Hallo zusammen, ich würde euch um ein Review meines Erstlingswerks bitten. Es handelt sich um eine sehr einfache Schaltung zum Ersatz eines Breadboards für einen ATtiny. Als Besonderheit habe ich Dupont-Stecker und Jumperblöcke vorgesehen, um den Controller mit Peripherie zu verbinden sowie einen zweiten DIL-8 Sockel für zB. Op-Amps, NE555 oder ähnliche ICs im DIL-8 Gehäuse. Die Duponts sind doppelt, einmal männlich und einmal weiblich. Einziger Grund hierfür ist das ich sowohl Leitungen mit Steckern als auch mit Buchsen habe und gerne beide Arten verwenden möchte. Also nur Faulheit ;) Ich weiß, dass die Schaltung nicht besonders kompliziert ist, allerdings wollte ich zunächst mit etwas einfachem beginnen, da ich mich erst seit kurzen wirklich ersthaft mit dem Thema Platinendesign befasse und bisher nur Loch- und Streifenraster verwendet habe. Ich wäre für Hinweise und Anregungen dankbar, insbesondere mit Hinblick auf "best practices" sowie Anfängerfehler, die vielleicht in dieser Schaltung noch nicht problematisch sind, aber einem in der Zukunft bei anspruchsvolleren Projekten auf die Füße fallen könnten. Vielen Dank für eure Mühe PS: Ich muss von der Platine wahrscheinlich mindestens 5 Stück bestellen, falls also andere Anfänger wie ich Interesse haben, bin ich gerne bereit, den Überschuss zu verschenken.
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Du könntest einen Widerstand oder eine Sicherung in die Versorgung bauen. Nur das falls du mal einen Kurzen machst nicht gleich dein USB brennt.
Mike M. schrieb: > Fehlt an dem Tiny nicht ein Pullup für den Reset? Im Betrieb würde ich einen Jumper auf IC1JMP1 stecken um damit R1 und den Reset-Button an Pin 4 zu legen.
S. M. schrieb: > Du könntest einen Widerstand oder eine Sicherung in die Versorgung > bauen. Nur das falls du mal einen Kurzen machst nicht gleich dein USB > brennt. Gute Idee. Gibt es da eine gute Standard-Lösung für Platinen oder einfach Feinsicherungshalter und 500mA flink Feinsicherung?
- Quartz hinter DIP-Schalter ist nicht so toll. - Die Schalter lassen auch "ungesunde" Zustände zu (z.B. Vcc abgeklemmt bei verbundenem Reset). Reset-Pullup scheint R1 zu sein.
Sorry, ich dachte die willst DIP-Schalter verwenden. Der Quartz nach dem Jumper wird wohl in den meisten Fällen funktionieren ... ist trotzdem keine hübsche Lösung. Wieso aus IC1JMP1 und IC1JMP2 nicht Buchsen/Sockel machen. Da könnte man dann Drahtbrücken als "Jumper" reinstecken. Oder direkt einen bedrahteten Quartz.
Ahmed schrieb: > - Quartz hinter DIP-Schalter ist nicht so toll. > - Die Schalter lassen auch "ungesunde" Zustände zu > (z.B. Vcc abgeklemmt bei verbundenem Reset). Das sind 2x4 Dupont männlich für Jumper. Aber ich vermute, dein Einwand gilt dann immer noch. Würdest du dann nur die tatsächlichen Ports so führen? Der Quarz über den Jumper ist dort, damit ich den ATtiny sowohl mit interner als auch mit externer Clock laufen lassen kann, je nach Testaufbau.
Ahmed schrieb: > Wieso aus IC1JMP1 und IC1JMP2 nicht Buchsen/Sockel > machen. Da könnte man dann Drahtbrücken als "Jumper" > reinstecken. Oder direkt einen bedrahteten Quartz. Gute Idee. Der Quarz mit Jumpern funktioniert auf eine Lochrasterplatine ganz gut aber mir gefällt deine Idee viel besser.
Wie programmierst Du eigentlich Deinen Tiny? Ich sehe auf allen Platinen, die Mikrocontroller enthalten, immer einen Anluss für ein Programmiergerät vor. Im Falle eines AVRs (den ich mit AVRISP mkII programmiere) wäre das bei mir: - Wenn ich viel Platz habe eine Steckerwanne, - wenn ich etwas weniger Platz habe eine Stiftleiste - wenn ich ganz wenig Platz habe: durchkontaktierte Löche im Raster 1,27mm, in die ich einen selbstgebauten Adapter stecken kann.
Dein Aufbau wird in den allermeisten Fällen funktionieren (wenn die Umgebung nicht zu "dreckig" ist). Trotzdem hier ein paar Hintergedanken zu Digital-ICs: 1. Der Taktgeber sollte so nah wie möglich am uC sein. Eine steile und saubere Taktflanke erhöht die Zuverlässigkeit des Systems. Ein Jumper stellt hier zwei Steckkontakte dar, die man eigentlich nicht haben möchte. Ein direkt steckbarer Quartz würde den Kontaktwiderstand verkleinern. 2. Der uC sollte noch einen Abblockkondensator erhalten. Ebenfalls hilfreich für einen sauberen Betrieb.
M.A. S. schrieb: > Wie programmierst Du eigentlich Deinen Tiny? > Ich sehe auf allen Platinen, die Mikrocontroller enthalten, immer einen > Anluss für ein Programmiergerät vor. Ich benutze den Arduino Uno als ISP. Da habe ich ein Schild mit einem Sockel und nehme den Controller nach dem Programmieren raus. Für diese Platine war die Idee, die Dupont-Leisten mit Verbindungsleitungen an den Arduino zu stecken.
Ahmed schrieb: > 2. Der uC sollte noch einen Abblockkondensator erhalten. > Ebenfalls hilfreich für einen sauberen Betrieb. Ich dachte C1 wäre ausreichend. Fehlt da noch etwas?
Ähh ja du hast Recht der UC hat bereits einen Abblockkondensator. Allerdings spendiert man USB-Platinen üblicherweise noch einen weiteren im uF-Bereich.
Ahmed schrieb: > Ähh ja du hast Recht der UC hat bereits einen Abblockkondensator. > Allerdings spendiert man USB-Platinen üblicherweise noch einen > weiteren im uF-Bereich. Interessant. Kann der weiter weg von Controller als der andere? Welchen Grund gibt es denn dafür?
Der kleine Kondensator am uC kann sehr schnell ein wenig Ladung bereitstellen. Das ist gut wenn eine steigende Flanke kommt und sehr viele Gatter im uC mehr oder weniger gleichzeitig schalten wollen. Der größere Kondensator (z.B. 4.7 uF) am USB-Port reagiert langsamer und dient zur Stabilisierung der Gesamtversorgung.
Ahmed schrieb: > Der größere Kondensator (z.B. 4.7 uF) am USB-Port reagiert langsamer und > dient zur Stabilisierung der Gesamtversorgung. Das Prinzip verstehe ich aber du hast das als Besonderheit für USB Platinen erwähnt. Schwankt die Spannung am USB besonders stark im Vergleich zu anderen Spannungsquellen?
Micid schrieb: > Die Restringe sind ein bisschen klein Entschuldige die dumme Frage, aber was sind Restringe? :/
Ralf B. schrieb: > Ich wäre für Hinweise und Anregungen dankbar Es wird schon funktionieren, aber der übliche Anfängerfehler: Erst mal alles routen ausser Masse, dann Masse reingiessen, den sollte man schleunigst abstellen. ERST wird Masse verlegt, dann VCC (oder woher auf immer der Strom kommt, parallel zu Masse geführt), dann die Signale. Danach kann man das reingiessen gleich sein lassen, macht das Löten nicht einfacher und solche Schlitzantennen helfen nichts.
Ich würde das gleiche bei einer Platine mit Netzteilanschluss tun. Dort wird der Kondensator dann meist hinter den Spannungsregler gesetzt. Beim Anschließen eines USB-Kabels gibt es eine kurze Zeitspanne, in der die Versorgung zwischen 0V und 5V häufiger hin- und herwackelt. Der Kondensator sorgt dafür, dass der uC erst bei stabiler Versorgungsspannung losläuft.
Zu deinem Schaltplan: Benutze für die Versorgungsspannung und dein Bezugspotential einen Pfeil und einen Querbalken. Die Versorgungsleitungen interessieren im SP kaum, da reicht es wenn die richtige Verbindung da ist. Allerdings möchte man Schaltpläne im Allgemeinen möglichst übersichtlich-hilfreich bei Fehlersuche-und da macht sich diese Abkürzung sehr viel besser. Zu deinem Layout: -Den Quarz lieber dicht und steckbar an den ATtiny, dafür auf die Steckbrücke verzichten, Lastkondensatoren auch steckbar (funktioniert bei mir auf einer Lochrasterkarte erstaunlich gut). Wenn du die Quarzleitungen auch als E/A nutzen willst-route diese unter dem ATtiny raus. Spar dir dafür die GND-Leiterbahn zum Kondensator, nagel den ATtiny und den Kondensator an deine Bezugspotentialfläche. -Wo ist der ATtiny an dein Bezugspotential angeschlossen? Besser diesen direkt an deine Bezugspotentialfläche anbinden, da brauchst du keine Steckbrücke. Im Zweifelsfall macht die nur Ärger. Schaut sonst erst mal gut aus.
Michael B. schrieb: > ERST wird Masse verlegt, dann VCC (oder woher auf immer der Strom kommt, > parallel zu Masse geführt), dann die Signale. Danach kann man das > reingiessen gleich sein lassen, macht das Löten nicht einfacher und > solche Schlitzantennen helfen nichts. Genau für solche Hinweise bin ich sehr dankbar. Könntest du das eventuell noch etwas genauer ausführen oder hast vielleicht sogar ein gutes Beispiel? Ich danke euch allen hier für eure Hilfe und die konstruktiven Hinweise.
Ralf B. schrieb: > Micid schrieb: >> Die Restringe sind ein bisschen klein > > Entschuldige die dumme Frage, aber was sind Restringe? :/ Kein Problem. Das sind die "Dinger" um deine Bohrung aus Kupfer(deshalb Rest Ring). Die solltest du vergrößern, sonst wird es sehr anstrengend es zu löten.
Wühlhase schrieb: > Zu deinem Schaltplan: > Benutze für die Versorgungsspannung und dein Bezugspotential einen Pfeil > und einen Querbalken. Danke für den Hinweis. Ist wahrscheinlich noch ein Überbleibsel aus Schaltschrankzeiten, so mit Klemmen und allem. Bin noch neu in der Elektronikwelt. Wühlhase schrieb: > -Wo ist der ATtiny an dein Bezugspotential angeschlossen? Besser diesen > direkt an deine Bezugspotentialfläche anbinden, da brauchst du keine > Steckbrücke. Im Zweifelsfall macht die nur Ärger. Alles klar. Passt auch zu dem was Ahmed geschrieben hat. Wühlhase schrieb: > Zu deinem Layout: > -Den Quarz lieber dicht und steckbar an den ATtiny, dafür auf die > Steckbrücke verzichten, Lastkondensatoren auch steckbar (funktioniert > bei mir auf einer Lochrasterkarte erstaunlich gut). > Wenn du die Quarzleitungen auch als E/A nutzen willst-route diese unter > dem ATtiny raus. Spar dir dafür die GND-Leiterbahn zum Kondensator, > nagel den ATtiny und den Kondensator an deine Bezugspotentialfläche. Und die Leitungen dann einfach blind liegen lassen, wenn der Quarz angeschlossen ist?
Micid schrieb: > Kein Problem. Das sind die "Dinger" um deine Bohrung aus Kupfer(deshalb > Rest Ring). Die solltest du vergrößern, sonst wird es sehr anstrengend > es zu löten. Danke für die Erläuterung. Ich vermute so etwas findet man in den Design Rules? Ich verwende EasyEDA.
Ralf B. schrieb: > Und die Leitungen dann einfach blind liegen lassen, wenn der Quarz > angeschlossen ist? Im Prinzip-ja. Mach die Leitungen zu deinem IO-Abzweig nach Möglichkeit dünn, das hält die Kapazität gering. Und mache sie so kurz wie möglich, die Anschlüsse direkt neben den ATtiny. Andere Idee, so habe ich das mal bei einem Eval-Board umgesetzt: Nutze eine einreihige Buchsenleiste, um die Anschlüsse des ATtiny rauszuführen. Taster, LEDs usw. bekommen ebenfalls eine Buchsenleiste. Beides wird dann mit kleinen Leitungen, auf die du entsprechend passende Spitzen lötest/crimpst, verbunden.
Ob der Quarz, oder der interne Oszillator verwendet wird ist eine Frage der Konfiguration beim Programmieren, nicht eine Frage der Beschaltung. Bedeutet es gibt kein Fallback auf den internen Oszillator wenn der quarz fehlt. Also lass den Jumper weg. Und was sollen die 20MHz ? Die bringen nichts wenn der Controller meist im Idle ist. Mach die auf einen sinnvollen Wert runter. Eine hoehere Frequenz generiert nur mehr Stoerungen.
Zwölf M. schrieb: > Ob der Quarz, oder der interne Oszillator verwendet wird ist eine Frage > der Konfiguration beim Programmieren, nicht eine Frage der Beschaltung. Genau darum geht es. Ich möchte den ATtiny entweder mit Fuses auf internen oder externen Takt konfigurieren können und dann eben einfach den Quarz an den Pin legen oder auch nicht. Das die Idee mit dem Quarz am Jumper nicht so gut ist, ist mir mitlerweile klar geworden. Es geht um ein Experimentierboard bei dem ich verschiedene Dinge ausprobieren will. Zwölf M. schrieb: > Also lass den Jumper weg. Und was sollen die 20MHz ? Die bringen nichts > wenn der Controller meist im Idle ist. Mach die auf einen sinnvollen > Wert runter. Eine hoehere Frequenz generiert nur mehr Stoerungen. Ich hab eine Box mit Quarzen, die alle den gleichen Pin-Abstand haben, die 20Mhz sind nur die höchsten in der Box. Ich werde nach den Anregungen hier aber diesen Teil sowieso überarbeiten und keinen fest installierten Quarz mehr verwenden. Ganz allgemein würde mich noch interessieren, wie sich ein ATtiny verhält, wenn er auf internen Oszillator gefust wird, sich aber noch ein Quarz an XTAL1/2 befindet. Könnte mir da jemand auf die Sprünge helfen?
Beitrag #5309663 wurde von einem Moderator gelöscht.
@ Ralf B. (Firma: Scorptech) (mad_scorp) >Ganz allgemein würde mich noch interessieren, wie sich ein ATtiny >verhält, wenn er auf internen Oszillator gefust wird, sich aber noch ein >Quarz an XTAL1/2 befindet. Da passiert gar nix, die Pins bleiben inaktiv, man kann sie je nach AVR-Typ sogar als normale IOs nutzen.
Falk B. schrieb: > Da passiert gar nix, die Pins bleiben inaktiv, man kann sie je nach > AVR-Typ sogar als normale IOs nutzen. Ja, darauf zielte meine Frage ab, was passiert wenn ich die als IOs benutze wenn der Quarz noch dran hängt. Wenn man sich das ESB eines Quarzes ansieht, dann kann man das so pauschal wahrscheinlich nicht sagen, oder? Dieser Gedankengang war es jedenfalls der mich auf die Idee mit den Jumpern gebracht hat. Wie gesagt, es wurden hier deutlich bessere Lösungen als meine vorgeschlagen, daher wird sich das Problem nicht mehr stellen, aber aus Interesse wollte ich das gerne wissen.
Die Platine mit Masse zu fluten ist überflüssig. Man sollte schon wissen was man tut.
Cerberus schrieb: > Die Platine mit Masse zu fluten ist überflüssig. > Man sollte schon wissen was man tut. Ist ein Erstlingswerk, daher weiß ich eben noch nicht, was ich tue ^^ Deswegen frage ich hier auch Leute, die mehr Erfahrung haben. Rein logisch hat das "Fluten" doch alleine schon den Vorteil, das weniger Kupfer von der Platine entfernt werden muss, oder?
Cerberus schrieb: > Die Platine mit Masse zu fluten ist überflüssig. > Man sollte schon wissen was man tut. Das verstehe ich auch nicht-wieso soll das überflüssig sein? Es würde vielleicht auch funktionieren wenn er die Masseleitungen routen würde-aber mehr als mehr Arbeitsaufwand gewinnt er damit nicht. Es sieht nichtmal besser aus.
Ecaps schrieb: > Cerberus schrieb: >> Die Platine mit Masse zu fluten ist überflüssig. >> Man sollte schon wissen was man tut. > Das verstehe ich auch nicht-wieso soll das überflüssig sein? > > Es würde vielleicht auch funktionieren wenn er die Masseleitungen routen > würde-aber mehr als mehr Arbeitsaufwand gewinnt er damit nicht. Es sieht > nichtmal besser aus. Die Wahrheit ist nun mal etwas komplizierter. Hier mal ein paar Stichpunkte: 1. Beim Routen der Masseleitungen wählt man Ort und Breite passend zu dem Bedarf. Ziel ist es, genügend Querschnitt besonders für hohe Ströme bereitzustellen, aber auch dafür zu sorgen, dass diese eventuell auch stark "verstörten" Ströme den richtigen Weg finden (d.h. nicht quer durch empfindliche Teile der Schaltung fließen). 2. Wenn man nur flutet, sind die entstehenden Breiten und Wege zufällig bzw. nicht direkt kontrolliert. 3. Wenn man zuerst routet (siehe 1.) und dann zum Schluss zusätzlich flutet, gibt es die Aspekte: 3.1 Vorteil: Die Breite der Leitungen wird (wahrscheinlich) größer. 3.2 Nachteil: Eventuell entstehende Querverbindungen zwischen den gerouteten Massewegen lenken die Ströme vom "richtigen Weg" ab. 3.3 Nachteil: Es können tote, nicht stromführende Bereiche entstehen, die als Antennen für Störeinstrahlungen wirken.
Dietrich L. schrieb: > Die Wahrheit ist nun mal etwas komplizierter. Hier mal ein paar > Stichpunkte: Danke für die Hinweise. Sehr interessant.
Danke für die Grundlagenkunde... Dietrich L. schrieb: > Die Wahrheit ist nun mal etwas komplizierter. Hier mal ein paar > Stichpunkte: > > 1. Beim Routen der Masseleitungen wählt man Ort und Breite passend zu > dem Bedarf. Ziel ist es, genügend Querschnitt besonders für hohe Ströme > bereitzustellen, aber auch dafür zu sorgen, dass diese eventuell auch > stark "verstörten" Ströme den richtigen Weg finden (d.h. nicht quer > durch empfindliche Teile der Schaltung fließen). Was für "empfindliche" Schaltungsteile hat der TS auf seiner Platine? Und die "hohen Ströme" fließen wo? > 2. Wenn man nur flutet, sind die entstehenden Breiten und Wege > zufällig bzw. nicht direkt kontrolliert. Wer flutet UND routet hat entweder ein überaus beschissenes Werkzeug, oder beherrscht es nur mangelaft. > 3. Wenn man zuerst routet (siehe 1.) und dann zum Schluss zusätzlich > flutet, gibt es die Aspekte: > > 3.1 Vorteil: Die Breite der Leitungen wird (wahrscheinlich) größer. > > 3.2 Nachteil: Eventuell entstehende Querverbindungen zwischen den > gerouteten Massewegen lenken die Ströme vom "richtigen Weg" ab. Und das ist, mit Verlaub, ganz grober Schwachsinn. Weißt du eigentlich wie hochfrequente Ströme fließen? Das ist ein einlagiges Design (was hier völlig ok ist), da brauchst du dir um den Stromfluß keine Gedanken zu machen. Davon abgesehen-eine möglichst niederimpedante Masse ist wichtig, wenn du dir um diese schon Sorgen machst. Das erreichst du allerdings mit möglichst flächigen Leitern -> Masselage fluten ist da genau richtig. > 3.3 Nachteil: Es können tote, nicht stromführende Bereiche entstehen, > die > als Antennen für Störeinstrahlungen wirken. Und so etwas läßt sich in einem vernünftigen Programm leicht abstellen. Davon abgesehen-siehst du welche? Zugegeben, einige Stellen sind etwas dünn, da sehe ich aber eher noch Fertigungsprobleme. Wobei das für den Fertiger definitiv machbar sein sollte, kritisch ist das nicht. Zwei Dinge noch, damit das kein reiner Meckerpost wird: Eine Lösung sollte sich nach den Anforderungen richten. Der TS hat einen lumpigen Tiny, der mit max. 20MHz herumöckelt. Was längst nicht bedeutet, daß er die LEDs im gleichen Tempo ansteuert. Und selbst wenn-das ist aus EMV-Sicht noch Gleichstrom. Und so steilflanik ist der Tiny nun auch wieder nicht so daß er sich mit seinen eigenen Oberwellen aus dem Tritt bringt. Warum soll der TS dann ein großes HF-Design daraus machen? Der TS hat nichts auf der Platine was mehr als 25mA zieht sofern es nicht kaputt ist. Auch Analogverstärker und ähnliches sehe ich nicht. Warum soll der TS ein Leistungsendstufendesign daraus machen? Der TS hat hier seine erste Spielerei zur kritischen Bewertung rein gestellt (was an sich schon gut ist, solche Eier hat auch nicht jeder). Eine Software-Teststrecke, mit nichts weiter als ein paar lumpiger Taster und LEDs. Für die ersten Geh-Versuche beim Programmieren. Also lasse die Kirche im Dorf. Und vor allem gib ihm keine dämlich-falschen Tipps oder erkläre wenigstens deren Zweck. @TS: Wenn du dich für gutes Platinendesign interessierst solltest du dich lieber selber in die Materie einlesen (meine eigene Erfahrung). In diesem Bereich ist leider sehr viel Irrglaube unterwegs, und diesen zu bewerten ist schwierig. Auf welches Vorwissen kannst du denn aufbauen? Ach ja, eine Anmerkung hätte ich noch: verzichte möglichst auf rechte Winkel. Nicht aus elektrischen Gründen, sondern dein Design wird sich besser fertigen lassen, Ecken und Spitze Winkel lassen sich schwierig ätzen. Manchmal geht es nicht anders (bei T-Kreuzungen z.B.), aber reine Ecken müssen nicht sein.
Wühlhase schrieb: > @TS: > Wenn du dich für gutes Platinendesign interessierst solltest du dich > lieber selber in die Materie einlesen (meine eigene Erfahrung). In > diesem Bereich ist leider sehr viel Irrglaube unterwegs, und diesen zu > bewerten ist schwierig. > > Auf welches Vorwissen kannst du denn aufbauen? Ich hab mehrere Jahre Erfahrung mit dem Erstellen von Lochraster/Streifenrasterplatinen, das hab ich sogar mal "richtig" in der Ausbildung gelernt. Ansonsten hab ich ein Elektrotechnik-Studium, hab mich aber dort auf Energietechnik spezialisiert, so dass ich auch dort nie mehr als eine einfache Schaltung auf Lochraster aufbauen musste. Nach einigen Jahren im Beruf wo dies auch nie nötig war, wollte ich jetzt privat mein Wissen erweitern, insbesondere weil 2€ pro Platine ein echt guter Preis ist und es so viel besser aussieht als jede noch so sorgfältig erstellte Lochraster/Streifenrasterplatine.
Dann würde ich dir dieses Buch hier mal anraten. https://www.amazon.com/EMV-St%C3%B6rungssicherer-Aufbau-elektronischer-Schaltungen-ebook/dp/B00BLFDSM0/ref=sr_1_2/137-3230726-0727443?ie=UTF8&qid=1518464179&sr=8-2&keywords=emv+schaltung Es braucht nicht allzuviele theoretischen Grundlagen, der Zusammenhang zwischen Strom und Spannung in Kapazitäten/Induktivitäten sollte allerdings verstanden sein. Ebenso die Grundlagen Elektromagnetisches Feld-wenn zwei Leiter parallel liegen solltest du darin sofort eine Kapazität erkennen können. Und das jede bewegte Ladung ein Magnetfeld verursacht und damit jeder stromdurchflossene Leiter auch eine Induktivität hat sollte dir auch sofort einleuchten. Dann geht dieses Buch recht gut runter wobei man sich mit der Lektüre doch ruhig Zeit lassen sollte, es soll ja auch was dabei hängen bleiben. Nur Durchlesen alleine macht nicht schlau. Ansonsten befasse ich mich gerade eingehender mit HF-Design (Studienprojekt), momentan lese ich: https://www.amazon.com/Right-First-Time-Practical-2003-06-24/dp/B01NH0C3Y2/ref=sr_1_1/137-3230726-0727443?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1518464846&sr=8-1&keywords=right+the+first+time+lee+ritchey Wurde mir sehr empfohlen und scheint auch gut zu sein, und danach "High-Speed Digital Design - A Handbook of Black Magic" von Howart Johnson. Zu letzterem kann ich allerdings noch nichts sagen. Aber wie oben schon geschrieben-das ist für deine Sache da oben alles völlig übertrieben. Und wenn du schon so viele Lochrasterkarten gebaut hast wirst du das wohl sogar schon wissen.
Wühlhase schrieb: > Dann würde ich dir dieses Buch hier mal anraten. > https://www.amazon.com/EMV-St%C3%B6rungssicherer-Aufbau-elektronischer-Schaltungen-ebook/dp/B00BLFDSM0/ref=sr_1_2/137-3230726-0727443?ie=UTF8&qid=1518464179&sr=8-2&keywords=emv+schaltung > > Es braucht nicht allzuviele theoretischen Grundlagen, der Zusammenhang > zwischen Strom und Spannung in Kapazitäten/Induktivitäten sollte > allerdings verstanden sein. Ebenso die Grundlagen Elektromagnetisches > Feld-wenn zwei Leiter parallel liegen solltest du darin sofort eine > Kapazität erkennen können. Und das jede bewegte Ladung ein Magnetfeld > verursacht und damit jeder stromdurchflossene Leiter auch eine > Induktivität hat sollte dir auch sofort einleuchten. Dann geht dieses > Buch recht gut runter wobei man sich mit der Lektüre doch ruhig Zeit > lassen sollte, es soll ja auch was dabei hängen bleiben. > Nur Durchlesen alleine macht nicht schlau. > > Ansonsten befasse ich mich gerade eingehender mit HF-Design > (Studienprojekt), momentan lese ich: > https://www.amazon.com/Right-First-Time-Practical-2003-06-24/dp/B01NH0C3Y2/ref=sr_1_1/137-3230726-0727443?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1518464846&sr=8-1&keywords=right+the+first+time+lee+ritchey > > Wurde mir sehr empfohlen und scheint auch gut zu sein, und danach > "High-Speed Digital Design - A Handbook of Black Magic" von Howart > Johnson. Zu letzterem kann ich allerdings noch nichts sagen. > > Aber wie oben schon geschrieben-das ist für deine Sache da oben alles > völlig übertrieben. Und wenn du schon so viele Lochrasterkarten gebaut > hast wirst du das wohl sogar schon wissen. Vielen Dank für die guten Empfehlungen und gutes Gelingen bei deinem Projekt. Wühlhase schrieb: > Aber wie oben schon geschrieben-das ist für deine Sache da oben alles > völlig übertrieben. Und wenn du schon so viele Lochrasterkarten gebaut > hast wirst du das wohl sogar schon wissen. Was die anderen Poster betrifft, habe ich in meinem Eröffnungsthread ja geschrieben das es nicht wirklich kompliziert ist und auch um allgemeine Empfehlungen für die Zukunft gebeten. Da erwarte ich natürlich auch Hinweise, die für mein aktuelles Design noch nicht notwendig oder kritisch sind. Aber sie helfen mir, tiefer in das Thema einzusteigen, so wie auch deine hervorragenden Literaturhinweise. Und wenn etwas keinen Sinn für mich ergibt, dann liegt es entweder daran, das es keinen Sinn ergibt oder das mir an dieser Stelle Wissen fehlt. Dann frag ich einfach. Normalerweise können die Leute dann entweder erklären, warum und weshalb, oder man hört nichts mehr von ihnen, dann ist der Hinweis wahrscheinlich nicht besonders ernst zu nehmen. Auf jeden Fall aber nochmal vielen Dank für deine Beiträge.
Ralf B. schrieb: > sowie Anfängerfehler Du darfst im Schaltplan das GND und das Vcc Symbol öfter als je 1x verwenden. Mach das direkt so an jeden Pin, dass man sofort sieht: ich muss diesem Signal nicht weiter folgen, es geht zur Versorgung. Ralf B. schrieb: > Da erwarte ich natürlich auch Hinweise, die für mein aktuelles Design > noch nicht notwendig oder kritisch sind. Such mal nach "quarz layout": zu den "beiden" Quarzleitungen gehört zwingend auch die "dritte" Masseleitung, die ebenfalls direkt (und am besten getrennt von der restlichen Masse) an den Controller führen sollte.
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Bearbeitet durch Moderator
Ralf B. schrieb: > Vielen Dank für die guten Empfehlungen und gutes Gelingen bei deinem > Projekt. Danke. :) > Was die anderen Poster betrifft, habe ich in meinem Eröffnungsthread ja > geschrieben das es nicht wirklich kompliziert ist und auch um allgemeine > Empfehlungen für die Zukunft gebeten. Da erwarte ich natürlich auch > Hinweise, die für mein aktuelles Design noch nicht notwendig oder > kritisch sind. Dann hab ich noch das Allgemeinste für dich: Mach es maximal so kompliziert wie nötig (was du meines Erachtens gut umgesetzt hast, allein schon mit deiner Entscheidung für ein einlagiges Design). Wenn deine elektrischen oder mechanischen Anforderungen gering sind kannst du deine Leiterkarte immer noch so gestalten, daß sie auch einfach gefertigt werden kann (z.B. größere Abstände, breitere Leiterbahnen, usw.) und reize die Fertigungstoleranzen nicht aus wenn nicht nötig. Schau stattdessen lieber danach, was du genau brauchst und versuche nicht Probleme zu erschlagen, die du nicht hast und wisse stattdessen lieber genau, was du tust. Beispiel: Irgendwo geistert hier ein Thread herum wo jemand fragte, wie USB-Leitungen geroutet werden. Ein paar Antworten waren fachlich gut (wenn auch vielleicht nicht sofort hilfreich, da kommt es dann auch z.B. auf das Platinenmaterial an), der größte Teil der Antworten war jedoch entweder "mache ich irgendwie" oder "mache ich immer so". Warum-das blieben verblüffend viele Poster schuldig. Was ich dir auch empfehlen kann ist, dich um einen strukturierten Arbeitsprozess zu kümmern. Lieber vorher dokumentiern und dann nachbauen als anders herum. Die Kontrolle fällt dir wesentlich leichter und Fehler, die erst während oder nach dem Löten auffallen, sind ärgerlich. Wenn sie leicht vermeidbar waren, sind sie doppelt ärgerlich. Ich vermute aber, das kennst du aus deiner bisherigen Arbeitswelt bereits. Ach, und noch etwas: Es lohnt sich, seine Arbeit (vor allem die Bauteilbibliothek) in einem Versionskontrollsystem zu halten. Schau dir mal SVN an.
@Wühlhase: Danke für alles. Wühlhase schrieb: > Was ich dir auch empfehlen kann ist, dich um einen strukturierten > Arbeitsprozess zu kümmern. Lieber vorher dokumentiern und dann nachbauen > als anders herum. Die Kontrolle fällt dir wesentlich leichter und > Fehler, die erst während oder nach dem Löten auffallen, sind ärgerlich. > Wenn sie leicht vermeidbar waren, sind sie doppelt ärgerlich. > Ich vermute aber, das kennst du aus deiner bisherigen Arbeitswelt > bereits. Das sind wahre Worte. Und ja, leider kenne ich so etwas, sowohl als Verursacher als auch als Leidtragender. Wühlhase schrieb: > Ach, und noch etwas: Es lohnt sich, seine Arbeit (vor allem die > Bauteilbibliothek) in einem Versionskontrollsystem zu halten. Schau dir > mal SVN an. Im Moment nutze ich EasyEDA, das rundum-sorglos Paket. Das macht auch Versionsverwaltung und läuft im Browser. Finde ich persönlich sehr praktisch für die ersten Schritte. Aber ich befasse mich gerade auch mit Git, SVN und make, Dinge die ich bisher im Leben nicht anfassen wollte. Man muss sich eben auch mal aus der Komfortzone raus bewegen sonst kommt man nicht vorran.
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