Habe gerade im Datenblatt des 780x entdeckt, dass man ihn auch als Schaltregler einsetzen kann: http://www.st.com/content/ccc/resource/technical/document/datasheet/41/4f/b3/b0/12/d4/47/88/CD00000444.pdf/files/CD00000444.pdf/jcr:content/translations/en.CD00000444.pdf#page23 Seite 27, Figure 18, auch als Screenshot angehängt. Finde das cool, weil man sich so schnell mal aus der Gruschkiste behelfen kann, wenn man mal keinen Schaltregler zur Hand hat. Hat das schonmal jemand gemacht? Ist das ein fürchterlicher Hack, ganz ok oder gut, mit Kompromiss? Im Web findet man dazu nix, als ob die Lösung gar nicht existieren würde.
:
Bearbeitet durch User
Conny G. schrieb: > Im Web findet man dazu nix, als ob die Lösung gar nicht existieren > würde. Hatte ich einmal als Versuch aufgebaut. Hat funktioniert, jedoch verbrät der Längstransistor jede Menge Leistung. Dieses Beispiel stammt aus den 80er Jahren, da war das noch was tolles und einfach aufzubauen. Effizient ist das nicht. Zum basteln ganz ok. Nimm besser fertige Module vom Chinesen für ein paar Cent oder wenn es in den professionellen Bereich geht entsprechende Schaltregler von namhaften Herstellern.
Peter M. schrieb: > Dieses Beispiel stammt aus den 80er Jahren, Naja, im Datenblatt der µA723 stand sowas schon Anfang der '70er drin.
Es gab auch mal eine Schaltung, den 723 (LM, µA... was auch immer), der quasi der "Urahn" der Linearregler ist, als Schaltregler laufen zu lassen. Das funktionierte ganz gut. Hatte ich Ende der 80'er als Netzteil für einen Z80 Rechner aufgebaut, da mein M85 Kern für einen Linearregler etwas zu knapp ausgefallen wäre ;-) Inzwischen würde ich statt den 78xx zu "vergewaltigen" lieber den LM2576 nehmen. Der ist von Hause aus ein Schaltregler, braucht kaum Außenbeschaltung und kostet unter 1€.
Conny G. schrieb: > Finde das cool, weil man sich so schnell mal aus der Gruschkiste > behelfen kann, wenn man mal keinen Schaltregler zur Hand hat. Aber sowas wie diesen Transistor und eine passende Z-Diode hast du in der Kiste? Der Transistor ist grob genähert ein 2N3055 in PNP, was Leistung und Tempo(!) angeht. Weil der Basisstrom bis Imax vom L78 hochgeht, also grob 2A. Durch die Z-Diode geht dieser Strom auch. Und auch eine passende Speicherdrossel hat man natürlich auf Lager. Also alles, nur keinen echten Switcher. Was notfalls auch ein MC34063A sein darf - der ist zwar nicht wirklich gut, aber besser. Als ICs jung und integrierte Switcher selten waren kam man mitunter auf seltsame Ideen.
:
Bearbeitet durch User
Danke für Eure Meinungen und Inputs, sehr interessant. Die Alternativen kenne ich ja, aber die Idee war ja damit was improvisieren zu können, was besser funktioniert als ein ATtiny als Schaltregler. Und wie mir scheint ist der 78xx wohl besser als das aber bei weitem nicht so gut wie echte Switcher. Und die ganze Sache etwas altertümlich, verstanden. Hintergrund ist, ich hatte in letzter Zeit ein paar Challenges bzgl Stromversorgung und habe derzeit ein Augenmerk darauf hier zu lernen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Bastle z.B. wenn mir langweilig ist immer mal wieder an meinem ATtiny-50v-nach-12v-0.1A Schaltregler. Ist ja auch nix tolles und schwer limitiert, aber interessant den so gut es geht zu optimieren. Zuletzt hab ich mir dabei beim Verbessern des Ripple die MOSFET-Treiber-Transistoren abgebrannt, da war wohl die Verlustleistung bei denen zu hoch.
Conny G. schrieb: > Ist das ein fürchterlicher Hack Ja. Der Regler schaltet ein, so lange die Ausgangsspannung zu klein ist und aus so lange sie hoch genug ist. Das führt beim Einschalten dazu, dass der 2200uF über die 1mH aufgeladen wird. Der Strom steigt und steigt, es gibt keine maximale Impulsdauer und keine Strombegrenzung und keinen soft start. Die sowieso schon hochinduktive Spule muss diesen Strom (keine Ahnung wie hoch genau, gerade kein LTSpice zur Hand) aushalten ohne in Sättigung zu gehen, wird also gross und teuer. Einen Schutz vor Überlastung und Kurzschluss gibt es nicht, der Transistor explodiert dann einfach weil die Spule sättigen wird. Und die ganze Schaltung ist langsam, die Schaltfrequenz niedrig, hörbar und erfordert grosse Bauteilwerte, also nicht kosteneffektiv. Nimm lieber einen MC34063, der ist auch nicht teuer, aber kann all das, und spart auch noch den Schalttransistor.
MaWin schrieb > Und die ganze Schaltung ist langsam, die Schaltfrequenz niedrig, hörbar > und erfordert grosse Bauteilwerte, also nicht kosteneffektiv. D.h. wenn dann ist der Einsatzbereich sehr limitiert. Wohl auf einen Bereich, der eben keine übergroßen Bauteilwerte benötigt, niedriger Ausgangsstrom. > Nimm lieber einen MC34063, der ist auch nicht teuer, aber kann all das, > und spart auch noch den Schalttransistor. Wie gesagt, ich bin hier auf gedanklicher Safari auf dem Lehrpfad. Wenn ich was gutes/schönes machen will, dann kann ich natürlich jederzeit was passendes kaufen. Vielleicht gönne ich dem Konstrukt mal einen Abend zum eigenen erleben, mal sehen.
Conny G. schrieb: >> Und die ganze Schaltung ist langsam, die Schaltfrequenz niedrig, hörbar >> und erfordert grosse Bauteilwerte, also nicht kosteneffektiv. > > D.h. wenn dann ist der Einsatzbereich sehr limitiert. Wohl auf einen > Bereich, der eben keine übergroßen Bauteilwerte benötigt, niedriger > Ausgangsstrom. Naja, aber selbst bei niedrigem Ausgangsstrom ist das mit den 1mH in der Größenordnung schon ernst gemeint. Da kannst Du nicht mal eben 10µH nehmen die Du vielleicht noch irgendwo rumliegen hast. Wenn Du einen flexiblen Schaltregler-IC suchst, der zwar nicht perfekt ist, aber sich durch passende Außenbeschaltungen an viele Topologien und Leistungswerte anpassen lässt, dann leg Dir nen paar MC34063 in die Vorratskiste.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.