Forum: Platinen Layer Zuweisung Altium


von Lany W. (max900)


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Hallo Leute

Wie kann ich ein Layer verschiedene Signale zuweisen in Altium und auf 
ein andere Layer 3 Spannungsversorgungen zuweisen

VG und danke

: Verschoben durch User
von Wühlhase (Gast)


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Hä...was meinst du?

Soll ich vielleicht mal für eine Schulung vorbeikommen und dir lieber 
richtig zeigen, wie Altium funktioniert? Ich überleg schon länger, ob 
sich damit der ein oder andere Euro dazuverdienen läßt... ;)

von georg (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Ich überleg schon länger, ob
> sich damit der ein oder andere Euro dazuverdienen läßt...

Das ist schon ein ganz brauchbares Geschäftsmodell - aber nur in 
Zusammenarbeit mit Firmen. Bei Usern, die hier im Forum fragen, musst du 
schon froh sein, wenn du was zum Trinken kriegst.

Preise für Anfänger-Lehrgänge liegen so bei 400..800 Euro, natürlich in 
der Gruppe, so etwa 10 Personen.

Georg

von M.A. S. (mse2)


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Altium bietet, so weit ich weiß, Schulungen an. Ist natürlich teuer.

von M.A. S. (mse2)


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Lany W. schrieb:
> Wie kann ich ein Layer verschiedene Signale zuweisen in Altium und auf
> ein andere Layer 3 Spannungsversorgungen zuweisen

Was meinst Du mit 'einem Layer ein Signal zuweisen'?
Normalerweise führt man vom Schaltplan zum PCB einen Update durch, hat 
dann alle Bauteile samt deren Verbindungen auf dem Board und fängt dann 
einfach an, die Verbindungen in den Kupferlagen zu routen.
Da wird nicht irgendwas irgendwelchen Layern zugewiesen. Man zeichnet 
die Wires einfach in das (oder die) Layer, in das man es reinhaben 
möchte.

Deine Frage zu Versorgungsspannungen zielt sicher auf Powerplanes, nicht 
wahr?!
Wenn ich in einer Lage mehrere Flächen mit unterschiedlichen 
Versorgungsspannungen brauche, mache ich das nicht mit einer Powerplane 
sondern mit einem 'normalen' Signallayer. Dort zeichne ich dann einfach 
Polygone, die ich mit den entsprechenden Netzen verbinde.

Übrigens gibt es bei Altium auf der Seite jede Menge Trainingsvideos!

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Meine Vermutung besteht eher darin, dass der TE glaubt, ein paar 
Zuweisungen zu machen, um anschließend auf den großen Autoroute-Knopf 
drücken und das fertige Layout erhalten zu können.

Die Verwendung von Planes, Split Plane oder Polygonen auf Signallagen 
ist schon fast wieder eine Wissenschaft für sich. Alle diese Konzepte 
haben ihre Stärken und Schwächen, und ich habe es selbst schon erlebt, 
dass ich eine Split Plane doch noch durch eine Signallage ersetzen 
musste, weil es sich nicht vermeiden ließ, eine kleine Zahl von Signalen 
dort zu verlegen.

Wenn man z.B. impedanzkontrollierte Leiterbahnen ziehen will und dabei 
AD die Berechnung der Leiterbahnbreiten überlässt, rechnet AD immer den 
Abstand zur nächsten Plane aus. Polygone werden hierbei nicht 
berücksichtigt. Daher berechne ich die Breiten und Abstände lieber 
separat und weise sie dann bestimmten Netzklassen zu, ggf. separat für 
jede Lage.

von M.A. S. (mse2)


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Andreas S. schrieb:
> Meine Vermutung besteht eher darin, dass der TE glaubt, ein paar
> Zuweisungen zu machen, um anschließend auf den großen Autoroute-Knopf
> drücken und das fertige Layout erhalten zu können.
Vielleicht meldet sich der TO ja nochmal. Wenn nicht, ist's eh egal.  ;)



Andreas S. schrieb:
> Wenn man z.B. impedanzkontrollierte Leiterbahnen ziehen will und dabei
> AD die Berechnung der Leiterbahnbreiten überlässt, rechnet AD immer den
> Abstand zur nächsten Plane aus. Polygone werden hierbei nicht
> berücksichtigt. Daher berechne ich die Breiten und Abstände lieber
> separat und weise sie dann bestimmten Netzklassen zu, ggf. separat für
> jede Lage.
Danke für diesen Tipp.
Ich brauchte bisher noch keine impedanzkontrollierten Geschichten aber 
wenn das mal kommen sollte, ist es gut, sowas im Hinterkopf zu haben. 
:)

von georg (Gast)


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M.A. S. schrieb:
> dabei
>> AD die Berechnung der Leiterbahnbreiten überlässt, rechnet AD immer den
>> Abstand zur nächsten Plane aus. Polygone werden hierbei nicht
>> berücksichtigt.

Das ist historisch bedingt, für komplexe Layouts nicht brauchbar. Da ist 
AD aber nicht das einzige System, das solche Probleme hat, ein System 
für Layout kann eigentlich nicht wissen, was eine Referenzfläche ist und 
was nur einfach Kupfer. Eigentlich müsste die ganze Leiterplatte 
elektrisch definiert sein (was ist GND,VCC usw. usw.) und in 3D mit 
einem Fieldsolver berechnet werden, das gibt es, ist aber extrem 
aufwendig und teuer.

Ich berechne das auch nach den gängigen Modellen (Microstrip, Stripline 
und und und), aber da bin ich natürlich selbst verantwortlich, die 
physikalisch richtigen Referenzflächen zu verwenden, und dann auch so zu 
routen.

Die CAD-Hersteller behaupten gern, alles, auch Impedanzkontrolle, geht 
auf einfachen Mausklick, aber so einfach ist die HF-Physik eben nicht. 
Problemstellen wie den Wechsel auf einen anderen Layer mit 
gleichzeitigem Wechsel der Referenz muss man schon selber entsprechend 
auslegen, das CAD-System weiss nicht wirklich wie ein Rückstrom fliesst 
bzw. fliessen sollte, sonst müsste da gleich ein Fenster aufgehen und 
einen auffordern, GND-Vias zu setzen. Ich vermisse das aber nicht 
wirklich, bei Konstruktionsarbeit muss man schon öfter mal selber 
denken. So schlimm ist das auch wieder nicht.

Georg

von M.A. S. (mse2)


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georg schrieb:
> Eigentlich müsste die ganze Leiterplatte
> elektrisch definiert sein (was ist GND,VCC usw. usw.) und in 3D mit
> einem Fieldsolver berechnet werden, das gibt es, ist aber extrem
> aufwendig und teuer.
Aufwendig sicher auch in Hinblick auf die Bedienung, nehme ich an.


georg schrieb:
> Die CAD-Hersteller behaupten gern, alles, auch Impedanzkontrolle, geht
> auf einfachen Mausklick, aber so einfach ist die HF-Physik eben nicht.
Das betrifft nicht nur den Bereich Signalintegrität sondern auch den 
nicht trivialen Bereich Powerintegrität.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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georg schrieb:
> , ein System für Layout kann eigentlich nicht wissen, was eine
> Referenzfläche ist und was nur einfach Kupfer.

Bei Single-Ended-Signalen ist diese Unterscheidung durchaus von 
existentieller Wichtigkeit. Bei den heute für schnelle Digitalsignale 
üblichen differentiellen Signalen (PCI Express, SATA, SAS, Ethernet) 
hingegen dient jede Kupferfläche als Referenzfläche. "Fies" sind jedoch 
"pseudodifferentielle" Signalstandards wie z.B. USB, die massebezogene 
Pegel aufweisen und einige Zustände nicht-differentiell übertragen, z.B. 
ein sog. SE0 (single-ended zero).

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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M.A. S. schrieb:
> Aufwendig sicher auch in Hinblick auf die Bedienung, nehme ich an.

Und vor allem auch in Hinblick auf die (fast) vollständige Modellierung 
aller auf der Leiterplatte befindlichen oder zumindest angeschlossenen 
Bauteile bzw. Pins. Je nach geforderter Simulationsqualität muss man 
auch noch die dielektrischen Eigenschaften der Isoliermaterialien 
berücksichtigen, beginnend beim Lötstopplack und Aufdrucken bis hin zu 
Gehäusematerialien.

> Das betrifft nicht nur den Bereich Signalintegrität sondern auch den
> nicht trivialen Bereich Powerintegrität.

Definitiv. Und an Versorgungsspannungsleitungen können eben auch sehr 
viele Bauteile angeschlossen sein, deren elektrische Eigenschaften man 
teilweise nur erraten oder durch längliche Recherchen und Rückfragen bei 
Herstellern erfahren kann.

Eine Simulation ganz bestenfalls nur so gut sein wie die Modelle der 
Einzelkomponenten.

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