Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Entwickler mit Firmenlaptop durch Administration ist frustriert


von Max (Gast)


Lesenswert?

Guten Tag,

ich bin als Entwicklungsingenieur bei einem großen Konzern angestellt. 
Wir arbeiten in einer kleinen (<10 Mann) und neuen Abteilung im Bereich 
Zustandsüberwachung von Maschinen. Dabei stört mich die interne IT 
extrem, ich kann nicht mal die IP Adresse meines Laptops ändern, 
geschweige denn eine .EXE ausführen oder ein Programm installieren. Wir 
haben zwei Laptops ohne jegliche Administration jedoch nervt mich dieses 
parallele arbeiten sehr und diese stehen auch nicht immer zur Verfügung.

Nun frage ich mich wie dies in anderen Firmen gehandhabt wird. Eine 
Lösung wäre immer mehr "illegale" Laptops zu betreiben aber das ist auch 
keine zufriedenstellende Lösung. Wie macht ihr das?

Viele Grüße

Max

von Dr. Sommer (Gast)


Lesenswert?

Max schrieb:
> geschweige denn eine .EXE ausführen oder ein Programm installieren

Jedes mal wenn du so etwas tun willst, rufst du bei der IT-Abteilung an. 
Wenn sie dir damit nicht helfen, fragst du deinen Vorgesetzten, was du 
tun sollst. Wenn die zum 3. Mal am Tag antanzen müssen um irgendwas zu 
installieren überlegen sie sich vielleicht eine andere Lösung.

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Max schrieb:
> ich bin als Entwicklungsingenieur bei einem großen Konzern angestellt.
> Wir arbeiten in einer kleinen (<10 Mann) und neuen Abteilung im Bereich
> Zustandsüberwachung von Maschinen. Dabei stört mich die interne IT
> extrem, ich kann nicht mal die IP Adresse meines Laptops ändern,

Das ist in einem Unternehmensnetzwerk, wo IP-Adressen per DHCP verwaltet 
und zugewiesen werden, auch meistens keine gute Idee.

> geschweige denn eine .EXE ausführen oder ein Programm installieren.

Aus Adminsicht ist es eine gute Sache, daß Du keine Schädlinge 
installieren kannst... ;-) Nein, im Ernst: die wollen ja nix Böses, Dir 
das Leben schwer machen oder Deine Arbeit behindern, sondern haben in 
der Regel gute Gründe dafür, warum sie bestimmte Dinge einschränken oder 
verbieten. Es ist deren Job, gleichzeitig ihre Rechner und Netzwerke 
abzusichern, genauso ist es aber auch ihr Job, Dir eine Umgebung zu 
bieten, in der Du so effizient und reibungslos wie möglich arbeiten 
kannst.

> Wir
> haben zwei Laptops ohne jegliche Administration jedoch nervt mich dieses
> parallele arbeiten sehr und diese stehen auch nicht immer zur Verfügung.
>
> Nun frage ich mich wie dies in anderen Firmen gehandhabt wird. Eine
> Lösung wäre immer mehr "illegale" Laptops zu betreiben aber das ist auch
> keine zufriedenstellende Lösung. Wie macht ihr das?

Sauberes Anforderungsprofil erstellen und dann mit der IT reden, wie das 
realisiert werden kann. Eigenmächtigkeiten können mit einer fristlosen 
Kündigung enden!

von Schwarzseher (Gast)


Lesenswert?

Max schrieb:
> ich kann nicht mal die IP Adresse meines Laptops ändern,
> geschweige denn eine .EXE ausführen oder ein Programm installiere

Dienst nach Vorschrift.

Jedes mal, wenn du eine "Verbotene" Sache machen willst, bei deinem 
Admin anrufen, und ihn das machen lassen.
Solange: Kaffeepause, Däumchen drehen, dich beim Vorgesetzten 
beschweren, dass der Admin soo lange braucht, bis er endlich da ist und 
dein Programm startet, und wieviel Arbeitszeit dadurch verloren geht.

Max schrieb:
> Wie macht ihr das?

Einmal durchgesetzt, dass ich als Entwickler gerne Linux auf meinem 
Arbeitsrechner habe. Seitdem lässt die IT die Finger davon.
Windows kann ich bei Bedarf in einer VM nutzen, das ist dann auch 
Admin-frei.

von Chris K. (Gast)


Lesenswert?

Permanente Admin Rechte beantragen. Haben bei uns viele Entwickler sich 
einrichten lassen. Geht ja schon los, wenn man einen Atmel ICE Debugger 
an einen USB Port anschließen will. Schon will Windows Admin Rechte 
haben. Aber wer weiß schon genau welchen USB Port er bei letzten mal 
verwendet hat. Also wieder IT nerven oder bei der Installation der SW 
gleich alle USB Ports einmal benutzten. Dann richtet Windows sich für 
jeden korrekt ein und man muß die IT nicht mehr nerven.

von Dr. Sommer (Gast)


Lesenswert?

Chris K. schrieb:
> Geht ja schon los, wenn man einen Atmel ICE Debugger an einen USB Port
> anschließen will. Schon will Windows Admin Rechte haben. Aber wer weiß
> schon genau welchen USB Port er bei letzten mal verwendet hat.

Wie mies ist das denn programmiert. Mit WinUSB oder libusb wäre das gar 
kein Problem...

von mmm (Gast)


Lesenswert?

Schwarzseher schrieb:
> Einmal durchgesetzt, dass ich als Entwickler gerne Linux auf meinem
> Arbeitsrechner habe. Seitdem lässt die IT die Finger davon.

Oder anders herum. Ich habe Linux in einer VM laufen. Die Admins können 
den Rechner ganz normal Administrieren und ich arbeite in meiner VM mit 
(m)einem eigenen kleinen Netzwerk (2. Netzwerkkarte, die nur der VM 
gehört und ein kleiner Switch).
Die Programme kommen per Cygwin/X auf meinen Desktop und ich kann 
arbeiten, als wäre alles "nativ" auf dem Windows-Rechner.

von Walter K. (Gast)


Lesenswert?

Max schrieb:
> Dabei stört mich die interne IT
> extrem, ich kann nicht mal die IP Adresse meines Laptops ändern,
> geschweige denn eine .EXE ausführen oder ein Programm installieren.

Wenn Entwicklungsingenieure unter nativen Windows arbeiten wollen oder 
müssen ... das klingt nach Generation Arduino!

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Wie machen die Kollegen das?
Was sagt der Abteilungsleiter?

Statt einer individuellen Bastellösung sollte das abteilungseinheitlich 
geklärt sein.

Wenn ich sehe wie einfach hier bei uns Leute dazu gebracht werden 
unbekannte Links oder Dateien anzuklicken/auszuführen ist das ein 
lebensnotwendiges Verhalten der IT.

Beispiel (Security Test): Eine Mail, die anscheinend von Inhaus kam und 
in der beschrieben wurde daß in einem Kühlschrank in einem Büro in USA 
geklaut wird und deshalb jetzt eine Webcam installiert wurde auf die 
jeder zugreifen kann.
Mehr als 50% der User hier in DE im Büro haben bedenkenlos auf diese 
angebliche Webcam URL geklickt.

von Dr. Sommer (Gast)


Lesenswert?

Walter K. schrieb:
> Wenn Entwicklungsingenieure unter nativen Windows arbeiten wollen oder
> müssen ... das klingt nach Generation Arduino!

Genau, weil Entwicklungsumgebungen wie MSVC nur Anfänger-Quatsch sind 
und die hohe Kunst bei VIM+make+gcc zu finden ist?
Viele (gute) Software im Industriebereich wie z.B. Vector CANoe ist 
Windows-Only.

von Dr. Sommer (Gast)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> Mehr als 50% der User hier in DE im Büro haben bedenkenlos auf diese
> angebliche Webcam URL geklickt.

Wenn das bloße Anklicken eines Links die IT gefährdet läuft aber auch 
was falsch.

von Freddy (Gast)


Lesenswert?

genau das ist der Grund warum es in größeren Firmen immer eine 
Schatten-IT gibt.
Der Dienstleister gibt das Grundgerüst an die MA, die eigene Abteilung 
vwerwaltet eigene Rechner/Server in einem eigenem Adressbereich die mit 
einer Firewall verschaltet sind.
Lokale Adminrechte könnnen unter bestimmten Vorraussetzungen zeitlich 
begrenzt erteil werden.

Alles keine saubere Lösung. Zumal ich im Abteilungsnetz (z.B. mit dem 
LAborrechner) nicht auf den Arbeitsplatzrechner per RDP bzw. vice visa 
komme. Wäre ja das mindeste, dann könnte ich auch vom Arbeitsplatz 
arbeiten und muss nicht im dunklen LAbor hocken.
Seitdem der VPN bei uns den Netzwerkport blockiert kannst Du auf einer 
Dienstreise 1xLAptop (für eMail und Daten), 1xLaptop (für Diagnose), 
1xOszilloskop, 1xTablet (zum Surfen im Hotel) mitschleppen...

von c.m. (Gast)


Lesenswert?

Chris K. schrieb:
> Permanente Admin Rechte beantragen

haben wir auch, abberdings mit dem zusatz "wer adminrechte hat, der hat 
auch admin pflichten".
da wird man dann von den möchtegern-admins immer blöd angeschaut.

von Dr. Sommer (Gast)


Lesenswert?

c.m. schrieb:
> da wird man dann von den möchtegern-admins immer blöd angeschaut.

Das kann ich ja besonders leiden, wenn sich ein Admin-Systemelektroniker 
als schlauer als ich (MSc Inf) aufspielt und mir Vorschriften macht weil 
ich ja nicht mit Computern umgehen kann.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Dr. Sommer schrieb:
> Wenn das bloße Anklicken eines Links die IT gefährdet läuft aber auch
> was falsch.

Gib ihm die verlangten Adminrechte und schon wirds deutlich 
gefährlicher.
Wie gesagt das war nur ein Sicherheitstest um die Leute ein bischen 
aufzuwecken.

von Dr. Sommer (Gast)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> Gib ihm die verlangten Adminrechte und schon wirds deutlich
> gefährlicher.

Wenn ihr nicht gerade XP nutzt, sollte der Browser nicht mit 
Adminrechten laufen, selbst wenn es sich um ein Admin-Konto handelt (nur 
UAC aktiviert).

von Max (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank erst mal für eure Kommentare! Ich versuche das jetzt mit 
meinem Vorgesetzten und der IT zu klären aber wirklich zuversichtlich 
bin ich da nicht. Die Aktion kann sich ja über Wochen ziehen und so 
lange kann und möchte ich nicht warten. Problem bei der aktuellen 
Notlösung ist ja, dass es funktioniert. Die IT und auch mein 
Vorgesetzter werden dann kein Handlungsbedarf sehen und ich kann hier 
weiter Spagat machen ...

von Wittensteiner (Gast)


Lesenswert?

Max schrieb:
> Nun frage ich mich wie dies in anderen Firmen gehandhabt wird.

Haben (hatten) wir auch. Angefangen hat es im PM und Marketing und 
zuletzt hatten praktisch alle Entwickler ein Notebook mit dem sie 
arbeiten mussten. Nannte sich Clean Desk System verbunden mit dyamischem 
Arbeiten: Jeder verschwindet mit seinem Zeug irgendwo hin und nimmt das 
book am Besten noch mit nach Hause, damit er auch Nachst noch für die 
Firma werkeln kann.

Die Fremdadministration ist an sich schon ein Graus, weil wegen jedem 
Furz ein Anruf in der IT zu erfolgen hatte, die einem dann die 
ADMIN-Rechte gibt, um einen schnöden Treiber zu installieren. Damit sind 
dann 2 Personen (Ich und der IT-Mann) oft eine Viertel- oder Halbe 
Stunde beschäftigt, weil es mehrfach probiert werden muss, statt dass es 
automatisch geht.

Bei jeder Library, jedem Paket-Update und jedem Eingriff in die Registry 
mus die IT mit dabei und da wir selber SW entwickeln, die ins System 
eingreift, kommt das täglich vor. Normalerweise paketierten wir 2-3mal 
die Woche und erstellten neue LIBs und SW und immer wieder muss dazu 
tief ins System eingegriffen werden. Dazu kommt die Doku, die Zugriffe 
auf den Teamserver und das wechseln der Software und Compilerversionen.

Früher hatte man dazu einen autarken Entwicklungsrechner mit Dongle und 
Einzelplatzlizenz den man selber beackern konnte, aber heute ist ja die 
Software, mit der entwickelt wird, irgendwo auf dem Server oder sie 
braucht die Lizenz und Zugang zu den Libs und IPs, also muss ein 
LAN-Zugang ran, also muss es ein IT-Rechner sein, also muss der 
administriert sein.

Hinzu kommt, dass die Kisten elend langsam sind und beim Compilieren 
eher schleichen, als rennen und morgens allein zum Hochfahren 20min 
brauchen.

Wenn man einigermassen arbeiten wollte brauchte man 2 Rechner, weil 
immer gerade ein Treiberupdate vom Hersteller der Software, der 
Zulieferhardware oder vom was Neues vom Projektpartner kam. Mit einem 
konnte man etwas machen, der andere wurde von einem IT-Mann gepflegt.

Dann kam jemand auf die Idee, im IT-Service zu sparen, bzw weil die 
Firma gewachsen ist und die nicht mitwuchsen, kam es immer öfters zu 
Engpässen. Einmal habe Ich 3 Tage gewartet, bis einer kam.

Der Grund des Übels sind die Viren und die Totalvernetzung. Schuld sind 
auch die Blödmänner, die den ganzen Tag auf irgendwelchen Spielseiten 
rumsurfen und sich die Trojaner einfangen.

Die Enwickler waren am Ende immer mehr genervt.

Das Fass zum Überlaufen gebracht hat dann die neue Strategie des 
Meeting-Point Systems, wo jeder überall rumrennen und sich hinstellen 
sollte, wo gerade Platz war. Die Arbeitsplätze wurden aufgelöst und es 
gab keine festen Sitzplätze mehr. Die einen sind dann rausgerannt, die 
anderen haben sich auf die Treppe gesetzt. Die meisten begaben sich zu 
den Stehpulten, wo mittags gegessen wird und morgens der 
Frühstücksbäcker seinen Stand aufbaut.

Das Ganze sollte jung, dynamisch, modern, hipp und cool sein. XXX

Das Geilste war zu Schluss, dass auch noch die Besuchergruppen 
werbewirksam durchgeführt wurden, die uns dann wie Affen im Zoo 
anglotzen konnten, wie wir mit 2 Notebook unterm Arm die Flucht 
ergriffen, um etwas Ruhe zu bekommen. Ein Kollege hat das so gelöst, 
dass er dann mit dem Notebook aufs Klo gegangen ist und sich 
eingeschlossen hat.

Ich habe meine Notebooks irgendwann zur IT gebracht und mir in der PA 
die Lohnsteuerkarte geben lassen. Die ist seither woanders geparkt.

von Jack (Gast)


Lesenswert?

Sheeva P. schrieb:
> Nein, im Ernst: die wollen ja nix Böses, Dir
> das Leben schwer machen oder Deine Arbeit behindern,

Doch, abschließendes Ziel vieler Admin ist ein nicht benutzbares System, 
denn ein System das nicht benutzt wird, das user-frei ist, ist am 
einfachsten zu administrieren.

Wir reden von einer Einstellungssache, Admins die sich nicht als 
Dienstleister für User sehen, sondern User als Schädlinge in ihrem 
System sehen, sind weit verbreitet.

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Jack schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Nein, im Ernst: die wollen ja nix Böses, Dir
>> das Leben schwer machen oder Deine Arbeit behindern,
>
> Doch, abschließendes Ziel vieler Admin ist ein nicht benutzbares System,
> denn ein System das nicht benutzt wird, das user-frei ist, ist am
> einfachsten zu administrieren.
>
> Wir reden von einer Einstellungssache, Admins die sich nicht als
> Dienstleister für User sehen, sondern User als Schädlinge in ihrem
> System sehen, sind weit verbreitet.

Ich weiß ja nicht, was für komische Erfahrungen Du mit Admins gemacht 
hast, könnte mir aber vorstellen, daß es sich dabei um eine Art 
selbsterfüllender Prophezeihung handelt. Wenn Du mir mit so einer 
Einstellung gegenübertreten würdest, die mir von vorneherein Faulheit 
und Schlimmeres unterstellt, dann wäre meine Motivation, Dir zu helfen 
und Dein Problem zu lösen, sicher auch nicht überragend groß.

Es mag Dich überraschen, aber die meisten Admins sind im Nebendasein 
auch ganz normale Menschen, und wie man dann in die Admin-Abteilung 
hineinruft, so schallt es wieder heraus.

Darüber hinaus wissen alle mir persönlich bekannten Admins, daß ein 
nicht benutztes System auch kein Admin-Gehalt erwirtschaftet -- und 
nicht einmal eines Admin bedarf.

von Gefangener (Gast)


Lesenswert?

Hier noch ein IT-Gefangener in einem international operierenden 
Unternehmen.

Als Entwickler ist das System hier einfach kaum zu gebrauchen. Keine 
Admin-Rechte. Wenn man eine Software installiert haben muss, dann dauert 
es bis zu 2 Wochen, bis die Admins das erledigen. Das ist so abgestimmt 
mit den Admins, sie haben 2 Wochen Zeit. Ja wirklich.

Weiter ist das komplette System verschlüsselt, falls unterwegs das 
Notebook gestohlen wird. Es wird nicht die HW-Verschlüsselung der 
Festplatte sondern eine SW-Verschlüsselung. Dadurch braucht mein 
aktuelles Projekt 5 Minuten für ein Rebuild. Auf einem "normalen" 
Rechner nur 30 Sekunden.

Jeden Tag läuft gegen 12:00 Uhr der Virenscanner los und scannt das 
gesamte System. Das dauert ca. 1 Std., CPU-Last dann 50-90% durch das 
scannen. Dann braucht man einen Build kaum noch starten.

Das Ticketsystem ist so grottig, dass man nur noch ein Ticket aufmacht, 
wenn man anders nicht mehr weiter kommt.
Aber danach kommt immer eine Mail mit einem Link, wie zufrieden man mit 
dem Support war :-D

U.s.w. Es ist unglaublich.

Nein, die Admins können nichts dafür hier.

von Dr. Sommer (Gast)


Lesenswert?

Gefangener schrieb:
> Dadurch braucht mein
> aktuelles Projekt 5 Minuten für ein Rebuild. Auf einem "normalen"
> Rechner nur 30 Sekunden.
Uralte Prozessoren ohne AES-Beschleuniger? Auf aktueller Hardware ist 
die Verlangsamung durch Software-Verschlüsselung nicht spürbar. Die 
HW-Verschlüsselung von Festplatten ist sowieso nicht vertrauenswürdig.

Gefangener schrieb:
> Jeden Tag läuft gegen 12:00 Uhr der Virenscanner los und scannt das
> gesamte System.
Perfekter Zeitpunkt um Mittag zu machen...

Gefangener schrieb:
> Das ist so abgestimmt
> mit den Admins, sie haben 2 Wochen Zeit. Ja wirklich.
Was passiert eigentlich, wenn man im wöchentlichen Status-Meeting eine 
schöne Powerpoint-Präsi über die Software auf die man gerade wartet 
hält, wie man sich deren Nutzung so vorstellt (inkl. Screenshots aus dem 
Netz), und was du damit machen willst?
Das ganze einfach als ingenieurstechnisches Problem angehen - statt 
darüber zu berichten dass der IC sowieso in dieser und jenen Schaltung 
nicht tut und du jetzt Lösungsansatz X probierst, erzählst du dass du 
auf Installation der Software wartest. Warten scheint ja auch die 
gewünschte Tätigkeit zu sein...

von Walter K. (Gast)


Lesenswert?

Dr. Sommer schrieb:
> Viele (gute) Software im Industriebereich wie z.B. Vector CANoe ist
> Windows-Only.

was sich irgendwann ganz sicher rächen wird...

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Jack schrieb:
> Wir reden von einer Einstellungssache, Admins die sich nicht als
> Dienstleister für User sehen, sondern User als Schädlinge in ihrem
> System sehen, sind weit verbreitet.

Bei geschätzte 90-99% aller Computernutzer haben giwisse Bildungslücken 
hinsichtlich "Datensicherung", IT-Sicherheit und Admin-Tätigkeiten

Dass die IE-Turbo-Reklame-Toolbar, Wechat-for-Windows und noch tausend 
andere Sachen auf dem Computer landen, MUSS man als Admin unterbinden.
Dass auf wirklich alles gecklicht und das Passwort in wirklich überall 
eingetippt wird, muss man auch verhindern.

Dr. Sommer schrieb:
> Wenn das bloße Anklicken eines Links die IT gefährdet läuft aber auch
> was falsch.

Na ja, Java/Flashplayer/was-auch-immer ist nicht frei von 
Sicherheitslücken und wegen Kompatibilitätstests kommen Softwareupdates 
erst nach eine oder zwei Wochen.
Darauf zu verzichten geht nicht, weil es immer irgendwelche Anwendungen 
gibt, die das benötigen.

von Nachdenklicher (Gast)


Lesenswert?

Jack schrieb:
> Doch, abschließendes Ziel vieler Admin ist ein nicht benutzbares System,
> denn ein System das nicht benutzt wird, das user-frei ist, ist am
> einfachsten zu administrieren.
>
> Wir reden von einer Einstellungssache, Admins die sich nicht als
> Dienstleister für User sehen, sondern User als Schädlinge in ihrem
> System sehen, sind weit verbreitet.

Das Gefühl habe ich bei unserer IT-Abteilung auch. Drei Leute - der 
Abteilungsleiter, bei dem Können und Ego in antiproportionalem 
Verhältnis stehen (leider in der Variante mit positivem Vorzeichen bei 
Ego), der der Meinung ist, daß er als Chef der IT allen vorzuschreiben 
hat, wie sie zu arbeiten haben, statt sich anzuschauen, wie die 
IT-Produkte die produktiv arbeitenden Kollegen optimal unterstützen 
kann. Einer, der an seinem ersten Tag in der Entwicklung (alles 
studierte, größtenteils Informatiker) rumgeprahlt hat, er könne und 
wisse ja alles besser, er sei ja FACHinformatiker, und nur hörig seinem 
Abteilungsleiter hinterhechelt. Und letztlich einer, der fähig und zu 
den Usern freundlich ist, aber leider unter seinem Chef nix zu melden 
hat.

Wie sehr vom Fach Nummer 1 und 3 sind, wurde vor einer Weile klar, als 
ein Stromausfall uns heimsuchte und die USV die Server runterfahren ließ 
- und auf halbem Weg nach unten die acht Jahre alten Akkus schlapp 
gemacht haben. Der Stromausfall selbst dauerte keine 10 Minuten, dafür 
dauerte es bis zum nächsten Morgen, bis alle Server wieder voll 
einsatzbereit waren. Echt klasse, die Bande.

von Nachdenklicher (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> Na ja, Java/Flashplayer/was-auch-immer ist nicht frei von
> Sicherheitslücken und wegen Kompatibilitätstests kommen Softwareupdates
> erst nach eine oder zwei Wochen.

Tjaha, und bei uns hat die IT ein neues Sicherheits-Proxy-Wasauchimmer 
dazwischen geschaltet, das Updates des Flashplayers jetzt verbietet. 
Meine Version ist so alt, ich traue mich kaum, nachzuschauen, wie alt 
sie wirklich ist. Den Full-Installer bekommt man bei Adobe ja nur nach 
Registrierung.

von auf freiem Fuss (Gast)


Lesenswert?

> Dadurch braucht mein aktuelles Projekt 5 Minuten für ein Rebuild.
> Auf einem "normalen" Rechner nur 30 Sekunden.

Hey, hast Du mein vormaliger Rechner? Mein Vollbuild dauerte aufm neuen 
Kübel (4x HT Cores) gleich lange wie auf dem Vorgänger (1x HT Core), 
wegen zwingendem Live Antivirus. Ohne AV auch 5x schneller. (AV nur zur 
Mittagspause wäre ein Traum gewesen)

Mir wurde gekündigt wg. "Zu langsam". Oder wars weil ungeplant 
sporadisch mehrfach täglich mein neuer Kübel den SVN-server -im LAN, 
selbes Gebäude- nicht finden konnte?

Ich meine wie soll man sich gegenüber AG verhalten wenn nach 4..6 Mte 
solche Betriebsmittel/Werkzeug/Infrastruktur-probleme (ausserhalb meiner 
Kompetenz) nichtmal angegangen werden?
...der eigene Chef der Entwicklung auch der Chef über der IT ist?

Mit daheimbleiben bis es geflickt ist, ist man sofort am kürzeren Hebel 
:-(

von Jan H. (j_hansen)


Lesenswert?

Max schrieb:
> Nun frage ich mich wie dies in anderen Firmen gehandhabt wird.

Kleine Firma, schnelles MacBook, alle Rechte (auch für Privatnutzung), 
kann während der Arbeitszeit auch mal Facebook oder was weiß ich 
ansurfen...

Wegen jedem Furz zur IT traben, nein danke.

von Max (Gast)


Lesenswert?

Habe jetzt jemanden bei der IT gefunden der das Thema VM mit mir angehen 
möchte. Wir testen das nächste Woche und schauen wie wir das mit den 
internen IT Richtlinien vereinbaren können. Wenn dann alles gut geht und 
funktioniert können wir das als Standardlösung auch den Kollegen 
anbieten.

Drückt die Daumen :)

Und danke für die vielen Kommentare!

Liebe Grüße

von Gefangener (Gast)


Lesenswert?

Max schrieb:
> Habe jetzt jemanden bei der IT gefunden der das Thema VM mit mir angehen
> möchte.

Oh sei froh.Ich wünsch dir viel Glück.

Hier kann ich davon nur träumen. Hier wird direkt abgewunken, wenn man 
das anspricht.

von Andy H. (gastrelais)


Lesenswert?

Ich habe dafür ein Notebook mit Adminrechte. Ist auch für den 
Privatgebrauch gedacht.

von Zocker_52 (Gast)


Lesenswert?

> Re: Entwickler mit Firmenlaptop durch Administration ist frustriert

Warum frustriert ?

Es ist schon richtig das nicht jeder Wasserträger, der meint er müßte in 
der Software rumwursteln und keinen blassen Dunst von dem hat was er 
verbockt, administrative Zugangsrechte auf dem Firmen PC hat.

Auf deinem privaten kannst du machen was du willst, aber auf dem
Firmenlaptop tragen andere, der Admin, die Verantwortung.

Irgendwie sollte ja Ordnung in den Laden kommen.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


Lesenswert?

Kommt mir bekannt vor. Lösung war die IT wegen jedem Shaizz anzurufen 
und die Hände in den Schoß legen. Wenig Später wurde der privilligierte 
Benutzer eingeführt, eine Art lokaler Admin wobei die Aktionen 
protokolliert werden. Nur im Netzwerk bin ich einfacher User, aber das 
tut nicht weh.

Der sonstige Rechnerzoo bei dem ich selber Admin bin geht NIE ans 
Hausnetz.

von softwerker (Gast)


Lesenswert?

Zocker_52 schrieb:
>> Re: Entwickler mit Firmenlaptop durch Administration ist frustriert
>
> Warum frustriert ?
>
> Es ist schon richtig das nicht jeder Wasserträger, der meint er müßte in
> der Software rumwursteln und keinen blassen Dunst von dem hat was er
> verbockt, administrative Zugangsrechte auf dem Firmen PC hat.

Aha: das soll die Begründung sein für dass das mir als Hindernis beim 
erledigen meiner Arbeitsaufgaben (konkret: SW-Entwicklung f. Embedded 
Geräte mit einer Vielzahl an Schnittstellen) im Wege stehen darf?

Will sagen: da werden einem disfunktionale Werkzeuge aufgezwungen und 
gleichzeitig von einem prompte und effektive Aufgabenerledigung 
erwartet?
In der Art von: "Hier bekommst ein Rennrad, darfst treten aber nicht den 
Gang wechseln und musst damit (von München aus) nach Basel und 
gleichentags zur Besprechung um 15 Uhr wieder zurück sein um mir zu 
berichten, ich will schließlich zeitig Feierabend machen".

von Andy H. (gastrelais)


Lesenswert?

Kannst du nicht ein Notebook für solche Arbeiten nehmen das nicht ans 
Firmennetz gekoppel ist? So machen wir das. INet übers WLan.

von Wickentler (Gast)


Lesenswert?

Andy H. schrieb:
> Kannst du nicht ein Notebook für solche Arbeiten nehmen das nicht ans
> Firmennetz gekoppel ist? So machen wir das. INet übers WLan.

Konfigurationsdateien, Doku und Messdaten kann man ja per 
Turnschunetzwerk (USB-Speicher) austauschen.
Aber VNC/RDP/X11/... geht ganz schlecht durchs Tunschuhnetzwerk.

Bleibt wohl nur noch RFC-1149/2549/6214.

von Admin auf meinem Laptop (Gast)


Lesenswert?

Das hört sich hier ja wirklich schlimm an. Ich war bisher noch immer 
Admin auf meinen Firmenlaptops, mit Richtlinien die von der 
Domäne/Virenscanner vorgegeben wurden (Passwortlänge, Passwort alle x 
Monate wechseln, Virenscanner der 1mal pro Woche loslegt).

Bei meinem jetzigen Arbeitgeber hat mir der IT Mensch beim überreichen 
der Maschine explizit dazugesagt ich habe Admin Rechte, damit ich mir 
den Rechner so einrichten kann wie gebraucht. Der vorherige Arbeitgeber 
hatte leider ziemliche Krücken als Laptops, da hab ich mir dann 
kurzerhand selbst eine SSD eingebaut und das Windows Image im IT Shop 
neu bestellt und installiert.
Bezüglich selbst in die Hand nehmen und gefeuert werden: kommt natürlich 
immer auf die persönliche Situation an, aber da für mich die Alternative 
wäre gleich zu kündigen ist das nicht mehr allzu abschreckend. Wenn ich 
wegen sowas nicht arbeiten kann empfinde ich das tatsächlich als 
schlimmer als zu arbeiten, bin nicht so der Däumchendreher.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Wir haben das Problem gelöst, indem Entwickler-PCs eine VMware 
Workstation installiert bekommen, die über eine eigene Netzwerkkarte in 
einem separaten Netzwerk arbeitet. Dieses Netzwerk ist nach innen per 
Firewall deutlich abgeschottet, dafür nach aussen relativ offen, um den 
Entwicklern Zugang zu Werkzeugen, Plugins, Updates etc zu ermöglichen.

Im Ergebnis sind so beide Seiten zufrieden. Seitens der IT sind das 
jederzeit frisch wiederherstellbare Standard-PCs ohne lokale Daten, ohne 
Spezialsoftware und ohne Sonderlocken für Internet-Zugang. Die 
Entwickler wiederum haben innerhalb von VMs volle Admin-Freiheit und 
freien Internet-Zugang - aber auch die Verantwortung, ihre VMs selbst 
auf USB-Disk zu sichern.

: Bearbeitet durch User
von -gb- (Gast)


Lesenswert?

Das klingt auf den ersten Blick sehr gut, erfordert aber trotzdem 
Adminrechte auf dem PC / Laptop und schafft damit die Möglichkeit, 
diesen von Außen zu übernehmen. Der Conqueror kommt dann zwar nicht tief 
in das System vor, hat aber trotzdem Zugang zu den sensiblen 
Entwicklerdaten.

Wie werden die geschützt?

Im MIL-Umfeld würde das Konzept nicht funktinieren.

von Alex G. (dragongamer)


Lesenswert?

Wo ich im Praxissemester gearbeitet hab, war das so gehandhabt dass auf 
den Rechnern eine kleine Software in der Taskleiste war, mit einem 
Button ala "Adminrechte beantragen".
Dort musste man seinen Grund angeben und wie lange man die Rechte 
brauchen würde, aber dann wurde das auch ziemlich schnell - fast sofort 
freigeschaltet.

von -gb- (Gast)


Lesenswert?

Ja, convenient, sicher, aber eben nicht gut gegen Angriffe geschützt. 
Das Sauberste ist nach wie vor, man bootet den Rechner in einem 
Admin-Modus mit Zugang zu den kritischen Dateien inklusive Bitlocker und 
installiert nur in diesem Modus. Dann raus und als User weiterarbeiten.

Das erfordert natürlich eine sinnvolle Verwaltung der Daten und 
Partitionen. Z.B. eine gesonderte für die Windows-Installation und die 
Nutzerdaten.

Leider klappt das nicht, weil viele schlamperte Programmierer immer noch 
Nutzerdaten in den Systemverzeichnissen oder dem 
Standardnutzerverzeichnis hinterlegen wollen und klaglos absaufen, wenn 
man ihnen das verhindert.

Wir schlagen und damit täglich herum.

von Alex G. (dragongamer)


Lesenswert?

Ja, absolute Sicherheit ermöglicht das nicht, aber immerhin können so 
nicht alle Rechner gleichzeitig angegriffen werden und auch mit 
Adminrechten kann man nichts löschen was nicht schnell wiederhergestellt 
werden kann, da auf externen Servern etc.

Gegen Datenklau hilft das natürlich nicht. Da müssen zusätzliche 
Schutzschichten her. Ich hatte z.B. nicht die Berechtigung das 
Gesamtprojekt aus Git lokal zu kopieren. Nur die Teile die ich für 
meinen Bereich brauchte.

von -gb- (Gast)


Lesenswert?

Wer schützt dann das Gesamt-Repository vor einem uoload mit defekten und 
infizierten Files?

von Jürgen W. (Firma: MED-EL GmbH) (wissenwasserj)


Lesenswert?

Bei uns kann man als Entwickler einen separaten admin-Account für einen 
bestimmten PC (oder mehrere) erhalten. Es gibt ein fertiges Formular, in 
dem man den Grund schreibt, ein bisserl Text dabei für das 
verantwortungsvolle Nutzen des Accounts und dann unterschreibt man das.

Der Account ist also nicht (!) ident zum normalen Nutzeraccount; dadurch 
ist man auch von den Schreib/Leserechten zu den Projektverzeichnissen, 
etc. sauber entkoppelt.

Der Account läuft idR nach ein paar Monaten ab und man fragt ihn erneut 
an. Lizenz- und Rechenserver wie z.B. für COMSOL, ABAQUS oder die 
IAR-Workbench laufen auf einer virtuellen Maschine, auf der ich und ein 
paar andere Kollegen ebenfalls admin-Rechte haben - die Maschinen haben 
aber z.B. keinen Internetzugang.

Beitrag #5551088 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd K. (prof7bit)


Lesenswert?

Jack schrieb:
> Admins die sich nicht als
> Dienstleister für User sehen, sondern User als Schädlinge in ihrem
> System sehen, sind weit verbreitet.

Aber User SIND nun mal Schädlinge im System! Warum sollte man das 
anders betrachten?

von -gb- (Gast)


Lesenswert?

Bernd K. schrieb:
> Aber User SIND nun mal Schädlinge im System! Warum sollte man das
> anders betrachten?

Die user sind aber zuzulassende Gefahren, während die nicht-User nicht 
zuzulassende Gefahrenquellen darstellen. Diesbezüglich gilt es 
feinsäuberlich zu unterscheiden und in entsprechend charakterisierten 
IT-Umgebungen wird dies auch ganz genau so getan.

Alles zuzusperren, ist eine äusserst simple, aber kontraproduktive 
Vorgehensweise. Das deutlich Zweckmässigere ist, den Angriff zu 
antizipieren und die Auswirkungen einzudämmen.

Z.B. durch Sicherstellen der Kommunikation per Verschlüsselung und 
Gegenprüfung bei Änderungen.

Auch ausdrückliche Authentifizierung von Änderungen an Dateien sind da 
inbegriffen.

Im Datenbanksektor wird das exzessiv getant.

Dort, wo Windows mit seinen automatischen Spielfunktionen und 
Spionfunktionen benutzt wird, ist das naturgemäss schwer.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Dr. Sommer schrieb:
> c.m. schrieb:
>> da wird man dann von den möchtegern-admins immer blöd angeschaut.
>
> Das kann ich ja besonders leiden, wenn sich ein Admin-Systemelektroniker
> als schlauer als ich (MSc Inf) aufspielt und mir Vorschriften macht weil
> ich ja nicht mit Computern umgehen kann.

Okokok, da hak ich mal ein. Erfahrene und Gute Admins sind IMMER besser 
als irgendein Studierter Informatiker, mein lieber. Jeder hat seinen 
Arbeits und Wissensbereich und das eine hat mit dem anderen gar nichts 
zu tun.
Ich bin beides und hab in beidem lange Berufserfahrung. Und aus 
Adminsicht sind studierte Informatiker teilweise die schlimmste 
Kundenpest. Auch aus reiner Selbstüberschätzung "Ich hab das doch 
studiert!"

Um wieder etwas entgegen zu kommen, denn man soll ja nicht 
pauschalisieren, ich habe genausogut diese faulen Hobbyisten-Admins 
kennengelernt, die einen als User unzufrieden machen, egal ob Du Fachnah 
oder totaler Dau bist.

Administration ist eine gelungene Mischung aus Schaffung einer sicheren 
und stabilen Umgebung und dem schaffen von Freiräumen für den User.

Ich hatte jahrelang ca. 1400 User in einer vollgemanagten Umgebung, in 
der ich mir Anfangs den Vorwurf des Faschismus anhören durfte, weil ich 
die Adminrechte nicht rausgerückt habe. Dann kam später eine Umgebung 
mit ca 800 Usern hinzu, wo alle selber rumschrauben durften. Letzteres 
war die Vollkatastrophe. Und zu dem o.g. Argument mit Linux : Da kamen 
auch so ein paar schlaue an, die sich das so gedacht hatten. Klar, die 
hatten die Freiheit ! Aber ohne Netz und ohne Zugriff auf 
Firmenressourcen.

Zu dem Beispiel in der Techniklastigen Firma : Klar muss man den Nutzern 
mehr Handlungsspielraum mit Hardwarenahem Zugriff zugestehen. Aber auch 
das muss reglementiert sein.

Ich sach nur : Governance und Policies ! Klare Regeln, wer was darf, und 
wer was zu liefern hat. Sanktionierungsmöglichkeiten für beide Seiten 
und die dementsprechende Durchsetzungsfähigkeit. Und wenn der faule 
Admin net spurt, tatsächlich den Vorgesetzten solange auf den Sack 
gehen, bis das im Rahmen geregelt wird.

Die Firma hat Arbeitsmittel bereitzustellen. Und wenn sie nicht in der 
Lage ist, das zu liefern, Pech gehabt. Kann man so machen, dann wirds 
halt Scheisse.

Allerdings muss ich mal zugeben, von renitenten Terrorusern und faulen 
Faschistenadmins gibts in der Regel mal so eine Handvoll. Meistens 
findet man auf Arbeitsebene ja faire Lösungen.

So, bam, das musste mal dazu raus, sorry :-P

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Bernd K. schrieb:
> Jack schrieb:
>> Admins die sich nicht als
>> Dienstleister für User sehen, sondern User als Schädlinge in ihrem
>> System sehen, sind weit verbreitet.
>
> Aber User SIND nun mal Schädlinge im System! Warum sollte man das
> anders betrachten?

Ja, aber als Admin bist Du WEGEN der User da ... nicht umgekehrt.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Jürgen W. schrieb:
> Bei uns kann man als Entwickler einen separaten admin-Account für einen
> bestimmten PC (oder mehrere) erhalten. Es gibt ein fertiges Formular, in
> dem man den Grund schreibt, ein bisserl Text dabei für das
> verantwortungsvolle Nutzen des Accounts und dann unterschreibt man das.
>
> Der Account ist also nicht (!) ident zum normalen Nutzeraccount; dadurch
> ist man auch von den Schreib/Leserechten zu den Projektverzeichnissen,
> etc. sauber entkoppelt.
>
> Der Account läuft idR nach ein paar Monaten ab und man fragt ihn erneut
> an. Lizenz- und Rechenserver wie z.B. für COMSOL, ABAQUS oder die
> IAR-Workbench laufen auf einer virtuellen Maschine, auf der ich und ein
> paar andere Kollegen ebenfalls admin-Rechte haben - die Maschinen haben
> aber z.B. keinen Internetzugang.

Hey Leute, der Kollege beschreibts genau wie mans richtig macht. Wer ihm 
dafür Minus gegeben hat, hats wohl nicht geblickt, sorry

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Wickentler schrieb:
> Andy H. schrieb:
>> Kannst du nicht ein Notebook für solche Arbeiten nehmen das nicht ans
>> Firmennetz gekoppel ist? So machen wir das. INet übers WLan.
>
> Konfigurationsdateien, Doku und Messdaten kann man ja per
> Turnschunetzwerk (USB-Speicher) austauschen.
> Aber VNC/RDP/X11/... geht ganz schlecht durchs Tunschuhnetzwerk.
>
> Bleibt wohl nur noch RFC-1149/2549/6214.

Ah, 6214 kannte ich noch nicht, Sehr gut, setze ich moin mal ne 
Testumgebung auf, Danke !

von -gb- (Gast)


Lesenswert?

Jörch B. schrieb:
> Ich sach nur : Governance und Policies ! Klare Regeln, wer was darf, und
> wer was zu liefern hat. Sanktionierungsmöglichkeiten für beide Seiten
> und die dementsprechende Durchsetzungsfähigkeit.

Wie sehen die aus? Wie sanktioniert ein Informatiker mit seinem 
Entwicklungs-PC die IT, welche ihn mit den erdachten Regularieren zur 
Unproduktivität verdammt?

Der IT ist doch bilanztechnisch entkoppelt, stellt tickets aus und 
arbeitet als eigenes profit cencter. Die haben meistens kein Interesse 
die Arbeit des Nutzers zu optimieren. Im Gegenteil: Sie optimieren ihre 
eigene Arbeit, adminsitrieren jeden PC gleich (office) und erstellen für 
jede Anfrage ein Ticket, statt es zu lösen.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

> Wie sehen die aus? Wie sanktioniert ein Informatiker mit seinem
> Entwicklungs-PC die IT, welche ihn mit den erdachten Regularieren zur
> Unproduktivität verdammt?
>
> Der IT ist doch bilanztechnisch entkoppelt, stellt tickets aus und
> arbeitet als eigenes profit cencter. Die haben meistens kein Interesse
> die Arbeit des Nutzers zu optimieren. Im Gegenteil: Sie optimieren ihre
> eigene Arbeit, adminsitrieren jeden PC gleich (office) und erstellen für
> jede Anfrage ein Ticket, statt es zu lösen.

Na kommt drauf an wie das Firmen- oder Institutionsgefüge geschaffen 
ist.
In einer Firma, die so funzt wie Du beschreibst, geht die 
Arbeitseffizienz steil nach unten und die Frustration steil nach oben. 
Leider funktionieren viele Firmen und Institutionen so. ich würde mir 
wünschen, dass mehr davon in die Pleite fahren, damit das Management mal 
daraus lernt.
Bilanztechnische Entkoppelung etc. Ist nur ein Symptom.
Für gescheites IT-Service-Management holt man Beteiligte ins Boot und 
nicht nur die Zahlmeister-Schlipsies und Powerpoint-Blender. Und man 
holt sich keine Admins von der Strasse, denen man nur ein wenig über 
Hartz bezahlt und man sich nicht traut, sie aus dem Keller zu holen.

Kaviar bestellen und nur Schnitzel bezahlen wollen ... das ist EIN 
Problem der IT-Service-Wüste.
Dass hier in D nach der FI-Ausbildung keine gescheite Möglichkeit für 
einen Aufstieg in Richtung Techniker oder Meister besteht ist ein 
Unding. Wir haben eine qualifizierte Servicelücke in dem Bereich 
zwischen Fachinformatikern und ausgebildeten Bsc/Msc-Informatikern. Aber 
naja, das schweift ganz schön ab ...
Gruß

von Dr. Sommer (Gast)


Lesenswert?

Jörch B. schrieb:
> Okokok, da hak ich mal ein. Erfahrene und Gute Admins sind IMMER besser
> als irgendein Studierter Informatiker, mein lieber.

Also ich hab auch schon so diverses administriert. Ich frag mich, warum 
ich es schaffe, für meinen Popels-Verein alle internen Seiten per HTTPS 
und gültigem Zertifikat anzzbieten, während die Vollprofis in der IT der 
aktuellen Firma alles per HTTP machen? Ist vermutlich sicherer, was? Am 
Geld für ein Zertifikat kanns nicht mangeln, wenn man sich das sonstige 
Equipment so anschaut.

Man hört immer dies ist nicht möglich, das geht nicht... vermutlich weil 
die Konfigurations GUI vom Windows Server keine Klicki Bunti Möglichkeit 
bietet, das einzustellen.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Dr. Sommer schrieb:
> Jörch B. schrieb:
>> Okokok, da hak ich mal ein. Erfahrene und Gute Admins sind IMMER besser
>> als irgendein Studierter Informatiker, mein lieber.
>
> Also ich hab auch schon so diverses administriert. Ich frag mich, warum
> ich es schaffe, für meinen Popels-Verein alle internen Seiten per HTTPS
> und gültigem Zertifikat anzzbieten, während die Vollprofis in der IT der
> aktuellen Firma alles per HTTP machen? Ist vermutlich sicherer, was? Am
> Geld für ein Zertifikat kanns nicht mangeln, wenn man sich das sonstige
> Equipment so anschaut.
>
> Man hört immer dies ist nicht möglich, das geht nicht... vermutlich weil
> die Konfigurations GUI vom Windows Server keine Klicki Bunti Möglichkeit
> bietet, das einzustellen.

Wieder aus eigener Erfahrung : Scheißegal welches Betriebssystem, es 
gibt keine Ausreden. Es geht (fast) alles mit allem, man muss nur wollen 
(oder sollen).

In deinem Fall : Dann gibts halt einfach nur noch HTTPS ! Scheiß auf das 
Gemecker, dass man jetzt ein s mehr eingeben muss. Eine gute 
Kundenerziehung gehört soweiso mit dazu. Oder nennen wirs mal Awareness, 
das hört sich hipper an.

von Dr. Sommer (Gast)


Lesenswert?

Jörch B. schrieb:
> In deinem Fall : Dann gibts halt einfach nur noch HTTPS

Ja eben nicht. Die IT schafft es nicht, die internen Dinge (GitLab, 
Personal Management und so) per HTTPS anzubieten. Daher darf man auch 
von außen nicht drauf, nur per VPN... was nicht jeder bekommt. Top.

von Walter K. (walter_k488)


Lesenswert?

Max schrieb:
> Guten Tag,
>
> ich bin als Entwicklungsingenieur bei einem großen Konzern angestellt.
> Wir arbeiten in einer kleinen (<10 Mann) und neuen Abteilung im Bereich
> Zustandsüberwachung von Maschinen. Dabei stört mich die interne IT
> extrem, ich kann nicht mal die IP Adresse meines Laptops ändern,
> geschweige denn eine .EXE ausführen ...

Sorry, was sind das für Ingenieure die im Konzernnetz die IP ändern 
wollen - und exe ausführen wollen?

Man sollte Euch besser Rechenschieber geben - sofern ihr mit 
logarithmischen Skalen noch was anfangen könnt!

von soso... (Gast)


Lesenswert?

Max schrieb:
> Nun frage ich mich wie dies in anderen Firmen gehandhabt wird. Eine
> Lösung wäre immer mehr "illegale" Laptops zu betreiben aber das ist auch
> keine zufriedenstellende Lösung. Wie macht ihr das?

Ich habe lokal admin-Rechte. Ganz hochoffiziell von der IT bekommen.

Die IP kann ich aber auch  nicht ändern. Dafür verwende ich 
USB-Ethernet-Adapter. Auf denen kann ich frei werken.

Das mit den EXE geht ja schon los, wenn man ein selber programmiertes 
Tool starten will - wir haben oft kleine Debug-Tools für die meisten 
Platinen, die direkt mit den µC kommunizieren. Müsste ich jedes von der 
IT freigeben lassen, könnte ich gleich aufgeben.

von Max (Gast)


Lesenswert?

soso... schrieb:
> Ich habe lokal admin-Rechte. Ganz hochoffiziell von der IT bekommen.

Stand heute: Keine Admin-Rechte, mehr Hacker-Laptop
Aber das Geld kommt pünktlich.

Max

von Arno (Gast)


Lesenswert?

Walter K. schrieb:
> Max schrieb:
>> Guten Tag,
>>
>> ich bin als Entwicklungsingenieur bei einem großen Konzern angestellt.
>> Wir arbeiten in einer kleinen (<10 Mann) und neuen Abteilung im Bereich
>> Zustandsüberwachung von Maschinen. Dabei stört mich die interne IT
>> extrem, ich kann nicht mal die IP Adresse meines Laptops ändern,
>> geschweige denn eine .EXE ausführen ...
>
> Sorry, was sind das für Ingenieure die im Konzernnetz die IP ändern
> wollen - und exe ausführen wollen?

Solche, deren IT ihnen keine CAD-Software installiert. "Das ist ja 
Spezialsoftware, das können wir nicht auch noch abdecken".

Aber dafür können sie eine Gruppenrichtlinie (vermutlich) erstellen, die 
bei jedem Windows-Neustart die Cursoranimation beim Tippen wieder 
aktiviert (Windows-Taste+Pause -> Erweiterte Systemeinstellungen -> Tab: 
Erweitert -> Leistung-Einstellungen -> Steuerelemente und Elemente 
innerhalb von Fenstern animieren). Macht mich beim Tippen vollkommen 
verrückt.

MfG, Arno

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Dr. Sommer schrieb:
> Jörch B. schrieb:
>> In deinem Fall : Dann gibts halt einfach nur noch HTTPS
>
> Ja eben nicht. Die IT schafft es nicht, die internen Dinge (GitLab,
> Personal Management und so) per HTTPS anzubieten. Daher darf man auch
> von außen nicht drauf, nur per VPN... was nicht jeder bekommt. Top.

Gouvernance-Problem ...
nochmal : "Der Arbeitgeber hat die nötigen Arbeitsmittel zur Verfügung 
zu stellen"
Wenn er das nicht macht, dann hoffe ich wie gesagt, dass das Unternehmen 
durch Mißerfolg evolutionär ausgesondert wird. Ganz einfach. Eigentlich 
gehöre ich einer anderen politischen Strömung an, aber was das angeht, 
bin ich da mittlerweile radikal Marktorientiert.
Solche Arbeitsverhältnisse darf man auf gar keinen Fall durch 
Überengagement unterstützen, am Ende noch mit Privatgeräten arbeiten 
oder dann lieber Entwicklungsarbeiten in der Freizeit daheim machen, 
weil man da alles zur Verfügung hat. NEIN. Wenn viele Arbeitnehmer 
solche Verhältnisse untertützen, ändert sich nie was. Engagierte 
Menschen gehören in Arbeitsverhältnisse, die dem gerecht werden. Ich 
kann da nur raten, einen sanften Übergang von der inneren in die äußere 
Kündigung anzustreben.

Hey, glaub mir, das ist nicht nur einfach dahergesagt, ich weiß wie der 
Arbietsmarkt läuft und dass das kein Ponyhof ist ... aber wenn ein paar 
mehr Leute mal anfangen würden, sich auf 100% gute Arbeit zu 
konzentrieren anstatt zu 200% unnötigen Overhead zu produzieren, würds 
uns allen besser gehen.

Wenn die Prozesse Scheiße sind, lass die Prozessbesitzer das spüren. 
Dafür haben die mehr Streifen auf der Schulter und die höheren 
Gehaltsgruppen.
Schmerzen müssen immer nach oben geschoben werden.

Anderersiets bringts nix, diese Schmerzen nur bei der IT abzuladen, 
meistens machen die auch nur ihren Job und kommen mit Projekten nicht 
hinterher. Ich hab Jahrelang über 2000 Patienten in 3 ADs incl. Exchange 
und Gedöns mit ca. 50 Servern im 5er-Team betreut. Da bleiben Dinge 
einfach liegen.

Wer Service will muss Stellen schaffen. Punkt.

Tipp : Red doch mal mit den ITlern. Selbst wenn Du nicht inhaltlich 
vorwärts kommst, vielleicht entwickelst Du mehr Vertständnis ODER 
erzeugst mehr Verständnis auf deren Seite für Deine Belange. Meistens 
stellt man auf diesem Wege fest, dass man irgendwie im selben Boot sitzt 
und das Problem woanders liegt.

Blöd ist z.B. wenn die IT tatsächlich nur aus arbeitsscheuen, 
dilettierenden Hobbyisten besteht oder gar auf einem anderen Kontinent 
sitzt ... klar ... solche Fälle gibts immer. Wie gesagt, ich geb nix 
allgemeingültiges von mir.

So, schaffeschaffe ;-)

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Arno schrieb:
> Walter K. schrieb:
>> Max schrieb:
...
>
> Solche, deren IT ihnen keine CAD-Software installiert. "Das ist ja
> Spezialsoftware, das können wir nicht auch noch abdecken".
>
> Aber dafür können sie eine Gruppenrichtlinie (vermutlich) erstellen, die
> bei jedem Windows-Neustart die Cursoranimation beim Tippen wieder
> aktiviert (Windows-Taste+Pause -> Erweiterte Systemeinstellungen -> Tab:
> Erweitert -> Leistung-Einstellungen -> Steuerelemente und Elemente
> innerhalb von Fenstern animieren). Macht mich beim Tippen vollkommen
> verrückt.
>
> MfG, Arno

Jepp, Hobbyisten halt ...

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Walter K. schrieb:

>
> Sorry, was sind das für Ingenieure die im Konzernnetz die IP ändern
> wollen - und exe ausführen wollen?

Moment. Aus Admin-Sicht kann man erstmal sagen "Ja, warum eigentlich?" . 
Allerdings sollten die dann auch drüber nachdenken, ob man einer Gruppe 
die das benötigt nach gemeinsamer Planung einen eigenen Bereich 
zugesteht. Eigenens VLAN, Privates Netz, eigenens FW-Segment o.ä.

> Man sollte Euch besser Rechenschieber geben - sofern ihr mit
> logarithmischen Skalen noch was anfangen könnt!

Der Kommentar ist doof und unqualifiziert, kann man nicht anders sagen.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Hey Max, ganz konkret, geh doch mit deinen Admins mal n Käffchen trinken 
oder so. Ein bissi socializing kann manchmal einiges bewegen. Man darf 
nicht immer so viel Angst vor Korruption und dem kurzen Dienstweg haben 
;-)

von Non-Admin (Gast)


Lesenswert?

Chris K. schrieb:
> Permanente Admin Rechte beantragen. Haben bei uns viele Entwickler sich
> einrichten lassen.

Nachdem ich den Wisch durchgelesen habe welchen ich dafür unterschreiben 
soll, habe ich dankend abgelehnt und schreibe weiterhin jedesmal ein 
Ticket an die IT wenn ich was installieren muss.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Non-Admin schrieb:
>>> Permanente Admin Rechte beantragen
> Nachdem ich den Wisch durchgelesen habe

Genau da ist das Risiko. Wenn man die Tür zu weit aufmacht, kommt aller 
Mist rein. Schulungsrechnern habe ich grundsätzlich kastrierte Rechte 
vergeben. Das hatte den großen Vorteil das sich mancher Virus NUR an dem 
EINEN armen User austoben konnte. Mit Adminrechten wäre der Schaden 
größer gewesen.

Deswegen sollte man den Leuten nur die Rechte geben, die sie für ihre 
ARBEIT brauchen. Andererseits kann ich auch den Ärger verstehen, wenn 
immer was nicht erlaubt ist.

von Tipp (Gast)


Lesenswert?

Change the company, or change the company.

von Zocker_54 (Gast)


Lesenswert?

> Autor: Tipp (Gast)
> Datum: 12.09.2018 11:28

> Change the company, or change the company.

Quatschkopp !

von bis zur Kuendigung Administrieter Softwerker (Gast)


Lesenswert?

>> Man sollte Euch besser Rechenschieber geben - sofern ihr mit
>> logarithmischen Skalen noch was anfangen könnt!
>
> Der Kommentar ist doof und unqualifiziert, kann man nicht anders sagen.

Nein, das ist der ultimative Admintraum: die Maus kann in x-&y- beliebig 
geschoben werden. ZU VIEL!
Den Stab des Rechenschiebers nur in x-Richtung und sogar noch begrenzt 
in der Laenge!  GRUPPENRICHTLINIEN auf HW-Ebene...  ;-)



>> Sorry, was sind das für Ingenieure die im Konzernnetz die IP ändern
>> wollen - und exe ausführen wollen?
>
> Solche, deren IT ihnen keine CAD-Software installiert. "Das ist ja
> Spezialsoftware, das können wir nicht auch noch abdecken".

Das sind Ingenieure welche nebst der neuesten Produktelinie des AGs zu 
entwickeln, auch die Legacy-Produktepalette desselben AG zu betreuen 
haben. (Alles Embedded-Geraete, mit uCs/DSPs aus diversen Familien u. 
Generationen wie PXA, AVR, m68k, TI, ...)

Diese Geraete haben mal Ethernet mal USB mal RS-232 mal ModBus mal 
$FAVHWIF und wollen in diversen Konfigurationen getestet sein, resp. 
gemeldete Kundefälle (mit vom Kunden vorgegeben IP-Ranges) und auch 
diverse Debugadapter (mal ParPort, mal RS-232, mal USB, mal Ethernet).

Ja, da sind viele *.EXEs dabei welche im hause des AGs entstanden und 
für gutes Geld an viele Kunden verkauft wurden. Ja, diese *.EXEs 
entstanden vor vielen Jahren denn die Firma (AG) ist viele Jahrzehnte 
alt und mach solide langlebige, bei den Kunden geschätzte Produkte.
Da sind auch viele *.EXEs dabei welche für viel Geld vor vielen Jahren 
mal von uP-Herstellern gekauft wurden um uP-basierte Entwicklung 
überhaupt machen zu können.
Solche *.EXEs müssen dann und wann mal aus dem Schrank geholt werden 
wenn ein Support-Fall ansteht.

Der AG rüstet auch wohlweislich den Arbeits-PC des Softwerkers mit 4x 
Ethnernet-Steckkarte aus - nebst der Onboard fuer's Firmen-LAN.

Dann will die Debugfunktion von der WindRiver Workbench fuer VxW 5.x 
(ja: das RTOS das vom Mars-Rover) einfach nicht zum laufen kommen.
Das ist ein Produkt mit dessen Installation die IT überfordert ist und 
laesst es die Softwerker selber machen.
Der Lieferant dieses Produktes wird herbestellt und übt ebenso 1-2 Tage 
daran rum und findet nicht heraus warum.

Halt: DOCH!

Es stellt sich heraus dass die 4x Ethernetkarte (PCi, von der IT 
empfolen weil "haben wir auch in Kundenanlagen zu Dutzend verbaut") 
nichtmal fuer WXP (!) passende Treiber hat weil die letzten nur fuer WNT 
waren.

Wem darf nun die verplemperte Zeit in Rechnung gestellt werden?
Der IT sicher nicht: diese stellt nur Rechnungen an andere Abteilungen 
aus. Per Definition des AGs.


...und das war nur die Ethernet-Variante dieser Kat. von Geschichten. Es 
gibt sie auch in den Varianten USB, RS-232 (braucht ja kein mensch mehr 
seit iMacs...), u.v.m.


GRRR!



Georg B. schrieb:
> Der IT ist doch bilanztechnisch entkoppelt, stellt tickets aus und
> arbeitet als eigenes profit cencter. Die haben meistens kein Interesse
> die Arbeit des Nutzers zu optimieren. Im Gegenteil: Sie optimieren ihre
> eigene Arbeit, adminsitrieren jeden PC gleich (office) und erstellen für
> jede Anfrage ein Ticket, statt es zu lösen.

Jede vernünftige IT welche was von sich hält, hat eine dermassen 
imposante Ansammlung an offenen UND alten Tickets dass alleine damit 
mindestens 3 Antiquariatsläden 4 Jahreszeiten lang beliefert werden 
können.
Ausserdem wächst die Menge dieser Tickets bei seriösen IT-Abteilungen 
zwar monoton aber mehr als die Menge an effektiv gelösten Tickets: 
schliesslich kommen zu den in Betrieb befindlichen Standardprodukte 
Monatlich neue Updates und Patches, von den ganz neu erst noch 
einzuführenden Produkte will ich gar nicht anfangen.

Eine IT-Abt. hat also ein Ticketing-System nicht um die Fälle zu lösen, 
sondern um die Ticket-Sammlung zu bewirtschaften...

:-/

von Karl K. (karl2go)


Lesenswert?

bis zur Kuendigung Administrieter Softwerker schrieb im Beitrag 
#5554054:
> Nein, das ist der ultimative Admintraum: die Maus kann in x-&y- beliebig
> geschoben werden. ZU VIEL!

Natürlich muss man das unterbinden. Das OS ist in C geschrieben, da 
gibts sofort einen Überlauffehler, mit dem man dann beliebigen Schadcode 
ausführen kann. Wäre nicht das erste Mal.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

Tipp schrieb:
> Change the company, or change the company.

Guter Spruch !

von Zocker_54 (Gast)


Lesenswert?

> Autor: Jörch B. (captainbee)
> Datum: 12.09.2018 15:39

> > Tipp schrieb:
> > Change the company, or change the company.

> Guter Spruch !

Schwachsinn !

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


Lesenswert?

>
> Eine IT-Abt. hat also ein Ticketing-System nicht um die Fälle zu lösen,
> sondern um die Ticket-Sammlung zu bewirtschaften...
>
> :-/

Interessant ... ich hatte mal n Chef der auch immer TicketING-System 
gesagt und geschrieben hatte ... lustigerweise der Chef einer große 
IT-Service-Einrichtung, von der er nahzu Null Ahnung hatte ...

Ticketing ist für Flugbuchungen gedacht ... aber das nur mal als kleiner 
Klugschiss am Rande

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.