Forum: Platinen Aufbau einer 6 lagigen Platine


von Michael S. (rbs_phoenix)


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Hallo zusammen,
ich bin kurz davor mir ein 6 Lagen Board zu layouten. Neben einigen 
Steuer- und Audiosignalen wird auch 3x Gigabit Ethernet benötigt (wenn 
auch nur relativ kurze Leitungen -> ca kleiner 5-7cm Länge).

Dafür muss ich ja beim PCB-Hersteller einen definierten Lagenaufbau 
angeben. Doch wie genau gehe ich da am besten vor?
Ich habe in einer PDF (*1, S. 10) mal einen 6-Lagen Aufbau wie folgt 
gesehen:
1. Highspeed Signal
-   Prepreg
2. Power Plane
-   Core
3. Low Speed Signal
-   Prepreg
4. Low Speed Signal
-   Core
5. GND Plane
-   Prepreg
6. Highspeed Signal

Gibt es da Preislich einen (generellen) Unterschied zu dem selben 
Aufbau, nur das Prepreg und Core getauscht sind? Blind oder Burried Vias 
sind nicht vorgesehen.

Ich habe auch überlegt, Layer 2 und 5 als GND-Plane zu nehmen und in 
Layer 3 (oder 4) eine Powerplane. Das kostet mich zwar eine Low Speed 
Signal Lage, aber da der Highspeed Bereich relativ klein ist, könnte ich 
auf dem Rest der PCB auch auf Lage 1 und 6 mit den Low-Speed Signalen 
umher. Der Vorteil wäre, bei Vias von Lage 1 zu 6 bräuchte ich nur ein 
zusätzliches THT-Via für GND setzen und spare mir den Kondensator. Ist 
das zu übertrieben oder gar Schwachsinn?

Wie sieht das eigentlich aus mit dem symmetrischen Lagen/Kupferflächen? 
Im Fall oben wäre Lage 2 voll mit Kupfer, auf Lage 3 (bzw. im anderen 
Fall Lage 1) wäre aber kaum Kupfer. Biegt sich der Core dann nicht 
etwas?

Ich nehme an, einen ganz anderen Aufbau mit Lowspeed außen und Highspeed 
innen, macht keinen großen Sinn!? Also z.B.:

1. Low Speed Signal
-   dicker Core
2. Highspeed Signal
-   Prepreg
3. Power Plane
-   dünner Core
4. GND Plane
-   Prepreg
5. Highspeed Signal
-   dicker Core
6. Low Speed Signal

So hätte man einen schönen Kondensator durch die beiden 
aneinanderliegenden Cores, aber nichts zwischen High- und Low-Speed 
Signalen. Außerdem hätte ich mit THT Vias kleine Stichleitungen bei den 
High-Speed Signalen.


Vielen Dank schonmal für jegliche Bemühungen

*1: https://docs.toradex.com/102492-layout-design-guide.pdf

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Welcher Aufbau für Dein Design am sinnvollsten ist, kann ich natürlich 
nicht sagen aber Symmetrie der Kupferverteilung ist für den Lötprozeß 
durchaus gewünscht (wegen Durchbiegung).

Zu Machbarkeits und Preisfragen solltest Du Dich einfach an Deinen 
Leiterplattenhersteller wenden.

von fchk (Gast)


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Schau mal hier:
https://docs.toradex.com/102492-layout-design-guide.pdf
Da sind zahlreiche Anregungen drin.

Ich empfehle aber, 2 und 5 als GND-Layer zu machen, wenn Du 1 und 6 für 
High-Speed-Signale brauchst. Power geht dann mit in 3 oder 4 mit rein.

fchk

von georg (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Gibt es da Preislich einen (generellen) Unterschied zu dem selben
> Aufbau, nur das Prepreg und Core getauscht sind?

Sollte es: im ersten Fall legt man aussen Prepregs auf und darauf eine 
nackte Cu-Folie. Andersrum ist etwas aufwendiger, da man für die 
äusseren beiden lagen einen einseitig geätzten Core braucht. Der Vorteil 
ist allerdings, dass die Impedanzen der Hispeed-Leitungen besser 
definiert sind, weil die Dicke des Cores konstant und ziemlich genau 
ist. Aber was den Preis angeht: Hersteller fragen, auch ob er das 
überhaupt macht, niemand ändert gerne seine Standardverfahren.

Michael S. schrieb:
> Biegt sich der Core dann nicht
> etwas?

Es geht um die Symmetrie um die Mitte - wenn 2 und 5 Flächen sind ist 
das ok.

Michael S. schrieb:
> 1. Highspeed Signal
> -   Prepreg
> 2. Power Plane
> -   Core

Dass eine Powerplane als Bezug für Signale definierter Impedanz 
funktioniert wie gewünscht setzt voraus, dass die Powerplane HF-mässig 
mit GND gleichzusetzen ist, z.B. dadurch dass VCC und GND überall durch 
Stützkondensatoren wechselstrommässig kurzgeschlossen sind. Das gilt 
ganz besonders an Stellen, wo HiSpeed-Signale von 1 auf 6 wechseln.

Georg

von Peter S. (Gast)


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Man kann auch die Signal-Layer mit Versorgung oder Ground auffüllen, 
also zum Beispiel so:
1 - Signal (mit PWR aufgefüllt)
2 - GND
3 - Signal (mit PWR aufgefüllt)
4 - Signal (mit GND aufgefüllt)
5 - PWR
6 - Signal (mit GND aufgefüllt)

Man muss halt darauf achten keine floatenden Kupferinseln zu 
produzieren.

So hat trotzdem jede Signal-Lage ihre Referenz-Plane, aber man gewinnt 
etwas von der Kapazität, die man verliert wenn GND und PWR nicht 
benachbart sind, zurück.

von georg (Gast)


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Peter S. schrieb:
> Man kann auch die Signal-Layer mit Versorgung oder Ground auffüllen

Die sind dann aber als Referenz völlig ungeeignet, denn dafür darf die 
Referenzfläche keine Unterbrechungen unter der Signalleitung enthalten - 
bei aufgefüllten Signallagen unmöglich, daher kann man daher so keine 
Leitungen konstanter Impedanz verlegen.

Peter S. schrieb:
> So hat trotzdem jede Signal-Lage ihre Referenz-Plane

Das ist ein grundsätzliches Missverständnis der Hispeed-Technologie, was 
Referenz ist bestimmt die Physik und nicht die frommen Wünsche des 
Layouters - bei diesem Aufbau sind die Referenzflächen z.B. für Layer 3 
die Flächen auf 2 und 5 (asymmetrische Striplines), und das sind ja 
keine durchgehenden Flächen. Man kann also auf 3 und 4 keine 
Hispeed-Signale routen, und das Auffüllen dieser Layer ist völlig 
sinnlos, es sieht ja nicht mal geil aus, weil man es halt nicht sieht. 
Zudem dürfen Signale auf 3 und 4 nicht parallel verlaufen. Nur auf den 
Aussenlagen sind definierte Impedanzen möglich.

Georg

von blablabla (Gast)


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fchk schrieb:
> Schau mal hier:
> https://docs.toradex.com/102492-layout-design-guide.pdf
> Da sind zahlreiche Anregungen drin.
>
> Ich empfehle aber, 2 und 5 als GND-Layer zu machen, wenn Du 1 und 6 für
> High-Speed-Signale brauchst. Power geht dann mit in 3 oder 4 mit rein.
>
> fchk

Dankeschön. Sehr gutes PDF.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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M.A. S. schrieb:
> Welcher Aufbau für Dein Design am sinnvollsten ist, kann ich natürlich
> nicht sagen

Sooo kritisch ist er denke ich auch nicht. Wie gesagt, bis auf 3x 
Gigabit Ethernet ist da nichts, was groß Anspruch an den Lagenaufbau 
hat.


M.A. S. schrieb:
> Zu Machbarkeits und Preisfragen solltest Du Dich einfach an Deinen
> Leiterplattenhersteller wenden.

Das werde ich bald mal machen.


fchk schrieb:
> Schau mal hier:
> https://docs.toradex.com/102492-layout-design-guide.pdf
> Da sind zahlreiche Anregungen drin.

genau die PDF die ich oben verlinkt habe ;)


fchk schrieb:
> Ich empfehle aber, 2 und 5 als GND-Layer zu machen, wenn Du 1 und 6 für
> High-Speed-Signale brauchst. Power geht dann mit in 3 oder 4 mit rein.

Genau. Das war meine (vmtl nicht klar ausgedrückte) Frage:

Michael S. schrieb:
> Ich habe auch überlegt, Layer 2 und 5 als GND-Plane zu nehmen und in
> Layer 3 (oder 4) eine Powerplane. Das kostet mich zwar eine Low Speed
> Signal Lage, aber da der Highspeed Bereich relativ klein ist, könnte ich
> auf dem Rest der PCB auch auf Lage 1 und 6 mit den Low-Speed Signalen
> umher. Der Vorteil wäre, bei Vias von Lage 1 zu 6 bräuchte ich nur ein
> zusätzliches THT-Via für GND setzen und spare mir den Kondensator. Ist
> das zu übertrieben oder gar Schwachsinn?


georg schrieb:
> Sollte es: im ersten Fall legt man aussen Prepregs auf und darauf eine
> nackte Cu-Folie. Andersrum ist etwas aufwendiger, da man für die
> äusseren beiden lagen einen einseitig geätzten Core braucht.

Ich hätte gedacht, man kann quasi 3 dünne "Double-Layer" erstellen und 
dann mit 2 Prepregs "aneinander kleben". Im anderen Fall hat man 2 dünne 
"Double Layer" PCBs, klebt die mit dem mittleren Prepreg zusammen und 
presst dann nochmal 2 einzelne Kupferfolien mit Prepregs außen dran. 
Klingt für mich erstmal aufwendiger..


georg schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Biegt sich der Core dann nicht
>> etwas?
>
> Es geht um die Symmetrie um die Mitte - wenn 2 und 5 Flächen sind ist
> das ok.

Ich dachte, das ist vorher schon relevant. Wenn man nun den Core 
zwischen Layer 2 (Plane) und 3 (Signal) sieht, ist auf der einen Seite 
ja mehr Kupfer als auf der anderen. Oder wird alles in einem gepresst? 
Ich dachte, dass wird so Core für Core gemacht, die mit Prepregs 
zusammen gekleistert werden!?


georg schrieb:
> Dass eine Powerplane als Bezug für Signale definierter Impedanz
> funktioniert wie gewünscht setzt voraus, dass die Powerplane HF-mässig
> mit GND gleichzusetzen ist, z.B. dadurch dass VCC und GND überall durch
> Stützkondensatoren wechselstrommässig kurzgeschlossen sind. Das gilt
> ganz besonders an Stellen, wo HiSpeed-Signale von 1 auf 6 wechseln.

Genau. Das wollte ich eliminieren, in dem ich Layer 2 und 5 als 
GND-Plane mache und Layer 3 oder 4 als Power Plane (wirkt mit der 
GND-Plane als Kondensator und zur Bauteilversorgung). So bräuchte ich 
dann neben dem THT-Via für das HF-Signal nur ein weiteres GND-Via, um an 
der Stelle den GND-Bezug zwischen Layer 2 und 5 herzustellen. Oder?


georg schrieb:
> Die sind dann aber als Referenz völlig ungeeignet

Das war auch mein Stand. Daher würde ich bei den Signalleitungen keine 
Flächen erstellen (höchstens mal eine kleine für eine weitere 
Versorungsspannung).

von georg (Gast)


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Michael S. schrieb:
> So bräuchte ich
> dann neben dem THT-Via für das HF-Signal nur ein weiteres GND-Via

Je nach Frequenz ist die Empfehlung, um das Signal-Via herum 4 bis 6 
GND-Vias zu setzen. Irgendwo findet man das auch schriftlich und mit 
Abbildungen, aber das habe ich mir nicht aufgehoben, das weiss man halt.

Die beste Idee ist in jedem Fall, Lagenwechsel, die zu einem Wechsel der 
Referenz führen (sollten/müssten) garnicht erst einzubauen.

Georg

von Michael S. (rbs_phoenix)


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georg schrieb:
> Die beste Idee ist in jedem Fall, Lagenwechsel, die zu einem Wechsel der
> Referenz führen (sollten/müssten) garnicht erst einzubauen.

Zweifellos. Nur wenn man nur 2 "HF-Lagen" hat, die zwei verschiedene 
Planes (V+ und GND) als Referenz haben, dürfte man keine Lagenwechsel 
einbauen um sowas zu vermeiden. Da ich aber nur 2 habe, würde ich die 
Referenz gleich halten.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Michael S. schrieb:
> 1. Highspeed Signal
> -   Prepreg
> 2. Power Plane
> -   Core
> 3. Low Speed Signal
> -   Prepreg
> 4. Low Speed Signal
> -   Core
> 5. GND Plane
> -   Prepreg
> 6. Highspeed Signal
>
> Gibt es da Preislich einen (generellen) Unterschied zu dem selben
> Aufbau, nur das Prepreg und Core getauscht sind?

Also nach Absprache mit dem Hersteller ist es tatsächlich egal (aus 
Kostensicht), ob nun 3 Cores und 2 Prepregs oder 2 Cores und 3 Prepregs, 
da nur einmal gepresst werden muss. Prepreg außen ist dann gut, wenn man 
mit gelaserten Micro(blind)vias auf die Plane kontaktieren will. Core 
außen (und somit auch in der Mitte) macht Sinn, wenn man Burried Vias 
zwischen den beiden NF-Signallagen haben will (kostet hier z.B. 55€ mehr 
bei 2 Stück).

von georg (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Nur wenn man nur 2 "HF-Lagen" hat, die zwei verschiedene
> Planes (V+ und GND) als Referenz haben, dürfte man keine Lagenwechsel
> einbauen um sowas zu vermeiden

Da man für den Rückstrom keine Vias platzieren kann, müsste man 
stattdessen Stützkondensatoren um das Signalvia setzen. Ein gute Lösung 
ist das aber nicht, nur für äusserste Notfälle.

Georg

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Hallo nochmal.

Ich habe nochmal eine Frage zur Impedanz von Ethernet:

Auf Seite 13 der verlinkten PDF (*1) stehen verschiedene Signal-Typen 
mit den dazugehörigen Impedanzen. Würdet ihr sagen, dass die so stimmen? 
Bei Ethernet steht, Z0 ist 55 Ohm und Zdif ist 95 Ohm. An einer anderen 
Stelle (in einer PDF von TI *2) steht aber, dass das 50 Ohm und 100 Ohm 
sein müssen. Dann wiederum frage ich mich: Ist das nur zwischen Phy und 
Trafo gemeint oder auch auf dem Kabel (da lese ich in der PDF von TI was 
von 75 Ohm Abschluss)?
Allerdings in einem Datenblatt von einem CAT6 Ethernetkabel steht auch 
100 Ohm (*3). Ich blicke nicht mehr so richtig durch und war eigentlich 
froh mit dem Design Guide von Toradex (*1) eine schön übersichtliche PDF 
gefunden zu haben. Bringt natürlich nichts, wenn die Daten falsch sind.

*1: https://docs.toradex.com/102492-layout-design-guide.pdf
*2: http://www.ti.com/lit/an/snla079d/snla079d.pdf
*3: 
https://www.lappkabel.de/produkte/online-kataloge-shop/datenuebertragungssyssteme-fuer-ethernet-technologie/leitungen-fuer-strukturierte-gebaeudeverkabelung/leitungen-fuer-feste-verlegung/unitronic-lan-500-cat6a.html?format=pdf

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Z0 ist 55 Ohm und Zdif ist 95 Ohm. An einer anderen
> Stelle (in einer PDF von TI *2) steht aber, dass das 50 Ohm und 100 Ohm
> sein müssen

1. So genau kriegst du das sowieso nicht hin, dass der Unterschied 
zwischen 95 oder 100 Ohm relevant wäre. Jedenfalls nicht zu vertretbaren 
Kosten. +-10% setzt schon Fertigung mit "kontrollierter Impedanz" 
voraus, ohne das gibt es eh keine Garantie auf bestimmte Werte.

2. Ein Kabel ist keine Leiterplatte, da nämlich das verdrillte Paar 
keinen GND-Bezug hat (Trafo), wird konsequenterweise auch nur die 
differentielle Impedanz angegeben (100 Ohm). Gegenüber der virtuellen 
Masse zwischen den Leitungen ist die Impedanz Z0 also theoretisch 50 
Ohm.

3. Von HF-Spezialisten wird empfohlen, die Routen auf einer Leiterplatte 
nach Zsingle auszulegen, nicht nach Zdiff - beides geht nämlich nicht, 
weil das Verhältnis umso weiter vom Wert 2 abweicht, je näher die beiden 
Leitungen verlegt sind. Bei Ethernet wähle ich daher die Parameter so, 
dass Zdiff = 100 Ohm und Zsingle = 50 Ohm so gut wie möglich 
gleichzeitig erfüllt sind, m.a.W. das Verhältnis nicht allzuweit von 2 
abweicht (siehe auch Punkt 1). Das bedingt einen entsprechenden 
Mindestabstand. Die oft empfohlene Auslegung mit dem technologisch 
geringstmöglichen Abstand ist daher i.A. unsinnig. Layout ist eben immer 
ein Kompromiss, in diesem Fall zwischen kleinsten Abmessungen und 
korrekten Impedanzwerten.

Beispiel: bei 6 mil Abstand ergibt die Berechnung Zsingle = 51,6 und 
Zdiff = 85,1 Ohm, also ein Verhältnis von 1,65 statt 2. Da muss man 
schon prüfen ob das noch akzeptabel ist.

Georg

von Michael S. (rbs_phoenix)


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georg schrieb:
> 1. So genau kriegst du das sowieso nicht hin, dass der Unterschied
> zwischen 95 oder 100 Ohm relevant wäre. Jedenfalls nicht zu vertretbaren
> Kosten. +-10% setzt schon Fertigung mit "kontrollierter Impedanz"
> voraus, ohne das gibt es eh keine Garantie auf bestimmte Werte.

Das stimmt. Aber +-10% von 100 ist was anderes als von 95. Zudem kommt 
es ja auch auf das Epsilon an, die Dicke vom z.B. FR4 und vom Ätzen vom 
Kupfer. Da würde ich Design-Technisch die Toleranz soweit es geht 
rausnehmen wollen.


georg schrieb:
> 2. Ein Kabel ist keine Leiterplatte, da nämlich das verdrillte Paar
> keinen GND-Bezug hat (Trafo), wird konsequenterweise auch nur die
> differentielle Impedanz angegeben (100 Ohm). Gegenüber der virtuellen
> Masse zwischen den Leitungen ist die Impedanz Z0 also theoretisch 50
> Ohm.

Ergibt Sinn. Doch wo kommen dann die 55Ohm Z0 und 95Ohm Zdif aus der PDF 
her? Das hat sich doch niemand einfach so ausgedacht!?


georg schrieb:
> 3. Von HF-Spezialisten wird empfohlen, die Routen auf einer Leiterplatte
> nach Zsingle auszulegen, nicht nach Zdiff - beides geht nämlich nicht,

Ich dachte schon. Ich habe mir berechnet, dass bei 55 Ohm Z0, 95 Ohm 
Zdif, 150µm Abstand von Außenlage zur Plane, FR4 und 35µm Kupferdicke -> 
Leiterbahnbreite soll 194µm und Abstand zwischen den Leitungen soll 
197µm sein. Das wäre ja ohne weiteres Umsetzbar, oder? Abstand zwischen 
den Paaren soll laut der PDF min. 450µm sein. Ist das falsch?


georg schrieb:
> Bei Ethernet wähle ich daher die Parameter so,
> dass Zdiff = 100 Ohm und Zsingle = 50 Ohm so gut wie möglich
> gleichzeitig erfüllt sind, m.a.W. das Verhältnis nicht allzuweit von 2
> abweicht (siehe auch Punkt 1).

Scheint ja bisher immer geklappt zu haben. Was hältst du denn von den 
Tabellen in der PDF (Also S. 13 und S. 34). Gerade auf S. 34, das sieht 
so nach einem Auszug aus einer Norm aus.

von georg (Gast)


Angehängte Dateien:

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Michael S. schrieb:
> Ergibt Sinn. Doch wo kommen dann die 55Ohm Z0 und 95Ohm Zdif aus der PDF
> her? Das hat sich doch niemand einfach so ausgedacht!?

Das ist eben das, was ich als Kompromiss bezeichne, siehe Bild, weil 
eben 50 und 100 Ohm praktisch nicht realisierbar sind. Würde ich auch so 
machen.

Georg

Michael S. schrieb:
> Gerade auf S. 34, das sieht
> so nach einem Auszug aus einer Norm aus.

Eine Norm für Ethernet auf Leiterplatten gibt es meines Wissens nicht 
(kann es meiner Meinung nach auch nicht geben, es sind ja unzählige 
verschiedene Ausführungen möglich). Genormt ist nur die Seite mit dem 
Kabel. Die Angaben sind so ungefähr der beste Kompromiss für übliche 
Leiterplatten.

Es geht auch besser, siehe Bild2, aber das braucht halt mehr Platz.

Georg

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