Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rolladensteuerung mit ESP8266 stürzt ab


von J. P. (player254)


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Guten Abend,

ich habe das Problem, das meine (Selbstgebaute) Rolladensteuerung immer 
abstürzt. Das Programm läuft flüssig durch wenn keine 230V Anliegen, 
sprich Fehler am ESP(empfindlicher Resetpin o.ä.) schließe ich daher 
aus. Also wird es wohl am Motor der Jalousie liegen, meine Frage nun, 
wie kann ich den Motor am besten entstören?
Einfach 2 X2/X1 Entstörkondensatoren zwischen die Phasen(Hoch/Runter) 
und N hängen oder doch lieber einen 3 Poligen Entsörkondensator (Fa. 
Busch Jäger o.ä. für 40€ das Stück)?

Paar Eckdaten: 5V Relais, ESP 12e, 5V Netzteil und 3,3V Linearegler 
alles in UP-Dose.

MfG

von Pete K. (pete77)


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J. P. schrieb:
> (Selbstgebaute) Rolladensteuerung

Schaltplan? Welche Relais?

Stromversorgung ok? Abblockkondensator (100µF) am ESP8266?

: Bearbeitet durch User
von J. P. (player254)


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Schaltplan an sich gibt es nicht, ist die Standartbeschaltung für den 
ESP. Mit Ohmschen Verbraucher klappt das ganze Patent ohne Probleme. 
Relais sind günstige vom großen R. Einfache Wechsel 16A/230V 5V 
Spulenspannung mit Optokoppler und Freilaufdiode.

Die Stromversorgung ist soweit i.O. Fergies 5V Netzteil und ebenfalls 
Standartbeschaltung für den Linearegler.

Den 100nF Vcc->Gnd oder am Reset in Kombination mit einem Pull-Up?

von ics102 (Gast)


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Nicht 100nF, sondern 100uF zwischen Vcc und Gnd am ESP

Gruß Thomas

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Für was hast du einen Optokoppler, wenn das Relais vom gleichen Netzteil 
versorgt wird? Ein Transistor tut es alle mal. Der Blödsinn wurde auf 
irgendwelchen Chinesen-Boards verbrochen und alle bauen den Mist nach.

Als erstes musst du schauen, dass deine 5V sauber sind. 100µF und 100nF 
parallel sollten schon was bringen. Eventuell eine kleine Induktivität 
und ein 10µF für die Versorgung des 3,3V Reglers.
Wennn es dann immer noch nicht funktioniert, eventuell kleine RC 220Ohm 
+ 1nF parallel zu den Schaltkontakten des Relais.

Christian_RX7

von Stefan F. (Gast)


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Wie hast du den Reset-Eingang und den CH_PD (=EN) Eingang des ESP8266 
beschaltet? Die internen Pull-Up/Pull-Down Widerstände des Chips sind zu 
hochohmig und sehr empfänglich für Radiowellen.

von J. P. (player254)


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Mahlzeit,

@Christian_RX7:
Die 5V sind soweit stabil würde ich mal sagen, es kommt aus einem 
fertigen 5V Netzteil, welches in einem anderen Projekt problemlos 
funktioniert. Gleiche Beschaltung lediglich Ohmscher Verbraucher statt 
des (Rolladen-)Motors. Der 3,3V Regler ist (zugegebener Maßen) ein 
Chinaboard. Da werde ich mal probieren den 10uF einzubauen.
Was für ein Widerstand/Kondensator wäre am besten? 1W? Und der 
Kondensator ein X1 bzw. X2?

@Stefan
Den EN habe ich auf 3,3V gezogen, den Reset mit einem 10k Pull-Up auch 
auf 3,3V.
Habe auch eine Anleitung gefunden, wo noch zusätzlich ein Kondensator 
gegen GND geschalten wird, aber da glaube ich an keine große Besserung.

Mfg

von Flo (Gast)


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Foto vom Aufbau?

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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X1 oder X2 Kondensator und 1W Widerstand passen. Alternativ kannst du 
auch einen fertigen Entstörkondensator verwenden, die haben oft den 
Widerstand schon integriert. Kapazität ist auch nicht so kritisch 1nF 
bis 10nF sollten auf jeden Fall wirkung zeigen.
Eher geringer anfangen.

Christian_RX7

von Pete K. (pete77)


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Also ich habe eine Markisensteuerung mit einem nodemcu Board und einem 
2-fach Relais vom Chinamann erstellt. Das erste Relais schaltet die 
Richtung um, das zweite gibt dann Power.
Das funktioniert wunderbar.

X1/X2 Kondensatoren sind nicht notwendig, aber eine robuste Beschaltung 
des ESP8266.

Ich kann Dir raten, das ganze mal mit einem nodemcu Board zu probieren.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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>  Reset mit einem 10k Pull-Up auch auf 3,3V.

Reduziere das mal auf maximal 2,2k Ohm. Ich hatte ein Board das vom 
Hersteller mit 12k ausgestattet war und auf dem Steckbrett durch 
Reflexionen des eigenen Funksignals sporadisch resetted wurde. Nach der 
Änderung auf 2,2k Ohm war Ruhe.

Im AVR Umfeld kenne ich das so, dass man zusätzlich zum Pull-Up häufig 
auch einen Kondensator an den Reset Pin hängt, meistens 100nF. Ich 
denke, der würde auch helfen, HF Einstreuung zu unterdrücken.

von andy (Gast)


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J. P. schrieb:
> Schaltplan an sich gibt es nicht, ist die Standartbeschaltung für den
> ESP. Mit Ohmschen Verbraucher klappt das ganze Patent ohne Probleme.
> Relais sind günstige vom großen R. Einfache Wechsel 16A/230V 5V
> Spulenspannung mit Optokoppler und Freilaufdiode.

Ich kann dir jetzt nicht sagen, wo dein Problem liegen könnte (Glaskugel 
defekt), aber ich hatte mal beruflich mit einem 230VAC-Stabmotor für 
Rollläden zu tun. Der Stabmotor eines (in der Branche) bekannten 
Herstellers (mit CE und allen üblichen Zulassungen) wurde in den 
Rollläden in einem Luxus-Reisemobil verbaut. Die Steuermodule im 
Reisemobil haben über CAN miteinander kommuniziert. Wenn man die 
Rollläden betätigt hat (abends am Campingplatz und fest an 230VAC), dann 
hat in dieser Zeit gar nichts mehr im Reisemobil funktioniert, dh. man 
konnte weder Licht ein oder ausschalten noch was anderes, was über die 
CAN-Knoten lief. Am Ende hat sich rausgestellt, dass der Stabmotor eine 
Störspannung von Upp=300V auf die CAN-Leitung eingestreut hat(direkt auf 
der CAN-Leitung gemessen). Die CAN-Knoten haben es aber überlebt. Die 
Lösung war, dass man direkt an jedem Motor, so nah wie möglich, ein 
Filter (s. Bild) verbaut hat, und da war der Spuk vorbei.

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