Ich habe hier ein Oszi welches seit neuestem ein Differenzialtastkopf und eine Strommmesszange hat. Jetzt wollte ich spaßeshalber einmal die Leistung eines Gerätes messen und habe jetzt natürlich das Problem der Verzögerung der Signale. Ich wollte über einen reinen Wirkleistungsverbraucher das Ganze mit dem Skew anpassen, jetzt kann ich aber nur einige Nanosekunden verstellen. Google brachte wenig dazu. Das beste was ich noch gefunden habe war ein deskewer. Allerdings ab 1000 Euro. Gibt es da nichts einfacheres ? des weiteren hätte ich jetzt erwartet dass das Signal nacheilt, jedoch eilen beide Signale vor. mache ich da generell in der Betrachtung einen Fehler. Als Zeit Referenz verwende ich einen Tastkopf direkt in der Luft an Netzspannung ohne GND. Oder ist das schon falsch ? Gelb ist "freifliegende" Tastkopf ohne GND Grün die Strommesszange Blau der Differentialtastkopf am Netz Verbraucher ist ein großer Widerstand.
:
Verschoben durch Moderator
Rolf schrieb: > Als Zeit Referenz verwende ich einen Tastkopf direkt in der Luft Da kannst du dir ja alles Mögliche einfangen. Gern auch irgendeine beliebig gewichtete Summe aus allen 3 Phasen, die dann natürlich auch jede beliebige Phasenlage haben wird. > Ich habe hier ein Oszi Welches denn? > die Strommesszange Welche denn?
Oszi Keysight DSO-X-2004A Zange Fluke i30 Tastkopf Keysight N2791A
@ Rolf (Gast) >Gibt es da nichts einfacheres ? Ja, Köpfchen 2.0. >Fehler. Als Zeit Referenz verwende ich einen Tastkopf direkt in der Luft >an Netzspannung ohne GND. Oder ist das schon falsch ? AUA!!!! >Gelb ist "freifliegende" Tastkopf ohne GND FAIL! >Grün die Strommesszange >Blau der Differentialtastkopf am Netz Wenn die Stromzange ausreichend Bandbreite hat, sagen wir 20 kHz und mehr, braucht man sich um die Phasenverschiebung keine Gedanken zu machen. Wenn es ein ultrabillige Stromzange ist, die gerade so 50 Hz messen kann, sollte man die Sache sowieso vergessen.
Hmm. http://www.fluke.com/fluke/dede/zubehor/stromzangen-und-stromshunts/i30.htm?PID=56292 Also die Zange ist ausreichend schnell. Entweder hat dein Widerstand ordentlich Induktivität oder es gibt einen anderen Meßfehler.
Ich habe es jetzt mit einer Glühbirne versucht und es ist das selbe Ergebnis, also mit den Verzögerungen. Aber wie ist es zu erklären dass die Tastköpfe sozusagen "vorgehen" ?
Rolf schrieb: > Aber wie ist es zu erklären dass die Tastköpfe sozusagen "vorgehen" ? Bei der "gelb" gezeichneten Kurve ist es der fehelrhafte Anschluß, wird deutlic hbesser wenn Du diesen TK richtig anbindest. Bei der Differenz zw. blau und grün ist es die in der Hall-basierten Fluke Strommeßzange integrierte Elektronik. De-Skew halt per Programm über SW bei der Auswertung am Laptop, oder über ein anderes Scope welches diese Funtkion eingebaut hat.
@Rolf (Gast) >Ich habe es jetzt mit einer Glühbirne versucht und es ist das selbe >Ergebnis, also mit den Verzögerungen. Zuviel Induktivität in der Glühwendel!! ;-) >Aber wie ist es zu erklären dass die Tastköpfe sozusagen "vorgehen" ? Gute Frage. Keine Ahnung. Wir reden hier von vielen Grad Phasenverschiebung. Ich würde erstmal einen Test mit einem Pulsgenerator machen. Dazu nimmt man einen Leistungstreiber ala L6203 mit 12V und einen 4R7 Ohm Leistungswiderstand, das macht ein wenig mehr als 2A. Dort gibt man ein Rechtecksignal drauf, 50% Tastverhältnis sind OK. Den Strom mißt man mit der Stromzange, gleichzeitig die Spannung mit einem normalen Oszitastkopf. An der Sprungantwort sollte man was erkennen, wer spinnt. Vielleicht hast du auch ein Problem mit dem Differenztastkopf.
Nachtrag: http://www.pewa.de/DATENBLATT/DBL_T-TCP0030A_MANUAL_ENGLISCH.PDF p.31 zeigt ein Beispiel wie man das löst.
Andrew T. schrieb: > p.31 zeigt ein Beispiel wie man das löst. Damit kann man üblicherweise im ns Bereich schieben. Hier geht es fast um ms - die Oszis, die ich kenne, können nicht annähernd so weit deskewen. Rolf schrieb: > Grün die Strommesszange > Blau der Differentialtastkopf am Netz Mit dem Differentialtastkopf hast du direkt am Netz gemessen? Wie kommt es, dass die Amplitude mit ca. 75V angezeigt wird? War vielleicht doch irgendwo ein Trafo im Spiel, der für die Phasenverschiebung mitverantwortlich sein könnte? Zum Sensor selbst: Rolf schrieb: > Zange Fluke i30 Dazu meint das Handbuch: "Die i30s AC/DC Stromzange wurde für den Gebrauch mit Oszilloskopen und DMMs für exakte, berührungsfreie Wechsel- und Gleichstrommessungen und zum Messen komplexer Stromsignalformen konzipiert. Die i30 AC/DC Stromzange ist ausschließlich für den Gebrauch mit DMMs vorgesehen" Die Variante i30s ist also auch als Vorsatz für Oszis gedacht, deine Variante i30 nur für Multimeter. Kleine Unstimmigkeiten auf dem Oszi würden mich da nicht zu sehr überraschen.
Rolf schrieb: > Aber wie ist es zu erklären dass die Tastköpfe sozusagen "vorgehen" ? Wenn der Tastkopf in der Luft hängt (und nur eine Phase im Raum), hast Du quasi einen Spannungsteiler aus einem kleinen Koppel C und der Eingangsimpedanz des Oszis. Das hat insgesamt Hochpassverhalten und dreht die Phase.
Achim S. schrieb: > Wie kommt > es, dass die Amplitude mit ca. 75V angezeigt wird? War vielleicht doch > irgendwo ein Trafo im Spiel, der für die Phasenverschiebung > mitverantwortlich sein könnte? Sorry, bei der Frage war ich wohl farbenblind. Die blaue Kurve zeigt nicht 75V Amplitude an sondern entweder 30V oder ca. 300V, falls der Teilerfaktor bei der Skalierung oben nicht mit eingerechnet wurde. Ca. 300V Amplitude passt natürlich ungefähr zu unserer Netzspannung.
Rolf schrieb: > Ich habe es jetzt mit einer Glühbirne versucht und es ist das selbe > Ergebnis, also mit den Verzögerungen. Tausche mal die beiden Eingänge. > Aber wie ist es zu erklären dass die Tastköpfe sozusagen "vorgehen" ? Das wurde doch schon gesagt: die gehen nicht "vor". Deine überaus dubiose "Referenz" in Form eines freifliegenden Tastkopfes geht nach. Rolf schrieb: > Grün die Strommesszange > Blau der Differentialtastkopf am Netz Nur diese beiden sind relevant und interessant. Die Strommesszange hat eine Grenzfrequenz von 20kHz, > Grün die Strommesszange Die Fluke i30 sollte eigentlich bei 50 Hz keinen solchen Phasenversatz von fast 20° erzeugen. Die Zange hat übrigens noch einen Offest drauf. Wieviel Strom fließt denn da? Sind die Messmittel kalibriert? Oder kannst du sie gegen andere vergeleichen? Kann ja sein, die hat irgendwer irgendwie unsachgerecht verwendet...
:
Bearbeitet durch Moderator
Oszi und Diff.kopf sind kalibriert. Stromzange nicht. OK, also das mit fliegendem Tastkopf ist dann wohl Mist, wurde mir so verklickert.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.