Moin, ich habe eine kleine Schaltung mit dem LED-Treiber LT1932 entworfen. Dieser soll aus einem Li-Ion Akku betrieben werden und eine LED mit ca. 15mA betreiben. Der Schaltplan ist im anhang, interessant ist dort nur die rechte Seite. Nach dem ich die Schaltung nun aufgebaut hatte, funktioniert sie nicht. Ich kann keine Schaltvorgänge mit dem Oszilloskop erkennen, die LED leuchtet nicht. Beide Schaltpins bleiben auf dem selben Potential. Allerdings zieht dieser Schaltungsteil allein ca. 30mA. Der Shutdown habe ich schon überprüft, dieser ist auf 2.2V bei 5V eingangsspannung. (Zum Testen ist ein Labornetzteil angeschlossen) Wo könnte das Problem liegen?
Könnte es sein, dass die LED keinen Kontakt zu den Klemmen hatte? In dem Fall könnte sich der LT1932 selbst zerstören, wie auch auf Seite 7 im DB beschrieben.
Ich habe direkt an den Klemmen gemessen, beide ca. 4.8V. Aus diesem Grund denke ich, dass er noch lebt. Aber dennoch schon mal vielen Dank für den Einwand
Marco G. schrieb: > Nach dem ich die Schaltung nun aufgebaut hatte, funktioniert sie nicht. Definiere doch bitte aufgebaut, etwas näher. - als PCB, angelehnt an die Herstellerempfehlung im DB - oder als "Drahtigel" auf Lochraster? ;-) Letzteres kannst du vermutlich knicken, denn der Schaltregler arbeitet mit rund 1 MHz. Das ist eine andere Hausnummer, als die gutmütigen LM2576, die eine Zehnerpotenz langsamer sind. Nächster Punkt: Kommt die Induktivität mit 1 MHz Schaltfrequenz klar? Was sagt deren Datenblatt? Es gibt Entstördrosseln aus Eisenpulverkernen, die sollen ja hohe Verluste haben und HF "vernichten". Ein derartiger Kern wird bei 100 KHz noch "irgendwie" funktionieren aber ganz sicher nicht mehr bei 1 MHz, da dämpft er schon zu gut. Auch die Kondensatoren sind nicht mehr völlig trivial. Mit Folienwickeln wirst du da keinen Blumentopf gewinnen, das müssen schon MLCC KerKos sein. Und wenn im DB von bis Werte angegeben sind, dann tu dir einen Gefallen und dimensioniere nicht "auf Kante genäht", sondern möglichst mitten drin. KerKos sind in ihrer Kapazität brutal spannungsabhängig. Bei Maximalspannung haben sie nur noch ca. 10% ihrer Nennkapazität. Dieser Effekt ist bei verschiedenen Herstellern unterschiedlich stark ausgeprägt. Es kann also sein, das Kondensator von Hersteller A die doppelte Restkapazität - mit der deine Schaltung im Arbeitspunkt klarkommen muß, nur halb so groß ist, wie die Restkapazität vom Modell von Hersteller B Die Überspannungsableitung wurde ja schon angesprochen.
Das Layout ist sehr nahe am Datenblatt, lediglich der Shutdown ist leicht anders und die angeschlossene LED ist etwas weiter entfernt. Die Induktivität ist bei 2MHz getestet. Laut Datenblatt verändert sie ihre Induktivität erst über 10MHz. Die Kondensatoren sind 1µF 50V Kerkos. Die sollten von der Spannungsfestigkeit und damit Kapazität her ausreichend dimensioniert sein. Hersteller weiss ich gerade nicht, ich meine es war Samsung.
Marco G. schrieb: > Die Induktivität ist bei 2MHz getestet. Du hast eben diese Drossel in einem anderen Schaltregler bei 2MHz am laufen, bei durchgehend guter Effizienz (gemessen)? So daß die potentielle Verwendung als Speicherdrossel gesichert ist? Oder welchen Test (genau) meinst Du? So ein Datenblatt wäre schon schön... Bei induktiven Bauelementen sind eine Menge Variationen drin - es könnte durchaus leidlich funktionieren, und doch nicht richtig. Da das auch mir schon passiert ist, frage ich lieber genau nach.
Ich meinte den Test im Datenblatt. Dort wurde mit 2MHz getestet. Das Diagramm zeigt sogar bis deutlich über 1MHz stabile Werte. Interessanterweise hat es, nachdem ich eine andere LED verwendet hatte kurz funktioniert. Daraufhin habe ich es mit drei in Reihe geschalteten LEDs probiert, was auch funktionierte. Nachdem ich dann wieder auf eine LED gewechselt habe, funktionierte es wieder nicht.
ct schrieb: > Da das auch mir schon passiert ist, frage ich lieber genau nach. Auch wenn alle passiven Bauelemente voll daneben wären würde zumindest was zucken. Das gleiche gilt für ein schlechtes Layout. Man würde in jedem Fall am Schaltknoten mit dem Oszi was sehen. Hast du dort nachgemessen? Wie sieht es dort (am Schaltknoten = Pin 1) aus? Bist du sicher, dass dein Aufbau richtig ist? Ist der Shutdown Pin richtig angelötet? Hast du da nochmal nachgelötet. Wenn das IC sich so total tot darstellt ist das merkwürdig. Ich würde in jedem Fall mal SHUTDOWN direkter mit VCC verbinden (R5=10k). Das ist ja ein Open Collector Ausgang am Komparator und 1M sind verdammt viel. Die Appnote von dem Komparator ist ja für irgendwelche extreme low power Applikationen. Bei 1 Megaohm haben oft schon Flussmittelreste weniger Widerstand. Setz mal 10k rein, dann siehst du ob der Schaltregler anläuft. Der Komparatorausgang wird ja nicht gekillt (selbst wenn der Ausgang des Komparators low wäre, würde der Strom von R5 begrenzt werden). Ansonsten kann natürlich der IC selbst tot sein (falsches Handling, falsches Löten, offener Ausgang). Wenn also das mit dem SHUTDOWN nicht klappt, dann IC tauschen. Bist du sicher, dass die Eingangsspannung stabil steht? (Oszi prüfen)
Marco G. schrieb: > Interessanterweise hat es, nachdem ich eine andere LED verwendet hatte > kurz funktioniert. Daraufhin habe ich es mit drei in Reihe geschalteten > LEDs probiert, was auch funktionierte. Nachdem ich dann wieder auf eine > LED gewechselt habe, funktionierte es wieder nicht. Dir ist schon klar, dass wenn du auch nur einen einzigen Zyklus (Stichwort 1,25 MHz = 800ns) den Ausgang offen hast zerstört sich der Schaltregler selbst. Das steht überdeutlich auf Seite 7 des Datenblattes: Open-Circuit Protection For applications where the string of LEDs can be discon- nected or could potentially become an open circuit, a zener diode can be added across the LEDs to protect the LT1932 (see Figure 4). If the device is turned on without the LEDs present, no current feedback signal is provided to the LED pin. The LT1932 will then switch at its maximum duty cycle, generating an output voltage 10 to 15 times greater than the input voltage. Without the zener, the SW pin could see more than 36V and exceed its maximum rating. The zener voltage should be larger than the maximum forward voltage of the LED string. Hast du diese Zenerdiode?
Die wird er ja wohl drinn haben. Ich meinte zusätzlich zur LED eine in Serie, um die "Flußspannung" anzuheben
Marco G. schrieb: > Interessanterweise hat es, nachdem ich eine andere LED verwendet hatte > kurz funktioniert. Daraufhin habe ich es mit drei in Reihe geschalteten > LEDs probiert, was auch funktionierte. Nachdem ich dann wieder auf eine > LED gewechselt habe, funktionierte es wieder nicht. Ähm, das ein Step Up nur funktioniert, wenn die Ausgangsspannung (Flusspannung der LEDs) größer ist, als die Eingangsspannung, ist dir schon klar? Wenn Uf der LED(s) gleich/kleiner als Uin ist, dann rauscht der Strom ungeschaltet durch die LEDs. Die Regelung/Stromberenzung kann nur funktionieren, wenn hochgetaktet wird. Es fließt Strom durch die Induktivität, beim Abschalten steigt die Spannung durch Selbstinduktion, fließt durch die Shottky in den Kondensator und von da durch die LEDs. Zurück kann nichts mehr, weil die Shottky sperrt. Wenn nun duch zu geringe Uf von Anfang an Strom fließt, kann das Ganze nicht funktionieren ;-)
Gerald B. schrieb: > Ähm, das ein Step Up nur funktioniert, wenn die Ausgangsspannung > (Flusspannung der LEDs) größer ist, als die Eingangsspannung, ist dir > schon klar? Wenn Uf der LED(s) gleich/kleiner als Uin ist, dann rauscht > der Strom ungeschaltet durch die LEDs. Die Regelung/Stromberenzung kann > nur funktionieren, wenn hochgetaktet wird. > Es fließt Strom durch die Induktivität, beim Abschalten steigt die > Spannung durch Selbstinduktion, fließt durch die Shottky in den > Kondensator und von da durch die LEDs. Zurück kann nichts mehr, weil die > Shottky sperrt. > Wenn nun duch zu geringe Uf von Anfang an Strom fließt, kann das Ganze > nicht funktionieren ;-) Dagegen spricht allerdings diese Zeile im Datenblatt: "Regulates Current Even When VIN > VOUT" was auch zu meinem Test passt. Test schrieb: > Dir ist schon klar, dass wenn du auch nur einen einzigen Zyklus > (Stichwort 1,25 MHz = 800ns) den Ausgang offen hast zerstört sich der > Schaltregler selbst. Das steht überdeutlich auf Seite 7 des > Datenblattes: Die Schaltung war natürlich stromlos als ich die LEDs gewechselt habe, nicht im Betrieb. Test schrieb: > ct schrieb: >> Da das auch mir schon passiert ist, frage ich lieber genau nach. > > Auch wenn alle passiven Bauelemente voll daneben wären würde zumindest > was zucken. Das gleiche gilt für ein schlechtes Layout. Man würde in > jedem Fall am Schaltknoten mit dem Oszi was sehen. > > Hast du dort nachgemessen? Wie sieht es dort (am Schaltknoten = Pin 1) > aus? > > Bist du sicher, dass dein Aufbau richtig ist? Ist der Shutdown Pin > richtig angelötet? Hast du da nochmal nachgelötet. Wenn das IC sich so > total tot darstellt ist das merkwürdig. Ich würde in jedem Fall mal > SHUTDOWN direkter mit VCC verbinden (R5=10k). Das ist ja ein Open > Collector Ausgang am Komparator und 1M sind verdammt viel. Die Appnote > von dem Komparator ist ja für irgendwelche extreme low power > Applikationen. Bei 1 Megaohm haben oft schon Flussmittelreste weniger > Widerstand. Setz mal 10k rein, dann siehst du ob der Schaltregler > anläuft. Der Komparatorausgang wird ja nicht gekillt (selbst wenn der > Ausgang des Komparators low wäre, würde der Strom von R5 begrenzt > werden). > > Ansonsten kann natürlich der IC selbst tot sein (falsches Handling, > falsches Löten, offener Ausgang). Wenn also das mit dem SHUTDOWN nicht > klappt, dann IC tauschen. > > Bist du sicher, dass die Eingangsspannung stabil steht? (Oszi prüfen) An Pin 1 war nichts großartiges zu messen, allerdings auch nicht in der Simulation mit LTSpice. Im Moment fehlt der Komparator noch und der Widerstand ist 154k, nicht 1M wie im Schaltplan. Gemessen direkt am Pin des ICs. Wenn ich idesn Manuell auf low ziehe, sinkt der Strom auf fast 0mA von vorher 20mA. Aus diesem Grund denke ich, dass der Shutdown pin funktioniert. Ich werde morgen testweise mal den IC tauschen, vielleicht liegt es daran.
Gerald B. schrieb: > Wenn Uf der LED(s) gleich/kleiner als Uin ist, dann rauscht > der Strom ungeschaltet durch die LEDs. Der LT1932 ist allerdings nicht nur ein normaler Step-up Wandler sonder auch eine Konstantstromsenke. (siehe Blockdiagram) Der Step-up Teil ist nur dafür da eine ausreichend hohe Spannung zur Verfügung zu stellen, sodass die Konstantstromsenke regeln kann. Deshalb fließt der Strom eben nicht ungehindert, sondern klar definiert durch die LED. Deshalb kann man eine LED aus einer höheren, als auch aus einer niedrigeren Spannung versorgen mit dem IC.
Ok, wenn das so ist... Habe ich so nicht herauslesen können und bin deshalb lieber vorsichtig, wie man es für gewöhnlich bei einem StepUp erwarten würde. ;-)
So späte Rückmeldung. Es funktioniert jetzt einwandfrei. Das IC scheint defekt gewesen zu sein. Nach einem Tausch geht alles problemlos. Vilen Dank für die Anregungen zu diesem Thema.
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