungen Umfeld" des Start-Ups reinlegen lassen? Ich habe Respekt vor diesen Nerds, die haben es fachlich echt drauf. Ich dachte immer, die OEMs würden sich zerreißen für die. Vielleicht ist dem OEM aber ein sauberes Erscheinungsbild und "nicht schlauer als der Abteilungsleiter" wichtiger als das Fachliche? Normalerweise hätte ich keine Ansprüche, aber zwei ehemalige Freunde aus dem Fußballverein sind mit B.Eng. Wing durch Vitamin B bei einem OEM gelandet und verdienen sich ne goldene Nase (der eine fährt Audi Cabrio, der andere Eigentumswohnung gekauft). TL;DR OP weiß nicht, welche Ansprüche er stellen soll.
Du klingst völlig übernächtigt, schlaf dich mal gesund aus und versuchs dann nochmal mit dem Schreiben.
Baldiger Absolvent schrieb: > Warum macht er das? Sein Warum fragst du nicht ihn? Woher soll das jemand im Forum wissen? > er war ein besserer Programmierer als er (Betreuer ist Dr.-Ing.). Das ist eher die Regel. > Ein anderer Kommilitone, ebenfalls Nerd (Bart + lange Haare bis fast zum > Gesäß) und Experte in Java,Pyhton,C etc. ist ebenfalls im Start-Up > tätig. Ich denke beide verdienen nicht mehr als 45k. Denkst du, und was <b>weisst</b> du konkret? > Normalerweise hätte ich keine Ansprüche, aber zwei ehemalige Freunde aus > dem Fußballverein sind mit B.Eng. Wing durch Vitamin B bei einem OEM Was heisst Vitamin B?
Baldiger Absolvent schrieb: > Ich dachte immer, die OEMs würden sich zerreißen für die. Bosch ist doch bekannt für "guten Leuten muß man absagen". Davon ab macht man mit fachlicher Genialität keine Karriere, sondern bleibt Arbeitsbiene, weil man da am nützlichsten ist. Das reale Leben ist nunmal nicht wie chinesische Kung-Fu-Filme, wo der einfache Soldat deswegen General wird, weil er am besten Kung Fu kann.
Baldiger Absolvent schrieb: > der eine fährt Audi Cabrio, Die kosten gebraucht oft weniger als man denkt. Leasing geht auch. Ich fahr auch sowas in der Art, ohne Konzernjob ;-) Konzernjobs sind nicht für jeden was. Umgekehrt sind KMUs auch nicht für jeden was - zum Glück gibts da viele Optionen.
Baldiger Absolvent schrieb: > Vielleicht ist dem OEM aber ein sauberes Erscheinungsbild Das war jetzt aber nicht nett. ?
Baldiger Absolvent schrieb: > Normalerweise hätte ich keine Ansprüche, aber zwei ehemalige Freunde aus > dem Fußballverein sind mit B.Eng. Wing durch Vitamin B bei einem OEM > gelandet und verdienen sich ne goldene Nase (der eine fährt Audi Cabrio, > der andere Eigentumswohnung gekauft). Und wie beeinflusst das jetzt Deine Jobsuche? nicht_maker
Weil Geld nicht für jeden das wichtigste ist? Man irgendwann merkt, dass es uns hier zum Rest der Welt so gut geht, dass immer mehr materialistisches nicht mehr Zufriedenheit bringt? Man einen beträchtlichen Teil seiner Zeit mit dem Job verbringt, und darum auch anderes stimmen muss als nur der Lohn oder die Konzernstruktur? Keine Ahnung was in den Köpfen von denen vorgeht, frag sie doch einfach!
In der Ausbildung (also die ersten 3 Jahre, Quasi das Pendant zum Referendariat, Facharztausbildung, ...) ist der Verdienst relativ egal. Wichtig ist, dort in dem Gebiet zu einem Experten zu werden, in dem Du arbeiten willst und (als Nerd) in dem Du so gut bist, dass Dein Chef Dich lieber gewähren lässt, als Dir einen geschweifte Klammer-Style vorzuschreiben. Baldiger Absolvent schrieb: > fährt Audi Cabrio Naja, die meisten fahren nur deshalb nicht Bus, weil man da bar bezahlen muss.
Baldiger Absolvent schrieb: > waren die beiden Nerds zu doof und haben sich im VG vom > "zukunftsträchtigen, flachen Hierarchien und kollegialen, jungen Umfeld" > des Start-Ups reinlegen lassen? jein. Das Problem ist: bist du beim Konzern, dann hast du zwar ein tolles Gehalt, aber die Arbeit ist langweilig, weil du nur irgendwelche sinnlosen Prozesse befolgst, in Excel & SAP rumklickst und die interessante Arbeit (die echte Entwicklerarbeit) wird ausgelagert. Im Startup dürfte es umgekehrt sein: weil alle käuflichen Produkte und Dienstleistungen zu teuer sind, musst du alles selber entwickeln. Dafür verdienst du nicht viel. Der Tradeoff ist also: viel verdienen, langweilige Arbeit ODER wenig verdienen und interessante Arbeit. Deine beiden Nerdkollegen haben sich, wenig überraschend, für die interessante Arbeit entschieden. Baldiger Absolvent schrieb: > mit B.Eng. Wing durch Vitamin B bei einem OEM gelandet und verdienen > sich ne goldene Nase Wing, jaja, das passt.
Ro. R. schrieb: > Weil Geld nicht für jeden das wichtigste ist? Man irgendwann > merkt, dass > es uns hier zum Rest der Welt so gut geht, dass immer mehr > materialistisches nicht mehr Zufriedenheit bringt? Das hört man oft, aber wenn man aus seinem Umfeld (Freund & Familie) kaum Anerkennung der Fähigkeiten bekommt, freut man sich über Anerkennung in der Währung €. Zahlen auf Kontoauszügen lassen sich auch schön vergleichen.
Tobias P. schrieb: > Der Tradeoff ist also: viel verdienen, langweilige Arbeit ODER wenig > verdienen und interessante Arbeit. Deine beiden Nerdkollegen haben sich, > wenig überraschend, für die interessante Arbeit entschieden. Oder man nimmt sich das Beste aus beiden Welten. Jedenfalls kann ich mich weder über das Eine noch das Andere beschweren. Beim DL gibts dann manuelles Test durchklicken, Protokoll ausfüllen und das für schmales Geld. Also alle vier Kombinationen sind möglich.
Baldiger Absolvent schrieb: > Nun mein Anliegen: habe ich zu viel Hoffnung bei einem OEM oder Zuli mit > IGM zu landen Also so richtig schön als piefiger Konzernbeamter. > oder waren die beiden Nerds zu doof und haben sich im VG > vom "zukunftsträchtigen, flachen Hierarchien und kollegialen, jungen > Umfeld" des Start-Ups reinlegen lassen? Möglicherweise. > Ich habe Respekt vor diesen Nerds, die haben es fachlich echt drauf. Ich > dachte immer, die OEMs würden sich zerreißen für die. Auch ich bekomme immer wieder Angebote von einigen Kunden, bei denen als Konzernbeamter einzusteigen; entsprechend groß ist deren Irritation, wenn ich entweder dankend ablehne oder deutlichere Worte finde. Die Entscheidungsvorgänge in solchen Unternehmen sind schon katastrophal. > Vielleicht ist dem > OEM aber ein sauberes Erscheinungsbild und "nicht schlauer als der > Abteilungsleiter" wichtiger als das Fachliche? Es interessiert nur die Einhaltung von Vorschriften. Entweder kann man damit leben, alles nach Schema F zu machen und davon zu träumen, irgendwann so weit aufzusteigen, dass man Schema F (natürlich unter striktester Berücksichtigung aller anderen formalen Vorgaben) überarbeiten darf. > Normalerweise hätte ich keine Ansprüche, aber zwei ehemalige Freunde aus > dem Fußballverein sind mit B.Eng. Wing durch Vitamin B bei einem OEM > gelandet und verdienen sich ne goldene Nase (der eine fährt Audi Cabrio, > der andere Eigentumswohnung gekauft). Aha, dicke Karre, also prolliges Herumgeprotze. Vielleicht noch mit dicker Bassrolle im Kofferraum und "Böhse Onkelz"-Aufkleber? Der Akademikeranteil in Eurem Verein ist wohl nicht so hoch, oder?
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Andreas S. schrieb: > Aha, dicke Karre, also prolliges Herumgeprotze. Vielleicht noch mit > dicker Bassrolle im Kofferraum und "Böhse Onkelz"-Aufkleber? Der > Akademikeranteil in Eurem Verein ist wohl nicht so hoch, oder? Du glaubst, Akademiker machen sowas nicht?! Geh mal über den Parkplatz einer Hochschule... Aufgemalte Streifen zum Schneller machen sind da noch das Mindeste.
trauriger weise ist es leider wirklich häufig zu beobachten, dass "nerds" die fachlich es total drauf haben, meist sich schlecht selbst verkaufen können. Auf der anderen Seite, keine Ahnung wie ihr das immer macht, aber wie schafft man es von einem Auto oder der Tatsache, dass eine Eigentumswohnung gekauft wurde, gleich auf das Einkommen zu schließen? Ich kenne einige jüngere Leute die einen dicken neuen Audi A8 fahren bei nicht mal 30K Brutto im Jahr, sie zahlen den eben ewig ab. Aktuell sieht man auch eine menge Zwangsversteigerungen weil sich so einige mit einer Eigentumswohnung/Haus übernommen haben. Ich sehe das eher umgekehrt, jemand der ein "praktisches / effizientes" Auto fährt, kann mit Geld umgehen und baut ein Vermögen auf, dabei ist er natürlich auch aggressiv dabei sein Einkommen stetig zu erhöhen.
Dr. Sommer schrieb: > Du glaubst, Akademiker machen sowas nicht?! Geh mal über den Parkplatz > einer Hochschule... Aufgemalte Streifen zum Schneller machen sind da > noch das Mindeste. Spinner gibt es überall! Zum Nerd - der hat eventuell, ich rate mal, nur so einen Job, damit er in seiner Freizeit sich um seine nerdigen Hobbies, Interessen .... kümmern kann und da später die Kohle reinholt.
> Ein anderer Kommilitone, ebenfalls Nerd (Bart + lange Haare bis fast zum > Gesäß) Ich wusste gar nicht dass diese Attribute bereits die Hälfte zur Qualifikation "Nerd" ausmachen. Das war Jahrzehntelang (ja: so alt ist dieser Begriff!) NICHT so, im Gegenteil: vor 40..50 J. wär ein Hippie niemals als Nerd bezeichnet worden. > Ich habe Respekt vor diesen Nerds, die haben es fachlich echt drauf. Das ist nix wie anständig von Dir. Bravo! > dachte immer, Es wird Zeit dass Du öfters raus gehst. Weisst Du, das Grosse Zimmer mit blauer Decke und aufgehängter Wolkenkulisse und dem einzigen, brutal hellen Scheinwerfer. > (der eine fährt Audi Cabrio, > der andere Eigentumswohnung gekauft). ...steht in welchem Zusammenhang mit: - Freundschaft? - EHEMALIGE Freundschaft? - Fussballkönnen? - Berufskompetenz? Schon mal was gehört von: - angespart? - geleased? - Erbschaft? - schnappchegelegenheit? > TL;DR OP weiß nicht, welche Ansprüche er stellen soll. Ganz gut: (selbst-)Einsicht ist die beste Aussicht auf Besserung, ich gratuliere Dir! Bleib dran, suche DEINEN Weg, lass Dich dabei von Anderen weder blenden noch ablenken.
> Ich denke beide verdienen nicht mehr als 45k.
Ist leider voellig sekundaer. Das Wichtigste nach dem Studium ist :
Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung. Das Geld kommt dann schon irgendwann.
Bereits 10 Jahre spaeter ist die fruehe Erfahrung viel wert. Denn dann
wird man nicht mehr nach der 1.0 in Fach X,Y,Z bewertet, sondern wieviel
Erfahrung hast du auf dem Gebiet das der Arbeitgeber wuenscht, resp wie
schnell wirst du deren Probleme loesen.
dazu kommt das man durch die Erfahrung auch selbst erfährt was einem liegt und was man gerne macht. Konzentriert man sich darauf kommt man fast automatisch gut voran.
wenn man die "super Programmierer" mit ISO26262, ASPICE, Autosar, OBD ... konfrontiert zeigt sich, das man die in den Konzernen gar nicht brauchen kann. und zum Schnell was hacken sind die Inder günstiger.
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Volle2 schrieb: > wenn man die "super Programmierer" mit ISO26262, ASPICE, Autosar, > OBD ... > konfrontiert zeigt sich, das man die in den Konzernen gar nicht brauchen > kann. > > und zum Schnell was hacken sind die Inder günstiger. Was anderes können die Deutschen aber auch nicht mehr.
Abradolf L. schrieb: > Oder man nimmt sich das Beste aus beiden Welten. Jedenfalls kann ich > mich weder über das Eine noch das Andere beschweren. Ich ebenfalls nicht. Meine Arbeit finde ich interessant, ich habe nette Kollegen, gute Arbeitsbedingungen, die Bezahlung passt (höchste Stufe im IG Metalltarif), wenig Stress, viele Meetings, flexible Arbeitszeiten. Mir fällt ehrlich nichts negatives ein über meinen Job. Die Kritik an Konzernen stammt meiner Ansicht nach vor allem von Neidern und Stinkstiefeln. Andreas S. schrieb: > Also so richtig schön als piefiger Konzernbeamter. Vorurteile und Klischees lassen grüßen.
Beitrag #5307768 wurde von einem Moderator gelöscht.
Qwertz schrieb: > Die Kritik an Konzernen stammt meiner Ansicht nach vor allem von Neidern > und Stinkstiefeln. Das glaube ich nicht. Du hast nur eine gute/interessante Stelle, die im Konzern deutlich seltener sind als vielleicht woanders (obwohl es woanders sicherlich auch richtige Kackjobs gibt). Ich war als Leiher in der Lenkungsentwicklung von VW. Von den vielleicht 50 internen Stellen die ich etwas näher erleben durfte hätte ich nur eine einzige haben wollen. Mein Nachbar hat 40% Lohnkürzung in Kauf genommen um bei Siemens rauszukommen um was zu machen was ihn interessiert. Ein weiterer Bekannter versucht bei VW rauszukommen, kann 40% Lohnkürzung aber nicht wegstecken. Der bleibt da bis zu Rente :-)
Ist vielleicht wirklich was dran an: Interessante Jobs werden schlechter bezahlt, als uninteressante... Glaube aber schon dass es interessante Jobs gibt, die sehr wohl gut bezahlt werden..! Gibt ja einige Beispiele.
Epi schrieb: > Mein Nachbar hat 40% Lohnkürzung in Kauf genommen um bei Siemens > rauszukommen um was zu machen was ihn interessiert. Geld ist eben nicht alles im Leben, irgendwann ist es nur noch eine Zahl im Depot. Das war für ihn sicherlich eine gute Entscheidung für mehr Zufriedenheit. Ein Zurück gibt es aber wohl nicht. > Ein weiterer > Bekannter versucht bei VW rauszukommen, kann 40% Lohnkürzung aber nicht > wegstecken. Der bleibt da bis zu Rente :-) Auch in Ordnung, jeder wie er mag. Er könnte alternativ aber auch einfach seine Ausgaben senken, dann ginge das schon.
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Ich hab mich das auch schon gefragt. Ich hatte schon öfter solche Kollegen, in verschiedenen Firmen. Guten Abschluss von der TU, haben echt was drauf und arbeiten bei so ner Gammelfirma. Ich hab nur ein Diplom von einer BA/DHWB, nach 3 Jahren Studium also eigentlich nur ein Bachelor. Ich hab es lange versucht bei den Konzernen oder auch den besseren Firmen im Mittelstand, aber die können sich die Leute halt noch aussuchen. Und dann kommt der Kollege von der TU, Einstiegsgehalt 36k, bei 26 Tagen Urlaub und mit dem Gehalt abgegoltenen Überstunden. Beim Gehalt wäre sogar mehr drin gewesen, aber er hatte nicht mehr verlangt. Der hat 6 Jahre in der Firma gearbeitet, im Schnitt bestimmt 10 Stunden am Tag. Dann wurde er abgeworben, ist jetzt wieder bei so einer Bude und freut sich über 55k. Ich finde wer sowas macht, der hat seinen Abschluss verschenkt, die gleiche "Karriere" schafft man auch locker als Fachinformatiker.
Beitrag #5308044 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Eigentlich wurde es schon gesagt: Die meisten Konzernjobs sind langweilig. Wenn ich in meinem Umfeld schaue, sind die, die fachlich am meisten drauf haben in Startups oder KMUs, weil sie dort mitgestalten können und mehr Freiheiten haben. Gerade das Projektgeschäft lockt mit der Abwechslung. Ist natürlich auch eine Typfrage, aber innovative Leute gehen nicht in einen Konzern, es sei den es ist eine der seltenen R&D Stelle oder Google. Gerade die DAX Konzerne sind sehr konservativ und träge. Warum sollte man in seinen jungen Jahren seine Zeit mit langweiligen Aufgaben verschwenden, nur um 300€ netto mehr zu haben?
SWEngineer schrieb: > Ist natürlich auch eine Typfrage, aber innovative Leute gehen nicht in > einen Konzern, Bei manchen "Traumarbeitgebern", die nach jahrelangem Outsourcing zu Softwarefirmen werden wollen, darf man dann UnitY-Tests schreiben... g
SWEngineer schrieb: > Gerade die DAX Konzerne sind sehr konservativ und träge. Warum sollte > man in seinen jungen Jahren seine Zeit mit langweiligen Aufgaben > verschwenden, nur um 300€ netto mehr zu haben? Erstens geht es um wesentlich mehr als 300€ netto Unterschied pro Monat. Zweitens ist das Urteil, ob eine Arbeit langweilig ist oder nicht, nur sehr subjektiv zu beantworten; was ich spannend finde, langweilt jemand Anderen. Drittens hat das nichts mit dem Alter zu tun, oder meinst du, dass "langweiligen Aufgaben" mit mehr Berufserfahrung automatisch spannend werden? Oder dass man dann nicht mehr innovativ sein darf? Fazit: Konzernjobs sind meiner Ansicht nach in jeglicher Hinsicht (nicht nur Bezahlung) denen von Startups und KMUs vorzuziehen.
Qwertz schrieb: > Drittens hat das nichts mit dem Alter zu tun, oder meinst du, dass > "langweiligen Aufgaben" mit mehr Berufserfahrung automatisch spannend > werden? Oder dass man dann nicht mehr innovativ sein darf? > > Fazit: Konzernjobs sind meiner Ansicht nach in jeglicher Hinsicht > (nicht nur Bezahlung) denen von Startups und KMUs vorzuziehen. Selbstverständlich hat das was mit dem Alter zu tun. Wenn du eine Familie hast, Kredite ab zu bezahlen bietet sich ein sicherer 35h/Woche Konzernjob eher an, als ein Startup mit unsicherer Zukunft. Natürlich ist alles subjektiv, aber was meinst du denn, warum Konzerne Innovationen zukaufen und Sie nicht selbst entwickeln. Weil dort der große Starup-spirit herrscht sicherlich nicht. Es sagt auch niemand das man in der 10 Mann 0815-Bude mit miesen Perspektiven anfangen soll, aber es gibt durchaus Startups mit Potential und du würdest dich wundern, wie viel Aufwand da in neue Mitarbeiter fließt, da kann man sich nämlich nicht in der Masse verstecken. Ich war schon im frischen Startup, im KMU und ich war auch schon im Konzern und an einem großen Forschungsinstitut. Ich würde nicht mehr zum frischen Startup gehen, ohne beteiligt zu sein und mich mit miesem Gehalt abspeisen lassen. Trotzdem hab ich in der Zeit mehr gelernt, als irgendwo anders und das zahlt sich langfristig aus. Ich würde auch keine 0815 Konzernstelle annehmen. Es gibt überall gute und schlechte Beispiele, aber wenn ich eins gelernt hab, dann das Schein und Sein oft sehr weit auseinander liegen.
SWEngineer schrieb: > Weil dort der große Starup-spirit herrscht sicherlich nicht. Es gibt zwei Arten von Startups: - Startups mit echten Innovationen (äußerst selten) - Künstliche Startups (Inkubatoren), werden schnell zur verlängerten Werkbank - Startups, die in Wirklichkeit Entwicklungsdienstleister sind, sich aber geschickt verkaufen (Vorsicht ist geboten) Es gibt in Deutschland nur ein Software-Startup das wirklich erfolgreich wurde: SAP. Der Rest arbeitet direkt oder indirekt für einen Konzern. Manche wurden von Großkonzernen hochgezüchtet, weil es gerade praktisch war, sind dafür zu 100% abhängig von einer Branche. Andere wurden einfach geschluckt. Die Erfolgschancen für Startups sind extrem gering.
Der original Nerd schrieb: > SWEngineer schrieb: >> Weil dort der große Starup-spirit herrscht sicherlich nicht. > > Es gibt zwei Arten von Startups: > - Startups mit echten Innovationen (äußerst selten) > - Künstliche Startups (Inkubatoren), werden schnell zur verlängerten > Werkbank > - Startups, die in Wirklichkeit Entwicklungsdienstleister sind, sich > aber geschickt verkaufen (Vorsicht ist geboten) Ja das stimmt > Es gibt in Deutschland nur ein Software-Startup das wirklich erfolgreich > wurde: SAP. Der Rest arbeitet direkt oder indirekt für einen Konzern. > Manche wurden von Großkonzernen hochgezüchtet, weil es gerade praktisch > war, sind dafür zu 100% abhängig von einer Branche. Andere wurden > einfach geschluckt. Es gibt zig SW Startups, die erfolgreich sind. Es muss nicht alles so groß werden wie SAP, Google usw. um erfolgreich zu sein. > Die Erfolgschancen für Startups sind extrem gering. Stimmt auch. Um auf das zurück zukommen, worum es eigentlich ging. Such doch einfach mal hier im Forum nach Beiträgen von Leuten, die einen langweiligen Konzernjob haben und gerne zurück zum KMU möchten. Du wirst dich wundern wie viele das sind. Im Vergleich dazu suche mal Leute die vorher in einem Konzern waren und dahin zurück wollen. Das deckt sich mit meiner Erfahrung.
SWEngineer schrieb: > Such doch einfach mal hier im Forum nach Beiträgen von Leuten, die einen > langweiligen Konzernjob haben und gerne zurück zum KMU möchten. Du wirst > dich wundern wie viele das sind. Wer soll das sein? Niemand? > Im Vergleich dazu suche mal Leute die > vorher in einem Konzern waren und dahin zurück wollen. Na das ist klar. Wer gegangen ist, wird sich diesen Fehler in den seltensten Fällen eingestehen wollen.
Jaja die guten alten nerds, habe viele von denen im Laufe der Zeit kennengelernt. Alle wie hier beschrieben haben es fachlich drauf aber lassen sich beim Gehalt total verarschen. Aber was ich bis heute nicht begriffen habe ist, warum immer angenommen wird das der Vorgesetzte selbstverständlich auf einem fachlich gleichen bzw noch höheren Niveau ist. Und ähnlich wie hier von ein paar Leuten haben die nerds gepöpelt gegen Familie und Kinder kriegen, Haus und schönes Auto als ob das alles schlimme Dinge wären. Ich denke mittlerweile eher es ist etwas psychologisches, mann versucht sich selber zu überzeugen das das alles negativ ist und man es nicht braucht weil man tief im Unterbewusstsein weiß das man nichts davon jemals haben wird. Mit Frauen hatten die es wirklich nicht so und bei aufgeheizten Gesprächen haben die sofort den Schwanz eingezogen und haben sich nie und nimmer getraut um mehr Geld zu bitten. Schade eigentlich den ohne die nerds geht es wirklich nicht viele Projekte stehen und fallen mit ihnen daher sollten sie mutig sein und einfordern was ihnen rechtmäßig zusteht.
Dieter schrieb: > > Schade eigentlich den ohne die nerds geht es wirklich nicht viele > Projekte stehen und fallen mit ihnen daher sollten sie mutig sein und > einfordern was ihnen rechtmäßig zusteht. Darum: Zwangsmitgliedschaft bei einer Gewerkschaft für alle Nerds. So wie das bei der KV oder Kfz-Versicherung schon der Fall ist. Staatlich verordneter Selbstschutz.
Baldiger Absolvent schrieb: > Ein Nerd Kommilitone, 1,0 Masterand (Abschluss wahrscheinlich 1,4 > oder > so) aus einer TU landet bei "Spedion GmbH". Warum macht er das? Sein > Betreuer in der Firma schwärmt heute noch von ihm (Ich bin sein > Nachfolger) und gibt sogar zu, er war ein besserer Programmierer als er > (Betreuer ist Dr.-Ing.). > > Ein anderer Kommilitone, ebenfalls Nerd (Bart + lange Haare bis fast zum > Gesäß) und Experte in Java,Pyhton,C etc. ist ebenfalls im Start-Up > tätig. Ich denke beide verdienen nicht mehr als 45k. > > Nun mein Anliegen: habe ich zu viel Hoffnung bei einem OEM oder Zuli mit > IGM zu landen oder waren die beiden Nerds zu doof und haben sich im VG > vom "zukunftsträchtigen, flachen Hierarchien und kollegialen, jungen > Umfeld" des Start-Ups reinlegen lassen? Vielleicht sind diese Nerds einfach so schlau, dass sie nicht nur 1A programmieren können, sondern auch erkannt haben, dass Geld nicht alles ist im Leben? Diese Idee schon mal in Erwägung gezogen? In der Regel sind es die dummen Leute, die dem Geld hinterherjagen, die werden dann Versicherungsvertreter, Vermögensberater, studieren BWL, werden Vorstandsmitglied oder sehnen sich nach einem anspuchsvollen Ingenieurstudium nach einem Job in einem IGM-Betrieb und die schlauen Leute werden Prof. an der Uni oder machen Spitzenforschung bei Max-Planck oder anderen Insituten. So ist es zumindest in meinem Abijahrgang. Da ist es nicht so, dass die intelligentesten zwangsläufig die höchsten Gehälter haben. Das wollen die auch gar nicht, sondern die wollen Jobs, in denen sie gefordert sind. Papier beim OEM hin- und herschieben ist nicht so spannend, auch wenn es dann mit 100k vergütet wird.
Christian schrieb: > Vielleicht sind diese Nerds einfach so schlau, dass sie nicht nur 1A > programmieren können, sondern auch erkannt haben, dass Geld nicht alles > ist im Leben? Wenn ich beim Interview nur nach 2500 € frage statt nach 3500 €, dann freut sich der Personaler. Geld mag nicht alles sein im Leben, aber in so einem Fall ist "weniger Geld" dumm. Andererseits war meine Gehaltsvorstellung im Interview auch nur ein schlichtes "mehr als bisher", wobei das Einkommen in Schweden öffentlich ist. In Deutschland ist "Einkommen verraten" je nach Firma ein sofortiger Kündigungsgrund...
S. R. schrieb: > In Deutschland ist "Einkommen verraten" je nach Firma ein sofortiger > Kündigungsgrund... Kündigungsgrund ist übertrieben, das darf der Arbeitgeber gar nicht vertraglich verbieten, so eine Klausel ist unwirksam. Aber ja, es gibt in Deutschland eine Art Kultur der Geheimniskrämerei über das eigene Gehalt zwischen Kollegen. Ich finde die aber gar nicht mal so schlecht. So bleiben einem sowohl Mitleid als auch Neid (je nach Kollege und dessen Gehalt) erspart. Beides sind Emotionen, die im professionellen Umfeld nichts verloren haben. Für eine grobe Einordnung sorgen ja bereits der Tarif und die Qualifikation.
Qwertz schrieb: > Kündigungsgrund ist übertrieben, das darf der Arbeitgeber gar nicht > vertraglich verbieten, so eine Klausel ist unwirksam Es geht wohl nur um so abgefahrene Konstrukte, in denen eine Mitbewerber aus dem Gehalt (vor allem wenn mit variablen Anteilen) Rückschlüsse zu Firmeninternas (Auftragsvolumen etc.) ziehen kann.
Qwertz schrieb: > Für eine grobe Einordnung > sorgen ja bereits der Tarif und die Qualifikation. Gegen ein "mein Kollege in der gleichen Position auf Schicht 3 kriegt 15% mehr" lässt sich in der Lohnverhandlung nur sehr schlecht mit Qualifikation und Tarif argumentieren. Die Geheimniskrämerei führt eher dazu, dass eine Geschäftsleitung ihre Belegschaft gegeneinander ausspielen kann und auch eine Gewerkschaft dagegen nur wenig tun kann.
Ich habe auch einen TU-MSc und bin direkt danach bei einem DAX-Konzern eingestiegen. War vorher ziemlich lange als Werkstudent auch bei einer 30-Mann Firma und habe daher etwas den Vergleich würde ich sagen: Meine Erfahrungen zu KMU: Ich fand das Firmenklima teilweise echt schlecht. Lag hauptsächlich aber am Firmeninhaber. Klar es war seine Firma die er aufgebaut hat - dementsprechend war er den Mitarbeitern gegenüber sehr überwachend. Handy auf dem Schreibtisch ging gar nicht. Mittagspause war immer genau zur gleichen Uhrzeit für alle Mitarbeiter (und wehe man hat mal 1-2 min länger gemacht oder kam mal später weil man was einkaufen war)... Grad so um die Nachmittagszeit rum ist mir auch aufgefallen, wie doch viele Mitarbeiter total verkrampft am PC hängen nur um so zu wirken "als ob man was arbeitet", denn "der Chef sieht ja alles". Arbeitstechnisch war es interessant. Habe Elektronikentwicklung gemacht. War relativ breitbandig und habe in vielen Bereichen gelernt. Aber man war auf keinem Gebiet wirklich "Experte"... Wenn von 1000 produzierten Geräten 1/10 zurück zur Reparatur kamen, weil irgendwelche DC/DC Converter ausgefallen sind, war das eben so. Meine Erfahrungen zum Konzern: Erstmal: Vertrauensarbeitszeit - Mitarbeiter sollen ihre Stunden in Excel mitschreiben -> wird aber nie kontrolliert. Was ich so von meinen Kollegen mitbekomme arbeiten die wenigsten wirklich ihre 35 bzw. 40 Stunden die Woche. Eher weniger. Mittagspause hat heute mal 1,5 Stunden gedauert, weil man war nochmal Eis essen? Auch egal. Interessiert keinen. Freundin macht stress und du bist den halben Tag mit WhatsApp beschäftigt? Interessiert auch keinen. Hauptsache alle eMails werden zeitnah beantwortet, man ist (halbwegs) pünktlich in allen Meetings und es fährt kein Projekt gegen die Wand. Zur Abwechslung gegen den Arbeitsalltag gibt's jeden Monat mal eine Auslandsreise und man reist wegen einem Workshop der völlig useless ist mal schnell 3 Tage nach Singapur etc... Technisch arbeite ich noch mit Elektronik, wenn auch sehr spezialisiert auf ein Topic. Es geht aber wissenstechnisch sehr ins Detail. Man darf sich eben keine Fehler erlauben (automotive). Da wird schonmal eine Stunde lang darüber diskutiert, wie herum man einen Kondensator für einen Buck-Converter platziert. So ein bisschen bin ich mit mir am Hadern. Ich würde technisch schon echt gerne wieder was anspruchsvolleres machen. Das geht mir richtig ab. Andererseits glaube ich so eine "angenehme" Arbeitsumgebung wird echt schwer zu finden sein.
Christian schrieb: > Vielleicht sind diese Nerds einfach so schlau, > dass sie nicht nur 1A programmieren können, > sondern auch erkannt haben, dass Geld nicht alles > ist im Leben? Diese Idee schon mal in Erwägung gezogen? Vielleicht sind diese Nerds einfach so strunzedoof, dass sie ausser 1A programmieren können, aber noch nicht mal den simplen Sachverhalt erkannt haben, dass Geld ziemlich wichtig ist im Leben? Diese Idee schon mal in Erwägung gezogen? Nerd=Fachidiot, das ist nicht umsonst ein Schimpfwort, nur der trottelige selbstbekennende Nerd glaubt er sei der Schlaueste - in allen Dingen. Diese Dummheit wird gnadenlos ausgenutzt und die Trottel sind auch noch stolz auf ihre Dummheit, weil sie es einfach nicht checken. > In der Regel sind es die dummen Leute, die dem Geld hinterherjagen, > die werden dann Versicherungsvertreter, Vermögensberater, studieren > BWL, werden Vorstandsmitglied oder sehnen sich nach einem > anspuchsvollen Ingenieurstudium nach einem Job in einem IGM-Betrieb > und die schlauen Leute werden Prof. an der Uni oder machen > Spitzenforschung bei Max-Planck oder anderen Insituten. > So ist es zumindest in meinem Abijahrgang. Und meckern ständig dass sie ja dolle Spitzenforschung machen und dabei so mies bezahlt werden, Kettenbefristungen,... dass jeder Fliessbandseppl mehr Geld und vor allem mit einfacherer Arbeit bekommt. > Da ist es nicht so, dass die intelligentesten zwangsläufig > die höchsten Gehälter haben. Das wollen die auch gar nicht, sondern > die wollen Jobs, in denen sie gefordert sind. Früher oder später merken wie sie verarscht wurden und jammern einem die Ohren voll, s.o. > Papier beim OEM hin- und herschieben ist nicht so spannend, auch wenn > es dann mit 100k vergütet wird. Ein tolles Schmerzensgeld. Wer richtig auf Schmerzen steht arbeite für die Taschengelder in der Forschung und redet sich ein wie doll er ist, irgendwie muss man sich ja seinen mies bezahlten Ausbeuterjob schönreden. Dumm nur dass sich das niemals im Gehalt niederschlägt und dann kommen irgendwann die Magengeschwüre vor lauter Gemecker: Ach hätt ich blos....
Beitrag #5330835 wurde von einem Moderator gelöscht.
speed_of_light schrieb im Beitrag #5330835: > weil die Sachen die man macht sofort > angewendet werden Kann ich mir persönlich erst mal nicht vorstellen, ich hab aber auch keine Erfahrung in größeren Konzernen. Man liest ja immer von groß = träge. Müssen Sachen, die großen Einfluss auf Konzernabläufe haben, nicht erstmal durch Aufsichtsrat etc? Wie lief das bei dir ab?
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Bearbeitet durch User
Beitrag #5330857 wurde von einem Moderator gelöscht.
speed_of_light schrieb im Beitrag #5330835:
> weil die Sachen die man macht sofort angewendet werden
Ich arbeite gerade an einer Vorstudie zu etwas, was in frühstens 2-3
Jahren relevant sein könnte. Dem stehen sechsmonatige Produktzyklen
gegenüber...
Beitrag #5330896 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5330914 wurde von einem Moderator gelöscht.
TUler schrieb: > So ein bisschen bin ich mit mir am Hadern. Ich würde technisch schon > echt gerne wieder was anspruchsvolleres machen. Mach das doch privat zu Hause? Ich habe auch n mittelprächtigen Konzernjob und muss Excels füllen. Abends geh ich in mein Lab und mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.
speed_of_light schrieb im Beitrag #5330896: > Die Software wird eingesetzt um die Prozesse im Konzern zu optimieren. > Ist erheblich stressfreier als Produktentwicklung bzw. Projektarbeit bei > der immer sehr wenig Zeit zur Verfügung steht. Klingt dafür aber auch erheblich langweiliger! Gelegentliche Feuerwehreinsätze können auch Spaß machen, ich werde zwischendrin gerne mal gefordert (sofern es kein Dauerzustand ist). Beide Extreme, Langeweile und Dauerstress, sind langfristig schädlich. Beim Vergleich KMU gegen Konzern braucht es gar keine Diskussion, da ist der Konzern in jeglicher Hinsicht besser, gar keine Frage.
C-LOVER schrieb: > Abends geh ich in mein Lab und mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Jeder wie er mag, aber ich habe abends sicher keine Lust, mich inhaltlich noch mit ähnlichen Dingen wie auf der Arbeit tagsüber zu beschäftigen. Irgendwann (~7-8h) ist es auch mal genug, andere Dinge zum Ausgleich bzw. Abschalten attraktiver. Die eigenen Interessen sollten schon etwas breiter gefächert sein, so blickt man auch mal über den Tellerrand und hat auch eine bessere Allgemeinbildung. Ansonsten ist man wohl oder übel ein Nerd und Fachidiot, was nicht gerade gut ankommt in der Gesellschaft (erst recht nicht bei Frauen).
Qwertz schrieb: > Ansonsten ist man wohl oder übel ein Nerd und > Fachidiot, was nicht gerade gut ankommt in der Gesellschaft (erst recht > nicht bei Frauen). Ich bin ein Nerd und Fachidiot. Arbeite bei einem Automotive Zulieferer an Interessanten Aufgaben und komme sogar "mit den Prozessen" klar. Meine persönliche Herausforderung ist, meine Ideen nicht nur umzusetzen, sondern prozesskonform Einzubringen (Level up). Ich werde sehr von Kollegen fachlich und persönlich geschätzt. Allerdings sag ich deutlich, wenn ich irgendwo fachliche oder handwerkliche Defizite sehe. Warum ist dir nicht einfach egal, was andere über dich denken? Mach DEIN Ding. Probier es mal aus. (Die gesteigerte Selbstzufriedenheit und daraus folgend Selbstbewusstsein helfen dir dann auch, "bei den Frauen gut anzukommen". Wenn das wirklich dein oberstes Ziel ist)
Seh ich auch so wie wurst, warum sollte ich mich für Frauen oder "die Gesellschaft" verbiegen, im Endeffekt bin es dann doch nicht wirklich ich, wenn ich Dinge tue, die mir keinen Spaß machen.
Baldiger Absolvent schrieb: > Vielleicht ist dem OEM aber ein sauberes Erscheinungsbild und "nicht > schlauer als der Abteilungsleiter" wichtiger als das Fachliche? Ja genau das denke ich. Eher einer der sich ein Sakko anziehen kann und es nicht unbedingt drauf haben muss. Ausnahmen gibt's natürlich wie überall.
wurst schrieb: > Ich bin ein Nerd und Fachidiot. ...und offensichtlich eine Wurst?! Das sagt bereits einiges aus. wurst schrieb: > Warum ist dir nicht einfach egal, was andere über dich denken? Mach DEIN > Ding. Probier es mal aus. (Die gesteigerte Selbstzufriedenheit und > daraus folgend Selbstbewusstsein helfen dir dann auch, "bei den Frauen > gut anzukommen". Wenn das wirklich dein oberstes Ziel ist) Ich mache schon mein Ding, laufe zum Beispiel nicht blind irgendwelchen Trends hinterher, und Selbstzufriedenheit habe ich ebenfalls mehr als genug (aufmerksamen Lesern dieses Forums dürfte dies nicht entgangen sein). Aber am Ende lebt man hier auf dem Planeten Erde als Mensch in einer Gesellschaft unter Menschen, da hilft es schon ungemein, wenn man sich auch etwas anpasst und sozial kompatibel ist. Das muss man noch nicht einmal machen, nur um Anderen zu gefallen oder sich zu verbiegen, sondern schon aus purem Eigennutz. So gewinnt man Freunde, man hilft mal anderen Leuten und diese helfen einem auch gerne, ein Netzwerk ist förderlich bei der eigenen Karriere usw., kurz: es erleichtert das Leben ungemein und bringt Zufriedenheit/Glück. Außerdem nicht zu vergessen die zwei bereits erwähnten Punkte "über den Tellerrand schauen" und "verbesserte Allgemeinbildung", wenn man sich mit vielen Themen auseinandersetzt als nur mit einem einzigen in extremer Tiefe.
Ich kenne viele Nerds aus einem Hackerspace. Einige konnte schon vor dem Studium mehr als der durchschnitts BA-Absolvent und haben eine ausgezeichnete Hands-On Mentalität. Einige von denen arbeiten, sicherlich teils unterbezahlt, in irgendwelchen Programmierbuden als Entwickler, meist in Halbzeit. Warum? Weil sie oft nebeher noch Projekte haben die Ihnen wichtig sind und für die sonst keine Zeit da ist. Natürlich spricht nix gegen Ernährermentalität oder tolle Fahrzeuge. Letztlich tauscht man aber Lebenszeit via Lohn und das Tauschmittel "Geld" gegen diese Dinge ein. Vielen ist ihr Leben dafür schlicht zu schade, die Welt ist voll von spannenden Dingen, Arbeitskraft verkaufen gehört für viele nicht unbedingt dazu.
A. B. schrieb: > Vielen ist ihr Leben dafür schlicht zu schade, die Welt ist voll von > spannenden Dingen, Arbeitskraft verkaufen gehört für viele nicht > unbedingt dazu. Wenn die Arbeit aber größtenteils Spaß macht und auch noch gut bezahlt wird, wäre man ja blöd, das nicht für sich zu nutzen. Daneben sollte man aber in der Freizeit lieber andere Dinge tun, um einen Ausgleich zu haben. Wie du richtig anmerkst: die Welt ist schließlich voll von spannenden Dingen.
Ich war auch ein Nerd und habe das auch gemacht. Grund: ich wollte einen leichten Job, wo ich alles mit links erledigen kann und ausgeruht nach Hause komme. dann ging es erst richtig los (OSs programmieren, komplexe Spiele programmieren, ...) Albert Einstein hat das auch so gemacht: Er war in Bern als Patent-Ingenieur bei der Stadt angestellt und massiv unterfordert. Daneben hat er die Relativitätstheorie geschrieben. Es ist immer gut einen Job zu haben, wo man gerade noch davon leben kann, aber das eigentliche (produktive) Leben hat man in seiner Freizeit.
> Und was machst du heute, wenn du das so gemacht hast?
immer noch. Bereue das nicht.
Hatte keinen Burnout.
Keine Frau hat mich wegen des Geldes geheiratet, und bin auch nicht vom
Scheidungsanwalt abgezockt worden.
Groß rausgekommen bin ich mit meinen Freizeit-Projekten nicht.
Ein bisschen was tümpelt auf github vor sich hin.
Die Welt sieht mit 45 anders aus als mit 25.
treffe auch immer wieder Leute das so machen: Betrieb im Osten. Ein Hardware-Super Experte weigert sich eine Führungsrolle zu übernehmen, da er ein leichtes und angenehmes Leben haben will, um 16:00 nach hause gehen will, ... Irgendein ungeeigneter wird dann Leiter. Der Hardware-Experte amüsiert sich, weil der Leiter nichts kann.
Hobbit schrieb: > Albert Einstein hat das auch so gemacht ... > Daneben hat er die Relativitätstheorie geschrieben. Ach, und ich Idiot dachte bislang, Albert Einstein wäre Zitate-Autor gewesen... Man lernt doch immer was dazu!
Hobbit schrieb: > Irgendein ungeeigneter wird dann Leiter. > Der Hardware-Experte amüsiert sich, weil der Leiter nichts kann. Als Leiter muss er das ja auch nicht, da macht er eh nichts mehr Fachliches. Passt also.
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