Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Alterung von Inkrementalgebern


von Maik .. (basteling)


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Hi Ihrs,

hat jemand von Euch schonn negative Erfahrungen mit de Alterung von 
Industrie-Drehgebern gemacht? Sind ja Leuchtdioden und Phototransistoren 
oder Dioden  drin, die laut den Herstellern altern. Die machen dann ja 
bei neueren Exemplaren Werbung mit Alterungskompensation.

Abriss: Ich habe hier noch ein paar bestimmt 15 jahre alte Baumer Geber 
(mit m23 Stecker), die ich zur Umrüstung meiner alten Deckel FP3L Fräse 
nutzen möchte. Mechanisch wären die super.

Die Fräse hatte eine diskret aufgebaute Weinlich E1003 CNC-Steuerung 
bestehend aus 60 Eurokarten, die riesen Schrittmotore ohne! Lageregelung 
ansteuerte.

Ich habe jetzt einen Motor mit Encoder ausgerüstet, der meutert aber 
fast immer bei der Anteuerung im geschlossenen Regelkreis an zwei 
verschiedenen modernen Endstufen...

vg

Maik

von Test (Gast)


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Hmm kommt darauf an was für Drehgeber das genau sind. Diese Encoder 
zählen ja teilweise nicht nur die Striche (ergo binäre Impulse) sondern 
geben sinusförmige Spannungen aus. Auf diesen Sin/Cos wird dann nochmals 
"Interpoliert". Dort verändert sich die Ausgangsspannung (korrekter eher 
Strom) mit der Alterung.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Ich habe hier noch ein paar bestimmt 15 jahre alte Baumer Geber
> (mit m23 Stecker)

Wenn du das Typenschild ablichten würdest, könnte man dir vllt. helfen.
Baumer hat nämlich nicht nur einen einzigen Geber im Angebot.

von m.n. (Gast)


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Maik .. schrieb:
> Die machen dann ja
> bei neueren Exemplaren Werbung mit Alterungskompensation.

Viehagra für Drehgeber?
Waren Deine Geber denn Tag und Nacht in Betrieb? Willst Du sie 
tagtäglich betreiben oder nur stundenweise bei Bedarf? Dann teste, ob 
sie funktionieren, und freue Dich darüber.
Wenn die internen LEDs altern, altern diese 'synchron'. Die 
Auswerteelektronik sollte damit klarkommen - auch ohne LED-Lifting.

von Maik .. (basteling)


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Guten Abend

Es sind Baumer BHG 06.05A2000/K539, einen für mich lesbaren Datumscode 
habe ich nicht gefunden nur N412.



mfg

von Michael B. (laberkopp)


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Maik .. schrieb:
> die riesen Schrittmotore ohne! Lageregelung ansteuerte.
> Ich habe jetzt einen Motor mit Encoder ausgerüstet

Warum sollte man Schrittmotore mit Encodern ausstatten ?

Wenn die einen Schrittverlust haben, ist es eh zu spät,
bleibt nur noch Not-Halt.

Höchsten Längenmassstäbe wären ergänzend sinnvoll, um Steigeungsfehler 
der Trapezgewinde und Backlash der Aufspanntisches kompensieren zu 
können.

von Maik .. (basteling)


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Lieber Michael, Du posaunst hier gefährliches und falsches Halbwissen in 
einem Brustton der Überzeugung herum und stellst die Anderen damit 
fälschlich als unwissend dar. Das ist nicht schön. Dazu noch am Thema 
vorbei. Ich bitte Dich, das zumindest bei meinen Fragen hier in Zukunft 
zu unterlassen.

Inkrementalgebernutzung am Schrittmotor:

Der Schrittmotor wird im Regelverhalten einem Servomotor deutlich 
ähnlicher, mehr Dynamik möglich bzw. mehr Lastreserven, "keine" 
Schrittverluste - höchstens Blockieren oder Überstromabschaltung der 
Endstufe wenn es ganz dicke kommt.

https://kem.industrie.de/antriebstechnik/elektrische-antriebstechnik/es-geht-auch-einfach/

Das ist als private Umrüstung für eine 46 jahre alte Fräsmaschine, die 
immer noch ziemlich spielfreie Kugelumlaufführungen hat für mich 
zunächst erstmal ausreichend.

Ich nehme jedoch gerne Angebote für preiswerte gebrauchte Glasmaßstäbe 
(die Chinadinger kenne ich) in den Längen x=80cm, Y=30cm+20cm und z=50cm 
entgegen. Vielleicht hat hier ja jemand noch so etwas herumliegen.


Zurück zum Thema:
Alterungserfahrungen an optischen Inkrementalgebern?

vg

Maik

von sumo (Gast)


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Test schrieb:
> Hmm kommt darauf an was für Drehgeber das genau sind. Diese
> Encoder
> zählen ja teilweise nicht nur die Striche (ergo binäre Impulse) sondern
> geben sinusförmige Spannungen aus. Auf diesen Sin/Cos wird dann nochmals
> "Interpoliert". Dort verändert sich die Ausgangsspannung (korrekter eher
> Strom) mit der Alterung.

Was du meinst, sind keine Incrementalgeber, sondern Resolver!

von Bürovorsteher (Gast)


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> BHG 06.05A2000/K539

Also laut üblichem Schlüssel von Baumer 5 V Speisespannung und 
RS-422-Ausgang bei 2000 Inkrementen pro Umdrehung. Im weitesten Sinne 
also nichts außergewöhnliches. Bei Inkrementalgebern ist die Alterung 
eher unkritisch, die müssen in der Industrie auch etliche Jahre laufen.
Ich würde die Teile bedenkenlos einsetzen.
Ausprobieren: A, /A, B, /B, Z /Z an das Oszilloskop und mit der Hand 
durchdrehen.

von georg (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Also laut üblichem Schlüssel von Baumer 5 V Speisespannung und
> RS-422-Ausgang bei 2000 Inkrementen pro Umdrehung.

RS422 ist digital, d.h. tut oder tut nicht. Alterung ist da nicht 
feststellbar. Die Teile sind sehr langlebig und die internen Verstärker 
haben genug Reserve für lange Zeit. Nur bei ganz ganz alten Teilen sind 
noch kleine Glühbirnchen drin, und zwar welche für extrem lange 
Lebensdauer, aber die könnten möglicherweise mal ausfallen. Wie gesagt, 
tut oder nicht, mehr muss man nicht berücksichtigen.

Georg

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo sumo,

sumo schrieb:
> Test schrieb:
>> Hmm kommt darauf an was für Drehgeber das genau sind. Diese
>> Encoder
>> zählen ja teilweise nicht nur die Striche (ergo binäre Impulse) sondern
>> geben sinusförmige Spannungen aus. Auf diesen Sin/Cos wird dann nochmals
>> "Interpoliert". Dort verändert sich die Ausgangsspannung (korrekter eher
>> Strom) mit der Alterung.
>
> Was du meinst, sind keine Incrementalgeber, sondern Resolver!

Nein, die meint er nicht. Resolver sind induktive Messsysteme, keine 
optischen. Ob ein Encoder digitale (TTL, 24V) oder analoge (1Vss, 
4-20mA) Ausgänge hat, ändert nichts am zugrunde liegenden physikalischen 
Messprinzip.

Bei digitalen Ausgängen ist halt schon eine Auswertelogik integriert, 
welche die analogen Ausgangssignale der Photoempfänger digitalisiert. 
Die Diskussion darüber, ob das wirklich so ist oder nicht, hatten wir 
hier aber schonmal. Hier nochmal die Erklärung von Heidenhain dazu:
http://mechapro.de/pdf/Heidenhain_Messprinzip.pdf

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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