Guten Morgen allerseits Ich mache für meine Firma gerade die Bestückungspläne (NICHT mit dem Bestückungsdruck auf der Platine zu verwechseln!) schick. Ich suche ein paar Anregungen, vielleicht gibt es ja noch bessere Ideen als meine. Daher wollte ich mal fragen wie ihr das so handhabt und ob ihr vielleicht sogar ein Beispiel zeigen könnt.
> Ich mache für meine Firma gerade die Bestückungspläne Was meinst da damit? Bei mir ist der Automat dafür zuständig und der bekommt eine schnöde Datei. > Ich suche ein paar Anregungen, vielleicht gibt es ja noch bessere Ideen > als meine. Dann zeig doch mal deine Ideen, damit wir uns über dasselbe unterhalten.
@ Wühlhase (Gast) > Daher wollte ich mal fragen wie ihr das so handhabt und ob >ihr vielleicht sogar ein Beispiel zeigen könnt. Was gibt es da groß zu zeigen? Bei Platinen mit nicht exorbitant hoher Bestückungsdichte kann man im Bestückungsplan ebenso wie im Bestückungsdruck die Bezeichner neben die Bauteile legen. Wenn das nicht mehr geht kommen sie direkt auf das Bauteil. Fertig. Im Bestückungsdruck sind die dann weg.
Beipiel: Unser Bestücker hat uns mal ein Beispiel geschickt-da ist nur ein Kasten, evt. noch eine Ecke wo Pin1/Kathode markiert ist, und die Bauteilbezeichnung (R405, IC42, usw) ist in diesem Kasten. Das Beispiel war ein Beispielexport aus Cadence, das macht das automatisch. Nachteil: Es sieht ziemlich schlampig und hingeaschmiert aus, vor allem aber kann man das bei kleineren Teilen nicht mehr auf ein einzelnes A4-Blatt ausdrucken. Der Bestücker zoomt das soweit auf bis er es lesen kann, druckt es aus und bestückt das dann. In der Dokumentation würde ich sowas aber nicht sehen wollen. Natürlich liefern wir auch PickandPlace-Dateien, die sind hier aber nicht das Thema. Ich hab das etwas detailierter gemacht, so daß man z.B. bei THT-Widerständen erkennt ob die flach oder aufrecht gelötet werden. Dies läßt sich bei größerer Bauteildichte aber nur noch begrenzt umsetzen.
Wühlhase schrieb: > Beipiel: > Unser Bestücker hat uns mal ein Beispiel geschickt Du verwendest als "Beispiel" ein Beispiel, was du geschickt bekommen hast, aber du zeigst es uns nicht, sondern beschreibst das ganze in schöner Prosa verpackt. Wühlhase schrieb: > Ich hab das etwas detailierter gemacht, so daß man z.B. bei > THT-Widerständen erkennt ob die flach oder aufrecht gelötet werden. Das sieht man doch sowieso an den Footprints, ob die Widerstände stehend oder liegend sind. Wozu muß das ganze dann noch in einen schriftlichen Plan? Falls du es noch nicht gemerkt hast, hier weiss keiner, was du eigentlich willst. Werde doch endlich mal konkret!
Im Anhang ein Beispiel an einem ElKo: Das Obere ist das, was ich mir gedacht habe und das Untere etwa den Stil, den unser Bestücker geschickt hat. Das Original geistert wahrscheinlich im Emailpostfach meines Kollegen herum (der heute nicht da ist), da komm ich grad nicht ran.
Unsere Bestückungspläne als PDF sehen wie im angehängten Bild aus. Dabei spendieren wir für Top- und Bottom-Layer sowie für Designator und Value jeweils einen eigene Seite. Aus eigener Erfahrung ist der Export als PDF suboptimal. Texte sind teilweise zu lang und überschneiden sich oder sind bei zu kleiner Schriftgröße schlecht lesbar. Einige EMS hätten gerne eine farbige Darstellung, der nächste in Graustufen usw... Deshalb liefern wir die gleichen Informationen zusätzlich in den Gerberdaten mit. Dann kann der EMS Farbe, Größe der Designatoren und Values selbst definieren.
Bei mir sieht das so aus - Ich habe für PADS Layout immer nur Kästchen kreiert. Was soll die ganze Kunstmalerei mit Beinchen, Schörkeln, Verzierungen etc? Lage, Orientierung, RefDes und basta.
Bei uns wurde darauf bestanden, dass jedes Bauteil einen erkennbaren Umriss hat und der zugehörige Text innerhalb dessen steht. Gerade bei dicht gepackten Layouts ist die Zugehörigkeit zwischen Bauteil und Text nicht mehr eindeutig.
@ Bürovorsteher (Gast) >Ich habe für PADS Layout immer nur Kästchen kreiert. Was soll die ganze >Kunstmalerei mit Beinchen, Schörkeln, Verzierungen etc? Es gibt einem eine bessere Orientierung für die Lage der Bauteile und vermeidet in einigen Fällen Fehlinterpretationen. >Lage, Orientierung, RefDes und basta. Sehr minimalistisch. Hmm. Ich bin ja auch eher Minimalist, aber einen Tick mehr Details kann man sich schon gönnen. So wie es in Eagle meist gemacht ist, ist es IMO schon ein guter Kompromiss aus Einfachheit und Details. Eine Diode sollte als Diode erkennbar sein. Ein THT Bauteil sollte von SMD unterscheidbar sein. Größere Bauteile wie Drosseln, Trafos, Kühlkörper etc. sollten als echter Umriß erkennbar sein. Den braucht man im Layout sowieso, man spart also keinen Aufwand bei der Bauteilerstellung. Wenn man den Unterschied zwischen SOT23 und SOT23-5 bzw. QFP und BGA im Bestückungsplan sieht, ist das auch hilfreich. Siehe Anhang, das ist ein aktueller Bestückungsplan.
@Ralph T. (programinator) >dicht gepackten Layouts ist die Zugehörigkeit zwischen Bauteil und Text >nicht mehr eindeutig. Wieso? Man kann den Text verkleinern und den Bestückungsplan als PDF im Vektorformat beliebig zoomen. Dazu ist die Beschriftung als Text suchbar und alles ist gut.
Bürovorsteher schrieb: > Was soll die ganze > Kunstmalerei mit Beinchen, Schörkeln, Verzierungen etc? Was du so schön als "Kunstmalerei" bezeichnest, kommt eigentlich aus dem CAD.Programm so raus. Wenn du dann aus den Umrissen nur Kästchen machst, würde das ja mehr Arbeit machen. Ansonsten teile ich die Meinung von Falk.
Falk B. schrieb: > Man kann den Text verkleinern und den Bestückungsplan als PDF im > Vektorformat beliebig zoomen. WIR können das. Aber frag mal unseren Dienstleister. Du glaubst gar nicht was wir früher für Diskussionen geführt haben.
Danke Ralph und Bürovorsteher. Schön, mal eine Anregung zu haben. Bürovorsteher schrieb: > Was soll die ganze > Kunstmalerei mit Beinchen, Schörkeln, Verzierungen etc? > Lage, Orientierung, RefDes und basta. Ich persönlich bin ein Freund von guter Übersicht. Bei z.B. vielen verschiedenen Widerständen nebeneinander sehe ich das Risiko der Falschbestückung als deutlich größer an. Wenn der Plan etwas detailierter ist kann man sich deutlich besser orientieren. Wir machen übrigens keine großen Massenfertigungen-da ist Handbestückung nicht unüblich. Dafür sind die Teile deutlich teurer als die meisten das hier so gewohnt sind. Mehrere Kiloeuro für einen IC sind nicht ungewöhnlich, Hühnerfutter kann auch richtig Geld kosten. Und dann sind da auch noch die Lieferzeiten...da überleg ich mir lieber vorher was sich so vermeiden läßt.
> Eine Diode sollte als Diode erkennbar sein. Oben links: VD6, VD7 > Ein THT Bauteil sollte von SMD unterscheidbar sein. Auf der Platte sind gerade mal keine THT drauf > Größere Bauteile wie Drosseln, Trafos, > Kühlkörper etc. sollten als echter Umriß erkennbar sein. Den braucht man > im Layout sowieso, man spart also keinen Aufwand bei der > Bauteilerstellung. Einverstanden, mache ich auch so, aber im Beispiel nichts dergleichen dabei > Wenn man den Unterschied zwischen SOT23 und SOT23-5 > bzw. QFP und BGA im Bestückungsplan sieht, ist das auch hilfreich. SOT23 und 23-5 sind anhand der Leiterplatte/Toplayrer selbsterklärend, QFP und BGA kann man da auch gut unterscheiden. Ich habe auf dem Bildchen die Pindarstellung ausgeschaltet, wenn es jemand wünschen sollte, muss ich bei der PDF-Erzeugung eben den Haken dransetzen.
Ich muss allerdings ergänzen, dass ich am Handbestückungsplatz die Demoversion von PADS laufen lasse: ein Monitor Stromlauf, der andere mit der Bestückungszeichnung und beide Ansichten gekoppelt. Da geht das locker vom Hocker. Mit Fremdbestückern habe ich nichts zu tun, mache ich selbst (nein eigentlich nicht ich, die Maschine muss es machen). Die Bestückungszeichnungen landen eigentlich nur im Dokumentensatz bzw. im Variantenordner für die Maschine, um auf die Schnelle zu sehen, was und mit welchen Abweichungen bestückt wird.
@Ralph T. (programinator) >> Man kann den Text verkleinern und den Bestückungsplan als PDF im >> Vektorformat beliebig zoomen. >WIR können das. Aber frag mal unseren Dienstleister. Du glaubst gar >nicht was wir früher für Diskussionen geführt haben. Ja das, hab ich auch schon erlebt. Aber ich werde den Teufel tun, mir von alten, leicht verkalkten Leuten irgend eine Arbeitsweise diktieren zu lassen!
@ Bürovorsteher (Gast) >> Eine Diode sollte als Diode erkennbar sein. >Oben links: VD6, VD7 Gerade so ;-) >> Ein THT Bauteil sollte von SMD unterscheidbar sein. >Auf der Platte sind gerade mal keine THT drauf hmm. >SOT23 und 23-5 sind anhand der Leiterplatte/Toplayrer selbsterklärend, Den Toplayer sieht man aber im Bestückungsdruck nicht. Manchmal muss man mit einer Platine arbeiten, OHNE die physisch vor sich zu haben. >QFP und BGA kann man da auch gut unterscheiden. Wie denn, wenn beides nur Vierecke sind?
@Bürovorsteher (Gast) >Ich muss allerdings ergänzen, dass ich am Handbestückungsplatz die >Demoversion von PADS laufen lasse: ein Monitor Stromlauf, der andere mit >der Bestückungszeichnung und beide Ansichten gekoppelt. Da geht das >locker vom Hocker. ??? Was soll das? Bei der Bestückung interessiert der Stromlaufplan doch keine Sekunde. Da gibt es Stücklistenpositionen, die Schritt für Schritt bestückt werden. In Eagle gibt es dafür ein ULP, das alle Bauteile mit gleichem Wert anzeigen kann. Das ist bestückungsrelevant. >Die Bestückungszeichnungen landen eigentlich nur im Dokumentensatz bzw. Naja, den Bestückungsplan braucht man schon zur Inbetriebnahme und Fehlersuche. Er ist keine Formalie, die eigentlich keiner braucht.
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> Was soll das? Bei der Bestückung interessiert der Stromlaufplan doch > keine Sekunde. > Naja, den Bestückungsplan braucht man schon zur Inbetriebnahme und > Fehlersuche. Er ist keine Formalie, die eigentlich keiner braucht. Bei der Erstbestückung und der Inbetriebnahme schon. Das passiert auch mit den Monitoren. Die Unbequemlichkeit besteht darin, dass ich mich ab und zu vom Messplatz ca 3 m zum Handbestückungsplatz bewegen muss. > Den Toplayer sieht man aber im Bestückungsdruck nicht. Manchmal muss man > mit einer Platine arbeiten, OHNE die physisch vor sich zu haben. Dann bekommt derjenige den vollen PDF-Datensatz der Leiterplatte mit allen Layern und nicht nur den dargestellten Top-Component-Layer. Da sind dann die Bauelemente in der PDF-Darstellung auch mit Kommentar anklickbar. Außerdem ist der Bestückungsdruck hochgradig überflüssig und hinausgeworfenes Geld. Der Kunde soll ohnehin nicht in den Geräten herumreparieren - kann er mangels Stromlaufplanes auch nicht. Jeder macht es eben so, wie er mag. Es ist schwierig, die Gründe für bestimmte Handlungsweisen und Arbeitsabläufe in 140 Zeichen darzulegen.
Bürovorsteher schrieb: > Es ist schwierig, die Gründe für bestimmte Handlungsweisen und > Arbeitsabläufe in 140 Zeichen darzulegen. Wer zwingt dich dazu? Kannst doch gerne 150 Zeichen oder 1000 Zeichen schreiben.
>>WIR können das. Aber frag mal unseren Dienstleister. Du glaubst gar >>nicht was wir früher für Diskussionen geführt haben. >Ja das, hab ich auch schon erlebt. Aber ich werde den Teufel tun, mir von alten, leicht verkalkten Leuten irgend eine Arbeitsweise diktieren zu lassen! Nun. Diese Denkweise ist suboptimal. Wenn der Dienstleister den Bestueckungsplan nicht korrekt verstanden hat und einen Fehler macht gibt es neben Verzoegerungen eben Diskussionen. Deswegen lasse ich meine Designunterlagen vom Bestueckungsdienstleister erst kommentieren, und passe nachher an. Auf den Bestueckungsplan kann man schon mal einen halben Tag vertun, bis der dann glasklar ist. Fuer mich selbst muss er auch schon gut sein, denn den Prototypen muss ich vorher handbestuecken. Und zur Inbetriebnahme damit Debuggen.
@ Bürovorsteher (Gast) >Dann bekommt derjenige den vollen PDF-Datensatz der Leiterplatte mit >allen Layern und nicht nur den dargestellten Top-Component-Layer. Und alle diese Argumente nur gegen ein paar mehr Details im Bestückungsplan? C'mon! >Außerdem ist der Bestückungsdruck hochgradig überflüssig und >hinausgeworfenes Geld. Der Kunde soll ohnehin nicht in den Geräten >herumreparieren - kann er mangels Stromlaufplanes auch nicht. Selbst die billigsten China-Platinen haben alle Bestückungsdruck, also kann das kaum so teuer sein. Außerdem brauchen u.a. Servicetechniker einen Bestückungsdruck, selbst wenn es nur die Steckverbinder betrifft. >Jeder macht es eben so, wie er mag. Jaja, das ist das letzte "Argument", wenn man jeden Unsinn als akzeptabel hinstellen will. Jeder kann schreiben wie er will, Auto fahren wie er will etc. Oder doch nicht? Für bestimmte Verhaltensweisen gibt es gute, sachliche Gründe. >Es ist schwierig, die Gründe für bestimmte Handlungsweisen und >Arbeitsabläufe in 140 Zeichen darzulegen. Du musst nicht twittern, du darfst auch gescheite Wortmeldungen verfassen.
Hallo Ich mache den Bestückungsplan folgendermaßen: In einem pdf-file habe ich 4 Seiten. Seite1: Bestückung Top Bauteilumriss mit Bezeichner Seite2: Bestückung Bot Bauteilumriss mit Bezeichner Seite3: Bestückung Top Bauteilumriss mit Bezeichner und mit Kupfer Seite4: Bestückung Bot Bauteilumriss mit Bezeichner und mit Kupfer Seite 3 und 4 ist nicht unbedingt notwendig. Kriterien sind für mich: 1. Bauteilbezeichner innerhalb des Bauteilrahmens 2. Bauteilbezeichner von unten und von rechts lesbar 3. Einheitlich ein Kreis der bei ICs den Pin1 markiert 4. Einheitlich ein Punkt welcher den Wicklungsanfang bei Drosseln markiert 5. Einheitlich ein Strich bei Dioden welcher die Kathode markiert 6. Einheitlich ein plus bei Tantal-C um den Plus Pol zu markieren. 7. Fiducial-Marks 2 Stück pro SMD-bestückte Seite diagonal auf der PCB plaziert 8. Bauteile welche nicht bestückt werden sind durchzukreuzen 9. Einheitlich alle ICs mit Uxx bezeichnen 10. Einheitlich alle Buchsen/Stecker mit CONxx bezeichnen 11. Suchfunktion im pdf muss möglich sein (z.B. suche U1) 12. Im pdf A4 hoch- oder quer-Format mit dem Bestückungsplan so groß abbilden wie möglich. Nicht im Maßstab 1:1 13. Leiterplattenumriss einzeichnen 14. Im Dateiname des pdf muss die Bestückungsvariante ersichtlich sein. 15. Keine hellen Farben verwenden. Der Plan soll nach dem Ausdrucken auch lesbar bleiben 16. Bestückungsplan für die BOT-Seite gespiegelt Diese Punkte fallen mir so auf die schnelle ein. Bei mir gilt: So wenig wie nur möglich, soviel wie notwendig mfg Mike
Meine Kriterien betreffen eher die Reparatur mit Fehlersuche. Zur Fehlersuche sind Nummerierungen besser, die irgendwie zeilenweise vergeben wurden. Dann findet man die Bauteile nach Schaltplan schnelller. Für das Verständnis der Schaltung eher eine Nummerierung nach Schaltungsstufen fortlaufend. Ein GND für den Tastkopf sollte leicht zu finden sein.
> Selbst die billigsten China-Platinen haben alle Bestückungsdruck, also > kann das kaum so teuer sein. Noch mal ganz laaangsam. Ich verwende keine billigsten China-Platinen, sondern aus ganz bestimmten Gründen welche aus deutscher Fertigung. Aus blankem Interesse habe ich für meine Lp die Mehrkosten des Bestückungsdrucks ermittelt. Die liegen bei 14 ct/Stück (Abnahme zu 500 Stück). Bei ca 3000 Stück/a sind das 420 EUR/a. Diese durch die Einsparung des Druckes gewonnenen 420 EUR werden vom FA zwar mit 42% besteuert, aber es landen damit faktisch immer noch 243,60 EUR mehr auf meinem Gehaltskonto. Ja, es mag für den einen Krepelkram sein, für den anderen aber nicht. Wenn ich bei jeder Position meines Materialeinkaufes sagen würde, dass es doch keine so große Rolle spielt, würde ich mir gehörig ins Bein schießen. Für einen Angestellten spielt es keine Rolle, für den Selbständigen hingegen sehr wohl und sehr unmittelbar. > Außerdem brauchen u.a. Servicetechniker einen Bestückungsdruck, selbst > es nur die Steckverbinder betrifft. Meine Geräte bedürfen keines Services. Ich habe seit über 5 Jahren keine Garantierückläufer mehr gehabt. Alles, was der Servicetechniker oder Schaltschranmonteur wissen muss, steht auf dem Gehäuseschild. Eine Vorortreparatur kommt wegen fehlender Werkzeug- oder Geräteausstattung und fehlender Prüftechnik nicht in Frage. Im Fehlerfall wird durch meine Abnehmerfirmen ausgetauscht und dann bei mir repariert. Außerdem wird man als Konstrukteuer immer versuchen, absolut notwendige Informationen (Typ, ZNr, Brückenbeschaltungen, Anschlusskennzeichnungen usw.) als Kupfer im Top- oder Bottomlayer unterzubringen (da ist es kostenlos), um eben nicht gezwungen zu sein, einen Bestückungsdruck haben zu müssen.
@ Bürovorsteher (Gast) >Bestückungsdrucks ermittelt. Die liegen bei 14 ct/Stück (Abnahme zu 500 >Stück). Wieviel Prozent des Gesamtpreises der Platine bzw. des Geräts sind das? >Meine Geräte bedürfen keines Services. Ich habe seit über 5 Jahren keine >Garantierückläufer mehr gehabt. Alles, was der Servicetechniker oder >Schaltschranmonteur wissen muss, steht auf dem Gehäuseschild. Ok, dann brauchst du halt keinen Bestückungsdruck, du Glücklicher ;-) >Außerdem wird man als Konstrukteuer immer versuchen, absolut notwendige >Informationen (Typ, ZNr, Brückenbeschaltungen, Anschlusskennzeichnungen >usw.) als Kupfer im Top- oder Bottomlayer unterzubringen (da ist es >kostenlos), um eben nicht gezwungen zu sein, einen Bestückungsdruck >haben zu müssen. Man merkt dir dein DDR-Vergangenheit und Mangelwirtschaftserfahrung an. Bestückungsdruck als Systemzwang, das klingt nach einem verkaufsträchtigen Buchtitel! ;-)
> Wieviel Prozent des Gesamtpreises der Platine bzw. des Geräts sind das? Das sind 7,8% des Platinenpreises. > Ok, dann brauchst du halt keinen Bestückungsdruck, du Glücklicher ;-) Das hat weniger etwas mit Glück zu tun, wie du als gestandener Ing wissen wirst. > Man merkt dir dein DDR-Vergangenheit Ich konnte mir meinen Geburtsort nicht frei aussuchen. Naja ich hätte natürlich bereits '88 auf einer Dienstreise abhauen können. > und Mangelwirtschaftserfahrung an. Das auch, aber in erster Linie bin ich Kraft der Eintragung in das Handelsregister Kaufmann. Falk, du kannst als Ingenieur bestimmt ganz tolle elektrotechnische Berechnungen anstellen, aber leider muss ich immer wieder feststellen, dass die Mehrzahl der Ingenieure bei den einfachsten betriebswirtschaftlichen Betrachtungen einer Fehlsteuerung unterliegt.
Bürovorsteher schrieb: > Außerdem wird man als Konstrukteuer immer versuchen, absolut notwendige > Informationen (Typ, ZNr, Brückenbeschaltungen, Anschlusskennzeichnungen > usw.) als Kupfer im Top- oder Bottomlayer unterzubringen (da ist es > kostenlos), um eben nicht gezwungen zu sein, einen Bestückungsdruck > haben zu müssen. :) Wir haben auf den meisten Boards weder für das eine noch für das andere Platz. Bürovorsteher schrieb: > aber leider muss ich > immer wieder feststellen, dass die Mehrzahl der Ingenieure bei den > einfachsten betriebswirtschaftlichen Betrachtungen einer Fehlsteuerung > unterliegt. Ich fürchte, da hast Du recht.
Bürovorsteher schrieb: > Das sind 7,8% des Platinenpreises. Dann kostet deine Platine insgesamt also 1,79€, richtig? Falk hat dich nach den Gesamtkosten gefragt...
@Bürovorsteher (Gast) >> Wieviel Prozent des Gesamtpreises der Platine bzw. des Geräts sind das? >Das sind 7,8% des Platinenpreises. BESTÜCKT!!! >Ich konnte mir meinen Geburtsort nicht frei aussuchen. Ich auch nicht, aber ich hatte die Gnade der späten Geburt sodaß sich der Sozialismus mit all seine "Segnungen" nur marginal ins Hirn fressen konnte. >> und Mangelwirtschaftserfahrung an. >Das auch, aber in erster Linie bin ich Kraft der Eintragung in das >Handelsregister Kaufmann. Schön für dich. Aber durch so eine Eintragung wird man noch lange nicht zum guten Kaufmann. > Falk, du kannst als Ingenieur bestimmt ganz >tolle elektrotechnische Berechnungen anstellen, aber leider muss ich >immer wieder feststellen, dass die Mehrzahl der Ingenieure bei den >einfachsten betriebswirtschaftlichen Betrachtungen einer Fehlsteuerung >unterliegt. Mag auch sein, aber ich bezweifle, daß deine Gewinnrechung von 14 Cent Bestückungsdruck auch nur ansatzweise abhängt. Wenn doch, ist so oder so was schief gelaufen. Deine Rechnung funktioniert nur, indem man Absolutbeträge ohne Relation zum Rest betrachtet. Bei angenommenen 100.000 Euro Jahresumsatz sind gesparte 240 Euro netto schlicht Peanuts. Klar, in Summe mit anderen Optimierungen mag da mehr rauskommen. Der gleiche Zirkus wird u.a. in der Autoindustrie veranstaltet, wo um angeblich Zehntel Cent Optimierungspotential gerungen wird (was aber sicher nicht kostenlos ist und in einigen Fällen wahrscheinlich Kosten und Probleme an anderer Stelle erzeugt) und nur ohne Relativbetrachtung zu gewaltigen Einzelsummen führt, die sich aber ein Manager als Einzelleistung abrechnen lassen kann. Was du da betreibst ist eine Microoptimierung. Fühlt sich wahnsinnig wichtig an, ist es aber nicht.
@ Falk Brunner > BESTÜCKT!! Unbestückt (Platine). Bestückt wäre es eine Baugruppe. Auf die bestückte Baugruppe umgerechnet sind es tatsächlich nur 0,5 - 1% (ohne Gehäuse). Die mistige preußisch-lutherisch/protestantische Erziehung/Arbeitsmoral lässt mir da leider keinen Spielraum, um darauf zu verzichten. > Bei angenommenen 100.000 Euro Jahresumsatz sind > gesparte 240 Euro netto schlicht Peanuts. Das ist aber nur eine von ca. 180 Warenpositionen für die laufende Produktion. Ja, dabei sind auch billige Positionen wie Widerstände oder kleine Kondensatoren. Bei Schaltkreisen und besonders LWL-Transceivern/Sendern/Empfängern kann man beim Einkauf natürlich wesentlich mehr einsparen. > Klar, in Summe mit anderen Optimierungen mag da mehr rauskommen. Ich habe die Summe für den Wareneinkauf (bei gleichartiger Produktion) von 36 (vor vier Jahren) auf 19% des Umsatzes gesenkt, bwohl ich früher sogar noch einen wesentlichen Anteil durch immaterielle Leistungen hatte. Das sind eben keine Erdnüsse mehr. 17% pro 100.000 Eur Umsatz sind immerhin schon 17.000 EUR eingespart bzw stehen dann als höheres Gehalt zur Verfügung. Meiner Meinung nach doch eine gewisse Summe - ohne eine einzige Einschränkung an die Qualität oder Funktion der Erzeugnisse. > Was du da betreibst ist eine Microoptimierung. Gründe: s.o. Erzähl mir bloß nicht, dass du über deinen Schatten springen könntest1 Wozu soll ich den Bestückungsdruck kaufen, wenn ich davon genau null Nutzen habe? Ich brauche ihn nicht, mag ihn nicht* und bestelle ihn nicht. Lass es gut sein, wer einen Bestückungsdruck braucht, soll ihn bekommen. *der Grund: die Pastenschablone liegt durch die Lackbuckel nicht mehr völlig plan auf. Der Anpressdruck des Rakels muss dann höher eingestellt werden, wodurch die Schablone bald aussieht wie ein Waschbrett.
Meine Güte, da habe ich ja was losgetreten. In einem Punkt möchte ich aber noch mitdiskutieren: Bürovorsteher schrieb: > Das auch, aber in erster Linie bin ich Kraft der Eintragung in das > Handelsregister Kaufmann. Falk, du kannst als Ingenieur bestimmt ganz > tolle elektrotechnische Berechnungen anstellen, aber leider muss ich > immer wieder feststellen, dass die Mehrzahl der Ingenieure bei den > einfachsten betriebswirtschaftlichen Betrachtungen einer Fehlsteuerung > unterliegt. Ich will hier nicht für die Mehrheit der Ingenieure sprechen, allerdings fällt mir oft auf das viele Ingenieure und Kaufleute anders rechnen. Kaufleute scheinen eher auf absolute Beträge und kurzfristigere Ziele fixiert zu sein, während ich erlebe das Ingenieure oft eher das Gesamtergebnis im Blick haben. Beispiel: Du (Bürovorsteher) hast ja eben knapp 500 Euro Jahresersparnis hervorgehoben, die du mit dem Bestückungsdruck einsparst - ok. Dieses Geld können ich (oder andere Ings in anderen Firmen) auch für sich hinziehende Debugingsessions, Fehlersuche, Projektverzug, usw. ausgeben. In Form von Vertragsstrafen, Geld für ungeplante Feuerlöschaktionen (meine Firma rechnet eher so wie du, und heute Mittag mußte dank mieser Organisation unbedingt noch ein Gerät zum Kalibrieren um bis Montag wieder einsatzbereit zu sein), oder seien es einfach nur unnötige Überstunden. Solche Einflüsse lassen drei- und vierstellige Einsparbeträge rasch nichtig werden, können mit anständiger Planung, Dokumentation und Organisation oft gut in den Griff gekriegt bzw. zumindest weitgehend vermieden werden. Eine meiner ersten Werkstudentenjobs hat mich in dieser Beziehung nachhaltig geprägt. Da sagte mein Chef zu mir: "Wühlhase, wenn du dich eine Stunde hinsetzt und arbeitest, kostet das die Firma (Zahl zwischen 40 und 50 Euro einsetzen)€. Mach dir vorher einen Kopf, ob sich das lohnt." Er hat mir auch erklärt woher der Stundensatz kam, ich bekam da ja nur zehn Euro. Gebäudekosten, Büromaterial, nichtproduktives-dennoch wichtiges Personal (z.B. Buchhaltung), usw. War mir damals so gar nicht bewußt, meinem Chef dort war es aber sehr wichtig, das wir wirtschaftlich arbeiten. Und er ließ uns dazu viele Freiheiten. "Der Unternehmer im Unternehmen", wie er sein Führungskonzept immer nannte.
Meine Geräte gehen nicht kaputt, da muss auch niemand drin herumreparieren. Warum er das nicht sollte und nicht kann - s.o. Die tatsächliche (nicht die errechnete) MTTF liegt derzeit irgendwo bei 600 Jahren. Ich bin Ingenieur genug, um zu wissen, was ich tue. Ich nehme an, dass die MTTF durch den Bestückungsdruck nicht wesentlich steigen wird. Feuerwehraktionen der von dir beschriebenen Art gab es bei mir nie, Vertragsstrafen oder sonstigen Käse auch nicht, u.a. deshalb nicht, weil ich grundsätzlich keine Verträge abschließe, in denen sowas auch nur ansatzweise erwähnt wird. Ich habe in 14 Jahren meiner Firmenexistenz diese nur zweimal zu einer je zweitägigen Dienstreise verlassen müssen, weil ich eine Erprobung am Prüfaubau des Endkunden vornehmen und eine leicht unrunde Stelle auswuchten musste; wegen eines EMV-Problems, das bei mir auf dem Tisch nicht nachvollzogen werden konnte. Die anderen Kunden kenne ich nur durch Mails oder Telefonate. > knapp 500 Euro Jahresersparnis pro 100.000 EUR Umsatz wohlgemerkt. > Kaufleute scheinen eher auf absolute Beträge und kurzfristigere Ziele > fixiert zu sein, während ich erlebe das Ingenieure oft eher das > Gesamtergebnis im Blick haben. Ich bewusstseinsgespalten, da ich sowohl das eine als auch das andere bin. Ich würde je auch gerne die total schicken Bauelemente auf vollvergoldeten Leiterplatten einsetzen, aber der innere Kaufmann schlägt mir da auf die Finger. Aber danke für die vorsorgliche Warnung, dass ich zu kurzfristig und zu gewinnorientiert denken könnte. Ich muss leider davon leben, was zugegebenermaßen nicht besonders schwerfällt. Ich spiele als Kaufmann aber gerne Monopoly in Echtzeit. Keine Panik!
Das ist vom Bestücker abhängig. Und davon ob deine Reparaturtruppe die Bauteile auch elektronisch idetifizieren kann. Früher mußte ich mit diversen Bestückern arbeiten. Manche brauchten nur die Koordinatenliste mit den Mittelpunkten der BE, manche wollten den Punkt auf Pin1 haben, manche wollten noch ein PDF zur Kontrolle. Die Chinesen wollten noch 'corners' für die vielpinnigen BGAs haben. Ich ließ für den Erstkontakt immer die Koordinatenliste für den Mittelpunkt der BE raus und ein PDF mit der Boardoutline, Assemblyoutline und Referenzen. Alles lesbar angeordnet, PDF war durchsuchbar. Der Rest wurde nachverhndelt, war dann immer was anderes. Das hat vor >10 Jahren. Heute ist die Bestückung über der Straße, da gibts keine Varianz mehr
Zur Frage, wie man Bestückungspläne gestalten sollte, ist die beste Antwort immer noch: Sprich dich mit deinem Bestücker ab ;)
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