Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CPU Melkanlage auslesbar? 64F3059F16


von Andy L. (wuffwuff2003)


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Guten Tag zusammen,
Ich habe eine Bedieneinheit einer Kuhmelkanlage hier liegen. Das Gerät 
selbst funktioniert nicht mehr, die CPU erhitzt sich sehr stark. Ich 
gehe stark von einem Defekt der CPU aus. Meine Frage aber: Kann man 
diese CPU auslesen, dann ggf neue einsetzen und wieder beschreiben. Wenn 
ich das Platinenlayout richtig interpretieren, ist der 2. Steckplatz mit 
2 Drähten direkt an die CPU verknüpft. Einer dieser Wege enthält noch 
einen Jumper, so dass ich mir vorstellen kann, dass dieser die CPU in 
den Programmiermodus versetzt und dann mittel TX/RX programmiert werden 
kann.
Die CPU ist eine: 64F3059F16 von Hitachi. Ich könnte auch gerne die 
Schaltung komplett (oder nur die CPU) jemandem zukommen lassen, der mir 
sie auslesen bzw kopieren kann. Der Defekt denke ich entstand durch 
Kurzschluss am Displaymodul. Im Anhang habe ich mal Fotos beigefügt.
Vielen lieben Dank an euch alle :)
Mfg

von Jim M. (turboj)


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Andy L. schrieb:
> Ich
> gehe stark von einem Defekt der CPU aus. Meine Frage aber: Kann man
> diese CPU auslesen,

Kannste vergessen. Einen defekten µC müsste man zum (normalen) Auslesen 
ja wenigstens mit Strom versorgen, was Deiner offenbar nicht mehr 
verträgt.

Auslesen mit anderen Methoden (Decapping etc) kannst Du nicht bezahlen, 
bzw. wäre das Austauschgerät deutlich preiswerter.

von mmm (Gast)


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Frag doch mal den Hersteller, wie viel er für eine Reparatur verlangt...

Die CPU auslesen/selbst eine neue Programmieren dürfte nicht ganz 
einfach sein. Das Ding will scheinbar ausserhalb der Platine mit einem 
parallelen Flasher programmiert werden.

Das von Dir erwähnte Interface könnte zur Parametrierung dienen.

von Micha (Gast)


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Ich würde erst einmal die Versorgungsspannungen überprüfen. Vielleicht 
ist auch dort etwas gestorben und die Ursache für die anderen Symptome.

von Andy L. (wuffwuff2003)


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Ok das hört sich dann alles nicht gut an, die Versorgungsspannungen sind 
intakt, das habe ich geprüft. Reparatur seitens des Herstellers 595€
Lg

von Micha (Gast)


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Andy L. schrieb:
> Der Defekt denke ich entstand durch
> Kurzschluss am Displaymodul.

Und wird der Controller mit und ohne angeschlossenes Display heiß?

von Weingut P. (weinbauer)


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Andy L. schrieb:
> Ok das hört sich dann alles nicht gut an, die Versorgungsspannungen sind
> intakt, das habe ich geprüft. Reparatur seitens des Herstellers 595€
> Lg

günstig im Verhältnis zum Aufwand das Ding zu debuggen.
Aber von sich aus geht n uC normal nicht über die Wupper ...

von Micha (Gast)


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Micha schrieb:
> Und wird der Controller mit und ohne angeschlossenes Display heiß?

Wir einer der Chips oben im Bild ebenfalls heiß?

von Andy L. (wuffwuff2003)


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Ich versuche noch ein Foto mit Wärmebild zu machen, das Problem war so 
wurde mir geschildert, das Display fiel aus , komplett. Da das Board 
über einen 7805 stabilisiert wird, habe ich diese Spannung überprüft die 
liegt an. Das Display wird sofort über den Micro Controller gespeist, da 
liegt kein Chip mehr dazwischen das geht sofort von den 
Analog/Digital-Ausgängen der CPU auf das LCD. Unterm Mikroskop sah ich 
am LCD einen geöffneten Jumper (J6) der korrodiert war (Feuchtigkeit), 
hier denke ich hat es einen Überschlag gegeben. Die Korrosion sieht man 
am Bild nicht mehr da ich das LCD im Ultraschall gereinigt habe (nur die 
Platine). Ohne LCD wird das IC auch warm ja.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Andy L. schrieb:

> Analog/Digital-Ausgängen der CPU auf das LCD. Unterm Mikroskop sah ich
> am LCD einen geöffneten Jumper (J6) der korrodiert war (Feuchtigkeit),
> hier denke ich hat es einen Überschlag gegeben.

Das Display sieht aus wie ein ganz normales hitachi-kompatibles 
Text-Display mit 4 Zeilen a 16 Zeichen. Da dienen diese Jumper zur 
Kontrasteinstellung oder zur Konfiguration des Backlight -- nichts was 
einen Controller an den Steuereingängen kaputt machen kann.

von Jim M. (turboj)


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Andy L. schrieb:
> Die Korrosion sieht man
> am Bild nicht mehr da ich das LCD im Ultraschall gereinigt habe (nur die
> Platine).

Hattest Du die Platine oben auch im Ultraschall gereinigt?

Damit zerschießt man sich gerne mal die Quarzkristalle - 
Ultraschallbäder für Elektronik nehmen IIRC andere Frequenzen.

Ich empfehle die 595EUR für die Reparatur zahlen. Deine 
Fehlerbeschreibungen sind zuwenig detalliert um Dir wirklich ensthaft 
helfen zu können.

von Andy L. (wuffwuff2003)


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Hi,
Nein die Platine habe ich nicht mit Ultraschall gereinigt, die hat auch 
absolut keine Anzeichen von Korrosion gehabt, die ist auch im Gegensatz 
zum LCD mit Schutzlack überzogen. Hier das Foto der Wärmebildkamera, wie 
zu sehen nur die CPU wird ca 60° heiss, und natürlich der 
Spannungsstabi. Meine letzte Hoffnung war in der Tat, ein Copy Paste des 
Programmes der CPU machen zu können. :(
Lg

von Klaus (Gast)


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Du hast aber schon gesehen das der Prozessor ein h8/3048 ist.
Die andere Bezeichnug ist was anderes.

Ich hatte früher mal H8/3644 benutzt und der wurde anscheinedn über 
einen internen Bootloader beschrieben, dazu gab es einen speziellen 
Adapter mit passender Software.

Aber wenn der kocht dann kannst DU alles vergessen!
Eventuell könnte man aus einem noch Funktionierenen Teil was auslesen, 
aber da würde ich aus Sicherheitsgründen meine Finger von lassen.

von Andy L. (wuffwuff2003)


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Ok alles klar, der mir das Teil brachte hat mehrere davon in seiner 
Installation. Die Möglichkeit zum Auslesen wäre also gegeben, aber ich 
deklariere den da besser als irreparabel. Was mir jetzt aber in den Sinn 
noch kommt, wäre das Display selbst testen zu können. Ich habe 
allerdings nichts zum Testen, was würdet ihr mir hier vorschlagen? Etwas 
über Arduino aufbauen? Wäre interessant mal was zu haben um diese Lcd 
testen zu können!
Danke
Mfg

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Das ist ein Feldwaldwiesen Standard Display. Ich selbst verwende zwar 
die Arduino Software nicht, aber Arduino unterstützt das. Garantiert.

von Klaus (Gast)


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Für Arduino sollte es viele Beispiele für so ein Display geben.
Aber wenn das anständig warm wird dann wird das auch defekt sein, die 
sind normalerweise kalt.

von Andy L. (wuffwuff2003)


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Deshalb wie gesagt eine Testschaltung, lege mir dann mal ein Arduino zu 
dann kann ich es testen :)
Mfg

von Jens G. (jensig)


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@ Weingut Pfalz (weinbauer)

>Andy L. schrieb:
>> Ok das hört sich dann alles nicht gut an, die Versorgungsspannungen sind
>> intakt, das habe ich geprüft. Reparatur seitens des Herstellers 595€
>> Lg

>günstig im Verhältnis zum Aufwand das Ding zu debuggen.

Promi Kuh Elsa zahlt das doch aus der Milchkasse.

>Aber von sich aus geht n uC normal nicht über die Wupper ...

Doch doch, warum nicht. Hatte auch schon mal ein Mainboard von der 
Bekanntschaft, wo irgendsoein Controller-IC extrem heis wurde, und nix 
mehr ging.

@Andy Lauer (wuffwuff2003)

>Nein die Platine habe ich nicht mit Ultraschall gereinigt, die hat auch
>absolut keine Anzeichen von Korrosion gehabt, die ist auch im Gegensatz
>zum LCD mit Schutzlack überzogen. Hier das Foto der Wärmebildkamera, wie
>zu sehen nur die CPU wird ca 60° heiss, und natürlich der

60°C sind ja nun nicht so heis. Ob das jetzt wirklich ein Fehlersymptom 
darstellt, müsste mal genauer geprüft werden.

>Ok alles klar, der mir das Teil brachte hat mehrere davon in seiner
>Installation. Die Möglichkeit zum Auslesen wäre also gegeben, aber ich

Z.B., indem man die Temperatur mal mit einer der anderen Installationen 
vergleicht.

von Jim M. (turboj)


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Jens G. schrieb:
> 60°C sind ja nun nicht so heis. Ob das jetzt wirklich ein Fehlersymptom
> darstellt, müsste mal genauer geprüft werden.

Stimmt auch wieder. Aber 60°C sind bei µC verdammt ungewöhnlich und eher 
ein Zeichen für z.B. einen Latchup auf einem oder mehreren Pins.

Normalerweise sind kommerzielle µCs ohnehin auslesegeschützt, daher ist 
die Diskussion hier sowieso akademischer Natur.

Andy L. schrieb:
> Nein die Platine habe ich nicht mit Ultraschall gereinigt, die hat auch
> absolut keine Anzeichen von Korrosion gehabt,

Und auch sonst überhaupt keinen Staub/Dreck, was entweder für eine 
Reinigung oder für ein komplett geschlossenes Gehäuse sprechen würde.

Ich kenne die Melkmaschine nicht, aber wegen der Art der Kühlkörper an 
den 78xx würde mich komplett geschlossenes Gehäuse eher überraschen.

von Andy L. (wuffwuff2003)


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Doch in der Tat das Gehäuse ist komplett geschlossen, aber hier gab es 
ein Leck und zwar die Kabeleinführung, die mit normaler PG19 Kabelmuffe 
hätte dicht sein müssen, aber wenn man die Befestigungsschraube nicht 
verwendet, kann die Dichtung auch nicht abdichten. Somit kam 
Feuchtigkeit ins Gehäuse. Meist werden diese Geräte ja von Zeit zu Zeit 
bei einer Stallreinigung einfach mit dem Hochdruckreiniger mit 
abgewaschen :)
Lg

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