Hallo, ich habe eine kleine (ca. 30x15x20cm) Maschine/Elektrowerkzeug entwickelt, die zwecks aufzubringendem CE Konformitätszeichen auch EMV geprüft werden muss. Einsatzgebiet ist Kleinbetrieb / Gewerbebereich. Dazu muss ich nun verschiedene Angebote der Prüffirmen einholen und muss natürlich zur Einholung der Angebote wissen, welche Normen geprüft / hier notwendig sind. Ich habe mir da schon einiges rausgesucht. Es wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte, ob das so OK ist. Als Erläuterung zum Gerät a) Es wird mit externem Steckernetzteil (welches schon ein CE Zeichen hat) mit 12V Spannung versorgt b) Es hat ansonsten einen Fußschalter zur Bedienung... c) ...sowie LCD Display und Taster zur Bedienung Die Leitungen zum Gerät sind lediglich Netzteil und Fußschalter, kein Netzwerk, kein WLAN etc. Im Gerät sitzen Sensoren sowie ein 16 Mhz µC der einen (im Gerät sitzenden) Motor ansteuert, der wiederum eine im Gerät verbaute Mechanik betreibt. Was die Mechanik genau macht, tut hier nichts zur Sache. Ich dachte nun an: EN55014-1 EMV - Anforderungenan Haushaltgeräte, Elektrowerkzeuge und ähnliche Elektrogeräte -- Teil 1: Störaussendung EN55014-2 EMV - Anforderungen an Haushaltgeräte, Elektrowerkzeuge und ähnliche Elektrogeräte – Teil 2: Störfestigkeit–Produktfamiliennorm -->> EN 61000-3-2 und EN61000-3-3 sind nicht notwendig, da nur an handelsübliches Steckernetzteil mit CE Zeichen angeschlossen. Richtig? Gar nicht sicher, bin ich bzgl. EN 61000-4-2, EN 61000-4-4, EN 61000-4-5, EN 61000-4-6, EN 61000-4-11 Welche davon müssten durchgeführt werden, welche können wg. des bereits geprüften Netzteils wegfallen? Fehlt etwas? DANKESCHÖN im Voraus!!! Oli P.S. Hier in diesem Thread geht es rein nur um die elektrische Zertifizierung; die Mechanik ist hier nicht von Belang.
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Oliver schrieb: > Gar nicht sicher, bin ich bzgl. EN 61000-4-2, EN 61000-4-4, EN > 61000-4-5, EN 61000-4-6, EN 61000-4-11 Schau doch mal in die DIN EN 55014-2, Kapitel 5 - da stehen der Reihe nach die Störfestigkeitsanforderungen. Wenn das externe Steckernetzteil von euch mitgeliefert wird, muss es auch geprüft werden. Hintergrund: Die Maschine und das Netzteil werden als Einheit angesehen.
Edit: ersetze im obigen Post Maschine gegen Gerät
Edson schrieb: > Wenn das externe Steckernetzteil von euch mitgeliefert wird, muss es > auch geprüft werden. Jein. Das Netzteil wird als Stromversorgung während der EMI/EMV Prüfung verwendet. Das Netzteil selbst muss aber nicht geprüft werden, dessen Konformität z.B. zur Niederspannungsverordnung ist bereits bestätigt. Da kann er auf Treu und Glauben von ausgehen, daß es die einhält.
Michael B. schrieb: > Jein. Langsam reiten, Cowboy! ;) Michael B. schrieb: > Da kann er auf > Treu und Glauben von ausgehen, daß es die einhält. Das kann er in der Tat. Der Hersteller bleibt aber für das Gesamtsystem voll verantwortlich. Magst ihm immer noch raten, die Prüfung nicht zu machen und seine technischen Unterlagen nicht mit einem schönen Prüfbericht anzudicken?
Da die Orüfung sowieso extern erfolgen wird, frage doch einfach das EMV-Labor deines geringsten Misstrauens.
Edson schrieb: > Das kann er in der Tat. Der Hersteller bleibt aber für das > Gesamtsystem voll verantwortlich. Magst ihm immer noch raten, die > Prüfung nicht zu machen und seine technischen Unterlagen nicht mit > einem schönen Prüfbericht anzudicken? Natürlich. So eine Prüfung kostet Geld und ist nach CE nicht vorgeschrieben. Der Hersteller muss nur überzeugt sein, die Vorschriften einzuhalten, und das kann er, wenn das Zulieferprodukt schon CE konform ist (und er am Zustand der Niderspannungssicherheit nichts ändert). Es ist zwar weit verbreitet in Deutschland daß den Kindern der Arsch auf Grundeis geht wenn sie sich nicht 10-fach abgesichert haben, aber das sind die Kinder die nie zu etwas kommen, nie etwas machen, sondern nur Bedenken vor sich her tragen.
Wenn da ein Motor drinnen ist, brauchts auch die Maschinenrichtlinie, inclusive Risikoanalyse. Bin da aber nicht so bewandert.
Michael B. schrieb: > Natürlich. So eine Prüfung kostet Geld und ist nach CE nicht > vorgeschrieben. Entschuldige, aber Du schreibst Unsinn. CE ist keine Vorschrift, sondern eine Konformitätserklärung. > Der Hersteller muss nur überzeugt sein, die Vorschriften einzuhalten, > und das kann er, wenn das Zulieferprodukt schon CE konform ist (und er > am Zustand der Niderspannungssicherheit nichts ändert). Du scheinst das Thema im wesentlichen nicht zu durchsteigen. Aber das ist zum Glück nicht mein Problem. > Es ist zwar weit verbreitet in Deutschland daß den Kindern der Arsch auf > Grundeis geht wenn sie sich nicht 10-fach abgesichert haben, aber das > sind die Kinder die nie zu etwas kommen, nie etwas machen, sondern nur > Bedenken vor sich her tragen. Reiss dich zusammen, Laberkopp. So eine dummdreiste Unterstellung brauche ich mir nicht gefallen zu lassen. Würde dich gern mal bei mir im Labor sehen und ob du dann die Klappe auch so weit aufreisst...
Danke schon mal für die konstruktiven Beiträge - die anderen ignoriere ich einfach ;-) >Wenn da ein Motor drinnen ist, brauchts auch die Maschinenrichtlinie, >inclusive Risikoanalyse. Ich weiß, aber wie ich schon Eingangs erwähnt: das soll HIER nicht Thema sein. >Da die Orüfung sowieso extern erfolgen wird, frage doch einfach das >EMV-Labor deines geringsten Misstrauens. Ist schon klar, aber ich mache das zum ersten Mal und möchte mich nicht über den Tisch ziehen lassen. Die können mir ja viel erzählen (und berechnen) was alles gemacht werden muss. Einen gewissen Überblick hätte ich da gerne vorher. Deswegen ja die Bitte, ob jemand, der sich damit auskennt mit grob sagen kann, ob obige angenommenen Prüfnormen passen, oder ob was fehlt. Und dann noch etwas: Die Kosten Ich nehme an, dass die Prüfung eines Geräts mit externem, zugekauften Steckernetzteil (Markenhersteller mit CE) dann günstiger ist, als wenn es einen Netzstecker hat (also ein integriertes Netzteil), weil weniger Prüfungen. Hat jemand eine Idee, in welchem Kostenbereich obiges liegen darf? Zum Schluss noch: kann jemand ein Labor im Raum Ruhrgebiet, evtl. noch Düsseldorf/Köln empfehlen bzw. von einem bestimmten Labor abraten? Danke Oli
Für eine Sensor- Auswertung, bestehen aus Stromversorgung 24VDC, 1 OP als Schitt- Trigger mit über Poti einstellbarer Schaltschwelle, Transistor zu Relais- Ansteuerung und das Relais selbst- also ca. 12 Widerstände + ein paar Kondensatoren will mein EMV - Labor rd. 10k (in Worten: Zehntausend EURO). Ich wäre ebenfalls dankbar für jemand, der mit vorab grob die gültigen Normen nennen könnte, die für eine solche Prüfung relevant sind.
Du solltest sowieso mehrere DAkkS akkreditierte Labore anfragen, da habe ich schon Preisunterschiede von fast 100 % festgestellt.
Ist es nicht ein wenig plöde, testen zu gehen, ohne überhaupt ein Gefühl dafür zu haben, wie sich ungefähr die eigene Elektronik verhalten wird? Würde mich einarbeiten, prüfen was ungefähr alles für meine Anwendung greift und mich einen Tag einbuchen und selbst die Tests durchführen. Auf jeden Fall vorher schulen lassen, was es für Normen gibt. Ehemals EMTest vertreibt solche EMV Geräte und bietet auch gute Schulungen an. Die paar hundert Euro sing gut angelegt. Wenn ich nicht weiß, was ich zu tun habe, dann braucht ich mich auch nicht wundern, wenn mir jmd. den Bären auf die Nase bindet. Imho macht man diese Tests entwicklungsbegleitend. So ein Tag in einem Labor kann je nachdem um die 1-2k€ kosten. Bureau Veritas hat an vielen Standorten eine Niederlassung, einfach mal googeln.
Edson schrieb: > Michael B. schrieb: >> Natürlich. So eine Prüfung kostet Geld und ist nach CE nicht >> vorgeschrieben. > Entschuldige, aber Du schreibst Unsinn. CE ist keine Vorschrift, sondern > eine Konformitätserklärung. Daher ist eine Prüfung nicht vorgeschrieben, genau das sagte ich. Du bist offensichtlich schwer von Begriff. > Reiss dich zusammen, Laberkopp. So eine dummdreiste Unterstellung > brauche ich mir nicht gefallen zu lassen. Würde dich gern mal bei mir im > Labor sehen und ob du dann die Klappe auch so weit aufreisst... Du meinst, dann verprügelst du mich ? Mehr hast du deutlich erkennbar auch nicht drauf. Daß gerade die Leute, die ständig Angst haben so wie du, glauben anderen mit Aggressivität Angst einjagen zu können, ist auffällig.
Hallo Oliver, also mit dem Netzteil ists schon so wie gesagt. Liefert ihr das Netzteil zum Gerät mit aus, ist es zu prüfen. Liefert ihr das Netzteil als Zubehör mit eigener Bestellnummer kann es weggelassen werden, wenn es um die Prüfung des Geräts geht. Da verwendet man zum Testen ein Netzteil, wovon man weiß dass es EMV technisch gut ist und man keine Probleme zu erwarten hat. Wenn Du die Normen, die du erfüllen sollst nicht selber weißt (Fachgrundnorm, oder evtl. gültige Produktnorm) wende dich an ein Labor. Ich habe hier in der Gegend (Straubing) eins, das mir hier immer sehr hilfreich ist. Da entwickeln wir meist gemeinsam einen Prüfplan für das jeweilige Gerät. Kosten variieren wirklich sehr stark. Aber ohne Netzteilprüfung sollte sowas zwischen 1.800,00 und 3.500,00 EUR liegen, wenn alles auf Anhieb durch geht. (Zumindest habe ich das hier in der Gegend immer bezahlt) Wenn Du diverse Normen mehrfach prüfen mußt, dann wirds natürlich teurer. Einstreustörfestigkeit ist halt immer etwas langwierig weil immer beide Polarisationen (Vertikal und horizontal) und alle Winkel des Tisches abgebildet werden müssen. (0° - 90° - 180° - 270°) Störaussendung kann auch aufwendig sein, da hier die Antenne einige Höhen anfahren muß und die Tischdrehung auch immer Zeit in Anspruch nimmt. (Auch wenns automatisch geht) ESD geht meist schnell und leitungsgebundene Störungen auch. Richtig aufwändig wirds, wenn die Niederspannungsrichtlinie hinzukommt. Sollte bei deinen 12Volt aber nicht der Fall sein. Für ESD, Einstreustörfestigkeit, Aussendung und Leitungsgebundene Störungen rechne ich immer 1 bis 2 Tage EMV Labor. Meist reicht uns einer. Ich hoffe du kommst mit diesen Infos ein wenig weiter. Grüße Bernhard P.S.: Leider aus Süddeutschland. Da hätte ich ein Labor...
Ein CE konformes Netzteil bringt dir erstmal nur ein besseres Gefühl, aber die EMV Tests musst du trotzdem alle machen! Laut CE hat dein Netzteil z.B. Surge bestanden, was nicht heißt dass da alle Spikes unterdrückt werden! Wenn aber ein Spike dein Mikkroconzroller schrottet ist die Prüfung nicht bestanden! Die EMV-Prüfungen sind in den Grundnormen beschrieben (61000-4-*). Heißt du musst: - ESD - Surge - Burst - Leitungsgebundene Ab- und Einstrahlung - gestrahlte Ab- und Einstrahlung - Spannungsunterbrechungen, Schwankungen - Flicker etc. prüfen. Die Grenzwerte und spezielle Prüfungen stehen in der Produktnorm.
Beitrag #5310244 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ich habe gefunden, dass eine EMV Pruefung guenstiger wird, wenn man die Dokumente nicht benoetigt. Man darf am Messgeraet zuschauen, auch eine Aufnahme machen, kriegt aber kein Dokument. Das kam dann auf die Haelfte guenstiger. Also etwa 1200 anstelle von 2500. Auch ein fremdgespiesenes Geraet. Wir liefern nicht mal die Speisung mit, und mussten die daher auch nicht pruefen.
Wenn Dein Gerät aus ein paar wenigen Bauteilen besteht und keinerlei Oszillator, Mikrocontrolller oder sonstigen Schwingungserzeuger beinhaltet, kannst Du die Konformität hinsichtlich Störaussendung o. Laborprüfung selbst erklären.
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@Oliver ...und nach welchen Normen wurde nun dein Produkt geprüft bzw. wird geprüft werden. Inzwischen musst du da ja Informationen haben und auch etwas über die Kosten sagen können. Eine Rückmeldung von dir ist sicherlich für Leser interessant, die ein ähnliches Problem haben und sollte daher eine Selbstverständlichkeit sein. Gruß Uwe
Falsch... Burst und Surge muss er ggf. gar nicht. Surge nur bei Leitungslänge >30m und bei Netzteil kann es entfallen bzw. wegdefiniert werden ;-) Burst nur bei Leitungslänge >3m. Also Netzteil Leitung und Fußschalter auf Kabellänge kürzer definieren und schon fällt das auch weg. Bei Netzteil Betrieb bin ich mir gerade nicht sicher ob man nicht sogar kabelgebundene Abstrahlung wegdefinieren kann....
@No Y Surge und Burst können nicht wegdefiniert werden, weil diese Prüfungen auch auf dem AC-Port erfolgen müssen. Die Burstimpulse z.B. passieren (gedämpft) das Netzteil und gelangen so zu dem mit dem Netzteil versorgten Gerät. Gerade Schaltnetzteile haben oft ein Entstörungskondensator zwischen dem Primär- und dem Sekundärkreis angeordnet. Das ist ein idealer Bypass für die Burstimpulse. Oft wirkt sich daher der Burst auf den AC-Port des Netzteils schlimmer aus als die Beeinflussung der DC-Leitung, weil DC nur mit 500 V und AC aber mit 1000 V beeinflusst wird. Natürlich kann der TE auch das Risiko eingehen und auf die Durchführung der Prüfungen verzichten. Die Feldstärke kann entfallen, wenn der TE tatsächlich die EN 55014-1 heranzieht, weil diese als alternative Messmethode die Funkstörleistungsmessung zulässt. Da die höchste Frequenz im Gerät unterhalb von 30 MHz liegt, wird sehr wahrscheinlich die Funkstörleistungsmessung ausreichen. Das Ganze ist aber eigentlich egal, weil der TE vor über einen Monat angefragt hat und das Ganze inzwischen gelaufen sein muss oder er entsprechende Infos von seinem EMV-Labor hat. Daher bleibt eigentlich nur die Frage aus meinem letzten Beitrag, was bei der Sache rausgekommen ist. Gruß Uwe
Schade, der Rest war schweigen, die Infos wären aber in der Tat nett und hilfreich gewesen. However, für alle anderen die auf der suche nach einem guten und vertrauenswürdigen EMV-Labor im Kölner Raum sind, kann ich die IMST in Kamp-Lintfort sehr empfehlen. Wir haben selber ein Labor, aber nicht akkreditiert und auch nicht für gestrahlte Messungen im Vollabsorber ausgerüstet. Die Leute dort sind nett, unglaublich kompetent und preislich auf dem Teppich geblieben. Viel Spaß!
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