Hallo, in unserer Firma wird gerade ein neues Projekt bearbeitet, bei dem es um diverse Elektronik in einem Hybridfahrzeug geht. Bordspannung liegt zwischen 250 und 400 Volt Gleichspannung. Jetzt wollen wir unsere Elektronik natürlich mit entsprechenden Netzteilen testen und später auch bei uns in der Versuchshalle mit den realen Fahrzeugkomponenten (wir kriegen für ein paar Wochen einen Versuchsaufbau vom Fahrzeughersteller gestellt). Nun meine Frage - wie kann man sich qualifizieren, um "legal" an solchen Spannungen arbeiten zu dürfen? "Legal" heißt für mich, die Berufsgenossenschaft hätte nichts dagegen und die Versicherung würde im Fall der Fälle auch zahlen. Bisher waren wir nur mit 12 und 24 Volt Bordspannung in Kontakt und unsere E-Ings. und Techniker haben ohne weitere Gedanken Prototypen bei uns im Labor selbst getestet. Das geht jetzt offensichtlich in diesem Projekt nicht mehr. Gibt es da irgendwelche Kurse mit einem Zertifikat, "Elektrofachkraft, die 400 Volt Gleichspannung irgendwo anschließen darf" oder so ähnlich?
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400V ? Das liegt noch weit unter 1KV also noch im Bereich Kleinspannung,ab 10KV wird es erst interessant.
Bis 1000V ist Niederspannung (heisst so). Am besten eine harmonisierte Produktnorm zur Niederspannungsrichtlinie heraussuchen (kaufen, leseb, verstehen). Gefahrenbeurteilung machen. Am Ende dann fuer die vde 0701/02 oder was auch immer braucht ihr dann eine elektrofachkraft. Das muss jemand mit (Elektriker)Ausbildung machen, und jaehrliche Schulungen besuchen.
Einfach mal keine spannungsführenden Bauteile anfassen, das wäre ein Anfang. Irgendwelche Voodooschulungen helfen da nicht.
Gerhard schrieb: > wie kann man sich qualifizieren, um "legal" an solchen > Spannungen arbeiten zu dürfen? "Legal" heißt für mich, die > Berufsgenossenschaft hätte nichts dagegen und die Versicherung würde im > Fall der Fälle auch zahlen. Qualifiziert bist Du anhand der Ausbildung (E-Techniker) oder einem ähnlichen Beruf, bei dem man eine entsprechende Grundausbildung hatte, mit URI klar kommt und auch auf die Gefahren von Gleich- und Wechselstrom unterrichtet wurde, mit entsprechendem Abschluss als Facharbeiter... Und es gibt eigene Versicherungen für Eletromonteure und Elektriker in allen Bereichen... Gerhard schrieb: > Bisher waren wir nur mit 12 und 24 Volt Bordspannung in Kontakt und > unsere E-Ings. und Techniker haben ohne weitere Gedanken Prototypen bei > uns im Labor selbst getestet. Bist Du noch in Ausbildung? Warum die Frage? > unsere E-Ings. und Techniker haben ohne weitere Gedanken Prototypen bei > uns im Labor selbst getestet.
Also 24V aus dicken Batterien finde ich auch nicht gerade ungefährlich. Man stirbt zwar nicht gleich wenn man daran leckt, aber bei einem Kurzschluß kann auch ordentlich Metall oder Halbleiter-Reste durch die Gegend fließen und einen z.B. an den Augen treffen. Bleiakkus können explodieren, dann fliegt die Säure durch die Gegend. Ich würde vermuten, daß für die 400V ähnliche Vorschriften gelten wie bei der heimischen Steckdose. Damit die Versicherung zahlt, darf nur jemand dran, der das auch gelernt hat und nicht jeder Doof mit 'nem flinken Schraubendreher.
Ben B. schrieb: > und nicht jeder Doof mit 'nem > flinken Schraubendreher. Das sind die unisolierten, die Flinken...
Für Hochvolt Fahrzeuge gibt es Schulungen nach DGUV 200-005 mit verschiedenen Stufen, je nachdem um was für Arbeiten es geht. Zum Beispiel hier: http://www.waw-gmbh.de/entwickl-fertigung.html
Gerhard schrieb: > in unserer Firma wird gerade ein neues Projekt bearbeitet, bei dem es um > diverse Elektronik in einem Hybridfahrzeug geht. Bordspannung liegt > zwischen 250 und 400 Volt Gleichspannung. > > Jetzt wollen wir unsere Elektronik natürlich mit entsprechenden > Netzteilen testen und später auch bei uns in der Versuchshalle mit den > realen Fahrzeugkomponenten (wir kriegen für ein paar Wochen einen > Versuchsaufbau vom Fahrzeughersteller gestellt). Was hast du gelernt? Als Elektrofachkraft oder gar Elektroingenieur sollten dir die 5 Sicherheitsregeln ein Begriff sein. Von daher sollte das kein Problem sein. Du brauchst aber sicher eine Unterweisung für das Prüffeld indem die Messungen gemacht werden, da darf ja nicht jeder rein. Ich habe mit Einrichtungen im Bereich 600-900V Gleichspannung im Bereich Automotive zu tun gehabt sowie auch mit 1,5kV in der Bahntechnik. Eine besondere Schulung habe ich nicht bekommen, aber natürlich einen Einweisung in das Prüffeld, was genau zu beachten ist (Zwischenkreiskondensatoren, die nicht sofort spannungsfrei sind, ...)
Bei uns in der Firma werden Absperrbänder (kennt man vom Flughafen) um den Labortisch rum gestellt wenn mehr als 60V im Spiel sind. Mehr wird eigentlich nicht gemacht. Schutzbrille und Gehörschutz aufsetzen noch, falls bei explodierenden Halbleitern Splitter durch die Gegend fliegen könnten.
Gerhard schrieb: > in unserer Firma wird gerade ein neues Projekt bearbeitet, bei dem es um > diverse Elektronik in einem Hybridfahrzeug geht. Bordspannung liegt > zwischen 250 und 400 Volt Gleichspannung. Das ist keine Hoch spannung, sondern ein Hoch volt system gemäß DGUV 200-005. Mit diesem Begriff sollte Euer Sicherheitsbeauftragter die passenden Schulungen finden.
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