Hallo Forengemeinde, ich würde gern ein elektrisch angetriebenes Kart (auch für Erwachsene) als Hobbyprojekt realisieren. Die Batterie (Lithium-Ion) sollte eine Gesamtspannung von 48V oder 60V haben, je nach Strombedarf würde ich mehr Zellen parallel schalten. Für das Batteriemanagement würde ich ASICs per SPI-Kommunikation abfragen, also z.B die Messwerte für die Zellspannungen und den Stromwert, um den SOC zu ermitteln. Aktuell bin ich noch in der Konzeptphase und frage mich unter anderem: 1. Beim Antrieb hatte ich auf ein paar Anregungen gehofft, also der Motor der alten Waschmaschine ist vermutlich zu lasch. Was macht hier Sinn? BLDC? Die Kosten sollte möglichst nicht völlig aus dem Ruder laufen, aber Spaß sollte es hinterher schon machen. 2. Um die Platine weniger komplex werden zu lassen, dachte ich an einen NXP S32M. Der Controller hat bereits Spannungsregler, MOSFET Gate driver und CAN-Transceiver integriert. Eine meiner Fragen ist, ob ein Mikroprozessor für eine smoothe Ansteuerung ausreichend ist? Ich habe öfters gehört das für Inverter, DCDC-Wandler usw eher FPGA eingesetzt werden. Später kommen sicher noch einige Fragen, insbesondere zur Auswahl der Transistoren und einer ausreichenden Kühlung. Schon im Voraus: Danke für eure Zeit.
AlexB schrieb: > Was macht hier > Sinn? BLDC? Die Kosten sollte möglichst nicht völlig aus dem Ruder > laufen, aber Spaß sollte es hinterher schon machen. Ich würde einen 24 Volt DC-Reihenschlussmotor einsetzen, der hat das maximale Anfahrdrehmoment und bringt damit am meisten Spaß. AlexB schrieb: > Um die Platine weniger komplex werden zu lassen Gar keine Platine verwenden. Einfach den Motor während der Fahrt wahlweise an einer 12V oder 24V Batterie anschliessen, das kann man mit einem leistungsfähigen Zweistufenschalter am Fahrpedal machen, oder über ein Schütz. https://www.youtube.com/watch?v=C5lp3fP1WKo
Solange der Motor noch nicht feststeht macht es meiner Meinung nach wenig Sinn, über die Steuerung nachzudenken. Ich habe eine Ausbildung und danach viele Jahre Hobby-Erfahrung in Elektronik. Dennoch würde ich da lieber auf fertige Komponenten zugreifen. Denn Leistungselektronik sind keine Kleinigkeiten, die man sich mal eben so aus dem Ärmel schüttet. Solche Sachen entstehen nicht auf dem Steckbrett.
AlexB schrieb: > Beim Antrieb hatte ich auf ein paar Anregungen gehofft Wir haben für unser E-Kart 24V Motoren verwendet. Solche, die man auch in E-Scootern findet: https://www.ebay.de/itm/Unite-Elektro-Motor-24V-250W-MY-1016-E-Fahrrad-fur-E-Scooter-E-Roller/112815826572?hash=item1a4458e68c:g:7bIAAOSwWWpZyM6o Angetrieben werden diese von zwei Optima Yellowtop 75Ah. Als Mosfets kommen IXFN360N10T zum Einsatz (Zwei Motoren, je Motor einen). Angesteuert werden die Mosfets von einem Arduino. Die Kühlung der Mosfets und der Freilaufdioden erfolgt über das Chassis.
Beitrag #5319701 wurde vom Autor gelöscht.
Die dem Fahrpedal zugrundeliegende Mechanik sieht aus wie eine Fußmaschine eines Schlagzeugs. Cool, auf die Idee muß man erst mal kommen. Aber zielführend, denn bühnenfeste Mechanik ist in erster Näherung schon mal einigermaßen straßenverkehrstauglich. Aber mit einem gegenläufigen Doppelpoti (Stand der Technik im Automotive-Bereich) mit Plausibilisierung im Steuergerät würde ich mich auf einem solchen Vehikel doch etwas wohler fühlen.
Ach Du grüne Neune schrieb: > Gar keine Platine verwenden. Einfach den Motor während der Fahrt > wahlweise an einer 12V oder 24V Batterie anschliessen Danke für den Tipp. Das wäre vom Aufwand und den Kosten vermutlich ein besserer Weg. Aber ich wollte gerne auch in Themen etwas lernen, die aktuell häufig auf dem Arbeitsmarkt angefragt werden (Batteriemanagement, Ansteuerung Elektromotoren, ...) und evtl auch die oder andere Sachen zu Themen wie Platinenlayout. Der Controller kann auch gerne ein sehr günstiger MSP430 werden. Ich war mir nur nicht sicher, ob die Rechenleistung ausreicht, weil ich öfter hörte FPGA werden heutzutage aus Effizienzgründen bevorzugt. Zudem brauche ich bei einem MSP430 dann noch einen Schaltregler usw und lande bei einem ähnlichen Preis verglichen mit einem NXP S32M. Aber ihr habt sicherlich recht, erst sollte man den Motor wählen, und dann schauen welche Rechenleistung, wieviel Speicher usw ein guter Regelalgorithmus benötigt. Die Wahl der Transistoren ist da ja nicht unwichtig. Nun bin ich gerade bei Elektromotoren und Transistoren nicht so fit, darum auch dieses Hobbyprojekt. Welche Motoren haben eine hohe Leistung bei vergleichsweise geringen Gewicht? Formula Student setzten gewöhnlich auf permanenterregte Synchronmaschinen. Wenn möglich würde ich gerne in der Spannungsklasse bis 60V bleiben und dickere Kabelquerschnitte nehmen.
Luca E. schrieb: > Wir haben für unser E-Kart 24V Motoren verwendet. Solche, die man auch > in E-Scootern findet: Ebay-Artikel Nr. 112815826572 Interessant. Habt ihr die Beschleunigung oder Spitzengeschwindigkeit gemessen? Ich dachte eher an etwas zwischen 2 und 10kW. Über deinen Link habe ich z.B. diesen Motor für 93€ pro Stück gefunden: Elektro Motor mit Halter: Modell: MY1020 Voltage: 48V DC Rate Speed: 2800RPM Rated current: 28A Output: 750W passende Kette 35H Davon 2 Stück, oder evtl sogar 4, könnten schon ordentlich Spaß machen, oder?
Ich habe gerade zu BLDC diesen sehr interessanten Link gefunden: https://www.microchip.com/design-centers/motor-control-and-drive/motor-types/bldc
Wenns was aus dem 2 stelligen kW bereich sein sollte, dann hol dir doch sowas https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre=https%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fulk%2Fitm%2F253320347039 Da ist die le schon mit dabei. Nur die ansteuerung ist nicht grade trivial da proprietäre Can kommunikation.
Ebike Motoren. Schau mal unter conversion kit nach - da gibt es gute und funktionierende Komplettsets. Walta
AlexB schrieb: > Interessant. Habt ihr die Beschleunigung oder Spitzengeschwindigkeit > gemessen? Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei etwa 25km/h. Die Beschleunigung ist durch einen Sanftanlauf per PWM begrenzt.
Motorice schrieb: > Wenns was aus dem 2 stelligen kW bereich sein sollte, dann hol dir doch > sowas 2stellig? Ich dachte Lichtmaschinen bringen 2 bis 3kW. Aber der Vorschlag mit den ebike conversion kits war gut. In China gibt es wie immer viel, z.B.: 48/60V 1.1kW für 35€: http://m.1688.com/offer/550213001424.html 48/60/72V 4kW für ca 270€: https://www.uumotor.com/webstore/10-inch-4000w-electric-motorcycle-hub-motor
Der Pressemeldungen zu folge hat das ding 12kW. Is n Startergenerator, der auch motorbetrieb kann und mit 48v arbeitet. Aber ich hab noch keine weiteren technischen daten, als das, was in der Presse war.
Walta S. schrieb: > Ebike Motoren. Schau mal unter conversion kit nach - da gibt es gute und > funktionierende Komplettsets. Da braucht man dann aber ein kräftig übersetztes Getriebe, denn sonst geht's nur im Schneckentempo voran. Schließlich hat so ein Fahrrad ein wenig größere Räder als ein Kart. Außerdem dürfte die Leistung etwas schwach sein.
Diese Motoren gibt es für viele verschiedene Durchmesser. 250, 500 und 1000 Watt sind Standard. 1500 hab ich auch schon im finanzierbarem Bereich gesehen. Die 250 Watt Version ist übrigens meistens die teuerste. Walta
Rene K. schrieb: > lol...10Kw sind mehr als genug... > Youtube-Video "Neurotikart II - First Ride" Wenn es nur um das Prinzip gehen würde, könnte ich auch ein Spielzeug-Auto aufbauen. Es geht aber auch um den Spaß. Das entsprechende Privatgelände ist vorhanden. Hab bei Taobao noch einen 10kg leichten 3kW 48V BLDC Radnabenmotor von QSMotor für ca. 200 Euro gefunden. Man könnte mit 2 anfangen und optional 2 nachrüsten. Bei den Batteriezellen habe ich viel gutes von der folgenden Zelle gelesen (häufig sogar mehr Kapazität und lange Lebensdauer): Panasonic NCR18650B Li-Ionen Akku 3,7V 3400mAh 50g 5€ inkl. Cardiocell 4er Akkubox 14 in Serie (48V) und 4 parallel pro Motor, damit peak 80A kein Problem sind. Macht 13.6 Ah, also grob 0.65 kWh pro Motor.
AlexB schrieb: > Aber ihr habt sicherlich recht, erst sollte man den Motor wählen, Mabn sollte erst mal ein kart haben das mechanisch stabil genug ist. Und dann leistungsfähige Bremsen. Wenn man das hat kann man sich über die max. Motorleistung Gedanken machen. Hast du das denn? Bilder?
AlexB schrieb: > Hab bei Taobao noch einen 10kg leichten 3kW 48V BLDC Radnabenmotor von > QSMotor für ca. 200 Euro gefunden. Man könnte mit 2 anfangen und > optional 2 nachrüsten. Dann brauchst du ein elektronisches Differential mit Lenkwinkelsensor. Das ist nicht ganz simpel - von der 3kW BLDC Elektronik mal abgesehen. Besser sind 2 24V DC Motoren, die du in Reihe schaltest - damit ist das Differentialproblem gelöst. Übrigens fährt der Kewet (Leergewicht etwa 900kg) mit einem 8kW Motor über 80km/h, 6kW für ein Kart sind also schon verdammt viel. Ich denke, der Spass fängt so ab 1kW an.
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Matthias S. schrieb: > 6kW für ein Kart sind also schon verdammt viel. Die Karts auf Kartbahnen habbn so 6-9 PS. Und die gehen gut ab. Renncarts haben zwischen 15 und 30 PS. Ich bin mal ein Kart mit einem 16 PS V2 von Briggs und Stratton gefahren. Damit konntest du auf Teer oder Beton auf der Stelle Kreisel drehen. Wenn man jetzt bedenkt daß E Motore deutlich bessere Drehzahl-Drehmoment Verläufe haben dürften 4kW schon dicke für viel Fahrspass ausreichen.
Matthias S. schrieb: > Dann brauchst du ein elektronisches Differential mit Lenkwinkelsensor. Wozu? Es muss ja nicht immer Torque vectoring für optimale Agilität sein. Die Motoren sind dich nicht auf Drehwinkel geregelt sondern auf Drehmoment. Drehzahl und Winkel stellen sich selbst ein. Was übersehen wir?
Der Andere schrieb: > Wenn man jetzt bedenkt daß E Motore deutlich bessere Drehzahl-Drehmoment > Verläufe haben dürften 4kW schon dicke für viel Fahrspass ausreichen Nicht nur das - E-Motoren kann man auch kurzzeitig enorm überlasten, bis zum vierfachen sind da locker drin.
Matthias S. schrieb: > Nicht nur das - E-Motoren kann man auch kurzzeitig enorm überlasten, bis > zum vierfachen sind da locker drin. Naja, was man hald unter überlasten versteht, und ob dieser Fakt nicht auch schon von den Marketingabteilung ausgeschlachtet worden ist...
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