Hallo, Schwingquarze altern ja und haben damit eine Frequenzdrift. Altern Quarze aber bei Lagerung anders als im Betrieb?
Das hängt vor allem von der Temperatur ab. Wenn man davon ausgeht, dass Lagertemperaturen niedriger sind, als Betriebstemperaturen, dann altern sie beim Lagern langsamer. Umgekehrt werden Quarze (und andere Bauteile) gerne mal mit Wärme vorsätzlich gealtert. Es geht nicht eigentlich um Betrieb oder Nicht-Betrieb sondern die Temperaturen. Es gibt da auch Zahlen dazu. Leider fällt mir gerade kein konkreter Link ein. Nur das "Quarzkochbuch" - wenn ich nicht irre, wird da auch was dazu gesagt.
Zumindest wurden vor Jahrzehnten Quarze für Hauptoszillatoren bei den Geräteherstellern selbst auch durch Lagerung gealtert. Dazu ka dann die künstlichere Alterung. Alte, ältere (höhö) Kollegen aus der Hochzeit der analogen Funkmesstechnik, die bei einem renommierten Messgerätehersteller gearbeitet hatten, erzählten mal was von Lager, Keller und lange. Warum ich grade an einen Weinkeller denke...
Über x-Jahre hatte ich einen Frequenzzähler mit Nixie-Röhren von HP (so hiessen die früher mal) zu kalibrieren (Grundgenauigkeit 10^-6 ?). Den oder so einen ähnlichen: https://i.ytimg.com/vi/YgwD4jwoxt0/maxresdefault.jpg NIE musste ich den justieren!
Theor schrieb: > Quarzkochbuch wenn man sie kocht, altern sie sicher auch. Pro Tipp: mit Salz schmecken sie besser ;-) SCNR
Hm, eigentlich müssten doch Temperatur-Zyklen effizienter sein, als einfach nur im Keller liegen lassen, da sich so mechanische Spannungen besser abbauen, oder?
TomBre schrieb: > Schwingquarze altern ja und haben damit eine Frequenzdrift. Ja. > Altern Quarze aber bei Lagerung anders als im Betrieb? Soviel ich weiss: Ja. Nicht nur die Temperatur hat Einfluss, sondern auch die mechanische Belastung -- und die ist im Betrieb erheblich. Schließlich schwingt der Siliziumoxid-Kristall mechanisch, er verformt sich also periodisch. Betriebspausen, größere Temperaturwechsel usw. führen dazu, dass wieder ein neuer Driftprozess angestoßen wird.
Marek N. schrieb: > Hm, eigentlich müssten doch Temperatur-Zyklen effizienter > sein, als einfach nur im Keller liegen lassen, Vermutlich, ja. > da sich so mechanische Spannungen besser abbauen, oder? Soweit ich aufgeschnappt habe, geht es nicht nur um mechanische Spannungen, sondern allgemeiner um Gitterbau- fehler im Kristall. Die verändern und verlagern sich in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen, also in Folge von Temperaturänderungen und mechanischer Belastung. Wenn es eine Betriebsunterbrechung gibt, bauen sich diese Drift- prozesse teilweise wieder ab, und wenn man anschließend wieder einschaltet, werden sie erneut durchlaufen. Soweit mein solides Halbwissen :)
BastelIng schrieb: > Alte, ältere (höhö) Kollegen aus der Hochzeit der analogen > Funkmesstechnik, die bei einem renommierten Messgerätehersteller > gearbeitet hatten, erzählten mal was von Lager, Keller und lange. nun ja wenn sie gut abgelagert sind und dann noch funktionieren nach power on waren sie zumindest gut gefertigt und haben keine "Luft" gezogen (vgl. Röhren oder Transistoren *.) oder sich sonst irgendwie verändert. *. Ich weiss nicht alles was hinkt ist ein Vergleich, aber bei Röhren ist es klar, Pressglassockel + Durchführungen kann schon mal das Vakuum verschlechtern, bei Transistoren sollte es nicht sein, trotzdem war nicht jedes Plastikteil um das Beinchen dicht und so konnte sich das Silizium verändern. Inwieweit das auf Quarze auch zutrifft kann ich nur raten, da fehlt mir die Langzeiterfahrung.
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Bearbeitet durch User
Hallo, besonders die monolithischen Filter sind nach 30 Jahren herumliegen auch verstimmt, das man sie kaum noch verwenden kann. Bei älteren Funkgeräten fällt das aber nicht so stark auf, da die Bandbreiten meist sehr groß waren. Also nichts ist halt von Ewigkeit. Gruß Sascha
Guck mal hier: https://www.vectron.com/products/literature_library/tutorial_on_aging_and_retrace.pdf http://www.isotemp.com/wp-content/uploads/2011/04/Crystal-Oscillator-Aging.pdf http://www.mti-milliren.com/MTIPapers/Ext_Aging_Perf_Results.pdf http://leapsecond.com/hpan/an200-2.pdf
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